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Rammsteiner

W:O:A Metalmaster
3 Aug. 2009
9.515
66
103
Österreich
Ich hab so die Vermutung, das stand damals auch nicht im Parteiprogramm der NSDAP...

Die NSDAP war von Beginn an für einen autoritären Staat und antidemokratisch. siehe 25-Punkte-Programm


Ich glaube aber nicht, dass man die damalige, allgemeine Stimmungslage auf heute umlegen kann. Antidemokratisch zu sein, bedeutet heute politischer Extremist zu sein (links & rechts), nach dem Sturz der Monarchie kamen die antidemokratischen Strömungen zwar nicht aus der politischen Mitte, es war jedoch kein allzugroßes Tabu.
 

evilCursor

W:O:A Metalhead
17 Juni 2009
4.401
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37
4947
127.0.0.1
Ich würde das System eher als "Out-Off-Date" bezeichnen.[...]

Ja. Es ist eine Demokratie mit Schönheitsfehler. Die gibt es in unserem Wahlrecht aber auch, wenn auch aus anderen Gründen. Antidemokratisch ist das Ganze allerdings mitnichten. Es sind schließlich schon demorkatisch gewählte Wahlmänner, die die Merhheit für George Bush Jr. ermöglicht haben und sich an ihr Votum gehalten haben.

Was die Motivation der AfD-Wähler in McPomm angeht ist das (für mich absurde) Motiv Protestwahl wohl das größte, wenn man sich die Wählerwanderung anschaut:

chart_8951546.png


Die politischen Schnittmengen der Ex-CDU/SPD/Linke/Grüne und Nichtwähler sind wohl nicht mit dem AfD Wahlprogramm zu erklären.
 

Stalker

W:O:A Metalmaster
14 Aug. 2015
9.550
7.160
118
Nein, ich habe lediglich einen logisches Konstrukt angefertigt (Vorsicht: Ironie).
a) Leute, die nicht lesen können, wählen AfD
b) Sie können nicht lesen
daraus folgt, sie die AfD wählen. :o

Ausnahmen bestätigen wohl die Regel:
Ich kann nicht lesen, wähle aber auch nicht die AfD :ugly:


Die AfD wird auf kurz oder lang (Zeitraum von einigen Jahren) ein ähnliches Schicksal, wie die Piraten zu ihrer "glorreichen" Zeit, erleiden.

Es reicht eben nicht nur, Stimmen zu kriegen, man muss sich beweisen und tatsächlich sinnvolle Ideen für Deutschland aufbringen.
Ich sehe bisher kein Gesamtkonzept/das große Ganze, womit sich die AfD dauerhaft oben halten könnte.
 

SAVA

W:O:A Metalgod
4 Aug. 2014
90.249
81.792
168
Hansestadt
Ich wage zu behaupten, dass genau DIE Leute es sein werden, die als erstes über Aktionen der AFD heulen werden...
Das es aber grade in M.V. mehr "Protestwahlen" sind, sieht man an den Tatsachen, das damals die PDS (jetzt LINKE) dann die NPD und nun die AFD gewählt wurden.
Sicherlich freuen sich jetzt einige ala "ohja, jetzt haben wir es der MErkel und den anderen aber gezeigt"
aber ja, WAS haben die "Protestwähler" denn nun gezeigt?
Was wird denn die AFD liefern, das wird noch ein jähes Ende geben ;)

Natürlich wird es dort Geheule geben. Die Sprunghaftigkeit der Wähler in M-V zeigt, dass man faktisch keinen politischen Standpunkt hat, sondern eher darauf baut, dass endlich mal jemand was für sie tut. Gerade in den östlichen Landesteilen, die strukturschwach sind und als abgehängt gelten, ist das am stärksten ausgeprägt. Dort wird vornehmlich die politische Extreme gewählt, weil diese am lautesten brüllt, was der Bürger hören will. "Die da oben müssen weg" und "Wir sind das Volk"... Leider fehlt es an der nötigen Selbstreflektion, um zu erkennen, dass diese Gebiete schon immer abgehängt und auch zu DDR-Zeiten nicht attraktiver waren. Das konnte auch die Wiedervereinigung nicht ändern. :rolleyes:
Und nun hat man sich erhoben und mit dem Wahlergebnis ein klares Signal nach Berlin gesandt. Glaubt man jedenfalls, denn die paar Leutchen dort sind ja kaum als ernst zu nehmende Masse zu sehen. Aber es fühlt sich gut an, wenn man denen dort in Berlin mal gezeigt hat, was 'ne Harke ist. Leider verkennt man, dass die große Politik im Bund sich nicht um die Probleme im östlichen Ostdeutschland kümmern kann und man begreift auch nicht, dass die Europa-Politik der Kanzlerin nicht für die Probleme der Heimatregion verantwortlich ist. Offene Grenzen nach Polen sind doof, weil so viel geklaut wird und der Handel in Grenznähe tot ist... Billig tanken, Kippen koofen und zum Friseur gehen sie aber auch in Polen... :rolleyes:
Die AFD ist mal als EURO- und europakritsche Partei gestartet, hat sich dessen Flügel aber teilweise entledigt und die braunen Kräfte haben das Zepter übernommen. Dies nimmt man im Osten billigend in Kauf, weil die errungene Demokratie doch nicht so toll ist, wie man 1989 annahm.
Für mich ist genau das das Problem. Man hält es für ok, wenn Nazis im Parlament sitzen, die "tun wenigsten was für uns". Selbst was zu machen ist dann eher nicht so das Ding der MV-Leute. Schon 1989 hat man lieber die Menschen in Leipzig usw. demonstrieren lassen, während man selbst eher nicht auf die Straßen ging...
Die AFD wird nichts für die Leute tun, sie wird gegen die herrschende Politik rumwettern, aber inhaltlich wird nichts kommen. Man schickt eine Riege Politikneulinge ins Parlament, die sich wahrscheinlich eher im Schweriner Schloss verlaufen wird als sinnhafte Mitarbeit zu leisten. Und man wird auch feststellen, dass diese Leute auch nur die dicken Diäten im Sinn haben und sich vom System vereinnahmen lassen werden.

Ein Punkt aus dem Wahlprogramm der AFD lautet ja mehr direkte Demokratie, sprich Volksentscheide... Gott bewahre, dass diese einfältigen Leute dort direkt entscheiden dürfen, dann ist wirklich alles verloren...:o


Genau. Richtige Protestwähler wählen Die PARTEI:ugly:

So sieht es aus! Wählt Die Partei - sie ist sehr gut!:D
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
23.047
759
130
Klostermoor
www.reaperzine.de
Paradoxerweise sind in Umfragen die Zufriedenheit mit der Regierung und die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage zwischen 2011 und 2016 deutlich besser geworden. Trotzdem also das Erstarken einer Protestpartei. Sehr kurios...

Das einzige was man der AfD zugute halten kann ist, dass sie der NPD genug Stimmen abgenommen hat, sodass diese an der 5% Hürde gescheitert ist.

Das mit der NPD liegt sicher auch daran, dass die einfach zu offensichtlich sind.

Nein, da hat die AfD nur wenig Anteil dran. Die NPD war sowieso bundesweit im Niedergang begriffen. Nachdem sie ja nun schon lange als rechtsradikale Partei bekannt war und in der "bürgerlichen Mitte" eher wenig Rückhalt hatte, bröckelt seit einigen Jahren auch zusehends die Unterstützung aus dem rechtsextremen Milieu, seit Holger Apfel seine Maxime des "seriösen Radikalismus" durchsetzen wollte. Das war vielen Kameraden zu weichgespült, in der Folge bröckelten auch viele Führerpersönlichkeiten :)ugly:) durch Querelen in der Partei weg.
Ich glaube, die Leute, die von der NPD jetzt zur AfD gewandert sind, wären Nichtwähler oder Nischenwähler geworden. Aber das Wahlergebnis der NPD ist imho sowieso mit fallender Tendenz gesegnet.

Protestwahl trotz besseren Wissens ist allgemein Selbstverarsche.

Die dümmsten Kälber schlachten sich selber. :o

Wie gut, dass die AfD nach eigener Angabe als zweitstärkste Kraft in Meck-Pomm gar nicht regieren will. Wäre ja auch blöd, wenn dann jeder merken würde, dass man zu unfähig zum Regieren ist und lieber auf die anderen zeigt. :o

Mir macht ein wenig Sorgen, dass in einem Wahlkreis 32,3% AfD gewählt haben, und weitere 5,6% die NPD. Bei einer Wahlbeteiligung von 63,5% im Wahlkreis Vorpommern-Greifswald III sind das ein Viertel aller dortigen Einwohner, die rechtsaußen gewählt haben.
 

evilCursor

W:O:A Metalhead
17 Juni 2009
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127.0.0.1
Paradoxerweise sind in Umfragen die Zufriedenheit mit der Regierung und die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage zwischen 2011 und 2016 deutlich besser geworden. Trotzdem also das Erstarken einer Protestpartei. Sehr kurios...[...]

Landespolitik hat bei der Wahl ja eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Dass Regierungsparteien im Bund bei den Landtagswahlen schwächeln ist ja ein bekanntes Phänomen. Die SPD hat noch davon profitiert dass man Sellering als Ministerpräsidenten wollte und musste daher etwas weniger Federn lassen.

Diese Zusammenfassung der Hart aber Fair Sendung nach der Wahl zeigt dass gerade in M-V von Seiten der AfD nicht mit realen Problemen Wahlkampf gemacht wurde, sondern mit 'gefühlter Erfahrung'(Münkler). Bevor man 'die Sorgen der Menschen' zum politischen Programm erhebt, sollen die doch bitte wenigstens einem Realitätschek standhalten.

edit: Daten zur Zufriedenheit mit Bundes- vs. Landespolitik:
chart_8951667.png
 
Zuletzt bearbeitet:

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
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http://www.spiegel.de/kultur/gesell...s-eine-nazi-apokalypse-kolumne-a-1111061.html

Alle starren in den Nordosten, als wäre dort Hitler höchstpersönlich am Strand erschienen. Kann man überhaupt noch Urlaub in Meck-Pomm machen? Wenn solche Sorgen die linke Antwort auf die AfD sind, muss man sich über deren Erfolg nicht wundern.

Eine Kolumne von Margarete Stokowski

:o

Die gute Dame ist aber auch nicht so mit Weitsicht und Fähigkeit zum korrekten Schlussfolgern gesegnet, oder? :o