Das Schlimmste ist ja, dass Excel als Allzweckwunderwaffe gesehen wird. Ich musste letztes Jahr ein Tool für die Unternehmensplanung basteln. Es funktioniert zwar (und ziemlich gut, ich bin immer noch überrascht, dass da am Ende tatsächlich sinnvolle Zahlen bei rauskame
), aber die 120 Tabellenblätter versteht am Ende des Tages keine Sau mehr. Und man verschiebt nur eine Zeile und schwupps hat man seitenweise Fehler. Aber anstatt da ein modular aufgebautes, wart- und erweiterbares Tool zusammen mit der IT hochzuziehen, will man halt ein "Programm, das man kennt". Die dreizeilige Matrixformel kennste aber nach fünf Minuten halt nicht mehr.
VBA führt halt leider gerne mal zu einem Teufelskreis. Irgendein Vorgänger hat ein kleines Programm gebastelt, das CSV-Dateien von nem Vermittler einliest. Die Datenbank, die er dazu gebaut hat, ist voller Redundanzen, da könnte man theoretisch vieles wegnormalisieren. Blöderweise sind auf die Tabellen zig Views, auf die nochmal Views gebastelt sind, druff, die wiederum in kryptischen SQL-Abfragen in unsere Berechnungsdatei eingehen. Was macht man also, wenn der Vermittler das Format ändert? Man baut ein VBA-Ding, das das neue ins alte Format bringt, damit einem das Kartenhaus nicht um die Ohren fliegt. Gerade im viel beschworenen Mittelstand ist die Schatten-IT echt gruselig. Bei meinem letzten Arbeitgeber haben die lange nicht mal gewusst, dass sie ein MES in der Fertigung haben