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Quark

Der Beste
19 Juli 2004
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Best, Nederland. Jetzt Belgien
In den Niederlanden war da vor kurzem eine Diskussion über "etnische Profilierung". Dabei hatte ein Polizist auch zugegeben, dass, obwohl nicht erwünscht, trotzdem etnisch profiliert wird, und dieszufolge, auch "schwarze"* Leute eher gestoppt werden für eine Identitätskontrolle als weiße Leute! Da hieß es "Erfahrung". Das explodierte, nachdem einen Profi-Fußballspieler (bei Feyenooit/Ajakkes???) bis zu 3x gestoppt wurde für so eine Personalkontrolle. (Könnte aber auch i'einen DJ gewesen sein, mir egal, der gute Mann war ein Niederländer mit ausländischen Aussehen)
 

Eichelfritte

W:O:A Metalhead
19 Sep. 2016
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Es ist eine Sache als Interner die Struktur der Polizei zu kritisieren und eine andere, Polizisten als generelle Feindbilder zu stigmatisieren und nur von schlechten Demo-Erfahrungen auf die komplette Berufsgattung zu schließen.

Er sagt ja selber, dass die Gewalt in Hamburg von beiden Seiten provoziert wurde, aber die Rolle der Polizei dabei von selbiger zu klein geredet wird. Und ich kann dir von meinen nicht ganz so zahlreichen Demo-Erfahrungen trotzdem von genug Leuten berichten, die ein spiegelverkehrt ähnliches Vokabular benutzen, wie das was in dem Artikel angeprangert wird. Da werden dann statt "Bimbos" eben "Bullenschweine" und "Nazis/Faschos" gejagt. Und ja, es wurden sich da ganz bewusst abseits gelegene Absperrungen, an denen nur 1-2 Personen standen, ausgesucht um diese dann mit einem ganzen Mob zu überrennen.

Man kann schlecht bei den einen kritisieren, dass sie sich Feindbilder basteln, wenn man diese Personen selbst als Feindbild sieht. Natürlich könnte man sagen, die einen repräsentieren unseren Staat, was auch stimmt, aber das ist letztlich auch nur eine Ausrede für das eigene Fehlverhalten.

Also natürlich interessiert es zumindest mich, wenn irgendwelche Polizisten ihr Amt missbrauchen und sich an ihrer Position berauschen, aber so ein Bericht verrät mir eben nicht "wie es wirklich läuft". Er ist einseitig und emotional aufgeladen. Da ist mir persönlich der Bericht von Innen viel mehr Wert, weil da eben nicht jemand aussagt, der die Polizei ohnehin als Institution verachtet, sondern der sogar die Personen kennt um die es geht. Es liest sich auf jeden Fall sachlicher als so manchen Kommentar den ich zu der Diskussion schon gehört habe.

Ich hätte mich vielleicht etwas klarer ausdrücken sollen. Ich habe meine Aussage nicht auf die offensichtlich ausufernde Gewalt von Polizisten auf Demos bezogen.
Ich meinte eher, das wir schon seit Langem auf rechte Strukturen in der Polizei hinweisen. Nur leider interessiert das niemanden. Seit dem Aufstieg der AfD wird das sogar teilweise noch gefeiert...
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
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Oumpfgard
Ich hätte mich vielleicht etwas klarer ausdrücken sollen. Ich habe meine Aussage nicht auf die offensichtlich ausufernde Gewalt von Polizisten auf Demos bezogen.
Ich meinte eher, das wir schon seit Langem auf rechte Strukturen in der Polizei hinweisen. Nur leider interessiert das niemanden. Seit dem Aufstieg der AfD wird das sogar teilweise noch gefeiert...

Trotzdem bleibt meine Aussage dabei ähnlich. Ich meine, das wäre ungefähr so, als würde ein Polizist darüber berichten, wie viel umgekehrten Rassismus es in der linken Szene gibt. Ich wüsste wovon er spricht, weil ich selbst schon oft genug mit Leuten zu tun hatte, die so links waren, dass alle anderen nur noch Faschisten und Nazis sein konnten. Und wenn man pauschal einen kompletten Berufszweig entmenschlicht, oder Menschen mit einer anderen Meinung, ist das auch nicht mehr weit von dem entfernt, das man bekämpft. Dieses "Wissen wovon er spricht" hätte ich aber eben auch andersherum, weil ich schon mehr als genug Polizisten gesehen habe, die es übertreiben und ihr Amt missbrauchen. Das ganze wäre aber eben nicht im Ansatz so informativ wie der Bericht von jemandem aus der linken Szene, der sich in dieser seit Jahren bewegt, die Leute und Akteure in ihr kennt, weiß wie die Mechanismen funktionieren und die Szene und Idee eigentlich für gut hält.

Versteh mich nicht falsch, ich will das nicht klein reden, oder so. Ich will nur erklären, wieso ich persönlich von so einem Bericht etwas mehr halte, als von einem ideologisch und emotional komplett eingefärbten Bericht. Du hast nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass du für die Polizei so ziemlich nichts über hast. Fast jeder andere der darüber berichtet, hat es ähnlich gesehen. Da finde ich eine gewisse Skepsis völlig normal. Das geht dir bei anderen Themen sicherlich ähnlich?
 
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ALF

W:O:A Metalgod
10 März 2017
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WildWestAllgäu
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Anti-Terror-Polizei bestätigte, dass es einen versuchten Bombenangriff auf eine U-Bahn in der Hauptverkehrszeit gab.

bisher 18 Verletzte
 

XXL

W:O:A Metalhead
10 Aug. 2016
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Niederlande
Das sind ja noch Kinder. :(

Einfach mal den Arsch versohlen und einige Wochen kein Taschengeld sollte ausreichen. :p
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
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Oumpfgard
Guter Beitrag von Dunja Hayali (https://www.facebook.com/DunjaHayali/posts/1439052649482564:0) für all diejenigen die meinen es wäre alles gelenkt und gehöre zu einer großen bösen Verschwörung:

* Sie können ihre eigene Meinung haben, nicht aber ihre eigenen Fakten *

Wer hat eigentlich mit diesem Quatsch angefangen? Wer hat damit angefangen zu behaupten, dass wir beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen morgens auf Anweisungen „von ganz oben“ warten, bevor wir auf Sendung gehen? Glauben Sie ernsthaft, dass sich das verheimlichen ließe?

Ich habe gute Gründe, warum ich beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen arbeite: Unabhängigkeit, Zuverlässigkeit, Professionalität. Lügen gehört definitiv nicht dazu. ARD und ZDF sind weder Staatsrundfunk, noch sind meine KollegInnen politisch „gesteuert“. Das gab es mal im Dritten Reich. Da durfte niemand Journalist werden, der nicht eine Gesinnungsprüfung durchlaufen hat und stramm auf Kurs war. Da gab es nur eine(!) Meinung, und wer die nicht vertreten hat, wurde politisch verfolgt und kam ins Lager. Gerade deswegen empört es mich so, dass es Leute gibt, die uns unterstellen zu lügen und zu fälschen. Mit welchem Ziel? Deutschland zu zerstören, wie manche behaupten? Was hätten wir davon? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.

Es gibt hier in Deutschland Zeitungen, Zeitschriften und Internetportale für alle Richtungen und Strömungen. Ob „Junge Freiheit“ oder „linksalternative taz. die tageszeitung“, die linksliberale Süddeutsche Zeitung, die konservativere FAZ.NET - Frankfurter Allgemeine Zeitung oder die emotionsgeladene Bild-Zeitung. Wir haben die Wahl. SIE haben die Wahl. Da die öffentlich-rechtlichen Sender jedoch durch Gebührengelder von fast jedem dieses Landes finanziert werden, guckt man bei uns ganz genau hin. Zu Recht. Wir müssen in unseren Einzelteilen des Gesamtprogramms pluralistisch sein, also jede relevante Meinung wiedergeben und ein Spiegel der politischen Stimmungen sein und jederzeit fair und ausgewogen berichten.

Es ist ein anspruchsvoller Beruf, denn was heißt ausgewogen, was heißt fair? Wer legt das fest? Werden alle gleich behandelt? Bekommen z.B. alle Parteien dieselbe Aufmerksamkeit? Haben die mit den größten Skandalen automatisch auch am meisten Chance auf Berichterstattung?
Was ist überflüssige Verlautbarung? Und was ist Chronistenpflicht? Jeden Tag, jede Stunde, im Grunde treffen wir jede Minute eine Entscheidung nach solchen Kriterien wie Relevanz, Nutzwert und Neuigkeitswert.

Wir versuchen jeden Tag, unserer Verantwortung für diese Gesellschaft gerecht zu werden. Und wir nehmen uns in unserer Funktion auch das Recht heraus, in den Momenten, in denen es nötig ist, schonungslos zu sein und die Dinge beim Namen zu nennen. Das geschieht immer auf der Basis einer professionellen Berufsauffassung, zu deren Grundlagen es gehört, beide Seiten zu Wort kommen zu lassen. Wir stellen Fragen. Das ist unser Beruf. Wir geben keine Antworten vor.

Das, was zählt, sind Fakten. Der Inhalt. Die Information. Aber allein die Einordnung, die Interpretation derselbigen ist doch schon subjektiv. Allein die Auswahl, die Gewichtung von Nachrichten ist subjektiv.
Wir sind nun mal Menschen in diesem Beruf. Deshalb kann auch keiner von uns objektiv sein. Neutral - ja, unabhängig - ja, objektiv - nein.

Wir alle sind geprägt, wir alle haben eine Sozialisation hinter uns und auch wir leben in unseren kleinen Blasen. Unser Job ist es aber, sich das immer wieder vor Augen zu führen, sich seinen eigenen Vorurteilen zu stellen, sich selbst zu hinterfragen, die Blase zum platzen zu bringen und den Perspektivwechsel zu wagen. Wir müssen versuchen, wahrhaftig zu sein. Und wir müssen Meinung bzw. Kommentare kennzeichnen und sie von Berichterstattung trennen.

Journalisten machen natürlich auch Fehler. Wir verwechseln Zahlen. Wir sprechen Gesprächspartner mit dem falschen Namen an. Wir interpretieren ein Bild falsch. Wir ordnen einen Film einem anderen Sachverhalt zu. Wir übernehmen ein unvollständiges Zitat. Wir vertrauen der falschen Quelle. Das passiert. Dafür kann man sich entschuldigen. Wir stellen das richtig. Wir korrigieren Fehler. Fehler sind keine Fake-News. Fake-News werden mit Absicht gesetzt. Ein Riesenunterschied.

Wir Journalisten sind nicht dazu da, Ihnen ihr Weltbild zu spiegeln oder zu bestätigen. Wir sind da, um zu zeigen, was ist und manchmal auch um zu zeigen, was nicht ist bzw. sein könnte. Wir ordnen ein. Wir hinterfragen. Es geht um die Sache. Um den Erkenntnisgewinn.

Viele meiner Kollegen stehen genau für diese unabhängige journalistische Arbeit ein und ich, hier kann ich nur für mich sprechen und versprechen, ich werde es auch weiterhin tun. Das ist die DNA des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Wir lassen uns auch nicht davon irritieren, dass genau die Menschen, die Meinungsfreiheit rufen, Ihnen und uns unsere Meinungsfreiheit absprechen wollen. Demokratie braucht Pressefreiheit. Demokratie braucht Streit um den richtigen Weg.

"Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen." (Evelyn Beatrice Hall, die Biografin von Voltaire.)

dh
 

Klaasohm

W:O:A Metalmaster
1 Sep. 2002
9.499
2.933
128
Im nördlichen Teil von Unserland
Journalisten regieren mit - und wie!
Mainstream-Medien nehmen Partei für oder gegen die Optionen von der Mainstream-Politik

https://www.heise.de/tp/features/Journalisten-regieren-mit-und-wie-3569375.html


Nähe zwischen Politikern und Journalisten beim ZDF

https://www.heise.de/tp/news/Naehe-zwischen-Politikern-und-Journalisten-beim-ZDF-3180906.html


Medien sind in der Bevölkerung mittlerweile ebenso unbeliebt wie viele Politiker. Der Journalismus geriert sich als vierte Gewalt. Wie konnte es zu diesem fatalen Zerwürfnis kommen?

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article156144179/Die-Hybris-der-Journalisten.html