Du verfällst gleich wieder in die typische linke Dynamik auf die besser verdienenden zu verweisen. Dabei ist das gar nicht das Thema. Und doch hohe Löhne sind in gewissen Verantwortungspositionen gerechtfertigt. Aber auch das ist nicht das Thema.
Wenn Menschen durch Arbeit nicht mehr haben als die die nix machen, gehen immer weniger arbeiten. Arbeit muss sich lohnen, und das tut sie nicht wenn der Frisör usw. Nach Fahrtkosten etc weniger hat als der ALG2 Mensch.
Das jeder eine gewisse Grundsicherung bekommt find ich richtig, aber es sollte wirklich nur das geben was man zum Leben brauch und auch nur wenn sich aktiv bemüht aus dieser raus zu kommen, außer es gibt Gründe dafür warum er es nicht kann.
Zunächst mal: Wieso genau lese ich eigentlich gerade mehrmals, dass das nicht Thema sei? Ich habe die Diskussion doch eröffnet und das ist so ziemlich exakt das was ich thematisieren und worauf ich hinaus wollte. Der Artikel war ein Aufhänger mit dem ich auf etwas hinaus wollte. Da sind wir inzwischen vielleicht etwas drüber, aber es ging mir insgesamt um soziale Ungerechtigkeit.
Aber ich sage gar nicht, dass höhere Löhne grundsätzlich ungerechtfertigt sind. Die Person die am offenen Herz operiert, soll sicher mehr kriegen, als die Person, welche danach den Raum sauber macht.
Das sind alles Unterschiede die irgendwie zu rechtfertigen und zu verstehen sind. Aber wenn es dann um irgendwelche Manager-Gehälter geht, hört das auch schnell wieder auf.
Ab einem gewissen Punkt leben da viele genauso auf den Kosten anderer, weil das was sie mehr kriegen eben nicht (von ihnen selbst) erarbeitet ist. So viel kann man gar nicht erarbeiten.
Es heißt doch selbst da immer, dass man das Geld für sich arbeiten lässt. Das ist am Ende aber quatsch, weil Geld nicht arbeitet, sondern Menschen. Der Kuchen der sich da vom gesamten erwirtschafteten Produkt abgeschnitten wird, ist viel größer und es wird eben viel unverhältnismäßiger, als es nach unten hin wird.
Wenn diese Unverhältnismäßigkeit nicht so ausgeprägt wäre, könnte auch der Friseur und jede Arbeitnehmer*in viel mehr bekommen.
Das Gefühl das Arbeit sich nicht lohnt, kommt nicht daher, dass jemand der nicht arbeitet auch ein würdiges Leben führen kann. Und nimm da doch bitte mal all diese Links/Rechts-Stigmatisierungen raus. Es geht um Oben und Unten und meine Kritik ist, dass nach Unten getreten wird.
Nur noch kurz dazu, weil ich eigentlich keine Lust habe. Die Diskussion ist ja auch völlig vom Ursprung ab.
Also ich habe hier quasi gar keine Termine, die ich mit Öffis zurücklegen muss. In diesem Zusammenhang müsstest du mal erklären, was Du unter Terminen verstehst?
Termine beim Amt bei uns werden gesondert erstattet. Hat jemand Termine wie Arzt oder anderes Amt oder mal Krankenkasse, dann kommt das sicher nicht mehrmals die Woche vor. Zumindest nicht im Schnitt, der ja maßgeblich ist. Man bedenke bitte, dass der betroffene Mensch Zeit hat, er muss seine Termine nicht nach der Arbeitszeit richten. Er kann also bei guter Planung das so legen, dass er an einem Tag im Monat möglichst viele Termine abarbeitet. Wirklich notwendig ist ein Monatsticket also nicht. Ob mehr Kohle für Mobilität oder kostenfreie Nutzung ÖPNV besser wäre, stand ja nicht zur Debatte. Kann man drüber diskutieren, sicher.
Ich finde es echt schlimm, wie immer wieder "Hartz IV" hergenommen wird, um eine große Unrechtsdebatte zu starten oder sich politisch zu profilieren.
Das Thema und die Rechtsmaterie ist sehr komplex und schreibt wirklich alle nur erdenklichen oder auch völlig verrückten Geschichten. Ich bin nun echt lange in dem Laden und weiß, dass nicht immer alles glatt läuft und die Menschen bei uns oft echt arme Schweine sind. Aber unmenschlich ist es bei uns sicher nicht. Man muss sich nur mal die Gesamtsummen anschauen, die wir für diese Leute ausgeben, da wir einem vielleicht auch mal schwindelig bei. Und, wir machen das meistens sogar gern!
Und noch ein ganz wichtiger Gedanke zum Schluss, der Staat hat kein eigenes Geld, er verteilt das Geld der Steuerzahler so um, dass hoffentlich die Gesellschaft funktioniert. Über die Bundeshaushaltsordnung ist der Staat mit seinen Behörden verpflichtet, mit diesem Geld sparsam und wirtschaftlich umzugehen, weil halt zig andere Stellen das knappe Geld auch gebrauchen können. Deshalb muss der Staat im Zweifel Gelder immer zurückfordern, die jemand zu Unrecht erhalten hat. Das kann man als Wegnahme bezeichnen, ist aber ganz normales Verwaltungshandeln, das frei jeglicher Krisen zu betrachten ist. Der Betroffene hat aber am Ende nicht weniger Geld. Im Zweifel darf er auch nachfragen, wie mit der aktuellen Situation umzugehen hat. Nur völlig unbedarft Geld ausgeben ist blöd, aber auch da muss man dann erstmal schauen, wie das Verfahren geregelt war, denn das ist entscheidend für den Ausgang einer etwaigen Rückforderung. Und selbst im vorliegenden Sachverhalt mit den Schülertickets muss man dann jeden Einzelfall prüfen, was in einem normalen Rechts- und Verwaltungsverfahren passieren dürfte. Der betreffende Artikel hat daraus ein Skandal gemacht, der nicht da ist. Da hatten wir vor 2 Jahren schonmal im Zusammenhang mit Corona und digitaler Beschulung bei Weiterbildungen etc.
Ich weiß nicht, ob du je auf der anderen Seite eures Schalters gestanden hast, aber ich kann dir versichern: Doch, es geht durchaus auch mal unmenschlich zu.
Das Geld wieder zurück gefordert wird, mag für das Amt nur ein ganz normaler Verwaltungakt sein, das ändert aber nichts an realen Konsequenzen für die Betroffenen. Ich habe gerade eine Beispiel genannt, was dabei passieren kann.
Genauso hat auch eine Person die nicht arbeitet nicht automatisch einfach unbegrenzt Zeit. Das so eine Person sich womöglich nicht so gut organisieren kann, könnte ein gewichtiger Grund sein, wieso sie da ist wo sie ist.
Für jemanden der in diesem Bereich arbeitet, mögen die ganzen Vorgänge offensichtlich und klar sein. Für die meisten anderen sind sie es nicht. Für die meisten anderen ist das ein oft undurchdinglicher Moloch an Verwaltungsakten und die meisten hängen alle an irgendeinem Termin in irgendeiner Behörde, der halt auf nächste Woche verschoben wird, wenn Feierabend ist. Hatte ich selber schon oft genug. Aber ist ja kein Problem, weil das Geld wird ja nachgezahlt. Wird es auch, dass hilft der Person nur in dem Moment nicht. Genauso wenig wie es den Personen hilft, dass das Geld was jetzt zurück gefordert wird, ein normaler Verwaltungsakt ist.