Es geht ja gar um eine pauschale Unterstellung. Tomatentöter und du behaupten gerade einfach nur, es wären pauschale Unterstellungen. Obwohl es mir vorallen Dingen um grundsätzliches Vorgehen ging. Und da wäre es nunmal genauso ein Verbien.
Und ich sagte noch extra, dass der Einzelfall ohnehin keine Rolle spielt.
Mir ging es jetzt gerade tatsächlich um den Fall. Es ist ja im Thread (ob ernst gemeint oder nicht, das ist nicht immer so klar erkennbar) angesprochen worden dass bei dieser Tat ein Migrationshintergrund im Raum steht. Viele Medien haben in Ihrer Berichterstattung darauf verzichtet, weil es mit Hinblick auf das Statement der Polizei als nicht relevant erachtet wurde. Um das genauer zu bewerten fehlen uns aber Informationen. Ich habe da für mich eine Verbindung zu den nachfolgenden Posts gesehen. Wenn das aber nicht so gemeint war auch gut.
Wenn es grundsätzlicher sein soll:
Gerade der Ehrenmord-Familiendrama Vergleich ist halt Quatsch. Ein irgendwie durchgeknallter/eifersüchtiger/betrunkener/desillusionierter Familienvater/mutter ist definitiv etwas anderes, als ein geplanter, gewollter Mord der passiert weil man eine ominöse Familienehre verteidigen muss, die durch ein ziemlich widerliches gesellschaftliches Bild geprägt ist.
Mich würde hier mal interessieren ob die beiden Kategorien aus Sicht eines Psychologen wirklich so unterschiedlich sind. Mir gehen da in beiden Fällen Begriffe wie Eifersucht, Kontrollverlust, Ansehensverlust (oder die Angst davor) und Existenzängste (was das Fortbestehen der sozialen Gemeinschaft der Familie und die auch finanzielle Situatuion angeht) durch den Kopf.
Sicherlich ist es gut herauszustellen wenn familiär-kulturelle Zwänge eine solche Situation auslösen oder verstärken.
Man sollte aber schon vermeiden bei jedem Täter mit Migrationshintergrund direkt von 'Ehrenmorden' zu sprechen.
Zum Verständnis: Ich finde jede Gesellschaft widerlich, in der das Ansehen einer Familie, durch einen willkürliche festgelegten moralischen Kodex, in selbiger Gesellschaft höher gewertet wird, als das persönliche Glück seiner eigenen Familienmitglieder.
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Bei vielen Tätern der 'Familiendramen' mag ein familiär-kulturell geprägtes Idealbild vom Familienleben ebenfalls dazu beigetragen haben den Ausweg in der Gewalt an der eigenen Familie zu suchen. Die Maxime dass die klassische Familie nicht scheitern sollte oder darf findet wohl in allen Kulturkreisen große Zustimmung.
Rether geht es in dem Vergleich ja auch darum herauszustellen dass es einen Unterschied in der öffentlichen Berichterstattung und Diskussion über die beiden von die skizzierten Arten von Gewaltverbrechen innerhalb der Familie gibt oder gegeben hat (ist ja schon eine ganze Zeit her dass er das gesagt hat).
Wenn man von einem 'Ehrenmord' spricht hat man einen oder mehrere Mörder, die man verurteilt und ihre vermeintlich irrationalen Motive (zurecht) zerpflücken kann. Die Berichterstattung über ein 'Familiendrama' hingegen beschäftigte sich seltener mit solchen Motiven. Ich nehme an oft auch weil die Täter sich im Anschluss an ihre Tat häufiger selbst getötet haben und man Tote schlecht befragen kann.