Meldung des Tages

  • Als neues Loginsystem benutzen wir die Wacken.ID. Damit du deinen jetzigen Account im Wacken Forum mit der Wacken.ID verknüpfen kannst, klicke bitte auf den Link und trage deine E-Mail Adresse ein, die du auch hier im Forum benutzt. Ein User mit deinem Benutzernamen und deiner E-Mail Adresse wird dann automatisch angelegt. Du bekommst dann eine E-Mail und musst deine Wacken.ID bestätigen.

    Sollte es Probleme geben, schreibt uns bitte.

    Klicke hier, um deinen Account in eine Wacken.ID zu migrireren.

Waldi

W:O:A Metalgod
24 Nov. 2001
51.224
15.293
168
43
München - auf der richtigen Isar Seite
Wir haben hier in unserer Stadt ein 'Hotel Mohren' und eine gute Gaststätte mit dem Namen 'Mohren-Post'.
Und keinen juckts, keiner fühlt sich irgendwie angegriffen oder belustigt sich damit.
Ist halt ganz normal und ändern tun die die Namen ihrer Lokale auch nicht. Wozu auch. Stört ja niemand...

Mir fällt dazu dieser Artikel ein.

https://www.rnd.de/panorama/kieler-...umbennen-will-IP4ZSRMOHFCCXLAFCPNBBZWCGY.html

Interessant auch die letzte Aussage:

Und auch an seine weißen Mitmenschen hat Onuegbu einen Appell: “Ich möchte als Schwarzer nicht erklärt bekommen, wann meine Gefühle verletzt werden. Das ist auch eine Form von Rassismus.”
 
  • Like
Reaktionen: Abaddon und Hex

ALF

W:O:A Metalgod
10 März 2017
51.659
8.232
168
WildWestAllgäu
Irgendwie bin ich mir sicher, dass du mit "keinen" und "niemand" in erster Linie weiß gelesene Personen meinst.
Wir haben hier extrem viele Schwarze Menschen im Ort, die bestimmt schon mal diese Lokaltäten gesehen haben und ich habe bisher nichts davon mitbekommen, dass sich zumindest einer darüber beschwert hätte. Auch in der örtlichen Zeitung ist nie etwas davon gestanden, dass diese Namensgebung einem nicht gepasst hätte.
Ende der Diskussion!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Abaddon

Blake

Schnucki
5 Aug. 2014
25.620
11.448
130
34
Rheinhessen
Mohr ist mir mich eher ein historischer Begriff. Ich persönlich assoziiere auch nichts negatives mit diesem Begriff. Trotzdem würde ich nie auf die Idee kommen jemanden so zu bezeichnen. Wenn sich aber viele PoC von diesen Begriff gekränkt/beleidigt fühlen, dann sollte man das akzeptieren. Das Argument, dass andere PoC den Begriff nicht schlimm finden ist für mich nicht gut. Eine Sprache verändert sich ständig und so werden mit der Zeit Wörter die normal waren plötzlich zu Schimpfwörter.
Ich glaube jemand der vor fünf Jahren gerne als Querdenker bezeichnet wurde, möchte so heute nicht mehr unbedingt bezeichnet werden.:ugly:

Es gibt in Deutschland auch noch einige Stadtwappen mit einem Mohrenkopf. Da verstehe ich auch nicht warum das (zumindest bei manchen Stadtwappen) geändert wird. In Coburg soll der Mohrenkopf wohl einen Heiligen darstellen. Der ist jedenfalls positiv behaftet, aber der Mohr auf dem Wappen von Ismaning steht für einen Bischof der damals als Belohnung für seine Teilnahme am zweiten Kreuzzug einen Mohren im Wappen tragen darf. Das finde ich ehrlich gesagt dämlich.
 

luna.lunatik

W:O:A Metalmaster
16 Juli 2010
7.536
2.073
118
Oberbayern am Land :-D
Mir fällt dazu dieser Artikel ein.

https://www.rnd.de/panorama/kieler-...umbennen-will-IP4ZSRMOHFCCXLAFCPNBBZWCGY.html

Interessant auch die letzte Aussage:

Und auch an seine weißen Mitmenschen hat Onuegbu einen Appell: “Ich möchte als Schwarzer nicht erklärt bekommen, wann meine Gefühle verletzt werden. Das ist auch eine Form von Rassismus.”

Das ist genau der Fall, an den es mich auch erinnert hat - ich habs aus der Berliner-Zeitung verlinkt :ugly:
 

Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
20.904
14.743
128
33
Leverkusen

Rosapedia: Was bedeutet internalisierter Rassismus?​


Afrikaner*innen sind immer so laut, deshalb machen wir eine Silent Demo. Als wir diese ungefähre Formulierung auf Instagram sahen, diskutierten wir im RosaMag-Team über ein Phänomen, das du vermutlich kennst: Internalisierter Rassismus. Dabei handelt es sich um die Akzeptanz von negativen gesellschaftlichen Überzeugungen und Stereotypen über sich selbst, als marginalisiert und rassifizierte Bevölkerungsgruppe. Sprich: Du bagatellisiert Rassismus, obwohl du davon betroffen bist. Gleichzeitig unterstützt du es. Wir alle haben das vermutlich schon erlebt, von rassistischen Witzen, über die wir gelacht oder die wir sogar selbst erzählt haben, um unserem Gegenüber voraus zu sein oder der Satz, “Ich sehe keine Farben.” Wenn du als Schwarze Person Rassismus internalisiert, dann erhälst du das White Supremacy aufrecht, erklärt die Autorin Donna K. Bivens. Bivens ist überzeugt, dass internalisierter Rassismus ein ganz eigenes System ist. Mit Belohnungen und Konsequenzen. Wie das genau funktioniert und was Colorism damit zu tun hat, erfahrt ihr in unserer neuen Rosapedia Folge!


Selbststereotypisierung versus Internalisierter Rassismus?​

Internalisierter Rassismus funktioniert, unabhängig davon, ob sich die Person dessen bewusst ist oder nicht. Er kann sich auch durch die Ablehnung der kulturellen Praktiken der eigenen ethnischen oder rassifizierenten Gruppe bemerkbar machen. Wenn man sich mit bestimmten Aspekten des individuellen und familiären Schwarzseins quasi nicht auseinandersetzen will. Wenn die negativen Stereotypen in das Selbstkonzept eines stigmatisierten Individuums aufgenommen werden, wird dieser Prozess als Selbststereotypisierung bezeichnet. Das heißt man spielt mit Klischees. Ist extrem witzig, extra laut – tut alles um beispielsweise der popkulturellen Darstellung dieses homogenen Bildes vom “Schwarzsein” zu entsprechen. Während Rassismus zu einem System struktureller Vorteile führt, das als White Privilege bezeichnet wird, so führt internalisierter Rassismus zu einem System struktureller Benachteiligung, das auf Inter- und Intra-Gruppen-Ebene verlaufen kann, was wir uns später noch genauer anschauen werden.

Aber davor gibt es noch einen wichtigen Faktor: Donna K. Bivens erklärt, dass Schwarze Menschen keinen Einfluss darauf haben, ob weiße Menschen sich dem rassistischen System oder ihrer Privilegien bewusst werden. Der größte Beitrag, den Schwarze Menschen zum Abbau von Rassismus und dem daraus resultierenden Privilegien von der weißen Mehrheitsgesellschaft leisten können, besteht darin, verinnerlichten Rassismus wahrzunehmen, anzuerkennen und abzubauen. Bivens proklamiert, “unsere volle Menschlichkeit, Macht und Weisheit als Mitschöpfer*innen einer antirassistischen Gesellschaft und Kultur zu beanspruchen und hervorzubringen.
Um internalisierten Rassismus zu verstehen und zu bekämpfen, ist es wichtig, sich dreier wichtiger Dinge bewusst zu sein.



Einfach mal ganz bequem kopiert.

Schwierig finde ich da vor allem die Sache mit den angeeigneten Stereotypen.
In der Theorie klingt das schon richtig, praktisch kann man aber kaum sagen, ob jemand nun durch Stereotype geformt wurde oder einfach ganz von selbst so ist wie er ist.
(Ja, natürlich wird man durch externe Einflüsse geformt, aber man kann nicht alles darauf schieben.)
Mir kommen da als allererstes, vermutlich auch bedingt durch die Nähe zu Köln, die "Klischee-Schwulen" in den Sinn. Ja, bei manchen wirkt es übertrieben und gekünstelt, andere sind aber ebenso oder nochmal drüber und man hat das Gefühl, ja, so sind die einfach wirklich.

Mir stößt auch der Punkt
"Er kann sich auch durch die Ablehnung der kulturellen Praktiken der eigenen ethnischen oder rassifizierenten Gruppe bemerkbar machen. Wenn man sich mit bestimmten Aspekten des individuellen und familiären Schwarzseins quasi nicht auseinandersetzen will."
irgendwie übel auf.
Was sind denn diese "Aspekte des individuellen und familiären Schwarzseins"?
Und warum sollte es Ausdruck eines internalisierten Rassismus sein, wenn z.B. eine in Deutschland geborene Person of Color sich einfach als Deutsche*r sieht und sich nicht über die Hautfarbe definiert?

Für mich ist ein Mensch einfach erstmal ein Mensch. Wir sehen unterschiedlich aus, haben unterschiedliche Hintergründe was die Herkunft angeht, aber ich sehe nicht, weshalb man nur deswegen unterschiedlich leben sollte.
Ja, natürlich sieht die Realität teils noch anders aus, aber wenn jemand in der Lage ist, für sich so zu leben, wie die Person es für richtig hält, warum sollte dann die Herkunft etwas anderes vorschreiben?
Warum sollten Schwarze von sich aus ein anderes Leben führen als Weiße?

Aber vielleicht verstehe ich da nur etwas falsch.
Mir klingt diese Passage einfach sehr nach einem "wir und die"-Denken, das mir persönlich einfach widerstrebt.

Mir fällt dazu dieser Artikel ein.

https://www.rnd.de/panorama/kieler-...umbennen-will-IP4ZSRMOHFCCXLAFCPNBBZWCGY.html

Interessant auch die letzte Aussage:

Und auch an seine weißen Mitmenschen hat Onuegbu einen Appell: “Ich möchte als Schwarzer nicht erklärt bekommen, wann meine Gefühle verletzt werden. Das ist auch eine Form von Rassismus.”
Ich halte das für ein unfassbar schwieriges Thema.



Natürlich kann einem niemand erzählen, man müsse sich von etwas beleidigt fühlen.

Es kann aber auch niemand jemand anderem vorschreiben, sich nicht beleidigt zu fühlen.



So kann niemand für eine ganze Gruppe entscheiden, ob etwas für die nun beleidigend ist oder nicht. Die einen sehen ihre Gefühle verletzt, die anderen nicht, und beides ist legitim.



Ich habe da auch echt keine Meinung, ob es nun richtig ist, den Namen so zu lassen, oder ob es korrekt wäre, ihn zu ändern.

Für beides gibt es Argumente wie ich finde.

Ich fände es aber auch erstrebenswerter, wenn ein Wort wie "Mohr" seine negative Bedeutung für alle (betroffenen) Menschen verlieren würde, als wenn dieses Wort nicht mehr verwendet würde.
 

Hex

W:O:A Metalgod
4 März 2004
242.688
62.067
158
Schwierig finde ich da vor allem die Sache mit den angeeigneten Stereotypen.
In der Theorie klingt das schon richtig, praktisch kann man aber kaum sagen, ob jemand nun durch Stereotype geformt wurde oder einfach ganz von selbst so ist wie er ist.
(Ja, natürlich wird man durch externe Einflüsse geformt, aber man kann nicht alles darauf schieben.)
Mir kommen da als allererstes, vermutlich auch bedingt durch die Nähe zu Köln, die "Klischee-Schwulen" in den Sinn. Ja, bei manchen wirkt es übertrieben und gekünstelt, andere sind aber ebenso oder nochmal drüber und man hat das Gefühl, ja, so sind die einfach wirklich.

Mir stößt auch der Punkt
"Er kann sich auch durch die Ablehnung der kulturellen Praktiken der eigenen ethnischen oder rassifizierenten Gruppe bemerkbar machen. Wenn man sich mit bestimmten Aspekten des individuellen und familiären Schwarzseins quasi nicht auseinandersetzen will."
irgendwie übel auf.
Was sind denn diese "Aspekte des individuellen und familiären Schwarzseins"?
Und warum sollte es Ausdruck eines internalisierten Rassismus sein, wenn z.B. eine in Deutschland geborene Person of Color sich einfach als Deutsche*r sieht und sich nicht über die Hautfarbe definiert?

Für mich ist ein Mensch einfach erstmal ein Mensch. Wir sehen unterschiedlich aus, haben unterschiedliche Hintergründe was die Herkunft angeht, aber ich sehe nicht, weshalb man nur deswegen unterschiedlich leben sollte.
Ja, natürlich sieht die Realität teils noch anders aus, aber wenn jemand in der Lage ist, für sich so zu leben, wie die Person es für richtig hält, warum sollte dann die Herkunft etwas anderes vorschreiben?
Warum sollten Schwarze von sich aus ein anderes Leben führen als Weiße?

Aber vielleicht verstehe ich da nur etwas falsch.
Mir klingt diese Passage einfach sehr nach einem "wir und die"-Denken, das mir persönlich einfach widerstrebt.


Ich halte das für ein unfassbar schwieriges Thema.



Natürlich kann einem niemand erzählen, man müsse sich von etwas beleidigt fühlen.

Es kann aber auch niemand jemand anderem vorschreiben, sich nicht beleidigt zu fühlen.



So kann niemand für eine ganze Gruppe entscheiden, ob etwas für die nun beleidigend ist oder nicht. Die einen sehen ihre Gefühle verletzt, die anderen nicht, und beides ist legitim.



Ich habe da auch echt keine Meinung, ob es nun richtig ist, den Namen so zu lassen, oder ob es korrekt wäre, ihn zu ändern.

Für beides gibt es Argumente wie ich finde.

Ich fände es aber auch erstrebenswerter, wenn ein Wort wie "Mohr" seine negative Bedeutung für alle (betroffenen) Menschen verlieren würde, als wenn dieses Wort nicht mehr verwendet würde.
This!
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.642
5.562
128
Oumpfgard
Wir haben hier extrem viele Schwarze Menschen im Ort, die bestimmt schon mal diese Lokaltäten gesehen haben und ich habe bisher nichts davon mitbekommen, dass sich zumindest einer darüber beschwert hätte. Auch in der örtlichen Zeitung ist nie etwas davon gestanden, dass diese Namensgebung einem nicht gepasst hätte.
Ende der Diskussion!
Ich frage mich, wieso Leute (gerade im Internet) denken, sie könnten öffentliche Diskussionen beenden, indem sie behaupten die Diskussion sei vorbei?

Nein. Nicht das Ende der Diskussion.

Hast du daran gedacht, woran es liegen könnte, dass sich darüber niemand öffentlich beschwert? Man merkt es doch wunderbar an dieser Winnetou-Debatte. Es ist absolut nichts passiert und ein BILD-Artikel bringt die Leute zum ausrasten und überall hört man von strammen Bekundungen, sich nichts verbieten wollen zu lassen.

Oder hast du echt das Gefühl es findet ein vernünftiger sachlicher Dialog auf Augenhöhe zu dem Thema statt?

Natürlich überlegt man sich da dreimal, ob man sich in die Öffentlichkeit stellt und irgendwas kritisiert.

Schwierig finde ich da vor allem die Sache mit den angeeigneten Stereotypen.
In der Theorie klingt das schon richtig, praktisch kann man aber kaum sagen, ob jemand nun durch Stereotype geformt wurde oder einfach ganz von selbst so ist wie er ist.
(Ja, natürlich wird man durch externe Einflüsse geformt, aber man kann nicht alles darauf schieben.)
Mir kommen da als allererstes, vermutlich auch bedingt durch die Nähe zu Köln, die "Klischee-Schwulen" in den Sinn. Ja, bei manchen wirkt es übertrieben und gekünstelt, andere sind aber ebenso oder nochmal drüber und man hat das Gefühl, ja, so sind die einfach wirklich.

Mir stößt auch der Punkt
"Er kann sich auch durch die Ablehnung der kulturellen Praktiken der eigenen ethnischen oder rassifizierenten Gruppe bemerkbar machen. Wenn man sich mit bestimmten Aspekten des individuellen und familiären Schwarzseins quasi nicht auseinandersetzen will."
irgendwie übel auf.
Was sind denn diese "Aspekte des individuellen und familiären Schwarzseins"?
Und warum sollte es Ausdruck eines internalisierten Rassismus sein, wenn z.B. eine in Deutschland geborene Person of Color sich einfach als Deutsche*r sieht und sich nicht über die Hautfarbe definiert?

Für mich ist ein Mensch einfach erstmal ein Mensch. Wir sehen unterschiedlich aus, haben unterschiedliche Hintergründe was die Herkunft angeht, aber ich sehe nicht, weshalb man nur deswegen unterschiedlich leben sollte.
Ja, natürlich sieht die Realität teils noch anders aus, aber wenn jemand in der Lage ist, für sich so zu leben, wie die Person es für richtig hält, warum sollte dann die Herkunft etwas anderes vorschreiben?
Warum sollten Schwarze von sich aus ein anderes Leben führen als Weiße?

Aber vielleicht verstehe ich da nur etwas falsch.
Mir klingt diese Passage einfach sehr nach einem "wir und die"-Denken, das mir persönlich einfach widerstrebt.


Ich halte das für ein unfassbar schwieriges Thema.



Natürlich kann einem niemand erzählen, man müsse sich von etwas beleidigt fühlen.

Es kann aber auch niemand jemand anderem vorschreiben, sich nicht beleidigt zu fühlen.



So kann niemand für eine ganze Gruppe entscheiden, ob etwas für die nun beleidigend ist oder nicht. Die einen sehen ihre Gefühle verletzt, die anderen nicht, und beides ist legitim.



Ich habe da auch echt keine Meinung, ob es nun richtig ist, den Namen so zu lassen, oder ob es korrekt wäre, ihn zu ändern.

Für beides gibt es Argumente wie ich finde.

Ich fände es aber auch erstrebenswerter, wenn ein Wort wie "Mohr" seine negative Bedeutung für alle (betroffenen) Menschen verlieren würde, als wenn dieses Wort nicht mehr verwendet würde.

Dazu hatte ich ja das Beispiel von Frauen gebracht, die sagen das Frauen schon ganz richtig hinter dem Herd positioniert sind.

Ich würde behaupten, es muss nicht diskutiert werden, dass das eine sexistische Position ist, auch wenn der komplette Ortsverband der Alt-Tupfinger AfD-Frauen das anders sieht.

Das bedeutet nicht, dass eine Frau (oder natürlich auch jeder andere Mensch) für sich die Entscheidung treffen kann, dass man sich Zuhause hinterm Herd nicht am wohlsten und richtig aufgehoben fühlt. Dies aber öffentlich als richtige Lebensweise darzustellen ist purer Sexismus.

Es gibt da schon multisubjektive Punkte an denen sowas festgemacht werden kann. Wichtig ist einfach, dass solche Punkte auch von betroffenen und nicht von Unbeteiligten festgelegt werden.

Am Ende ist also erstmal egal, ob das irgendwen von "uns! jetzt stört oder nicht. Es ist auch egal, ob da vielleicht ein paar Schwarze Personen sind, die sagen, sie stört es auch nicht. Das wichtige sind die Personen die es stört. Die haben ja auch das anliegen. Dann schaut man, was für oder gegen dieses Anliegen spricht und berücksichtigt dabei die Umstände.

In diesem Fall sollte jeder nachvollziehen können, dass sich da genug Menschen vor den Kopf gestoßen fühlen, dass es nicht mehr die geilste Idee ist, sein Lokal so zu nennen. Mir ist da tatsächlich gerne ein Rätsel, wieso das bei dem Thema so schwer ist.

Es gibt sicher Themen wo man stärkere Argumente Für und Gegen etwas bringen kann. Lass es um Kichengeläut gehen, oder Maiden-Plakate neben Kindergärten, etc. Da hätte man überall irgendwelche Positionen. Aber bei Gaststättennamen? Das hieß schon immer so und wir finden das aber nicht schlimm?! Das sind die beiden großen Argumente gegen eine ganze Gruppe vom Menschen, die nicht an jeder Ecke daran erinnert werden möchte, dass sie hier einen ohnehin schwierigen Stand hat.




Das ist auch der Punkt der zwangsläufig ein "wir" und "dir" erzeugt. Eine Welt in der es keinen Unterschied gibt ist schön und erstrebenswert, hat mit der Realität aber nichts zu tun. In der Realität gibt es definitiv Unterschiede. So zu tun als wären wir alle gleich, mag sich nach der grundsätzlichen richtigen Betrachtung anfühlen, es macht aber Jahrhunderte langes Leid unsichtbar.

Wenn jemand Stunden lang auf jemanden eindrischt und dann irgendwann sagt, dass es jetzt vorbei ist, weil ihm aufgefallen ist, dass wir jetzt doch alle gleich sind, ist es doch verständlich, dass die blutige und aufgequollene Person sich damit nicht so ganz Zufrieden gibt.

Genau wegen diesem Unterschied führen Schwarze ein anderes Leben als weiße.

Wir alle mussten uns nie ernsthaft um unsere Hautfarbe Gedanken machen und wie viel sie mit unserer Identität zu tun hat. Als BiPoC musst du das an vielen Orten der Welt tun. Völlig egal welche Einstellung, oder Gedanken man zu dem Thema hat.
 
  • Like
Reaktionen: VaultBoyAsHimself

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
107.954
7.723
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
Ich frage mich, wieso Leute (gerade im Internet) denken, sie könnten öffentliche Diskussionen beenden, indem sie behaupten die Diskussion sei vorbei?

Nein. Nicht das Ende der Diskussion.

Hast du daran gedacht, woran es liegen könnte, dass sich darüber niemand öffentlich beschwert? Man merkt es doch wunderbar an dieser Winnetou-Debatte. Es ist absolut nichts passiert und ein BILD-Artikel bringt die Leute zum ausrasten und überall hört man von strammen Bekundungen, sich nichts verbieten wollen zu lassen.

Oder hast du echt das Gefühl es findet ein vernünftiger sachlicher Dialog auf Augenhöhe zu dem Thema statt?

Natürlich überlegt man sich da dreimal, ob man sich in die Öffentlichkeit stellt und irgendwas kritisiert.



Dazu hatte ich ja das Beispiel von Frauen gebracht, die sagen das Frauen schon ganz richtig hinter dem Herd positioniert sind.

Ich würde behaupten, es muss nicht diskutiert werden, dass das eine sexistische Position ist, auch wenn der komplette Ortsverband der Alt-Tupfinger AfD-Frauen das anders sieht.

Das bedeutet nicht, dass eine Frau (oder natürlich auch jeder andere Mensch) für sich die Entscheidung treffen kann, dass man sich Zuhause hinterm Herd nicht am wohlsten und richtig aufgehoben fühlt. Dies aber öffentlich als richtige Lebensweise darzustellen ist purer Sexismus.

Es gibt da schon multisubjektive Punkte an denen sowas festgemacht werden kann. Wichtig ist einfach, dass solche Punkte auch von betroffenen und nicht von Unbeteiligten festgelegt werden.

Am Ende ist also erstmal egal, ob das irgendwen von "uns! jetzt stört oder nicht. Es ist auch egal, ob da vielleicht ein paar Schwarze Personen sind, die sagen, sie stört es auch nicht. Das wichtige sind die Personen die es stört. Die haben ja auch das anliegen. Dann schaut man, was für oder gegen dieses Anliegen spricht und berücksichtigt dabei die Umstände.

In diesem Fall sollte jeder nachvollziehen können, dass sich da genug Menschen vor den Kopf gestoßen fühlen, dass es nicht mehr die geilste Idee ist, sein Lokal so zu nennen. Mir ist da tatsächlich gerne ein Rätsel, wieso das bei dem Thema so schwer ist.

Es gibt sicher Themen wo man stärkere Argumente Für und Gegen etwas bringen kann. Lass es um Kichengeläut gehen, oder Maiden-Plakate neben Kindergärten, etc. Da hätte man überall irgendwelche Positionen. Aber bei Gaststättennamen? Das hieß schon immer so und wir finden das aber nicht schlimm?! Das sind die beiden großen Argumente gegen eine ganze Gruppe vom Menschen, die nicht an jeder Ecke daran erinnert werden möchte, dass sie hier einen ohnehin schwierigen Stand hat.




Das ist auch der Punkt der zwangsläufig ein "wir" und "dir" erzeugt. Eine Welt in der es keinen Unterschied gibt ist schön und erstrebenswert, hat mit der Realität aber nichts zu tun. In der Realität gibt es definitiv Unterschiede. So zu tun als wären wir alle gleich, mag sich nach der grundsätzlichen richtigen Betrachtung anfühlen, es macht aber Jahrhunderte langes Leid unsichtbar.

Wenn jemand Stunden lang auf jemanden eindrischt und dann irgendwann sagt, dass es jetzt vorbei ist, weil ihm aufgefallen ist, dass wir jetzt doch alle gleich sind, ist es doch verständlich, dass die blutige und aufgequollene Person sich damit nicht so ganz Zufrieden gibt.

Genau wegen diesem Unterschied führen Schwarze ein anderes Leben als weiße.

Wir alle mussten uns nie ernsthaft um unsere Hautfarbe Gedanken machen und wie viel sie mit unserer Identität zu tun hat. Als BiPoC musst du das an vielen Orten der Welt tun. Völlig egal welche Einstellung, oder Gedanken man zu dem Thema hat.
Und was bist Du?

Ein weißer Mann.

(Nix dagegen natürlich)

Wer entscheidet wenn wen "verletzt" ist? Ich hoffe vom Herzen die Betroffenen selbst.

Über Behinderten kann ich z.B. mitreden, ich weiß seit über 50 Jahren, was das für mich bedeutet. Alles andere ist mir "fremd", in dem Sinne, dass ich nicht weiß, wie es ist.
 

Reiður Loki

VIP-Saufziege
7 Juli 2018
35.152
21.213
128
51
Trier
Als in einigen Punkten dieser ganzen Debatte Betroffene hatte ich eigentlich einen ewig langen Text vorformuliert, denn das Thema im Großen und Ganzen ist wirklich wichtig. Als ich ihn aber wieder und wieder las und daran rumgefrickelt habe, um dies und jenes umzuformulieren oder zu ergänzen, musste ich einmal mehr feststellen, dass es zwar nicht unsinnig ist, darüber online Austausch zu betreiben, aber eben unfassbar schwierig.
Die Dinge sind sehr emotional besetzt, und eigene (Nicht-) Erfahrungen tun ihr Eigenes dazu. Und deswegen fällt es sicher schwer, auf dem Teppich zu bleiben. Ich hab tatsächlich ein Problem damit, wenn sich über Kleidung und Frisuren aufgeregt wird, die wer auch immer nicht zu tragen hat, weil! Ich denke eher, dass es doch schön ist, wenn Kulturen sich austauschen und Dinge voneinander übernehmen. Beim Essen ist das okay, bei Haaren nicht?
Klar soll und muss sich jeder mal in seinen Denkweisen hinterfragen, aber das alles ist so facettenreich und auch immer sehr persönlich, dass es da einfach keine ultimativ korrekte Fahrspur gibt.
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
107.954
7.723
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
Habe ich nicht exakt das geschrieben?
Ja, aber nein.


Ich frage mich, wieso Leute (gerade im Internet) denken, sie könnten öffentliche Diskussionen beenden, indem sie behaupten die Diskussion sei vorbei?

Nein. Nicht das Ende der Diskussion.
Voilà.

Ich meine: @Alf66 hat, für ihn, die Diskussion beendet, weil es, in seiner Situation, nix zu diskutieren gibt.

ALLE Leute in seiner Nähe sind zufrieden mit wie es ist. Auch die Betroffenen!
 

Reiður Loki

VIP-Saufziege
7 Juli 2018
35.152
21.213
128
51
Trier
Wenn jemand Stunden lang auf jemanden eindrischt und dann irgendwann sagt, dass es jetzt vorbei ist, weil ihm aufgefallen ist, dass wir jetzt doch alle gleich sind, ist es doch verständlich, dass die blutige und aufgequollene Person sich damit nicht so ganz Zufrieden gibt.

Genau wegen diesem Unterschied führen Schwarze ein anderes Leben als weiße.
Und genau das stimmt so nicht. Man kann z.B. nicht die afroamerikanische Kultur mit der der kolonial bedingten in Frankreich vergleichen.
Allein zwischen Schwarz und Weiß anhand einer Kultur zu unterscheiden, ist schon eigentlich inakzeptabel.
 
  • Like
Reaktionen: Hex