Mü_Exotic
W:O:A Metalgod
- 7 Aug. 2006
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Natürlich hast du nicht direkt mit diesem Wort danach gefragt. Du fragtest aber, was man damit erreichen will.
picture or it didn´t happen
Natürlich hast du nicht direkt mit diesem Wort danach gefragt. Du fragtest aber, was man damit erreichen will.
Natürlich hast du nicht direkt mit diesem Wort danach gefragt. Du fragtest aber, was man damit erreichen will.
Es ist was anderes zu Fragen, was man mit beleidigenden Karikaturen _erreichen_ will als wenn man fragt was beleidigende Karikaturen oder Beleidigungen legitimiert oder gar, ob man eine Legitimation für eine Meinung benötige.
Ich glaub ich weiß dann doch selbst besser was ich wissen wollte. Hätte hier gerne mehr Präzision.
So liest sich das als ob ich das so hinstellen wollte, als ob es Meinungen gäbe, die man nicht haben darf oder Meinungen generell legatimiationsbedürftig seien. Dem ist aber nicht so.
Was ist denn die Frage, was man mit etwas erreichen will, anderes als eine Legitimationsfrage? Du fragst nach dem Sinn des ganzen (Was ich übrigens völlig okay finde), dass impliziert doch schon die Frage nach der Berechtigung.
Und sicher weißt du besser, was du wissen wolltest. Ich weiß aber trotzdem besser, welche Frage bei mir ankam.
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Übrigens zum Thema Meinungen vertreten allgemein:
Es wurde ja auch wissenschaftlich untersucht, dass Menschen durchaus eine andere Meinung nach außen vertreten, als nach innen. Dadurch lassen sich auch Massenphänomäne erklären wie beispielsweise Pegida.
Viele Menschen haben eine andere Meinung nach innen als die, die sie nach außen hin in der Öffentlichkeit vertreten, aus dem simplen Grund, dass sie befürchten gesellschaftlich geächtet zu werden. Wenn der gesellschaftliche Tenor ist, dass z.B. Schwule gefälligst akzeptiert und respektiert werden sollen, dann werden Vorbehalte gegen Schwule tendenziell nicht laut ausgesprochen und diese Meinung für sich behalten oder mit vorgehaltener Hand getuschelt.
Kippt aber da aus irgendwelchen Gründen das öffentliche Bild, dann hast du plötzlich lauter Menschen mit Vorbehalten gegen Schwule zur Stelle, die sich vorher im Hintergrund gehalten haben, aber immer da waren. Jetzt nur mit dem Unterschied, dass sie öffentlich werden, da die Befürchtung geächtet zu werden geringer geworden ist.
Das ist in mehrfacher Hinsicht sagen wir interessant. Es kann z.B. dazu führen, dass eine Gesellschaft, die sich als besonders progressiv wahrnimmt in Wahrheit um einiges Rückständiger ist als man dachte.
Ich kam nur gerade auf dieses Beispiel, weil ein Bekannter von einer Freundin aus genau diesen Gründen von Karlsruhe nach Berlin zieht, weil er in Karsruhe als Schwuler nie Anschluß gefunden hat und er mitbekommen hatte, wie die Leute über ihn getuschelt haben, aber nie ein Gespräch gesucht haben.
Mit anderen Worten, in der Anonymität des Internets wird gerne das Maul aufgerissen und die Stammtischparolen und halbgares Googlewissen rausgeholt.Das ist sehr interessant.
Das macht Meinungserfassung eigentlich ziemlich schwierig. Ich denke aber, wir haben da ein Phänomen der modernen Medien, das das "wahre Meinungsbild" ziemlich deutlich wiedergibt, und das sind die Kommentarspalten.
Natürlich muss man sehr vorsichtig sein und mal untersuchen, ob es nicht Störfaktoren gibt hinsichtlich wer in diesen Spalten vornehmlich schreibt, wo sie schreiben, etc. etc.
Aber es ist doch zu beobachten, dass anscheinend dort die Maulkörbe der sozialen Erwünschtheit gerne schnell abgestreift werden.
Mit anderen Worten, in der Anonymität des Internets wird gerne das Maul aufgerissen und die Stammtischparolen und halbgares Googlewissen rausgeholt.
Oder wie oder wat?
Mit anderen Worten, in der Anonymität des Internets wird gerne das Maul aufgerissen und die Stammtischparolen und halbgares Googlewissen rausgeholt.
Oder wie oder wat?
Ich glaube Köppi möchte sagen, dass die Kommentarspalten und einiges, was im Internet im Schutzmantel der Anonymität geschrieben wird, quasi einen Teil der tatsächlichen Meinungen sichtbar macht, die andernfalls im Verborgenen geblieben wären oder nur im Schutze des eigenen Stammtischs hinter vorgehaltener Hand ausgeplaudert worden wären.
Ich denke es ist tatsächlich so.
Es ist nur schwer zu quantifizieren wie groß der Anteil der jeweiligen Meinungsgruppen jeweils ist.
In sozialen Netzwerken hat auch schon manch einer eine böse Überraschung im Freundeskreis erlebt. Leute, von denen man glaubte man sei auf einer Wellenlänge haben schon mal Zeug gelikt oder von sich gegeben, was nicht in das offline erzeugte Bild gepasst hat. Ja kein Wunder, weil man sein Selbstbild wahren muss und manch konroversen Punkt nicht ausspricht, um nicht geächtet zu werden.
Auch Teilnehmer an Umfragen tendieren dazu andere als die tatsächlich vertreten Ansichten anzukreuzen, da sie von sich ein gewünschtes Bild abgeben möchten, um eventuell nicht "schlecht" darzustehen. Daher machts z.B. auch keinen Sinn z.B. direkt zu fragen, ob man viel Alkohol trinkt oder so. Und selbstverständlich würde keiner ankreuzen rassistisch zu sein.
Sich freiwillig zur Unterschicht einordnen würde auch keiner machen, aber zur Oberschicht auch nicht. Da tendiert man zur "Mitte".
Daher sind Wissenschaftler, Meinungsforscher etc. ja auch bestrebt mit verschiedenen indirekten Items diesen Bias zu vermeiden. ^^
Und eben auch diesen Gründen dürfen oft Leute, die sich mit sowas ausgennen auch nicht an Forschungen teilnehmen, weil sie die Methoden wiederum durchschauen könnten.
Das fett geschriebene ist der Casus Knacktus. Allerdings, wenn man möglichst viele querschnittliche Quellen weit genug quantifiziert (es gibt ja eine Datengrundlage, die auf jeden Fall groß genug ist), dürfte man schon aussagekräftige allgemeine Daten bekommen; unter der Voraussetzung, dass auch tatsächlich alle Meinungsgruppen in vergleichbarem Maß an der Kommentar-Diskussion teilnehmen. Das könnte man aber in entsprechenden Befragungen untersuchen.
Aber es können doch gerade diese kollektiven Verbindlichkeiten sein, die sich schwer miteinander vereinbaren lassen.
Ansonsten ist es in der Tat viel Interpretation. Ich habe auch das Gefühl das es gerade bei der Frage zur deutschen Kultur sehr viel Interpretation gibt. Das wiederum macht es für Migranten die sich in die hiesige Kultur integrieren wollen vermutlich nochmal sehr schwer. Man ist ja selbst scheinbar irgendwie orientierungslos...
Wieso ist das für dich so ausschlaggebend?Das ändert doch nichts an ihrer Botschaft.
Das was man sieht, oder was der Künstler zeigen wollte? Die individuelle Interpretation, das Kunstwerk an sich, oder die Mögliche Botschaft? Ist der Karikaturist selbst schuld, oder ein schlechter Karikaturist, wenn seine Karikatur nicht verstanden wird? Macht es überhaupt Sinn, wenn eine Karikatur so verquer interpretiert werden muss? Du sagst ja im folgenden selbst, dass Uneindeutigkeit nicht von Interesse sein kann, wenn man einen Missstand anprangern will.
Ja nur werden dies eben 99% der Muslime trotzdem nur in der Zeitung lesen. Die kriegen ja nicht alle live die Demo mit.
Du nicht, aber genau das wird von mehreren Seiten gefordert.
Wenn genau das in der Talkshow gefordert wird, könnte man das sehr wohl thematisieren.
Hast du Links?
Genauso wie der Gedanke, Terroristen mit mehr Dialog zu besiegen.
Beides ist aber nötig, damit sie zumindest uns nicht besiegen.
Volksvertreter formulieren ihre Meinung doch auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit aus.