Nergal1444
W:O:A Metalhead
- 16 Sep. 2016
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Kleiderordnung ist etwas völlig anderes. Schau ins Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Hausrecht steht nicht über diesem Gesetz. Und wer die Urteile in Bezug auf "Erwachsenenhotels" gelesen hat (das neuste was ich kenne ist von 2020), dem wird bei den Urteilsbegründungen schlecht. Da wird in etwa gesagt, dass es den Hoteliers frei stünde, an wen sie ihr Angebot richten, und schließlich könnten Eltern mit ihren Kindern doch auch einfach in andere Hotels fahren. Da Kinder (=Alter) gleichberechtigt neben Dingen wie Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit in dem zitierten Gesetz stehen, könnte man das auch einfach substituieren und es wäre somit legal, ein Hotelangebot zu schaffen, was sich ausschließlich an weiße Männer richtet. Wäre ich von diesen Urteilen betroffen gewesen, ich wäre vermutlich in Berufung gegangen. Ob das die Kläger getan haben oder dann einfach in andere Hotels gefahren sind weiß ich nicht.
Davon ab: ich habe gerade einmal recherchiert, mir liegen die AGBs des W:O:A von 2013 bis einschließlich 2017 vor. Bis zu diesem Zeitpunkt war es nach AGBs zulässig, Kinder auch ins Infield mitzunehmen, sofern sie dabei von einer personensorgeberechtigten Person begleitet wurden. Wegen Kind sind wir danach nicht mehr gefahren, bis wir nun für das W:O:A 2022 über die Waiting List Tickets erworben hatten. Hier taucht (für mich erstmalig) in den AGBs die neue Regelung auf. Irgendwo dazwischen muss sie also eingeführt worden sein. Der Charakter des Festivals hat sich nach meinem Empfinden aber seit 2017 nicht wesentlich verändert - eher sind sogar möglicherweise als jugengefährdend einzustufende Programmteile ("Wet-T-Shirt-Contest", Veranstaltungen im ehemaligen Metal-Markt-Zelt) aus dem Rahmenprogramm gestrichen worden.
Was hat sich also im Vergleich zu 2017 geändert?
Es gibt zudem andere, ähnlich geartete Veranstaltungen, die ihren Inklusionsauftrag wirklich ernst nehmen und sogar eine extra Kinderbetreuung (für bis zu 3 Stunden täglich) anbieten (wer's nachgucken will, WGT in Leipzig). Und ob jetzt das Musikprogramm auf dem WGT vor allem in textlicher Hinsicht kindgerechter ist möchte ich mal anzweifeln... zumindest wird man schon mal auf deutlich mehr deutschsprachiges Liedgut stoßen, was von einem in Deutschland aufwachsenden Kind sicher früher/besser verstanden wird als die zumeist englischen Texte der gängigen Metalbands. Das WGT verweist in seinen AGBs zudem auf die korrekte Lesart des Jugendschutzgesetzes und betont, völlig zurecht, den Betreuungsauftrag, den die Personensorgeberechtigten gegenüber den mitgebrachten Minderjährigen haben.
Verklage doch einfach das Wacken Team bis nach Brüssel und verzichte dabei auf juristischen Beistand, denn du bist ja offensichtlich der beste Jurist des Landes und kannst das selber. Das beweist schon dein komplettes Ignorieren des Faktors Hausrecht.
Alleine schon der Gedanke dass "Inklusion" bedeutet dass Kinder auf Metalfestivals und auch überall sonst hin dürfen nur weil es die Eltern wollen ist abgründig.