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MasterChu19155

Moderatorin
6 Aug. 2003
19.320
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40
Hamburg & Berlin
Aber beide Seiten sind ja nicht grad zimperlich mit den Menschen umgegangen, egal ob Serben oder Kroaten. Und dafür wird keiner zur Rechenschaft gezogen? Ich denke auch, wenn die alle freie Hand gehabt hätten, hätten sie sich alle gegenseitig umgebracht, bis zum letzten Mann. Hass, der schon seit ewigen Zeiten in den Volksgruppen schwelte. :(

Bei der Geschichte im Artikel ging es lediglich um die gegenseitige Anklage von 2010. Kroatien hatte da gegen Serbien geklagt, was schon als unsinnige Provokation angesehen wurde und Serbien hatte dann halt zurückgeklagt. :ugly:

Das hat nichts mit den anderen Den Haag Prozessen der damals involvierten Politiker zu tun.


Und noch ein kleiner Exkurs. :D

Und zum Hass unter den Volksgruppen.
Also ich weiß jetzt nicht wie tief man in der europäischen Geschichte zurückblicken will...ich kenn mich vor dem 1900 nicht so aus...

Aber um den 2. Weltkrieg herum, da war die Ustascha ein von Hitler inspirierter kroatischer Ablager, der sich gegen alles "nicht-katholische" wendete und die Bestrebung hatte einen unabhängigen kroatischen und katholioschen Staat zu gründen, der sich vom damaligen Königreich Jugoslawien abspaltet. Diese faschistische Gruppe war jedoch nur ein paar tausend Mann stark, hatte sich aber irgendwie Einfluß erschlichen auch mit Unterstützung der katholischen Kirche. Das KZ Jasenovac war nach dem Vorbild deutscher Lager aufgebaut und soll das zweitgrößte Lager in Europa während des zweiten Weltkrieges gewesen sein.

Dieser echte Völkermord wurde in der Aufklärung des 2. Weltkrieges aber nie wirklich aufbereitet, auch weil sich alles sehr auf Deutschland fokussiert. - Ein Skandal. Völkermorde gab es nach dem Vorbild Hitlers aber auch in anderen Staaten Europas.

Die Partisanen hatten unter Tito (der übrigens auch Kroate war) dann das föderative Jugoslawien gegründet aus dem dann - ein paar Jahre später - die bekannte Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien wurde (Metal Battle Teilnehmer: Ex-SFRJ ;) ), die im Kalten Krieg neutral war und die Bewegung der Blockfreien Staaten gründete.

Da gab es dann auch eine Verfolgung der Faschisten durch die jugoslawischen Geheimdienste, auch in Deutschland. Viele hatten sich nach dem 2. Weltkrieg z.B. nach Deutschland oder ins katholische Argentinien abgesetzt.

Diese bzw. die daraus entstandenen Kontakte haben dann im Jugoslawien-Krieg in den 90er Jahren offenbar auch bei Waffenlieferungen an die selbst ausgerufene, abgespaltene kroatische Armee, die gegen die offizielle jugoslawiesche Armee später kämpfe, mitgewirkt. Die wurde übrigens "vom Westen" unterstützt.

Die Bevölkerung war übrigens immer gegen den Krieg.
In Sarajevo gingen Millionen auf die Strasse Muslime, Kroaten, Serben - alle.
Man hatte es zu der Zeit mit machtgeilen, nationalistischen Politikern zu tun UND es wurde bereits vor dem Krieg gezündelt - auch von außen.
Gewisse Parallen zum Ukraine-Konflikt sind durchaus vorhanden.

Dazu kamen unkluge, politische Entscheidungen wie die Entziehung der Autonomie zweier serbischer Provinzen, was dazu führte, dass z.B. Slowenien und Kroatien sich nicht mehr mit den serbischen Autonomien bei Wahlen zusammentun konnten. Im Ergebnis gab es dann immer eine serbische Mehrheit, was bei den anderen zu Frustration führte etc.

Im Gegenzug wiederum gab es Frustration darüber, dass unter Tito überwiegend Slowenien und Kroatien strukturell ausgebaut wurden, während Bosnien, Mazedonien und Serbien vernachlässigt wurden. Da kommt soziales Gefälle ins Spiel.

Unterm Strich hab ich glaube ich 4 Theorien zum Zerfall mitbekommen. :ugly:

Heute ists übrigens so, dass ein guter Teil den alten Zeiten hinterherjammert.
Vermutlich ein ähnliches Phänomen wie mit der DDR. Nationialisten hast du auch weiterhin, vermutlich insb. bei denen, die an der Front Angehörige verloren haben.

In meiner Generation wusste kaum wer, wer überhaupt zu welcher Volksgruppe gehört. Das war bis 1991 nicht wirklich ein Thema. :uff:
 
Zuletzt bearbeitet:

MasterChu19155

Moderatorin
6 Aug. 2003
19.320
713
128
40
Hamburg & Berlin
leichte Fehleinschätzung des Landlebens?
Die Regionen mit hohem Leerstand, haben in 99% der fälle auch keine Arbeitsplätze zu bieten.
Denn wenn Arbeitsplätze vorhanden wären, die nötige Infrastruktur dazu, dann wären eben nicht soviele Leerstände zu beklagen.
Nicht umsonst gibt es inzwischen Bundesweit ein Programm "Umbau-Statt zuwachs"
also schon alleine wegen dem erwähnten "plopp da findet ein Betrieb eine Arbeitskraft" wäre die Unterbringung in Ballungszentren sinnvoller.
Weiterhin sind die Wege im Ländlichen teils ohne Auto unerreichbar, ÖPNV ? Fehlanzeige, somit ein weiteres kontra für die Unterbringung im Ländlichen Raum.

Das mit den Arbeitsplätzen war in meiner Argumentation nicht der Fokus.
Und mit Land meine ich jetzt auch nicht von der Infrastruktur völlig abgekoppelte Landstriche. Aber beispielsweise Gotha hat sich aktiv um Flüchtlinge bemüht. Und so Kleinstädte mit 10.000 Einwohnern oder 30.000 wie Itzehoe können ja auch ein paar aufnehmen.

Ich mag nur diese menschenunwürdigen Massenunterkünfte vermeiden aus denen dann weitere Probleme erwachsen.
 

Black Wizzard

W:O:A Metalgod
8 Aug. 2007
97.519
1.278
168
55
Bei der Geschichte im Artikel ging es lediglich um die gegenseitige Anklage von 2010. Kroatien hatte da gegen Serbien geklagt, was schon als unsinnige Provokation angesehen wurde und Serbien hatte dann halt zurückgeklagt. :ugly:

Das hat nichts mit den anderen Den Haag Prozessen der damals involvierten Politiker zu tun.


Und noch ein kleiner Exkurs. :D

Und zum Hass unter den Volksgruppen.
Also ich weiß jetzt nicht wie tief man in der europäischen Geschichte zurückblicken will...ich kenn mich vor dem 1900 nicht so aus...

Aber um den 2. Weltkrieg herum, da war die Ustascha ein von Hitler inspirierter kroatischer Ablager, der sich gegen alles "nicht-katholische" wendete und die Bestrebung hatte einen unabhängigen kroatischen und katholioschen Staat zu gründen, der sich vom damaligen Königreich Jugoslawien abspaltet. Diese faschistische Gruppe war jedoch nur ein paar tausend Mann stark, hatte sich aber irgendwie Einfluß erschlichen auch mit Unterstützung der katholischen Kirche. Das KZ Jasenovac war nach dem Vorbild deutscher Lager aufgebaut und soll das zweitgrößte Lager in Europa während des zweiten Weltkrieges gewesen sein.

Dieser echte Völkermord wurde in der Aufklärung des 2. Weltkrieges aber nie wirklich aufbereitet, auch weil sich alles sehr auf Deutschland fokussiert. - Ein Skandal. Völkermorde gab es nach dem Vorbild Hitlers aber auch in anderen Staaten Europas.

Die Partisanen hatten unter Tito (der übrigens auch Kroate war) dann das föderative Jugoslawien gegründet aus dem dann - ein paar Jahre später - die bekannte Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien wurde (Metal Battle Teilnehmer: Ex-SFRJ ;) ), die im Kalten Krieg neutral war und die Bewegung der Blockfreien Staaten gründete.

Da gab es dann auch eine Verfolgung der Faschisten durch die jugoslawischen Geheimdienste, auch in Deutschland. Viele hatten sich nach dem 2. Weltkrieg z.B. nach Deutschland oder ins katholische Argentinien abgesetzt.

Diese bzw. die daraus entstandenen Kontakte haben dann im Jugoslawien-Krieg in den 90er Jahren offenbar auch bei Waffenlieferungen an die selbst ausgerufene, abgespaltene kroatische Armee, die gegen die offizielle jugoslawiesche Armee später kämpfe, mitgewirkt. Die wurde übrigens "vom Westen" unterstützt.

Die Bevölkerung war übrigens immer gegen den Krieg.
In Sarajevo gingen Millionen auf die Strasse Muslime, Kroaten, Serben - alle.
Man hatte es zu der Zeit mit machtgeilen, nationalistischen Politikern zu tun UND es wurde bereits vor dem Krieg gezündelt - auch von außen.
Gewisse Parallen zum Ukraine-Konflikt sind durchaus vorhanden.

Dazu kamen unkluge, politische Entscheidungen wie die Entziehung der Autonomie zweier serbischer Provinzen, was dazu führte, dass z.B. Slowenien und Kroatien sich nicht mehr mit den serbischen Autonomien bei Wahlen zusammentun konnten. Im Ergebnis gab es dann immer eine serbische Mehrheit, was bei den anderen zu Frustration führte etc.

Im Gegenzug wiederum gab es Frustration darüber, dass unter Tito überwiegend Slowenien und Kroatien strukturell ausgebaut wurden, während Bosnien, Mazedonien und Serbien vernachlässigt wurden. Da kommt soziales Gefälle ins Spiel.

Unterm Strich hab ich glaube ich 4 Theorien zum Zerfall mitbekommen. :ugly:

Heute ists übrigens so, dass ein guter Teil den alten Zeiten hinterherjammert.
Vermutlich ein ähnliches Phänomen wie mit der DDR. Nationialisten hast du auch weiterhin, vermutlich insb. bei denen, die an der Front Angehörige verloren haben.

In meiner Generation wusste kaum wer, wer überhaupt zu welcher Volksgruppe gehört. Das war bis 1991 nicht wirklich ein Thema. :uff:

Danke für die ausführliche Beschreibung.:)
ein Jammer das es soviele Menschenleben gekostet hat und viele Dinge passiert sind, die nicht nachvollziehbar sind, wie sie auch schon zur NS-Zeit geschehen sind.:(
 

KaeptnKorn

W:O:A Metalmaster
16 Juli 2003
13.714
198
118
41
Hamburg
Natürlich hat zentrale Unterbringung auch Vorteile, aber sicher nicht, wenn es so maßlos überfüllt ist. Nach welchem Schlüssel das geht weiß ich nicht genau, nach Bevölkerungsanteil find ich nicht so sinnvoll. Also dort wo es voll ist, soll es noch voller werden? Find ich nicht logisch. Wir haben viel Leerstand auf dem Land. Da muss man halt nur 1x fahren. Und wenn man sich gescheit anstellt und ein paar Gesetze anfässt ploppt für den ein oder anderen händeringend suchenden Betrieb auch ein Mitarbeiter raus.

Wenn man viele Flüchtlinge dahin bringt, wo schon viele Leute leben, dann gehen die leichter in der Masse unter. In bevökerungsarmen Gegenden könnten sich viel schneller Ghettos bilden.

Die Finanzierung ist vmtl. auch ein Grund. Viele Bürger = hohes Steueraufkommen = eher Mittel für Asyl. Es gibt zwar Geld vom Land, aber das reicht wohl nicht wirklich.

Das mit den Arbeitsplätzen war in meiner Argumentation nicht der Fokus.
Und mit Land meine ich jetzt auch nicht von der Infrastruktur völlig abgekoppelte Landstriche. Aber beispielsweise Gotha hat sich aktiv um Flüchtlinge bemüht. Und so Kleinstädte mit 10.000 Einwohnern oder 30.000 wie Itzehoe können ja auch ein paar aufnehmen.

Ich mag nur diese menschenunwürdigen Massenunterkünfte vermeiden aus denen dann weitere Probleme erwachsen.

Auf die Bundesländer wird nach Bevölkerungszahl und Steueraufkommen verteilt. Königsteiner_Schlüssel

http://www.bamf.de/DE/Migration/AsylFluechtlinge/Asylverfahren/Verteilung/verteilung-node.html


Wie die Leute dann landesintern verteilt werden, ist Ländersache.
Es gibt ein dreistufiges System. Stufe 1 ist die Unterbringung in der Erstaufnahmeeinrichtung, wo die Flüchtlinge ins System aufgenommen werden. Da hat das Land die Verantwortung. Danach erfolgt die Weiterverteilung der Leute und Verantwortung auf Landkreis- und dann Gemeindeebene. Hamburg, Bremen und Berlin sind klein genug, um die gesamte Verteilung auf Stufe 1 hinzukriegen, daher gibts da keine Stufen 2+3. Manche Länder verteilen direkt von Stufe 1 auf Gemeindeebene (2 Stufen). Manche überlassen die Unterverteilung den Landkreisen (3 Stufen.)

Steht alles hier drin. 100 Seiten Spaß. :o

Für Bayern gibts genauere Zahlen. Erst wird auf Regierungsbezirke verteilt, dann dort intern weiter auf Landkreise. §6 und §7
 

Wackentom

W:O:A Metalmaster
5 Apr. 2005
33.360
823
120
zuhause in Niedersachsen
Das mit den Arbeitsplätzen war in meiner Argumentation nicht der Fokus.
Und mit Land meine ich jetzt auch nicht von der Infrastruktur völlig abgekoppelte Landstriche. Aber beispielsweise Gotha hat sich aktiv um Flüchtlinge bemüht. Und so Kleinstädte mit 10.000 Einwohnern oder 30.000 wie Itzehoe können ja auch ein paar aufnehmen.

Ich mag nur diese menschenunwürdigen Massenunterkünfte vermeiden aus denen dann weitere Probleme erwachsen.

Naja, das passiert ja auch! Goslar im Harz zum Beispiel hat sich aktiv um Flüchtlinge beworben.

Und auch mein kleiner Landkreis ( 85 000 Einwohner gesamt ) Hat rund 500 Flüchtlinge aufgenommen, was unseren Kreishaushalt aber derbst in Schwierigkeiten bringt.
Das mit den Massenunterkünften ist dann auch wieder das übel, da es nunmal für den Kreis "günstiger" ist ein "paar" grosse Gebäude anzumieten, als zum Beispiel 300 "kleinere" Häuser/Wohnungen.
Das ist halt ein Teufelskreis, denn genau diese Ghettorisierung erschwert es, das man diese Menschen dann Integriert. :(
 

Hex

W:O:A Metalgod
4 März 2004
242.651
62.033
158
Hier übrigens was zu steigender Kriminalität durch junge, unbegleitete Flüchtlinge:

http://www.abendblatt.de/politik/de...erdorf-und-die-Angst-vor-den-Einbrechern.html

Leider habe ich aus Hamburg häufiger von solchen Vorfällen gehört. :(
Das ist nicht nur da so. Auch hier gibt es leider immer wieder Probleme mit kriminellen Flüchtlingen. Einbrüche und Diebstähle sind an der Tagesordnung.
Ich weiß nicht inwieweit es da eine Betreuung gibt für die Flüchtlingsheime in der Umgebung.
Frage mich auch wie man dieser Problematik beikommen könnte. :confused:
Die zuständigen Behörden scheinen überfordert.
 

E'Lell

W:O:A Metalmaster
4 Juni 2003
40.314
823
128
52
Sauerland
www.ps-metal.de
...
Ich weiß nicht inwieweit es da eine Betreuung gibt für die Flüchtlingsheime in der Umgebung.
...
Die zuständigen Behörden scheinen überfordert.

Betreuung ist per Gesetz vorgesehen, wird aber von den Kommunen dennoch nicht eingeführt. Diese bekommt einen gewissen Betrag für einen Flüchtling und MUSS ihn für Sozialarbeit einsetzen. Tut sie aber nicht.
Für M'hagen würde es heißen, dass wir zwei Sozialarbeiter haben MÜSSTEN. Nächsten Monat soll dann mal 0,5 kommen :o

Die zuständigen Behörden scheinen nicht überfordert, es interessiert sie nicht. Denn damit haben sie nichts zu tun.
Du kannst vom Amt folgende Infos zu Asylsuchenden bekommen: Name, Land, Geburtsdatum. Fertig. Und mehr wissen die auch nicht. Keine Ahnung, wo der was gemacht hat und ob überhaupt. Der Datenschutz verbietet sogar nach Religion zu fragen. Dass man damit letztendlich evtl. vorprogrammierten Konfliken aus dem Weg gehen kann... who cares?!
So geht das Amt ja auch nichts an, ob Du in Franken wegen Mordes gesucht wirst :D
Erst die Bullerei wird da aufmerksam. Auf Grund fehlender Dokumente (werden auch oft von Schleppern einbehalten) sieht es da aber auch oft düster aus.

Edit: Ich hab mich über Diebstähle auch mit "meinem" Asylbewerber unterhalten. Der kam per Visum nach F (wohin er, wie ich befürchte, sicher auch wieder abgeschoben wird), dann nach Deutschland.
Viele seiner Freund sind im Mittelmeer geblieben, die, die es geschafft haben, müssen zahlen: Erstmal an die Schlepper. Und dann erwarten die Familien Geld. Denn immerhin ist die vielleicht einzige Arbeitskraft weg.
Denen wird schlicht zuhause erzählt, dass sie ins Paradis kommen (wortwörtlich) und den daheim gebliebenen ist nicht zu vermitteln, dass sie nicht in dem Reichtum leben, den man sich vorstellt. Nun gut. Auch Pegidisten glauben, dass die goldene Löffel haben. Warum soll Afrika das nicht auch glauben :o
 
Zuletzt bearbeitet:

Hex

W:O:A Metalgod
4 März 2004
242.651
62.033
158
Betreuung ist per Gesetz vorgesehen, wird aber von den Kommunen dennoch nicht eingeführt. Diese bekommt einen gewissen Betrag für eine Flüchtling uns MUSS ihn für Sozialarbeit einsetzen. Tut sie aber nicht.
Für M'hagen würde es heißen, dass wir zwei Sozialarbeiter haben MÜSSTEN. Nächsten Monat soll dann mal 0,5 kommen :o

Die zuständigen Behörden scheinen nicht überfordert, es interessiert sie nicht. Denn damit haben sie nichts zu tun.
Du kannst vom Amt folgende Infos zu Asylsuchenden bekommen: Name, Land, Geburtsdatum. Fertig. Und mehr wissen die auch nicht. Keine Ahnung, wo der was gemacht hat und ob überhaupt. Der Datenschutz verbietet sogar nach Religion zu fragen. Dass man damit letztendlich evtl. vorprogrammierten Konfliken aus dem Weg gehen kann... who cares?!
So geht das Amt ja auch nichts an, ob Du in Franken wegen Mordes gesucht wirst :D
Erst die Bullerei wird da aufmerksam. Auf Grund fehlender Dokumente (werden auch oft von Schleppern einbehalten) sieht es da aber auch oft düster aus.

Edit: Ich hab mich über Diebstähle auch mit "meinem" Asylbewerber unterhalten. Der kam per Visum nach F (wohin er, wie ich befürchte, sicher auch wieder abgeschoben wird), dann nach Deutschland.
Viele seiner Freund sind im Mittelmeer geblieben, die, die es geschafft haben, müssen zahlen: Erstmal an die Schlepper. Und dann erwarten die Familien Geld. Denn immerhin ist die vielleicht einzige Arbeitskraft weg.
Denen wird schlicht zuhause erzählt, dass sie ins Paradis kommen (wortwörtlich) und den daheim gebliebenen ist nicht zu vermitteln, dass sie nicht in dem Reichtum leben, den man sich vorstellt. Nun gut. Auch Pegidisten glauben, dass die goldene Löffel haben. Warum soll Afrika das nicht auch glauben :o
Das ist doch kacke.
Da stehen dann die Leute alleine da.
Einerseits die Bewohner der Umgebungen mit ihren Problemen wenn sie betroffen sind von Diebstahl etc..., andererseits die Flüchtlinge in Lagern/Heimen ohne intensive Betreuung.
Und darunter dann paar Kriminelle die sich dann ungehindert hin und herbewegen.
Das wirft dann wieder ein schlechtes Licht auf Flüchtlingsheime und deren Bewohner. Und da liegt dann wieder das Hauptaugenmerk drauf.
Es fehlt doch vorne und hinten an allen Ecken und Enden und vor allem an geschultem Personal.
Noch entsetzlicher ist ja die Situation in anderen Ländern, wo Flüchtlinge wie der letzte Dreck behandelt werden. (Hatten wir ja hier auch schon...:rolleyes:)
Ich frag mich wo das alles noch hinführt. Die Pegioden ham ja schomma reichlich Zulauf gekriegt.
 

E'Lell

W:O:A Metalmaster
4 Juni 2003
40.314
823
128
52
Sauerland
www.ps-metal.de
Zudem hast Du das Problem, dass der eine der klaut, im Gedächnis bleibt. Die hunderte, die vor ihm da waren und da sind, werden nicht beachtet.

Es ist UNGEMEIN wichtig, dass sich "normale" Leute um die kümmern!
Meine alte Heimatstadt hat diesbez. richtig was drauf: Die haben Theaterstücke einstudiert, es gibt eine Musikgruppe, etc.
Wir bauen hier gerade eine Fahrradwerkstatt auf, unsere Vereine haben Leute zu Betreuung abgestellt und es bildet sich (mit Verzögerung) eine Gruppe von Menschen, die sich die Leute als Paten nehmen, sie bei der Ankunft begrüßen, zeigen wo was hier ist.
Ich hab selber mitbekommen, wie ein ca. 20jähriger hier ankam. Köfferchen (in das nicht mal meine Bandshirts gepaßt hätten :D ) in der Hand, dünnes Jäckchen als Afrikaner im Schneegestöber - und dann sieh mal zu, wie Du zurecht kommst! :o