Man kann das womöglich sein! Darum ja auch die Frage was genau ein "gemäßigter" Religiöser sein soll?
Und wieso sollte das nicht passend sein? Quasi jede Religion hat gewisse "Voraussetzungen". Es würde doch auch niemand auf die Idee kommen, plötzlich zum Jesidentum zu konvertieren. Wieso sollte es also beim Islam und anderen Religionen nicht auch gewisse Regeln geben?
Naja, zum Beispiel einer, der seine Mitmenschen nicht gleich umbringt, weil da steht, dass der rächende Gott die Onanierenden straft?
Und hey: nur, weil die Regeln teilweise verschieden interpretiert werden, heißt es nicht, dass es überhaupt keine Regeln und Voraussetzungen gibt. Wie gesagt, der Glauben ist eingebunden in gesellschaftliche Prozesse und unterliegt als solchem einem Wandel.
Aus diesem Grund bildet sich die Ansicht des Islam ja auf Koran UND Sunna. Der unfehlbare Prophet hat den Koran ja bereits einwandfrei und richtig befolgt. So muss er weiter befolgt werden, da dies das direkte und für alle Zeiten gültige Wort Gottes ist!
Das ist der Grund warum eine Exegese so auch nicht wirklich funktionieren kann! Man hat bereits diese menschliche Person die den Koran interpretiert und gelebt hat...
Ja aber das ist und bleibt ja ebenfalls eine Überlieferung, die Jahrtausende alt ist...und die Art, auf welche die Schriften zu befolgen sind, ist ebenfalls interpretationswürdig...
Und wie die Unfehlbarkeit des Propheten zur Debatte steht! Das ist ein riesiger Faktor in allem was den Islam betrifft.
Und natürlich gibt es Tötungsverbote im Koran...allerdings haben die gerne mal Ausnahmen...
Nein, sie steht nur hier nicht zur Debatte, weil die Unfehlbarkeit des Propheten unser Themenfeld hier nicht berührt. Die Darstellung der Unfehlbarkeit in den Schriften kann nur auf verschiedene Arten verstanden werden.
Also zum ersten Artikel: die Imame, die diese Schiedsgerichte betreiben, handeln entweder im Sinne der Gesetze Großbritanniens, oder wenn sie es nicht tun, dann haben sie eine Strafe zu erwarten. Also nix mit Auspeitschung, Steinigung, Enthauptung. Und es werden auch keine Schwulen vor diese "Gerichte" gezerrt.
Zum zweiten Artikel:
Über die Scharia gebe es ein "weitverbreitetes Missverständnis", glaubt Lord Nicholas Addison Phillips. "Es gibt keinen Grund, warum die Scharia, oder andere religiöse Regelsätze, nicht die Grundlage zur Schlichtung oder für andere Formen außergerichtlicher Einigung sein könnten ...", sagte er am Donnerstag in London.
Allerdings betonte Phillips bei seiner Rede in Whitechapel vor dem muslimischen Zentrum im Osten von London, dass die drastischen Strafen der Scharia niemals akzeptiert werden könnten.
Aha. "Grundlage für Schlichtung oder außergerichtliche Einigung". Also nix mit religiösen Verboten und Strafen. Denn darum ging's ja bei uns. Oder?
Außerdem ist es nicht wahrscheinlich, dass sich eine mehrheitsfähige Basis dafür bildet.
Nicht "bei den Muslimen"?! Immerhin in den meisten und wichtigsten muslimischen Ländern wird sie offiziell angewendet, noch öfter inoffiziell!
Und natürlich kommt man auf die Idee dies der Religion zu zuschieben, weil das Hauptwerk der Religion dies nun mal ganz klar anordnet! Das hat auch nichts damit zu tun, dass dies wieder nur beim armen armen Islam anders ist, sondern ganz einfach mit der Motivation dieser Taten!
Du hingegen misst mit zwei Maß, indem du die Dummheit der einen gegen jede Kritik verteidigst, den anderen aber verbieten willst!
Achja, welches christliche, oder christlich geprägte Land richtet mit religiöser Begründung hin?
Also tut mir Leid, aber jetzt muss ich mal ausfallend werden. Verdammt nochmal, ist dieser Passus dämlich!
JA, aus religiösen Gründen wird in vorwiegend islamischen Ländern hingerichtet. Nein, ich habe kein Gegenbeispiel, tut mir Leid. Weiß ich nix.
Ich messe aber nicht mit zweierlei Maß. Ich verteidige nicht die Aktion des Hinrichtens, und auch keine Dummheit. Was ich verteidige ist die Vorstellung, dass es mehr als genug Muslime weltweit gibt, die Gewalt und Mord - auch aus religiösen Gründen - ablehnen, und damit im Einklang mit ihrem Glauben handeln. Das ist keine Dummheit.
Dumm hingegen ist es zu glauben, weil Regime und gesellschaftliche Gruppen die Religion für Machtzwecke missbrauchen, sei die Religion selbst gewalttätig, und alle Muslime weltweit seien entweder dämliche Pseudo-Religiöse oder würden diese Taten befürworten.
Ich kämpfe gegen das Vorurteil an, Islam sei gleich Gewalt und Unterdrückung. Mehr nicht. Deswegen nicht "bei den Muslimen". Weil das impliziert, dass es überall bei den Muslimen so ist, und dass das alles eine Bande von Kriminellen ist - überspitzt formuliert.