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El Barto

W:O:A Metalmaster
26 März 2008
34.565
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www.lastfm.de
Wenn's die gleiche "Deeskalationsstrategie" war, die regelmäßig beim Fußball genutzt wird, dann wundert's mich auch nicht, dass es geknallt hat.

Und dass die Polizei dann letztendlich nicht so leicht durchgreifen kann bei einem mehrere tausend Mann starken Hoolmob, ist natürlich auch einfach deren Selbstschutz geschuldet. Da war die Anzahl der Beamten einfach total fehlgeplant auf deren Seite.
 

EvilJay

W:O:A Metalmaster
19 Dez. 2009
12.330
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Bochum/Sauerland
Wenn's die gleiche "Deeskalationsstrategie" war, die regelmäßig beim Fußball genutzt wird, dann wundert's mich auch nicht, dass es geknallt hat.

Und dass die Polizei dann letztendlich nicht so leicht durchgreifen kann bei einem mehrere tausend Mann starken Hoolmob, ist natürlich auch einfach deren Selbstschutz geschuldet. Da war die Anzahl der Beamten einfach total fehlgeplant auf deren Seite.

Die einzige Deeskalation war Straffreiheit beim Verlassen bestimmter Orte zu gewähren.

Da haben Nazis den Cops in die Schnauze gehauen, als Reaktion wurden die Angreifer weggeschickt.
Wenn wir hier in Dortmund eine Antifa-Demo haben, dann kommen manchmal fünf Cops auf einen Demonstranten. Dort waren gestern 1,6 Faschos auf einen Cop. Dümmliches Gewasch der Obrigkeit, man wäre gut aufgestellt gewesen etc. Auf dem rechten Auge blind. Wenn ich mir dann anhören muss, wie der Verfassungsschutz von höchstens 10% rechtsradikalen spricht und die faschistische Springerpresse schreibt, bei HoGeSa seien Ultras, Ausländer und Linksradikale in großer Zahl beteiligt, dann weiß ich, wie sich die Leute in den 60er Jahren gefühlt haben.
 

Guardian of Silence

W:O:A Metalmaster
29 Dez. 2011
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Tom Kyle

Zachia

W:O:A Metalmaster
8 Mai 2012
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zur Zeit läuft in Dresden eine "HogeSa" -Demo in Dresde mit 400-500 Teilnehmern .
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
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Oumpfgard
Naja, zum Beispiel einer, der seine Mitmenschen nicht gleich umbringt, weil da steht, dass der rächende Gott die Onanierenden straft?

Und hey: nur, weil die Regeln teilweise verschieden interpretiert werden, heißt es nicht, dass es überhaupt keine Regeln und Voraussetzungen gibt. Wie gesagt, der Glauben ist eingebunden in gesellschaftliche Prozesse und unterliegt als solchem einem Wandel.

Wo ist dann das Problem, wenn man manchen Leuten unterstellt, unter gewissen Voraussetzungen mit einem Christen/Moslem/etc. nicht viel zu tun zu haben?

Ja aber das ist und bleibt ja ebenfalls eine Überlieferung, die Jahrtausende alt ist...und die Art, auf welche die Schriften zu befolgen sind, ist ebenfalls interpretationswürdig... :D

Was gibt es denn bitte zu interpretieren, wenn eine klare Anweisung während der Zeit des Propheten genauso klar ausgeführt wurde? Was soll man noch interpretieren, wenn es heißt das man es so und nur so und zu jeder Zeit so machen soll und sich im Zweifel nur angucken muss, wie es der große Prophet gemacht hat?

Nein, sie steht nur hier nicht zur Debatte, weil die Unfehlbarkeit des Propheten unser Themenfeld hier nicht berührt. Die Darstellung der Unfehlbarkeit in den Schriften kann nur auf verschiedene Arten verstanden werden.

Doch! Eben dies hat immer eine wichtige Rolle! Und wie du siehst berührt es gerade im vorherigen Teil unser Themenfeld!

Und was meinst du mit: "...kann nur auf verschiedene Arten verstanden werden."?

Also zum ersten Artikel: die Imame, die diese Schiedsgerichte betreiben, handeln entweder im Sinne der Gesetze Großbritanniens, oder wenn sie es nicht tun, dann haben sie eine Strafe zu erwarten. Also nix mit Auspeitschung, Steinigung, Enthauptung. Und es werden auch keine Schwulen vor diese "Gerichte" gezerrt.

Zum zweiten Artikel:



Aha. "Grundlage für Schlichtung oder außergerichtliche Einigung". Also nix mit religiösen Verboten und Strafen. Denn darum ging's ja bei uns. Oder?
Außerdem ist es nicht wahrscheinlich, dass sich eine mehrheitsfähige Basis dafür bildet.

Es ging mir dabei darum, dass auch hier schon Schariagerichte gefordert und sogar zugelassen werden. Jetzt haben wir nur Zivilrecht (Was trotzdem schon gegen die Menschenrechte geht!), wieso sollte es so unwahrscheinlich sein, dass irgendwann mehr gefordert wird?

Also tut mir Leid, aber jetzt muss ich mal ausfallend werden. Verdammt nochmal, ist dieser Passus dämlich!

JA, aus religiösen Gründen wird in vorwiegend islamischen Ländern hingerichtet. Nein, ich habe kein Gegenbeispiel, tut mir Leid. Weiß ich nix.

Ich messe aber nicht mit zweierlei Maß. Ich verteidige nicht die Aktion des Hinrichtens, und auch keine Dummheit. Was ich verteidige ist die Vorstellung, dass es mehr als genug Muslime weltweit gibt, die Gewalt und Mord - auch aus religiösen Gründen - ablehnen, und damit im Einklang mit ihrem Glauben handeln. Das ist keine Dummheit.

Ich glaube es ist nicht ganz klar, was ich an der Stelle mit Dummheit meine.
Ich meine damit das bloße Glaubenskonstrukt, dass eine willkürliche übernatürliche und unfassbare Entität zum Wahrer der Moral und Richter über alles macht.

Dieses Konzept ist es, was ich erstmal losgelöst von weltlicher Umsetzung als dumm bezeichne. Das stört dich und einige scheinbar sehr und das ist es dann, was ich als "mit zweierlei Maß messen" bezeichne.

Dumm hingegen ist es zu glauben, weil Regime und gesellschaftliche Gruppen die Religion für Machtzwecke missbrauchen, sei die Religion selbst gewalttätig, und alle Muslime weltweit seien entweder dämliche Pseudo-Religiöse oder würden diese Taten befürworten.

Wo denn bitte?! Wo bitte wird diese Religion irgendwo, irgendwie missbraucht?! :rolleyes:
Ich lese es immer wieder, aber wo ist da bitte der Missbrauch?! Man hat nichts verfälscht, nichts um- oder zurechtgedeutet, man nimmt es einfach nur wörtlich...
Man sieht es einzig und allein als Missbrauch an, weil es so nicht in die moderne Gesellschaft passt, in der aus irgendeinem Grund alle Religion friedlich sein müssen.
Schon klar, dass das gerade sehr plakativ ist, aber wieso genau sollte Gott eigentlich interessieren was der menschliche Zeitgeist gerade für richtig und falsch hält?

Ich kämpfe gegen das Vorurteil an, Islam sei gleich Gewalt und Unterdrückung. Mehr nicht. Deswegen nicht "bei den Muslimen". Weil das impliziert, dass es überall bei den Muslimen so ist, und dass das alles eine Bande von Kriminellen ist - überspitzt formuliert.

Eine etwas nähere Definition wäre vermutlich wirklich mal ganz gut!

Ich würde "Gläubige" in 3 grobe Kategorien einteilen:

Die erste Gruppe ist quasi nur auf dem Papier "gläubig".
Das sind die Leute, die einfach das glauben was alle anderen um sie herum auch glauben. Die ist das einfachste um gesellschaftlich akzeptiert zu sein, aber für sich selbst interessiert einen der "ganze Kram" eigentlich gar nicht so richtig!

Die zweite Gruppe ist irgendwie gläubig, weiß aber auch nicht genau wieso. Man ist es halt schon von klein an und kennt es gar nicht anders. Es hat einem sogar irgendwie gefallen, also ist der Glauben auch selbstverständlich.

Die dritte Gruppe ist diejenige die glaubt, weil sie von dem Glauben auch überzeugt ist. Man glaubt bewusst, hat sich mit dem Glauben beschäftigt, auseinandergesetzt...

Das hat natürlich keine wissenschaftliche Relevanz und ist nur eine -wie schon gesagt- grobe Einteilung die ich nach eigener Erfahrung und Beobachtung aufgestellt habe. Außerdem ist dies lediglich eine Beobachtung von Außen und keine Beurteilung darüber, wie tief oder ehrlich jemand glaubt!

Jedenfalls würde ich die dritte Gruppe als die aktivste und auch relevanteste sehen. Mit dieser diskutiert man über Religion, diejenigen gehen auch aktiv für ihre Religion auf die Straße, oder aktiv in die Gemeinde/Umma/sonstwas. Und das entscheidende: Sie glauben aus Überzeugung! Hier macht es überhaupt erst Sinn nach einem Warum zu fragen, weil die Person sich darüber Gedanken gemacht hat und im Glauben die Antwort gefunden hat.

Jetzt ist es eben diese Überzeugung bei der eine zu weitreichende Exegese wenig Sinn macht! Ich meine, wie kann mich denn ein Konzept überzeugen, wenn ich es mir erst so umdeuten muss, dass es mich überzeugt? Warum dann nicht ein anderes, oder eigenes Konzept nehmen, welches mich eigentlich wirklich überzeugt?

Angenommen ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch gleich ist und alles tun sollte was er will, solange er damit niemandem schadet...

Dann ist man mit dem kategorischen Imperativ, oder einfach mit der goldenen Regel schon mal ganz gut beraten!

Mit dem Islam aber sicher nicht! Weil da nicht jeder Mensch als gleich gesehen wird und tun sollte, was ihm gefällt...

Es geht mir dabei noch nicht mal um die Massenmorde und so weiter, es geht einfach schon bei dieser Basis los!
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
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Klostermoor
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http://www.publikative.org/2014/10/26/schwere-eskalationen-in-koeln-neonazis-und-hooligans-hand-in-hand/


http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-10/koeln-hooligans-salafisten

Zu Recht reagieren Politiker und antirassistische Gruppen mit Kopfschütteln über den misslungenen Polizeieinsatz. Dass die Polizei tatsächlich vom Fußball-Mob überrascht wurde, kann man sich angesichts der breiten Medienberichterstattung im Vorfeld kaum vorstellen. Geradezu absurd wirkt, dass Innenminister Ralf Jäger (SPD) nun sogar "eine positive Bilanz" des Polizeieinsatzes zieht und behauptet, das Konzept habe "funktioniert".

Besonders fragwürdig erscheint diese "Deeskalationsstrategie" im Hinblick auf die rechten Hooligans allerdings, wenn man sie mit der Härte vergleicht, mit der die Polizei üblicherweise gegen Demonstranten aus dem linken Lager vorgeht. So zum Beispiel bei den Blockupy-Protesten im vergangenen Jahr in Frankfurt am Main. Als dort gleich zu Beginn ein paar Silvesterknaller explodierten, ging alles blitzschnell. Knapp 1.000 Demonstranten wurden mithilfe von Pfefferspray und Schlagstöcken zusammengedrängt und für Stunden eingekesselt. Hunderte kamen in Gewahrsam, 200 Demonstranten wurden verletzt. Aber das waren ja auch linksradikale Kapitalismusgegner und keine betrunkenen Hooligans.u Recht reagieren Politiker und antirassistische Gruppen mit Kopfschütteln über den misslungenen Polizeieinsatz.

War genau mein Gedanke. (Mutmaßlich) Linke Demonstranten werden immer mit gewaltiger Übermacht niedergeknüppelt, und hier...? Ich habe dazu so eine Theorie (s.u.).

Wenn's die gleiche "Deeskalationsstrategie" war, die regelmäßig beim Fußball genutzt wird, dann wundert's mich auch nicht, dass es geknallt hat.

Und dass die Polizei dann letztendlich nicht so leicht durchgreifen kann bei einem mehrere tausend Mann starken Hoolmob, ist natürlich auch einfach deren Selbstschutz geschuldet. Da war die Anzahl der Beamten einfach total fehlgeplant auf deren Seite.

Nein, diesmal war die Gewalt nicht durch eine Null-Toleranz-Strategie der Polizei verursacht. Nulltoleranz gibt's tatsächlich nur gegenüber Linken und (gewöhnlichen) Fußballfans.

Die einzige Deeskalation war Straffreiheit beim Verlassen bestimmter Orte zu gewähren.

Da haben Nazis den Cops in die Schnauze gehauen, als Reaktion wurden die Angreifer weggeschickt.
Wenn wir hier in Dortmund eine Antifa-Demo haben, dann kommen manchmal fünf Cops auf einen Demonstranten. Dort waren gestern 1,6 Faschos auf einen Cop. Dümmliches Gewasch der Obrigkeit, man wäre gut aufgestellt gewesen etc. Auf dem rechten Auge blind. Wenn ich mir dann anhören muss, wie der Verfassungsschutz von höchstens 10% rechtsradikalen spricht und die faschistische Springerpresse schreibt, bei HoGeSa seien Ultras, Ausländer und Linksradikale in großer Zahl beteiligt, dann weiß ich, wie sich die Leute in den 60er Jahren gefühlt haben.

Genau. Die Polizei wurde einfach total überrumpelt. Die sind es ja normalerweise gewohnt, dass die Rechten sich benehmen. Man sieht bei rechten Kundgebungen und Demos ja immer wieder, dass die Nazi-Ordner sich bestens mit den Polizisten verstehen und absprechen, die Demonstranten sind super organisiert und können sich fast alle zurückhalten. Das ist eine Strategie, um bei der Staatsmacht sowas wie Duldung oder Anerkennung zu erreichen, während ja die Linken gegenüber den Ordnungshütern nach wie vor eher ein klassisches Feindbild sind.
Das nutzen die Rechten total für sich aus. Ich glaube, es war die Fehleinschätzung, dass das ähnlich ablaufen würde. Man hat natürlich die Rechnung ohne den Wirt gemacht - immerhin kann man Hools schon fast als professionelle Schläger bezeichnen, und die ganze Demo war ja zum Großteil mit solchen Konsorten durchsetzt. Da ist jemand auf dem rechten Auge aber sowas von blind. Ich bin gespannt, wie das weiter ablaufen wird.

Man muss sich nur mal linke Demos im Vergleich anschauen - meistens zig Verletzte auf Seiten der Demonstranten, Beamte im einstelligen Bereich verletzt.
Und hier? Ein verletzter Demonstrant, 44 Beamte. :ugly: (ungeprüfte Angabe)

Was ich total bescheuert finde: es wird tatsächlich auch noch runtergespielt. Und GdP und Konsorten verfallen in eine alte Anfang 90er-Rhethorik. Als Reaktion auf HoGeSa wird jetzt drüber geredet, dass man die Salafistenszene beobachten und drauf reagieren muss. Ja toll. Ok, das müssen wir wirklich, weil ja da ebenso bescheuerte Drecksfanatiker und Gewaltbereite rumrennen wie bei den Hools. Aber ist nicht viel interessanter, was man da mit der Hoolszene und den Nazis machen sollte?
Aktuell wird so geredet, dass man ja am besten den rechten Hools keinen Grund liefern soll, dann bleiben die auch friedlich.

WTF?!

Der Staat kapituliert so von vorn herein vor extrem rechten Splitterkräften in der Gesellschaft. Zum Kotzen! :mad:
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
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Bevor ich auf Hirnis Post antworte, will ich einmal eine andere Dimension um den Islam beleuchten.
Ich stimme nämlich dem Kommentator in der Hinsicht zu, dass die Anzeige gegen Dieter Nuhr überzogen und dreist ist.

Genau wie auch die anderen Religionen muss sich der Islam gefallen lassen, dass einzelne Stellen im Koran herhalten müssen für den einen oder anderen Lacher. Darüber hinaus hat Nuhr in seinem Auftritt seinen gesamten Monolog auf Osama bin Laden und weitere Terroristen, die wohl nur religiöse Extremisten als Märtyrer bezeichnen würden, bezogen.

Völlig d'accord:

Doch die Kritik der Religion steht am Anfang aller Aufklärung; es gibt keine liberale Gesellschaft ohne die Freiheit, religiöse Zumutungen zurückzuweisen.

Weiter bemerkenswert:

Noch etwas wirft der Osnabrücker Islamist Nuhr vor: dass dieser in seinem Programm gerne Koranverse wie „Tötet die Ungläubigen, wo immer ihr sie findet“ zitiert. Nuhr entreiße diese Zitate aus dem Zusammenhang, meint Toka, überhaupt fänden sich in der Bibel ähnliche Passagen.
[...]
Das aber kann man Dieter Nuhr nicht vorwerfen; vorgeknöpft hat er sich nicht nur den Koran, sondern ebenso die Bibel.

Vielleicht entreißt Nuhr den Satz seinem Zusammenhang, aber das tun doch schließlich religiöse Fanatiker auch, oder? Und um die ging es ja. Nein, der Vorwurf ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

Allerdings disqualifiziert sich der Kommentar am Ende selbst:

Wenn man einmal alle Theologie und Religionsgeschichte beiseite lässt und nur den Urtext betrachtet, lautet das Ergebnis: Der Koran ist kein genauso gewalttätiges und dummes Buch wie die Bibel. Er ist gewalttätiger und in fast jeder Hinsicht dümmer.

Ja, Kommentar hin, Einzelmeinung her, aber diese Wertung ist dann doch ziemlich dämlich. "Deine heilige Schrift ist dümmer als meine, öh öh öh." Vollkommen unnötig. Ganz am Ende kriegt er dann doch wieder die Kurve Richtung Vernunft, aber sorry, den Absatz hätte man ersatzlos streichen können.


Was meine Meinung pro Freiheit hier zur Diskussion mit Hirni um die Verteidigung religiöser Freiheit unterscheidet? Nun, dort geht es um den Vorwurf, der Islam an sich sei gewalttätig und eine gewalttätige Religion, und es gäbe keine gemäßigten Muslime. Dem trete ich entgegen.
Dennoch glaube ich nicht, dass Religion alles dürfen muss.
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
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Wo ist dann das Problem, wenn man manchen Leuten unterstellt, unter gewissen Voraussetzungen mit einem Christen/Moslem/etc. nicht viel zu tun zu haben?

Ja, aber wer legt denn fest, wer ein "richtiger" Moslem ist und wie er sein muss, und wer nicht?
In meinen Augen gibt es ja im Islam mehrere Strömungen, die auch offizielle Vertreter haben, die einander nicht irgendwie unter- oder übergeordnet sind. Das heißt, es sagt den jeweiligen Leuten niemand (außer gleichrangige Vertreter anderer Richtungen), dass sie falsch liegen. Wie will man da jetzt hingehen und sagen, der ist richtiger als der andere? Nur, weil eine Seite eine heilige Schrift wörtlicher befolgt als eine andere? Ja, warum gibt es denn dann Historiker, Koranforscher, die sich mit den Umständen und dem Zustandekommen der Formulierungen beschäftigen? Ich habe jetzt keine Ahnung, zu welchem Ergebnis die so kommen, aber irgendwie will man da doch hinter die Zeilen schauen und die Intention verstehen, und wieviel davon durch gesellschaftliche Begebnisse geprägt waren, die es so heute nicht mehr gibt.
Man kann zu dem Schluss kommen, eine Formulierung, ein Wort oder das Verständnis davon kann sich ändern, die dahinter liegende Botschaft kann aber durchaus dauerhaft sein. Wenn also hochrangige Geistliche, die sich in ihrem eigenen Glauben wesentlich besser auskennen als wir, zu dem Schluss kommen, dass man über einige Passagen nochmal nachdenken und reden muss, wer sind dann wir zu sagen "aber so richtig glaubwürdig befolgst Du den Glauben nur, wenn Du ihn wörtlich befolgst".

Was gibt es denn bitte zu interpretieren, wenn eine klare Anweisung während der Zeit des Propheten genauso klar ausgeführt wurde? Was soll man noch interpretieren, wenn es heißt das man es so und nur so und zu jeder Zeit so machen soll und sich im Zweifel nur angucken muss, wie es der große Prophet gemacht hat?

Also zuerst mal: was wir kennen, sind samt und sonders Übersetzungen. Dann hat sich die Sprache wohl in den paar Jahrtausenden schon ein bisschen geändert, auch im Verständnis. Einzelne Vokabeln mögen ihre Bedeutung geändert haben, wenn auch nur um Nuancen. Da haben wir schon den ersten Unschärfefaktor: Sprache.
Dann wird häufig gesagt, der Koran habe ja eine konkrete Tötungsaufforderung, die Bibel aber nicht. So als Beispiel. Problem daran: der Koran ist konzeptionell zumindest in Teilen als direkt an den Gläubigen addressiertes Regelwerk geschrieben, die Bibel ist das nicht. Sie berichtet von dem, was Jesus und die Propheten den Menschen gesagt haben sollen, leitet die Regeln aus Erzählungen und Gleichnissen ab. Muss man eventuell den Koran dann auch ähnlich betrachten? Die direkte Adressierung eventuell hinterfragen?
Alleine über das ob kann man sich schon ewig lange streiten. Ich werfe mal nur "Vier Seiten einer Nachricht" in den Raum. Es gibt ja bei einer Botschaft eben die Diskrepanz Sender - Empfänger. Dafür sind die Menschen einfach zu individuell, um alles gleich zu verstehen. Und diesen Faktor muss man sowohl beim Entstehen einer heiligen Schrift, wie auch bei ihrer Lektüre berücksichtigen.

Doch! Eben dies hat immer eine wichtige Rolle! Und wie du siehst berührt es gerade im vorherigen Teil unser Themenfeld!

Und was meinst du mit: "...kann nur auf verschiedene Arten verstanden werden."?

Ich meine, dass Mohammed vielleicht ja als unfehlbar angesehen werden mag, nur dass eventuell das Verständnis seiner Worte und Taten sich ändern mag.

Es ging mir dabei darum, dass auch hier schon Schariagerichte gefordert und sogar zugelassen werden. Jetzt haben wir nur Zivilrecht (Was trotzdem schon gegen die Menschenrechte geht!), wieso sollte es so unwahrscheinlich sein, dass irgendwann mehr gefordert wird?

Warum geht denn das gegen die Menschenrechte? Diese Leute gehen da freiwillig hin. Keine Institution außer sie selbst und vielleicht ihre peer group müssen dieses Urteil verpflichtend akzeptieren. Und es geht immer um den Versuch der einvernehmlichen Einigung. Es werden ja wie gesagt keine Strafen ausgesprochen. Oder doch?
Es mag ja vielleicht mehr gefordert werden, aber ist das realistisch?

Ich glaube es ist nicht ganz klar, was ich an der Stelle mit Dummheit meine.
Ich meine damit das bloße Glaubenskonstrukt, dass eine willkürliche übernatürliche und unfassbare Entität zum Wahrer der Moral und Richter über alles macht.

Dieses Konzept ist es, was ich erstmal losgelöst von weltlicher Umsetzung als dumm bezeichne. Das stört dich und einige scheinbar sehr und das ist es dann, was ich als "mit zweierlei Maß messen" bezeichne.

Ja, das ist ja die Dummheit des Glaubens an sich. Hatte ich nicht schon einmal gesagt, dass Du das auch annehmen kannst, wenn Du willst?
Eine so grundlegende Dummheit zu verteidigen ist aber auch irgendwie Ausdruck der persönlichen Freiheit. Ich bin nicht dafür, dass Religion alle Freiheiten bekommt, insbesondere dahingehend, die Kritiker mundtot zu machen (diesbezüglich müsste ich eventuell einige meiner früheren Aussagen im Bibelfred revidieren), aber die Menschen dürfen jeden Mist glauben und müssen ihn auch so praktizieren dürfen. Und sie dürfen sich auch dann Moslems nennen, wenn sie den muslimischen Glauben anders praktizieren als andere.
Ok, im Schreibfluss merke ich gerade, dass nach der Logik auch die Fanatiker das Recht haben, ihren Glauben radikal zu sehen. Hier hat aber imho die Gesellschaft, und besonders die internationale Gemeinschaft, das Recht, zu sagen, dass diese Art des Glaubens verurteilt wird, wenn er gegen die internationalen Standards und Menschenrechte verstößt.

Wo denn bitte?! Wo bitte wird diese Religion irgendwo, irgendwie missbraucht?! :rolleyes:
Ich lese es immer wieder, aber wo ist da bitte der Missbrauch?! Man hat nichts verfälscht, nichts um- oder zurechtgedeutet, man nimmt es einfach nur wörtlich...
Man sieht es einzig und allein als Missbrauch an, weil es so nicht in die moderne Gesellschaft passt, in der aus irgendeinem Grund alle Religion friedlich sein müssen.
Schon klar, dass das gerade sehr plakativ ist, aber wieso genau sollte Gott eigentlich interessieren was der menschliche Zeitgeist gerade für richtig und falsch hält?

Friedlich müssen Religionen sein, weil wir heute wissen, dass Gesellschaften, die verletzen, unterdrücken und morden, einfach Scheiße sind. Es protestiert auch niemand gegen Freiheit in einer Demokratie, aber unterdrückte Menschen begehren schon irgendwann auf. Da liegt es schon nahe zu glauben, dass diese moderne Weltsicht nicht ganz unbegründet ist.
Und wenn es Millionen Menschen auf der Welt gibt, die den Islam als eine friedliche Religion interpretieren und praktizieren, und auf der anderen Seite gibt es genug, die im Sinne eines strafenden Gottes praktizieren und Menschen strafen, dann ist es doch nur normal, die friedliche Religion als gesellschaftskompatibel zu betrachten, und die andere nicht. Religion und Gesellschaft greifen ja ineinander, beeinflussen sich gegenseitig. Dementsprechend definiere ich das eine als Missbrauch.
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
23.047
759
130
Klostermoor
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Eine etwas nähere Definition wäre vermutlich wirklich mal ganz gut!

Ich würde "Gläubige" in 3 grobe Kategorien einteilen:

Die erste Gruppe ist quasi nur auf dem Papier "gläubig".
Das sind die Leute, die einfach das glauben was alle anderen um sie herum auch glauben. Die ist das einfachste um gesellschaftlich akzeptiert zu sein, aber für sich selbst interessiert einen der "ganze Kram" eigentlich gar nicht so richtig!

Die zweite Gruppe ist irgendwie gläubig, weiß aber auch nicht genau wieso. Man ist es halt schon von klein an und kennt es gar nicht anders. Es hat einem sogar irgendwie gefallen, also ist der Glauben auch selbstverständlich.

Die dritte Gruppe ist diejenige die glaubt, weil sie von dem Glauben auch überzeugt ist. Man glaubt bewusst, hat sich mit dem Glauben beschäftigt, auseinandergesetzt...

Das hat natürlich keine wissenschaftliche Relevanz und ist nur eine -wie schon gesagt- grobe Einteilung die ich nach eigener Erfahrung und Beobachtung aufgestellt habe. Außerdem ist dies lediglich eine Beobachtung von Außen und keine Beurteilung darüber, wie tief oder ehrlich jemand glaubt!

Jedenfalls würde ich die dritte Gruppe als die aktivste und auch relevanteste sehen. Mit dieser diskutiert man über Religion, diejenigen gehen auch aktiv für ihre Religion auf die Straße, oder aktiv in die Gemeinde/Umma/sonstwas. Und das entscheidende: Sie glauben aus Überzeugung! Hier macht es überhaupt erst Sinn nach einem Warum zu fragen, weil die Person sich darüber Gedanken gemacht hat und im Glauben die Antwort gefunden hat.

Jetzt ist es eben diese Überzeugung bei der eine zu weitreichende Exegese wenig Sinn macht! Ich meine, wie kann mich denn ein Konzept überzeugen, wenn ich es mir erst so umdeuten muss, dass es mich überzeugt? Warum dann nicht ein anderes, oder eigenes Konzept nehmen, welches mich eigentlich wirklich überzeugt?

Angenommen ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch gleich ist und alles tun sollte was er will, solange er damit niemandem schadet...

Dann ist man mit dem kategorischen Imperativ, oder einfach mit der goldenen Regel schon mal ganz gut beraten!

Mit dem Islam aber sicher nicht! Weil da nicht jeder Mensch als gleich gesehen wird und tun sollte, was ihm gefällt...

Es geht mir dabei noch nicht mal um die Massenmorde und so weiter, es geht einfach schon bei dieser Basis los!

Danke, dass Du nicht auf meine aggressive Sprache eingegangen bist. Sorry dafür.
Deine Definitionen von Gläubigen stehen doch gegen nichts was ich gesagt habe, oder sehe ich das falsch? Es kann doch sowohl gemäßigte als auch radikale Muslime geben, die man zur dritten Gruppe zählen würde, oder nicht? Diese Menschen mögen sich alle mit ihrer Religion beschäftigt haben und zu einer Überzeugung gelangt sein, aber das muss doch nicht zwangsläufig dieselbe Überzeugung sein. Man kann doch der Überzeugung sein, dass man im Grundsatz mit den Lehren übereinstimmt, aber ihren Sinn und ihre Intention für sich hinterfragt. In dem Fall wäre man ein gläubiger Muslim z.B., hätte aber trotzdem Differenzen in der Auffassung.

Ich meine, man geht doch nicht unbedingt hin und denkt über seinen Glauben nach mit dem Ziel, ihn umzudeuten, damit's noch passt. Man beschäftigt sich doch damit und steht am Ende mit einem eigenen Bild vom Glauben da.
 

Mü_Exotic

W:O:A Metalgod
7 Aug. 2006
83.872
11.320
168
Ja, aber wer legt denn fest, wer ein "richtiger" Moslem ist und wie er sein muss, und wer nicht?
In meinen Augen gibt es ja im Islam mehrere Strömungen, die auch offizielle Vertreter haben, die einander nicht irgendwie unter- oder übergeordnet sind. Das heißt, es sagt den jeweiligen Leuten niemand (außer gleichrangige Vertreter anderer Richtungen), dass sie falsch liegen.

das kann garnich alles sein, es gibt ja nur den einen christlichen glauben, katholisch und evangelisch, orthodox, alles das gleiche. :o

und beim islam genauso. :o