Fanboys...
...hin oder her:
Ich denke, das Thema ist eine ganze Ecke komplizierter.
Ich von meinem Standpunkt kenne das Festival seit dem ersten Jahr.
Seit dieser Zeit hat sich dieses Ereignis immer weiter entwickelt (manchmal zum Guten und manchmal zum etwas Schlechteren).
Sicherlich kann man sich darüber streiten, ob man unbedingt W:O:A Grillkohle, W:O:A Dildos (!) oder W:O:A Wohnwagen (!!) braucht. Gerade bei letzterem finde ich die schwarze Lackierung ziemlich sinnbefreit. Es sei denn, man bekommt gratis einen Schattenplatz dazu.
Nein - produziert und angeboten wird, was gekauft wird. Ist die Nachfrage da, haben die Veranstalter alles richtig gemacht. Man ist ja auch nicht gezwungen den ganzen Souvenirkram zu kaufen. (Ich lasse bei den Getränkeständen und Fressbuden eh' schon genug Geld)
Was mich eher stört, sind die Dinge, die ich mit meinem Eintrittspreis mitfinanziere, und für völlig überflüssig halte (durchaus nur meine Meinung.)
Dazu zählen Sachen, wie Mittelaltermarkt, Schlammcatchen, Wrestling usw.
Da ich, wie gesagt schon einige Jahre dabei bin, kann ich mich noch ganz genau an die ersten Jahre erinnern. Die Grundidee steht ja immer noch irgendwo geschrieben: Von Fans - für Fans.
Von diesem Motto haben sich aber leider Hübi und Jensen immer mehr entfernt.
Auch wenn dies teilweise schon in anderen Threads bis zur Unkenntlichkeit zerkaut wurde: Ich glaube schon, daß die Preisentwicklung dieses Festivals (und damit meine ich nicht unbedingt den Eintrittspreis) seit einiger Zeit aus dem Ruder läuft.
Ich kann mich zwar nicht mehr an den Bierpreis in den ersten Jahren erinnern, bin mir aber sicher, daß ein Bier keine 7.- DM gekostet hat.
Und für einen Burger/Bratwurst habe ich auch keine 12,- DM bezahlt.
Sicherlich gibt es eine gewisse Preissteigerung. Dies ist bei allen Sachen so.
Aber andere Festivals schaffen es doch auch, Bier für 2,50/0,4 oder ein Nackensteak im Brötchen für 3,- € anzubieten. (Beispiel ist das zur Zeit laufende Gartenkonzert hier in der Nähe!)
Nein, was Wacken letztendlich kaputtmacht, ist auch die Medienpräsenz diverser Thrashsender wie RTL und SAT1, die mit ihrer leider sehr einseitigen Berichterstattung dazu beitragen, genau diese Fanboys anzulocken, die mir auf diesem Festival richtig auf den Sack gehen.
Man muß auf Wacken gewesen sein. Am Besten gerade 16 und n Keks, von der Musik keine Ahnung (und kein Interesse) aber im Fernsehen kommt das alles ja ziemlich cool rüber. Einmal die Sau rauslassen, rechtsfreier Raum, anderen Leuten die Zelte anzünden, im Müll hausen, einen Kinderswimmingpool über drei Tage lang vollpissen...
Die Liste ist endlos und sie wird immer länger.
Wenn ich bedenke, wie und mit welchem Ansatz diese Veranstaltung einmal angefangen hat - und wo sie jetzt ist...
DAS treibt einem Tränen in die Augen.
Ich gehe immer noch dahin, weil mich die Musik interessiert. Ich treffe da gute Freunde, trinke so 1-20 Bier und habe meinen Spaß.
Zelten tue ich aber da schon lange nicht mehr.
Sicherlich habe ich den Luxus mit dem Fahrad nach 7 km auf dem Gelände zu sein.
Aber ich bin mittlerweile der Überzeugung, daß ich nächstes Jahr keine Karte mehr kaufen werde.
Ich bin dann lieber im H:O:A - Garten.
Aber jeder, wie er mag.
Wie gesagt: Grillkohle, Dildos oder Wohnwagen sind nicht das vorrangige Problem. Das Problem ist mittlerweile das Festival an sich.
So: Und nun freue ich mich trotzdem auf nächste Woche - ab Montag ist eine Woche Urlaub angesagt! CU in Wacken! Trotz allem!