"Das war doch schon immer so" ... "das ist doch woanders auch nicht besser" - hallo? Wie resigniert seid Ihr eigentlich schon?
Und selbst wenn es unter Besoffenen in einer normalen Disco auch nicht respektvoller zugehen sollte, ist das kein Grund, ein gewisses Verhalten einfach so hinzunehmen.
Zum Glück gibt es inzwischen Foren wie dieses, wo man/frau auch solche Themen einmal offen ansprechen darf. Und das ist alles andere als ausheulen. Es ist das genaue Gegenteil davon. Es ist der erste Schritt, etwas zu ändern, und sei es nur in den Köpfen einiger weniger.
Niemand macht dem Veranstalter Vorwürfe oder erwartet, dass jetzt ein Deus ex Machina erscheint und die Bösen hinfortnimmt. Aber es wäre ja schonmal was, wenn der eine oder die andere über sein/ihr Verhalten nachdenken würde.
Ziemlich verunglückt fand ich den Vergleich "Crowdsurferin in einer Menge Metalheads" mit "ein Stück Fleisch in ein Rudel Hunde werfen". Ich überlege noch, ob dabei die Metalheads oder die Frauen schlechter wegkommen. Respektlos und menschenverachtend ist es auf jeden Fall.
Wenn mich tatsächlich jemand anfassen und mich nicht nur verbal und gestisch bedrohen würde, wäre ihm die Anzeige sicher. Doch ich denke, die Grauzone zwischen dem, was juristisch belangt werden kann und dem, was einfach zwischenmenschlich unerträglich ist, ist hier sehr groß.
Hier mal ein blöder Spruch, da mal eine Bumspuppe ans Zelt gehängt - das ist geschmacklos, aber darüber kann ich hinwegsehen. Wenn aber der 20-minütige Weg zum Festivalgelände zum Spießrutenlaufen wird, dann kann einem das schon die Laune verderben.
Und: Hey, ja, ich kann mich wehren. Aber ich will mich auf einem Festival nicht ständig wehren müssen.