Metal Festival ohne Metal?

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Benethor

W:O:A Metalhead
15 Dez. 2013
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Kerpen
Frauen fühlen sich auf Rock- und Metalfestivals deutlich sicherer, und Vorfälle sind deutlich seltener als auf EDM-, Techno- oder Dorf-Schlagerpartys. Wenn du gezielt dieses Publikum reinholst, wird es für Frauen ungemütlicher.

Absoluter Schwachsinn. Ja, das Wacken ist sehr sicher. Das sind andere Festivals in der Größenordnung aber auch. Schau dir mal Tomorrowland als größtes EDM Festival in Europa an. Die Statistik sieht fast genauso aus wie bei Wacken. Fast ausschließlich Diebstähle (die Probleme mit Diebesbanden gibts auf Wacken auch jedes Jahr), ein paar Dutzend die sich ohne Band Zutritt zum Gelände verschaffen wollten, praktisch keinerlei Gewalt, meist im einstelligen (!) Bereich bei 400.000 Besuchern über zwei Wochenenden. Dazu eine deutlich höhere Frauenquote und ein deutlich liberaleres und weniger konservativ-misogynes Weltbild. "Wacken ist für alle das sicherste Festival, besonders für Frauen!" ist auch so eine Leier, die sich seit Jahren ein bestimmtes Klischee immer wieder selbst erzählt um sich selbst zu bestätigen wie toll ja alles in ihrer Szenen Bubble ist, das absolut keine Ahnung hat wie es auf Festivals anderer Musikrichtungen so aussieht, geschweige denn wie es da läuft.
 

SAVA

W:O:A Metalgod
4 Aug. 2014
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Hansestadt
Die Taten mir echt Leid, ein paar Tage vor Start die gesamte Bühne abgefackelt :(
Aber wurde ja zum Glück keiner verletzt. Waren bestimmt diese bösen EDM Drogenjunkies, die die Hauptbühne mit einer Frau verwechselt haben, die sie belästigen wollten.
Wie kann man denn ein Bühne mit einer Frau verwechseln? Die sehen sich ja nun nicht wirklich ähnlich.:confused:
 

katmuse

Member
7 Aug. 2023
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Absoluter Schwachsinn. Ja, das Wacken ist sehr sicher. Das sind andere Festivals in der Größenordnung aber auch. Schau dir mal Tomorrowland als größtes EDM Festival in Europa an. Die Statistik sieht fast genauso aus wie bei Wacken. Fast ausschließlich Diebstähle (die Probleme mit Diebesbanden gibts auf Wacken auch jedes Jahr), ein paar Dutzend die sich ohne Band Zutritt zum Gelände verschaffen wollten, praktisch keinerlei Gewalt, meist im einstelligen (!) Bereich bei 400.000 Besuchern über zwei Wochenenden. Dazu eine deutlich höhere Frauenquote und ein deutlich liberaleres und weniger konservativ-misogynes Weltbild. "Wacken ist für alle das sicherste Festival, besonders für Frauen!" ist auch so eine Leier, die sich seit Jahren ein bestimmtes Klischee immer wieder selbst erzählt um sich selbst zu bestätigen wie toll ja alles in ihrer Szenen Bubble ist, das absolut keine Ahnung hat wie es auf Festivals anderer Musikrichtungen so aussieht, geschweige denn wie es da läuft.

Soll ich dir die Studien mit Zahlen raussuchen oder schaffst du es nach dieser Schnappatmung selbst noch Google zu bedienen?
 

Benethor

W:O:A Metalhead
15 Dez. 2013
586
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Kerpen
Soll ich dir die Studien mit Zahlen raussuchen oder schaffst du es nach dieser Schnappatmung selbst noch Google zu bedienen?

Gerne, mach mal. Ich fang selber schon mal an und schaue mich um, wie es bei anderen großen Festivals (außerhalb der Rock / Metal Bubble) dieses Jahr so aussah, wenn es dir nichts ausmacht.

Tomorrowland:
Outside of the big two, the report mentions 80 other incidents resulting in arrests. The majority of these occurrences include attempts to sneak into the event (66). Despite having the lowest number of occurrences, the most shocking revelation is the low reports of violence-related arrests.

Parookaville:
"Natürlich hatten unsere Kollegen auch Einsätze, aber die Zusammenarbeit mit den Veranstaltern, anderen Behörden und auch mit den Besuchern war durchweg positiv. Aus polizeilicher Sicht ein gelungenes Festival", sagt Pütz.

Wenn die Polizei doch mal eingreifen müsse, dann wegen Betäubungsmitteln oder Diebstählen. Schlägereien seien bislang kein großes Thema. Die Polizei appelliert, bei den warmen Temperaturen auch mal ein Zwischenwasser zu trinken.

Nature One:
Der Schwerpunkt der Einsatzanlässe hat sich nicht verändert. Es gab wie in den Vorjahren nur sehr wenige Körperverletzungsdelikte oder angezeigte Diebstahlsdelikte, die Zahlen dürften prognostisch sogar etwas unter dem Niveau aus 2024 bleiben. Besondere Zwischenfälle waren bislang nicht zu verzeichnen.
 

Ischtar2

W:O:A Metalhead
1 Aug. 2023
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Gibt es eigentlich dieses Camp noch, bei dem jede vorbeikommende Frau von den ach so schüchternen Metalern mit Noten bewertet wurde? Oder Typen im Borat-Badeanzug, die fragen, ob man das versteckte Artefakt findet? Mich persönlich hat das alles nie gestört und ich habe mich von sowas nie belästigt gefühlt, es führt aber die Mär vom schüchternen Metaller, der am liebsten allein im Keller hockt und nie eine Frau auch nur ansprechen würde, doch etwas ad absurdum.

Mich würden seriöse Studien dazu auch interessieren. Gern mit der Info, wie genau die Daten erhoben wurden.
 

EinfachLena

W:O:A Metalhead
10 Aug. 2016
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Gibt es eigentlich dieses Camp noch, bei dem jede vorbeikommende Frau von den ach so schüchternen Metalern mit Noten bewertet wurde? Oder Typen im Borat-Badeanzug, die fragen, ob man das versteckte Artefakt findet? Mich persönlich hat das alles nie gestört und ich habe mich von sowas nie belästigt gefühlt, es führt aber die Mär vom schüchternen Metaller, der am liebsten allein im Keller hockt und nie eine Frau auch nur ansprechen würde, doch etwas ad absurdum.

Mich würden seriöse Studien dazu auch interessieren. Gern mit der Info, wie genau die Daten erhoben wurden.

Melonen für Melonen war auf jeden Fall am Wegesrand am Start
 

Metalstratege

W:O:A Metalhead
8 Aug. 2006
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Aha! Da isser, der Wacken is nimmer Wacken Fred :ugly:.

Ist schon lustig so immer wieder die Gesamtentwicklung (natürlich immer subjektiv gefiltert) zu erleben. Kenne die Bude jetzt etwas über 25 Jahre und hab einiges auf dem Acker gesehen. Klar ist für mich schon lange - ein reines Metalfestival ist Wacken schon lange nicht mehr. Wenn es denn je eines war. Immer auch rockig, folkig und breitbandig gitarrig. Und hey - ich erklär das auch immer gerne meinem "Nicht-Metal-Freundeskreis" - Hübner und Jensen sind doch ebenso Kinder der 70er und 80er wie viele hier auch. Jetzt machst Du nen Festival groß mit 80.000 Leutchen und hast die finanzielle Schlagkraft - ja leckofanny, wenn ich könnte, würde ich auch meine 70er und 80er Bands einladen. Foreigner, Def Leppard, Guns n Roses, Suzi Quattro, BAP, whatever.... solche Dinger sind schon jahrelang immer dabei und treffen durchaus auch den Nerv vieler Wackenbesucher, denn voll ists bei solchen "non metal" Gigs regelmäßig.

Dafür gibt es bei der Vielfalt der Bands aber immer auch metal wie non metal Perlen zu entdecken bzw. zu sehen wenn man sie auch schon kennt. Ozzyfied, Iotunn, non est deus, Amenra oder an großen Bands Gojira (die doch vielen Leuten offenbar zu hart waren). Ich finde das an Wacken definitiv einen positiven Aspekt, dass es so viel in viele Richtungen gibt. Für mich persönlich war das jedenfalls immer mehr auch Abwechslung als Pein.

Wacken nennt sich zwar Metalfestival, aber wie einige hier auch schon schruben, kann Wacken einfach per Definition nicht den subkulturigen Touch spezialisierter Festivals erreichen. Wacken war selber mal subkulturig als noch <20.000 Leutchen aufm Acker unterwegs waren, aber die (gewollte) Richtung des Festivals war einfach raus aus dem Subkulturigen rein in die Breite. Das hat Nachteile, sicher, aber auch viele Vorteile. Dadurch, dass für fast jeden Rock-Geschmack was dabei ist, macht es das zum Beispiel immer noch attraktiv für viele Gruppen mit verschiedenen Geschmäckern und es ist für fast jeden was dabei.

Was ich jedoch auch für mich immer mehr beobachte, ist der Hang zum Asigen an sich. Ich kann und mag hier gar nicht zwischen Metallern und Nicht-Metallern unterscheiden. Für mich ist Metal ein Mindset und nicht die Kleidung. Ich hab noch nie ne Kutte gehabt, aber mich als Nicht-Metaller zu bezeichnen wäre schlicht falsch (so meine Definition :D:ugly: ). Ich hab das Gefühl, das einige Leute nach Wacken fahren, um mal die "rasende Sau" rauszulassen. Irgendwie hat sich das in meiner Wahrnehmung im Laufe der Jahre verändert und gesteigert. Zum "WACKÖÖÖÖÖN!!!" Gröhl muss anscheinend immer irgendnen archaischer Move ausgeführt werden. Habe viele unfreundliche Leute dieses Jahr in der Masse festgestellt, hatten selber 2 brenzlige Situationen mit Typen. Ich habe den Eindruck, dass Wacken inzwischen bei einigen Leuten auf der Bucket-List steht, um einmal die Pottsau zu markieren und das dann als Erinnerungs-Selfie nach Hause zu schicken. Einmal Wacken, Sau rauslassen, den Harten markieren und ein Check für die Bucketlist mitnehmen. Danach T-Shirt drucken - "Wacken Finisher" oder so. Keine Ahnung.

Dieses "einmal den Harten markieren" hab ich auf keinem anderen Festival in den letzten Jahren derart erlebt und gesehen wie in Wacken. Egal, ob mit oder ohne Kutte. "Ich war in Wacken" sorgt im Büro für Bewunderung wie die Besteigung des K2 und selbst Ingreed weiß, dass ihr Bürokumpan in Wacken ein übermenschliches Abenteuer absolviert haben muss; "ich war aufm Mahlstrom" hingegen klingt eher wie "ich hab Melonen getragen" und es gibt mitleidige Blicke mit dem Kommentar "Du hörst so eine grausige Musik?".

Sicher ist aber auch, dass ich in den letzten Jahren immer mehr und weiter steigend Kommentare höre wie "ich hab hier so viel Kohle für bezahlt, ich will, dass X, Y, Z....". DIe Erwartungshaltung vieler Leute scheint zu steigen und damit auch der Frust, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden. Mag auch zur allgemeinen Unzufriedenheit beitragen.

Aber auch das ist - wie gehabt - immer nur die eigene Wahrnehmung. Ich fahre jedenfalls schon seit Jahren nicht mehr nach Wacken, um ein reines Metalfestival zu sehen, sondern um mit meiner Possy sozusagen noch ne Tour zu haben. Dafür gucke ich zudem auch anderswo, es gibt ne Menge kleinere Festivals, die definitiv auch auf unseren Support angewiesen sind. Die Vielfalt des Metal erhält man definitiv nicht in Wacken, sondern auf anderen Festivals.

Wacken ist wie es ist und das schon seit Jahren. Leider muss ich da teilweise auch in die selbe Tröte tuten wie einige andere - wenn einem Wacken nicht gefällt und nicht metallisch genug ist - dann geht bitte auf andere Festivals und tragt so eben auch zur Vielfalt unserer Musikcommunity bei :).