Da besteht die Gefahr dass sehr wenig auf den Weg gebracht wird. Man sollte auch nicht unterschätzen dass alle Nicht-Regierungsparteien ein Interesse daran haben die Regierung scheitern zu sehen. Warum sollte man den politischen Konkurrenten stützen, wenn man selbst nicht durch Regierungsbeteiligung profitiert?
Ich sehe da eher eine Chance für die nicht Regierungsparteien. Wenn die Regierung bei Gesetzen auf die Bedürfnisse der anderen Parteien eingehen muss haben die doch einen Vorteil.
Viele Wählen ihre Favoriten nicht, weil sie denken, wenn die nicht in der Regierung sind können die eh nichts machen. Dann nehmen sie das kleinere Übel.
Wenn z.B. die Union ein Projekt sozialer macht um Stimmen der Linken zu gewinnen ist das doch kein erfolg für die Regierung sondern für die Linke.
Das was du sagst ist ja das Problem im Bundestag, die Abgeordneten machen ihre Arbeit für die Partei nicht für die Wähler...
Ich glaube auch nicht dass jeder, der aktuell eine Minderheitsregierung für eine reizvolle Option hält, sich mit 12 CDU/CSU Ministern anfreunden könnte.
Nur Union wäre auch utopisch, Schwarz-Gelb wäre machbar, da eine gewisse "Basis" besteht.
Durchsetzen geht nicht ohne Mehrheiten. Eine 'rein Linke' Mehrheite ist weiter weg denn je, von daher handelt die SPD doch im Sinne ihrere Wähler wenn sie Teile ihres Programms umsetzt anstatt auf eine sich aktuell nicht abzeichnende Machtalternative zu warten.
Es gibt aber auch keine "rein konservativ/rechte" Mehrheit.
Eine Minderheitsregierung muss die anderen Bedienen.
Daher kann es passieren, dass ein ausgehandelter Kompromiss im Koalitionsvertrag unsozialer ist als wenn die Union um jede einzelne Stimme der SPD/Linke kämpfen muss.
Erst mit breiter Brust hingehen und unbedingt regieren wollen. Dann die eigenen Positionen so vehement verteidigen, dass eine Einigung mit Schwarz und Grün nicht mehr zustande kommt (die Anderen hatten auch ihren Anteil daran, aber unschuldig am Scheitern der Sondierungen ist Gelb auch nicht).
Regieren wollen sie alle, aber sie wollen ja ihre Wähler vertreten.
Wie schon gesagt, die FDP wurde gewählt um liberale Politik zu machen, nicht um auf Kosten der Ziele zu regieren.
Was nützt es einer FDP in der Regierung zu sein aber bei allen Wahlversprechen Abstriche zu machen?
Das hat man doch in den letzten Jahren bei der SPD gesehen wie viel von den Zielen übrig bleibt wenn man immer als Juniorpartner mitregieren will.
Lindner ist nicht minder als Wendehals aufgetreten, als Schulz. Und deren ständiges "Mimimi, alle sind böse zu uns" geht mir so richtig auf den Sack.
Linder hat immer gesagt, dass er nicht um jeden Preis regierne will und dass er auch in die Oposition geht, bevor er zu viele Kompromisse machen muss.
Schulz hat das gleiche gesagt, und wird jetzt aber Minister, was er auch ausgeschlossen hat...
Parteien wie die Grünen, Linke und FDP sind keine "Volksparteien". Das sind Parteien an den politischen Rändern die garnicht den anspruch haben allen zu gefallen.
Und wenn eine Partei 10-15% an Stimmen hat ist es doch logisch, dass die Mehrheit diese Parteien nicht unterstützt.
Es reicht einem Lindner wenn seine Wähler sein Verhalten für richtig erachten. Wenn 80% der Deutschen die Haltung der FDP scheiße finden stehen immernoch seine Wähler hinter ihm und das ist es worauf es an kommt.
Der Fehler der SPD ist, dass sie eine Volkspartei sein will.
Die Wahlen der vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt dass die Mehrheit der Deutschen keine linke Politik will.
Mit sozialen Punkten erreicht die Partei nicht die Prozente, die sie will. Mit einem Programm, welches die Prozente hohlt ist sie nicht mehr sozial genug, da es außerdem die Linke gibt.
Entweder verabschiedet sich die Partei aus dem linken Spektrum (wodurch sie wohl in die Bedeutungslosigkeit versinkt) oder sie versucht die Linke zu vertreiben, wodurch sie viele Wähler aus der Mitte verliert.