MetallKopp
W:O:A Metalmaster
Richtig! Genau darum geht es.
Würden sie es nicht tun, wäre das mit der Akzeptanz kein Problem!
So kann man sie aber lediglich tolerieren bez. dulden.
Wie es das Gesetz ja auch macht, oder wenn ich mir gewisse Paragraphen angucke: Machen sollte!
Dabei sehe ich die Menschenrechte, oder den grundsätzlich liberalen Gedanken natürlich als "höher" oder sogar als höchsten an, weil dieser eben für jeden Menschen egal welche Sexualität, Hautfarbe, Religion, oder Nationalität da ist.
(Natürlich gibt es auch da noch Optimierungs Möglichkeiten, aber das ist eine andere Geschichte!)
Tja, und da kommen wir glaube ich zum Kern des Pudels. Es gibt natürlich wie immer zwei Seiten ein und derselben Medaille, vor allem, wenn man das Ganze aus meiner Sicht betrachtet, die ich gerne anbringen möchte (hab ja schon angefangen).
Wie ich das sehe, ist Religion hier in zwei Ausprägungen zu beurteilen. Es gibt einerseits die Religion als Lebenseinstellung, als Weltanschauung. Sei diese aus Überzeugung oder durch Anerziehung ("Gehirnwäsche" im Kindesalter)erworben, das bleibe mal dahin gestellt, ist erstmal nicht von Belang. Dann gibt es da noch Religion als durch den Menschen geschaffene Institution, salopp meist als "Die Kirche" bezeichnet, zumindest im christlichen Raum.
Religion als Lebenseinstellung an sich, der Glauben an einen Gott, an Jesus, etc. ist erstmal von den Menschenrechten her unproblematisch. Denn auch die Freiheit, zu glauben was man möchte, ist ein Menschenrecht. Nac heutiger Überzeugung der überwältigenden Mehrheit auf der Welt gibt es auch keinen Gott, der Nächstenliebe ablehnt und auf einem diskriminierenden Weltbild aufbaut, also alle anderen als Opponierende ablehnt. Auch im Koran gibt es keine eindeutige Linie, die die Bekehrung oder Auslöschung aller Andersgläubigen predigt, auch wenn Fundamentalisten und Islamkritiker das gern unterstellen.
Problematisch wird das Ganze, wenn Menschen die Botschaft der Religion beginnen zu interpretieren, noch dazu wenn sie anfangen, sich in einem Machtgefüge namens Kirche zu organisieren. In der Theologie bekommt man heute eindeutig vermittelt, dass auch die Bibel immer im Kontext zu sehen ist und niemals wörtlich genommen werden darf, sondern immer interpretationsbedürftig ist.
Tja, und in früheren Zeiten hielt man noch nicht viel vom friedlichen Miteinander und Menschenrechten allgemein, und so kam es zu den ganzen unmenschlichen (heute würde man auch sagen: unchristlichen) Verfolgungen und Entartungen. Die Christen heute (und Angehörige anderer Religionen sinngemäß) tragen auch eine Art "politischer Schuld" für die Verfehlungen "ihrer" Kirche. Damit widerspreche ich Mercanos Behauptung, die Christen von heute dürften nicht mehr wegen der Mittelaltersünden kritisiert werden. Dieser Schuldbegriff ist aber ein bisschen abstrakt und meint vor allen Dingen, dass man die Vergangenheit als mahnendes Beispiel sehen sollte und sich bewusst sein soll, wie es dazu kam und dass bestimmte Denkmuster dazu geeignet sind, so etwas auch wieder herbeizuführen.
Aus diesem Grunde aber zu sagen, weil die Institution Kirche sich nicht aus ihrem Machtgefüge lösen kann und Menschenrechte direkt oder indirekt missachtet, darf eine Religion als Weltanschauung nicht akzeptiert sondern nur geduldet werden, ist meiner Ansicht nach grundfalsch. Wie gesagt - damit würde man selbst sich zumindest in einen Graubereich begeben, der die Ebene der Menschenrechte verlässt.