Das hat auch nicht einfach irgendwas mit einem konstruierten Feindbild zu tun. Die Zuckerbergschen sozialen Netzwerke sind für extrem viel zu kritisieren. Der Ungang mit Daten, die rücksichtlosen Algorithmen, deren sexistische und rassistische Zensurpolitik, deren Beitrag zum weltweiten Wachstum an Verschwörungstheorien, etc.
Ich wollte damit auch nicht sagen, dass der Facebook-Konzern ein unbeschriebenes Blatt ist, im Gegenteil.
Ich habe bis heute keinen Account dort für mich angelegt und werde das auch in Zukunft nicht tun. WhatsApp benutze ich mangels echter Alternative (eine
App, mit der ich 90% von Familie/Freunde und Arbeitskollegen erreichen kann)
Was ich mit Feindbild meinte (und was aufgrund meines Einzeilers nicht rauskommen konnte) ist das Feindbild, wenn es um Datenschutz/Sammeln von Daten und Werbung geht. Da herrscht in vielen Köpfen die Annahme, das Facebook als einziger Konzern Daten sammelt oder personalisierte Werbung zeigt. An der Kasse bezahlen diese Leute dann jedoch per PayBack-Karte, um ein paar € auf einem künftigen Einkauf zu sparen, Online wird mit den eigenen personenbezogenen Daten rumgeschmissen und sich auf jeder noch so dubiosen Seite angemeldet. AGBs & DSVGOs werden mit einem Schnaufen online angeklickt, vor Ort innerhalb von 10 Sekunden unterschrieben oder erst garnicht bearbeitet.
Die restlichen von dir aufgezählten Punkte sind leider ein Problem sämtlicher Social Media Kanäle und nicht nur auf die zuckerbergschen zu beziehen, auch wenn sie dort weit übers Ziel hinausschießen. Aber solange es keine zentralen "Verhaltensregeln/Filter" für Social Media geben wird, werden bei dem Thema Hetze, Sexismus und Rasissmus online auch weiterhin die Augen verschlossen werden. Sowohl vom Betreiber als auch von den (unbeteiligten) Nutzern.
Auf RTL kam gestern Abend übrigens eine Spezialsendung zu dem Thema "Häme, Hetze, Hass - Der tägliche Angriff aus dem Internet" - konnte leider nur kurz reinschauen, allerdings ist schon erschreckend wie Leute im Netz niedergemacht werden....