Erfurt (dpo) - Ein ganzer Landesverband steht vor dem Aus: Nachdem die rot-rot-grüne Regierung in Thüringen unter Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) vergangenen Freitag die Abschaffung aller V-Leute verkündet hat, bereitet die dortige NPD laut internen Quellen ihre Auflösung vor. Grund seien erwartbare Engpässe bei der Parteienfinanzierung sowie drohende private Geldsorgen eines Großteils der Mitglieder.
V-Mann Tobias K., der laut eigener Aussage einen hohen Posten im NPD-Landesverband bekleidete, bevor ihm die Entscheidung des Landes den Boden unter den Füßen wegriss, redet im Gespräch mit dem Postillon Klartext: "Finanziell ist das ein schwerer Schlag für mich. Ich wollte eigentlich im Sommer richtig schön Urlaub in der Türkei machen. Aber dafür reicht mein mickriges Gehalt als Landesvorsitzender allein nicht aus."
Nun müssen sich K. und seine Kollegen richtige Arbeit suchen und sich auf ein Leben ohne Unterstützung durch den Steuerzahler einstellen. Neben ihm haben in den vergangenen Tagen weitere 267 der insgesamt rund 350 Mitglieder des Thüringer Landesverbandes ihren Austritt aus der chronisch klammen Partei erklärt.
Das Ausmaß der Not ist erschreckend: Diverse NPD-nahe Splittergruppen könnten sich künftig nicht einmal mehr die einfachsten Nagelbomben leisten, wenn der thüringische Verfassungsschutz als Mäzen wegfalle, fürchtet ein weiterer langjähriger V-Mann. "Wer soll denn jetzt noch aufwendige Videozusammenschnitte von Paulchen Panther finanzieren?", seufzt er. "Und wissen Sie eigentlich, was ein Wohnmobil so kostet? Von Luft und Hass allein kann man nun mal nicht leben."
Um soziale Verwerfungen zu vermeiden, wenn mehrere hundert Thüringer Nazis gleichzeitig auf der Straße landen, plant die rot-rot-grüne Regierung die Gründung einer Auffanggesellschaft.