Richtig! Kurz nach der Geburt getauft werden, sagt nichts über die Gesinnung aus, aber eine Religion sagt etwas über eine Gesinnung aus und die Taufe ist ein Ritus der einen in die Religionsgemeinschaft aufnimmt...
Da wäre also schon wieder ein Grund, der gegen die Taufe, oder ähnliche Riten spricht (Wie zum Beispiel die Beschneidung!).
Und nochmal:
Egal wie auch immer die Staaten gerade verteilt sind, irgendwo wurdest du geboren, genauso wie du mit einem Geschlecht geboren wurdest!
Es macht also durch aus Sinn, diesen Ort fest zu halten!
Mit einem Glauben wurde man allerdings nicht geboren! Den sucht man sich zu gegebener Zeit aus!
Und ich habe deine Intention verstanden, aber was hat die Motivation eines Täters, mit den Geburtsansichten einer Person, oder der Staatendefinition eines Staates zu tun?
Ich weiß das dieser türkischstämmige Mensch deutscher Staatsbürger ist, aber wenn das Motiv des Täters sich auf die Herkunft des Täters beschränkt, dann geht es dabei um Ausländerfeindlichkeit.
Darum gibt es ja auch den Unterschied zwischen Mord und Totschlag! Tod ist das Opfer in beiden Fällen, aber was zählt ist das Motiv des Täters.
Man braucht keine Nationen, um die Menschen auf der Welt zu verwalten. Auch eine Einheitsregierung mit entsprechenden lokalen Verwaltungen kann das. Demzufolge können wir, analog wie Du das mit Religionen anstellst, Nationen als überflüssiges Übel und ihre Abschaffung als erstrebenswert ansehen. Denn was haben Nationen je gebracht, außer einen diffusen Zugehörigkeitsgedanken zu schüren, der Quell war für Hetze, Kriege, Genozide, Abwertung von Anderen? Sicher, früher war es notwendig, sich regional zu organisieren. Aber bei unserem heutigen Technologiestand und der modernen Kommunikation ist das doch garnicht mehr nötig.
Das Motiv kann aber nicht Ausländerfeindlichkeit sein, weil das Opfer kein Ausländer ist. Das Motiv ist Rassismus. Was ein Unterschied ist.
Was ist das für eine Botschaft an den türkischstämmigen Deutschen, von Ausländerfeindlichkeit zu sprechen? "Hey, Du bist jetzt zwar mit deutschem Ausweis gesegnet, aber für uns, die einzig wahren Deutschen bist und bleibst Du Ausländer!" Das ist Frei.Wild-Argumentation...
Dann soll sie sich ganz einfach nicht so nennen.
Dann soll man z.B. Bio auch nicht Bio nennen. Streng genommen ist jede Landwirtschaft biologisch. Schwer, biologische Prozesse ohne Biologie hinzubekommen.
Das ist sehr vereinfacht ausgedrückt, aber im Prinzip ist es genau das.
Wieso sollte ich denn weiter suchen? Was gibt mir die Motivation?
Wenn man mal diesen ganzen Blasphemiescheiss beiseite lässt, wird man doch, wenn man eine überirdische Existenz vermutet, auch nach ihr suchen und versuchen, sie zu verstehen. Das liegt in der Natur des Menschen. Im Mittelalter (!) hat sich schon Augustinus gefragt, warum Gott die Erde erst vor relativ kurzer Zeit erschaffen hat, warum er (falls es eine Ewigkeit davor gab) so lange gewartet hat, und was hat er vorher getan (nachzulesen bei Stephen Hawking)?
Also entweder wir wissen irgendwann alles über das Universum und stagnieren, oder wir werden ewig versuchen, hinter den letzten Horizont zu blicken.
Dann bleibt noch die Frage, wieso sollte ich dem Typen der behauptet er habe Gottes Wort nieder geschrieben, so viel Aufmerksamkeit schenken?
Nach deiner Erklärung hättest du in 2000 Jahren für den Herrn der Ringe (Oder besser, dass Silmarilion), genauso viel Grund zur Exegese.
Nein, hättest Du nicht. Nach Deiner Logik müsste man heute auch die Scheißhauslektüre von Karl dem Großen anbeten. Tut man aber nicht. Man begründet ja nicht mal eben eine Religion auf Prosa. Es scheint damals gesellschaftliche Ereignisse gegeben zu haben, die die Entstehung dieser Religion bedingt haben. Es muss einige Tragweite gehabt haben. Und wer sagt, dass eine göttliche Existenz nicht wirklich auf die eine oder andere Weise gewirkt hat? Wer will dass ausschließen? Sicher nicht jemand mit fehlbarer Logik.
Religionsfreiheit über das Recht auf Unversehrtheit?
Klasse!
In der Verfassung sind Grundrechte durch entsprechende Gesetze eingeschränkt. Auch die körperliche Unversehrtheit. Völlig abseits von Religionsfreiheit. Beispiel Unmittelbarer Zwang.
Man wägt dabei ja nicht Religionsfreiheit gegen Unversehrtheit ab, sondern einen Eingriff in die familiäre Selbstbestimmung gegen Unversehrtheit.
Ja aber ist die Ethil des "großen" Ethikers wirklich so groß?
Ist Singers Ethik denn wirklich so groß? Nimm allgemein als Gegenpol mal Don Marquis. Konkret bei der Tierethik stecke ich aber nicht genug drin, um ein gutes Gegenbeispiel zu liefern.
Aber dann nicht meckern, wenn es so weit ist!
Keine Sorge. Bin anpassungsfähig. Ich denke aber nicht, dass das nötig sein wird.
Was denkst du eigentlich passiert, wenn alle zu ihrem lokalen Bauern rennen?
Und auch die Mimose kann nicht weg laufen.
Die Mimose hat einen Schutzreflex, der ihre Blätter bei Berührung sich zusammenziehen lässt. Die Pflanze geht ein, wenn das zu oft gemacht wird. Offensichtlich bedeutet das Stress. Willst Du jetzt allen Ernstes ausschließen, dass dadurch kein Leid entstehen kann?
Nur weil einem evolutionär eine stationäre Bindung an die Erde vorgegeben ist und man demzufolge nicht weglaufen kann, willst Du sagen, dass dann ja kein intelligentes Leben mit Leidempfinden möglich ist? Warum? Sind die Pflanzen nicht hochentwickelt genug? Hey, wäre es dann okay, Dinosaurier zu essen?
Viele Muscheln sind evolutionär auch nicht mit der Möglichkeit ausgestattet, schnell zu fliehen. Ist es also okay, die zu essen?
Naja, du meintest doch, es hätte sich nicht industriell etabliert und in der Industrie stellen die Futterkosten eben doch einen ziemlich wichtigen Faktor da!
Nein, ich meinte, wenn man nicht auf Tiere als Nahrungsquelle angewiesen gewesen wäre, hätte die industrielle Entwicklung sich wohl eher auf pflanzliche Nahrung gestützt.
Nein, sie verschwinden, weil sie nicht mehr nach "produziert" werden.
Und sie pflanzen sich nicht mehr natürlich fort?
Wir machen doch hier alle gerade nichts anderes, als von Indizien ab zu leiten!
Genau, wir wägen Argumente gegeneinander ab. Die Indizienlage ist aber unklar, weswegen die Auslegung in die eine oder andere Richtung gleichberechtigt legitim ist, oder aber wir sollten keine Entscheidung aufgrund von Indizienlagen treffen. Dann lässt man wohl besser diese Argumente außen vor.
Was soll dann die Frage, wieso Veganer ihre Moral als "höher" einschätzen?
Ich bin doch für einen Veganer ein Tiermörder und er glaubt, er kann mir das vorwerfen, weil er besser ist?
Dann sind ja Fettleibigkeit auch Argumente gegen Fleisch...
Oder Muskelbeschwerden gegen Sport!
Oder wollen wir die Schäden bei falscher Ernährung für diese Argumentation doch lieber weg lassen? Die gibts nämlich auf beiden Seiten!
Nein, falsch. Fleischkonsum allein bedingt noch keine Fettleibigkeit. Übermäßige Ernährung bedingt Fettleibigkeit. Fettleibigkeit hat auch noch andere Ursachen als Fleisch, wie z.B. Zucker, Süßgetränke, außerdem gibt es auch pflanzliche Fette, nimm Kakaobutter...ich kann auch täglich zwei Kilo Rama futtern und werde ziemlich fett davon.
Von Muskelbeschwerden rede ich jetzt mal garnicht.
Allerdings ist es nicht für die gesamte Weltbevölkerung möglich, sich mangellos vegetarisch zu ernähren. Wir in unseren industriell entwickelten Wohlstandsländern, wir haben im Grunde ständig alles verfügbar. Und damit wir unser Gewissen beruhigen können, nehmen wir dann auch die Möglichkeit in Anspruch, und von der Schuld loszukaufen. Und der arme Kerl in der Wüste, der sowieso schon knapsen muss um durchzukommen, der wird das ganze Nahrungsangebot der Natur ausnutzen (müssen). Und weil der Mensch sich des gesamten Nahrungsangebots bedienen kann, hat er sich auch in alle Weltregionen ausgebreitet. Solange wir noch keinen Nahrungswohlstand für die ganze Welt haben, kann man auch nicht Fleischkonsum verurteilen.
Nee nee, es wird doch Fleisch als schneller Wachstum für unser Gehirn genannt, wieso hat das nur bei uns funktioniert?
Wer nennt Fleisch als Grund für schnelles Hirnwachstum? Habe ich da was überlesen?
Dir macht es nichts aus, dich mehrmals die Woche an dem -und jetzt zitiere ich dich selber- Massenmord einer Tiergeneration zu beteiligen, wieso sollte es dir was ausmachen, wo man das ein letztes mal machen will?
Ich habe wie gesagt meinen Frieden damit gemacht, dass für mich Tiere getötet werden. Aber jemanden, den das so stört, der sollte sich doch generell daran stören, dass Tiere egal aus welchem Grund getötet werden, meinst Du nicht? Wie kannst Du dann diesen Massenmord mit Dir vereinbaren? Du bist doch damit angefangen, dass der humanistische Gedanke auch Tiere umfassen sollte. Warum dann hier ausklammern?
Wie kannst Du behaupten, schnelles Ausscheiden verdorbener Nahrung bei einem "echten" Allesfresser sei ein Anzeichen dafür, dass sein Verdauungssystem dafür geeignet ist und gleichzeitig behaupten, dass das schnelle Ausscheiden verdorbener Nahrung beim Menschen ein Anzeichen dafür sei, dass das Verdauungssystem ungeeignet ist?