Ja natürlich ist das jetzt nicht mehr überraschend.
Ich denke aber, vor ein paar Jahren wäre eine solche Masse undenkbar gewesen.
Und auch wenn du mich jetzt womöglich hauen willst, aber ich hab mir spaßeshalber mal vorgestellt, wie du nicht bei der Gegendemo mitläufst, sondern mal probeweise bei den Ogida Hoschies...
Natürlich nicht weil du die so toll findest, sondern weil ich denke dass da eine Menge Leute sind, die sich da von gewissen Meinungsüberschneidungen angezogen fühlen, aber mit der von dir geposteten "Wir sind das deutsche Volk und müssen unser deutsches Deutschland vor allem schützen was nicht deutsch ist" Attitüde nicht so ganz konform gehen. Kurz gesagt, eine Menge Leute mit denen man noch reden kann und die ihren Standpunkt dann noch einmal überdenken. Gerade du kannst einen live sowas von vollquatschen!
Eine Gegendemo ist gut und wichtig und ein Bild für die Öffentlichkeit. Allerdings überzeugt eine Gegendemo niemanden von irgendwas. Alle die da gegendemonstrieren sind bereits überzeugt. Es wäre quasi andersherum. Man stärkt nicht die eigene Seite, sondern schwächt die andere...
*kopfkratz* Jaa, nee, ich weiß nicht.
Ich habe schon in persönlichen Gesprächen die Erfahrung gemacht, dass so manche Pegida-Befürworter etc. da eine gewisse Abwehrhaltung von vorn herein einnehmen. Das ist so ein bisschen wie die Frei.Wild-Fans mit dem typischen Nationalismus-Vorwurf. Thema kommt auf, zack, Beißreflex.
Hatte ich erst gestern wieder. Da hat sich eine Befürworterin beschwert, dass die ja alle keine bösen, rechten Menschen seien, sondern für Unterhaltungen und vernünftige Fakten seien sie zugänglich. Hab ich dann mal versucht, ging um angebliche Überhand nehmende Islamisierung, wie viele islamische Extremisten es denn überhaupt in Deutschland gibt, etc.
Schwupps, hatte ich die üblichen Bullshitbingo-Argumente an der Backe. Ich wäre verblendet, wäre gekauft (!) von der Lügen-Systempresse, sei ja bestimmt in der Antifa, ich würde irgendwann auch noch aufwachen, wenn meiner Tochter irgendwann in ner Burka rumrennt. Dass ich nicht Volksverräter genannt wurde, ist alles.
Die "bürgerliche Mitte" ist oft so verbohrt, was ich da alles schon erlebt habe ist unglaublich.
Mein gesamter Bekanntenkreis vermeidet es übrigens, rassistische Sachen, Vorurteile oder solche Diskussionen aufzuziehen, wenn ich dabei bin. Leider aber nicht, weil sie's einsehen, dass das alles falsch ist, sondern weil ich sonst natürlich aus guter und gefestigter Position labere.
Diese Vermeidungshaltung sehe ich auch. Den Pegida-Leuten liegt absolut nichts daran, ihr Handeln mal kritisch zu hinterfragen, ihnen geht es zu 100% um Selbstbestätigung.
Übrigens schönen Beitrag dazu von Schlegl auf extra 3 gesehen. Obergeil.
Gerade für die DiGa-Bewegung ist Facebook die wichtigste Plattform und FB geht meiner Meinung nach erst seit 6 oder 7 Jahren in De richtig ab, oder? Ich hab ja keine Ahnung davon
Neuland Internet.
Das Internet dafür verantwortlich machen ist ungefähr so wie Videospiele für Amokläufe. Natürlich macht es das ganze einfacher, aber organisiert und verbreitet hat man sich immer irgendwie gekriegt. Über die Jahre gab es auch genug Anlässe.
Und Frau Merkel hatte mit diesem Zitat absolut Recht (Wobei ich glaube, eher anders als sie es meinte). Das Internet IST für uns alle Neuland. Wie es wirklich funktioniert weiß kaum jemand. Technisch vielleicht eine kleine Gruppe Informatiker, aber wie es sich global auf das soziale und konsumverhalten auswirkt...
Hm, nein, es ist was anderes dabei.
Durch den Siegeszug der sozialen Medien sind die Organisationsplattformen für jeden verfügbar geworden. Ein Like, und schon ist man dabei. Während früher manchmal konspirativ, manchmal mehr oder weniger offen auf gesonderten Seiten und in Foren organisiert wurde, so verbreitet heute jeder Hans und Franz, der das toll findet, Veranstaltungen und Gruppen viral durch Teilen und Liken.
Das ist eine ganz andere Größenordnung in der Aufmerksamkeitsspanne. Deswegen werden jetzt Neuvernetzungen möglich, die alles bisher Dagewesene sprengen.