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Thordis V.

W:O:A Metalgod
25 Nov. 2001
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Linz und Bern
www.myspace.com
GRRRR!! schrieb:
Hab ich das gesagt? Nein. Aber ich wette, dass das gleich wieder welche behaupten werden... :rolleyes:

Es geht dabei um Verantwortung und Erziehung, was bei Schützenvereinen ja angeblich so groß geschrieben wird. Was natürlich NICHT heißt, dass Schützenvereine für sowas verantwortlich sind (was bestimmt auch wieder einige Spezies rauslesen werden), sie sich aber auch nicht komplett aus der Verantwortung ziehen müssen. Denn irgendwo lernen die Typen nunmal den Umgang mit Waffen. Aber im Gegensatz zu Erfurt hatte er die Waffen nicht legal besessen und man kann auch diesmal anscheinend keine bürokratischen Fehler bzw. Nachlässigkeiten feststellen, was seinen Waffenbesitz angeht.

Achso...

Verantwortung, Erziehung -> Eltern?

Und ist jeder, der eine Waffe hat, beim Schützenverein :confused: - letzters ist sicher ein Postulat der BLÖD...
 

Reverend_odd

W:O:A Metalmaster
28 Juni 2002
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Swamps of Münsterland
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Thordis V. schrieb:
Was mich wieder in diversen Kommentaren, die im Netz jetzt abgegeben werden, nervt, ist diese "Täter=Opfer-der-Gesellschaft"-Mentalität.

Wenn jeder, der mal sitzen bleibt, durchfliegt, müßten alleine 10% eines jeden Maturajahrganges hierzulande Amokläufer werden :rolleyes:
Von Mobbling, andere Schulstufen und Diplomprüfungen rede ich gar nicht.

Vom bösen Heavy-Metal und den Ballerspielen mal ganz zu schweigen :(

Natürlich sind Mobbing usw. keine Entschuldigungsgründe für solche Taten, aber verstehen kann ich et schon!

@ Fyodor: Einige Schüler haben definitiv in eine Kamera gesagt, dass er ständig schwarze Klamotten und Springerstiefel getragen hat. Vom Satanskult hab ich da allerdings auch nix gehört.
 

Thordis V.

W:O:A Metalgod
25 Nov. 2001
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Linz und Bern
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Reverend_odd schrieb:
Natürlich sind Mobbing usw. keine Entschuldigungsgründe für solche Taten, aber verstehen kann ich et schon!

@ Fyodor: Einige Schüler haben definitiv in eine Kamera gesagt, dass er ständig schwarze Klamotten und Springerstiefel getragen hat. Vom Satanskult hab ich da allerdings auch nix gehört.

Ich kann keinen Amoklauf verstehen, keinen Mord; Selbstmord vielleicht ein wenig. Und ich verstehe auch nicht daß immer wieder versucht wird, den Täter zum Opfer der Gesellschaft zu machen. Frag mal ein paar von diesen Leuten, was Gesellschaft für sie überhaupt ist. Die haben nicht mal eine Definition für das Wort parat, mit dem sie um sich werfen. Es sind halt einfach alle, aber nur sie selbst irgendwie nicht... sorry, aber das kann es doch nicht sein, die Eigenverantwortung und die der Eltern einfach an die böse Gesellschaft abzugeben.
Wenn da jeder durchdrehen würde beim Sitzenbleiben, Deppen von Lehrpersonal, Mobbing durch Mitschüler dürfte Linz keine Einwohner mehr haben.
 

Maschinenmann

W:O:A Metalhead
11 März 2002
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Auf dem Lande bei Ansbach
Fyodor schrieb:
Macht Euch mal nicht ins Hemd... weder Metal noch die PC-Spiele werden verboten. Das wird mal wieder dirkutiert werden, und dann wieder scheitern, wie so oft.

Ich mache mir vielmehr Sorgen darum, ob er die Waffen legal besessen hat. Da es aber noch keine Hysterie darum gibt, wahrscheinlich nicht. Das wäre gut. Denn bei illegalen Waffen bleibt es politisch meist ruhig, wenn eine legale im Spiel ist wird da gerne das Gesetz geändert. Und im Gegensatz zu den PC-Spielen und der Musik hat das auch schon funktioniert! Erfurt haben wir Sportschützen einiges zu verdanken...

So wie ich das sehe ist es wie bei allen anderen Amok laufen egal wo, anstatt die richtige Ursache der Gesellschaftsproblem zu lösen bzw. erstmal zu erkennen (Wenn man nicht das neuste Handy hat und die neusten Klamotten wirst schon nieder gemacht und bist Außenseiter usw. da gibt es ja viele Dinge) wo es hängt, kann man das doch besser an den Bösen Egoshoter Spieler oder den ach so Bösen Metallern, Satanisten ausmachen.
Nicht desto trotz schwatze scharfe gib es überall.
 

Rotschopf

W:O:A Metalmaster
19 Feb. 2006
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34
Nähe Osnabrück/niedersachsen
Hi, Leute.

Da der Täter Angaben zufolge ein Mobbingopfer in der Schule war und ich soeben meine Examensarbeit über „Mobbing in der Schule“ beendet habe, würde ich gerne den Zusammenhang zwischen Mobbingopfer und Gewaltspiele verdeutlichen. Damit möchte ich einfach nur etwas Licht ins Dunkel bringen.

Mobbing führt zu Stress bei den Betroffenen. Stress ist eine aus der Frühzeit der Menschen stammende, körperliche Reaktion auf gefährlich empfundene Situationen (z.B. Mobbing). Hierbei werden Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol freigesetzt, die die körperliche Leistung steigern, um eine Kampf- oder Fluchtreaktion zu ermöglichen. Das Problem ist nun, dass diese Möglichkeiten in unserer modernen Gesellschaft nahezu ausgeschlossen sind - also frisst man alles in sich hinein. Da diese Hormone folglich nicht abgebaut werden, setzen sie sich im Körper fest und führen auf Dauer zu psychosomatischen Krankheiten. Die Symptome werden bei andauerndem Mobbing immer schlimmer (Magenschmerzen, Übelkeit, Zittern, unruhiger Schlaf, Herz-Kreislauf-Probleme etc). Hinzu kommen seelische Symptome (Essstörungen, Nägelkauen, Alpträume, Schreckhaftigkeit sowie Aggressivität!).

Nun zu den Spielen: Die Spiele ermöglichen es, die aufgestauten Hormone abzubauen. Gewaltspiele sind im gewissen Sinne ideal dafür, da man sich hier quasi austoben kann. Das ganze funktioniert jedoch nur bedingt, meiner Meinung nach, da die Spiele unmöglich alles kompensieren können. Ferner baut sich auch beim Spielen Adrenalin auf, was bei ausgeglichenen Menschen kein Problem darstellt. Außerdem wurde der Täter ja weiterhin gemobbt.

Der Rest ist klar: Wenn niemand hilft, auch keine Lehrer oder Eltern, und der Täter einfach nicht weiß wie er Hilfe organisieren kann, steht man irgendwann vor der Wahl, die in uns allen drin steckt: Kampf oder Flucht? Die beiden Extreme heißen in dem Fall "Amoklaufen" oder "Selbstmord". Viele Mobbingofer, darunter auch viele Erwachsene, bringen sich aus genau diesen Gründen um.

Hinzu kommt, dass Gewaltspiele bei Jugendlichen den Eindruck erwecken können (!), dass Gewalt eine angemessene Lösung sei. Zusätzlich sind die "Frags" vielleicht die einzigen Erfolgserlebnisse des Täters gewesen - und das ist nunmal ein Problem. Andere Menschen bauen ihren Selbstwert nicht an der Konsole oder dem PC auf, sondern in ihrem sozialen Umfeld.
So einfach, wie die Politiker es den Wählern klar machen wollen, ist es also beileibe nicht. Es ist ein komplexes Problem, dessen Elemente wie Zahnräder ineinander greifen. Die Gesellschaft schaut weg, Gewalt ist überall präsent, die Eltern kümmern sich nicht, die Lehrer haben keine Ahnung von Mobbing und die Täter haben nur geringe soziale Fähigkeiten und ein niedriges Selbstbewusstsein, dass sie dadurch aufbauen, dass sie sich jemanden vorknüpfen.

Ich gebe zu, was ich sage ist sehr vereinfacht. Aber prinzipell sind diese Aussagen richtig. Spiele sind ein Teil des Problems, aber nur in den Fällen, wo die Spiele die Erziehung und Sozialisation übernehmen. Genau wie Gewalt im Fernsehen, in Musik, Comics usw. Gewaltspiele sind jedoch niemals die Ursache! Die Ursache liegt im sozialen Umfeld und in der Tatsache, dass sich niemand um solche Jugendlichen kümmert.

Aber versteht mich nicht falsch – kein Amokläufer ist deshalb unschuldig. Auch in extremen Situationen besteht eine gewisse Handlungsfreiheit. Diese macht uns zu Menschen. Jeder Mensch hat immer und überall eine Wahl, auch wenn es noch so schwer fällt.

Wie die Politik zum Teil reagiert ist einfach "pervers"! Anstatt das Problem ernst zu nehmen, sich pädagogisches und psychologisches Wissen anzueignen und daraus Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, sind sie in der Regel nur auf die Wählerstimmen aus - nach meiner Meinung. Das Volk will das "Warum" und die Politiker liefern sogleich ein auf Wissenslücken basierendes "Darum", um ihre Wissensdefizite nicht eingestehen zu müssen. Man merkt sofort das ein Großteil der Politiker aus den Bereichen Jura und Wirtschaft stammen und von zwischenmenschlichen Konflikten KEINE Ahnung haben!

Sorry für den langen Post, aber hoffentlich konnte ich einen sinnvollen Beitrag zu diesem Thema leisten.

ich find diesen post eigentlich sehr gut und würde dem zustimmen....
 

Thordis V.

W:O:A Metalgod
25 Nov. 2001
51.157
0
121
42
Linz und Bern
www.myspace.com
Rotschopf schrieb:
ich find diesen post eigentlich sehr gut und würde dem zustimmen....

bis auf dem Part "Auch in extremen Situationen besteht eine gewisse Handlungsfreiheit."

Sorry, aber das kann ich nicht verstehen. Punkt. Da hab ich schon so oft mit Leuten diskutiert, das bringt bei mir nix. Da bin ich ausnahmsweise stur. :o
 

GRRRR!!

W:O:A Metalmaster
4 Dez. 2001
5.831
0
81
46
Thordis V. schrieb:
Achso...

Verantwortung, Erziehung -> Eltern?

Und ist jeder, der eine Waffe hat, beim Schützenverein :confused: - letzters ist sicher ein Postulat der BLÖD...

Verantwortung und Erziehung liegen nicht allein bei den Eltern. Sozialisationsinstanzen sind Eltern, Peergroup, Schule und inzwischen auch die Medien. Sie alle übernehmen Erziehungsaufgaben und tragen die Verantwortung, dass der Jugendliche zu einem verantwortungsbewussten Menschen aufwächst. Wenn so etwas wie in Emsdetten oder Erfurt passiert, ist auf allen Ebenen etwas schief gelaufen und nicht nur im Elternhaus.

Die Debatte läuft wieder genauso, wie damal sin Erfurt. Die Politiker des rechten Spektrums schieben die Schuld alleine auf Gewaltmedien, die Gamer schieben die Verantwortung alleine auf das Elternhaus, die linken Politiker auf die Gesellschaft, die Eltern auf die Schule und nur wenige werden mal einen Blick auf den Gesamtzusammenhang werfen, weil man damit sowieso gegen keine der vorher genannten Gruppen ankommt. Am Ende wird es wieder zu nichts führen und die Diskussion wird beim nächsten Vorfall wieder von vorne losgehen.

Aber mit der Waffe hast du recht. Für den "kleinen Waffenschein" muss man nicht in einem Schützenverein sein. Für den WBK eigentlich auch nicht, es muss aber eine Prüfung abgelegt werden, ob man mit der beantragten Waffe umgehen kann (was man in der Regel in einem Schützenverein lernt), wobei mir aber noch immer nicht klar ist, warum Sportschützen auch andere Waffen, als ihr Sportgerät besitzen sollen dürfen (wahrscheinlich, weil es so geil ist, mal so eine richtige Waffe abzufeuern, um mal ein Mitglied dieses Forums zu zitieren)...

Beim Täter von Emsdetten war natürlich das Problem, dass er nur den kleinen Waffenschein hatte, mit dem er nur eine Gas- oder Signalpistole hätte besitzen dürfen. Woher er die Waffen hatte wird ja noch geklärt. Übrigens sind sowas nicht unbedingt Waffen, die über dunkle Kanäle aus Osteuropa beschafft werden. Wenn z.B. ein Waffenbesitzer stirbt, geht die Waffe an seine Erben über und ab da ist nicht mehr nachzuverfolgen, wo die Waffe landet, weil der Verbleib der Waffen des Verstorbenen nicht gemeldet werden muss, soweit ich weiß.

Jedenfalls werden die wahren Ursachen der Tat mal wieder nur oberflächlich behandelt werden, soweit sie denn überhaupt zu ergründen sind.