Hat Sarrazin Recht?

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toastie

W:O:A Metalmaster
11 Juli 2008
22.972
1
81
Um das gleich zu Anfang zu sagen, ich möchte diese Tat kein Stück gut heissen, rechtfertigen, oder sonst irgendwie in Schutz nehmen.
Es war eine absolut verachtenswerte Tat, aus einem widerwertigem Grund!

Allerdings sollte man die Reaktionen der Familie vielleicht auch nochmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten, nämlich ein wenig mehr, aus dem der Familie selbst.
Das was da gezeigt wird, ist nämlich nur der kleinste beste Ausschnitt, den man kriegen konnte.
Aber wie würdet ihr wohl reagieren, wenn ihr in der Situation wärt? Ihr seit der Vater (Oder mit welchem Familienmitgleid ihr euch auch sonst am besten identifizieren könnt) einer Familie und die ist dann plötzlich komplett zerrissen.
Eure Tochter ist tod, euer Sohn hat sie ermordet. Warum das genau passiert ist, ist einem in dem Moment egal. Es ist passiert. Es wird auch nicht zurück genommen. Und man versteht es nicht, versteht nicht wieso es so weit kommen musste, womit man das verdient hat, wer schuld daran ist.
Möglicherweise nicht die rationalsten Gedanken, aber ich denke, da kann man bei einem hinterbliebenen, Nachsicht haben, hätte jeder wenn es bekannte sind.
Mitten in dieser Mischung aus Trauer, Wut, Verzweiflung, Schuld und den hunderten brennenden Fragen kommt noch der Rest dazu. Eine Familie, die am Boden zerstört ist, ein Leben das weiter geht und all die Menschen die darin vorkommen. Die Nachbarn, die Arbeitskollegen, die Mitschüler. Die möchten entweder soviel wie möglich darüber wissen, oder sie haben sich ihr Urteil bereits gebildet. Wahrscheinlich wendet sich das komplette Umfeld gegen einen. Ein paar neue Personen tauchen auch auf, Reporter und zwar viele. Bis zu diesem Gerichtstermin, hatten die keine ruhige Minute, irgendwie musste man die Titelblätter und Sonderberichte ja voll kriegen. Was dann davon wirklich so war, wie es berichtet wird, weiss man nur selbst, aber die Leute wissen es nicht. Egal wie oft man ihnen das Gegenteil erklärt.
Das Leben wird zur Hölle aus gaffenden, kreischenden Menschen, die einen verurteilen.
Dann kommt der Gerichtstermin und die Familie, die in letzter Zeit das einzige war, das irgendwie für einen da war, wird noch weiter auseinander gerissen, dann kommt man aus diesem Saal, will einfach nur endlich seine Ruhe und für sich sein, aber da stehen wieder dutzende Leute, wollen irgendwas wissen, filmen, fotografieren und natürlich ein ganz aufgewecktes Bürschchen von RTL, das hinter einem herläuft und total spitzfindige Fragen stellt. Der möchte wissen, wie man das findet, das die eigene Tochter gestorben ist...
Ist schon ein gewiefter Zeitgenosse, wenn der den Vater einer, vom eigenen Sohn ermordeten Tochter fragt, wie der darüber denkt!

Letztendlich habe ich keine Ahnung, wie und was da wirklich ablief, wer an was schuld ist und warum. Aber ich denke in so einer Situation vor einem so super spitzfindigen Reporter auszurasten, ist nicht unbedingt das, was man den angehörigen dieser Familie vorwerfen sollte. Da hätten wir vermutlich alle nicht das ganz so große Verständnis dafür, das die bescheidene Öffentlichkeit, ja stets über ihre Mitmenschen informiert sein möchte.

Es ist mir vollkommen gleich, wie sich diese Familie fühlt.
Ein gemeinsam geplanter "Ehrenmord" ist unmenschlich und sollte von jeder Kultur streng abgelehnt werden. Wenn es in deren Heimatland anders ist, gut. Scheiße ist es allemal, aber wir können nicht in erster Instanz etwas daran ändern.
Nun ist es aber in diesem Land passiert und diese Familie führt sich so auf, als stünde ihre peinliche Religion über unserem Grundgesetz...und tötet ihre eigene Tochter, weil sie sich der westlichen Lebensart angepasst hat.
In diesem Moment hört für mich jedes Verständnis auf.
Von der Härte des Gesetzes getroffen, geächtet, verfolgt von den Medien...in meinen Augen haben diese Menschen noch weitaus Schlimmeres verdient.
 

bier_baron

W:O:A Metalmaster
6 Aug. 2008
15.147
0
81
Um das gleich zu Anfang zu sagen, ich möchte diese Tat kein Stück gut heissen, rechtfertigen, oder sonst irgendwie in Schutz nehmen.
Es war eine absolut verachtenswerte Tat, aus einem widerwertigem Grund!

Allerdings sollte man die Reaktionen der Familie vielleicht auch nochmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten, nämlich ein wenig mehr, aus dem der Familie selbst.
Das was da gezeigt wird, ist nämlich nur der kleinste beste Ausschnitt, den man kriegen konnte.
Aber wie würdet ihr wohl reagieren, wenn ihr in der Situation wärt? Ihr seit der Vater (Oder mit welchem Familienmitgleid ihr euch auch sonst am besten identifizieren könnt) einer Familie und die ist dann plötzlich komplett zerrissen.
Eure Tochter ist tod, euer Sohn hat sie ermordet. Warum das genau passiert ist, ist einem in dem Moment egal. Es ist passiert. Es wird auch nicht zurück genommen. Und man versteht es nicht, versteht nicht wieso es so weit kommen musste, womit man das verdient hat, wer schuld daran ist.
Möglicherweise nicht die rationalsten Gedanken, aber ich denke, da kann man bei einem hinterbliebenen, Nachsicht haben, hätte jeder wenn es bekannte sind.
Mitten in dieser Mischung aus Trauer, Wut, Verzweiflung, Schuld und den hunderten brennenden Fragen kommt noch der Rest dazu. Eine Familie, die am Boden zerstört ist, ein Leben das weiter geht und all die Menschen die darin vorkommen. Die Nachbarn, die Arbeitskollegen, die Mitschüler. Die möchten entweder soviel wie möglich darüber wissen, oder sie haben sich ihr Urteil bereits gebildet. Wahrscheinlich wendet sich das komplette Umfeld gegen einen. Ein paar neue Personen tauchen auch auf, Reporter und zwar viele. Bis zu diesem Gerichtstermin, hatten die keine ruhige Minute, irgendwie musste man die Titelblätter und Sonderberichte ja voll kriegen. Was dann davon wirklich so war, wie es berichtet wird, weiss man nur selbst, aber die Leute wissen es nicht. Egal wie oft man ihnen das Gegenteil erklärt.
Das Leben wird zur Hölle aus gaffenden, kreischenden Menschen, die einen verurteilen.
Dann kommt der Gerichtstermin und die Familie, die in letzter Zeit das einzige war, das irgendwie für einen da war, wird noch weiter auseinander gerissen, dann kommt man aus diesem Saal, will einfach nur endlich seine Ruhe und für sich sein, aber da stehen wieder dutzende Leute, wollen irgendwas wissen, filmen, fotografieren und natürlich ein ganz aufgewecktes Bürschchen von RTL, das hinter einem herläuft und total spitzfindige Fragen stellt. Der möchte wissen, wie man das findet, das die eigene Tochter gestorben ist...
Ist schon ein gewiefter Zeitgenosse, wenn der den Vater einer, vom eigenen Sohn ermordeten Tochter fragt, wie der darüber denkt!

Letztendlich habe ich keine Ahnung, wie und was da wirklich ablief, wer an was schuld ist und warum. Aber ich denke in so einer Situation vor einem so super spitzfindigen Reporter auszurasten, ist nicht unbedingt das, was man den angehörigen dieser Familie vorwerfen sollte. Da hätten wir vermutlich alle nicht das ganz so große Verständnis dafür, das die bescheidene Öffentlichkeit, ja stets über ihre Mitmenschen informiert sein möchte.

die familie war für den mord.

weil die tochter ein leben geführt hat was ihr zustand, was der familie und ihren tollen werten aber nicht in den kram passte.

ich find das dermaßend verabscheuend das ich da kein passendes wort für finde.

solche familien haben hier meiner meinung nach kein recht auf bleibe.
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.714
5.678
128
Oumpfgard
Es ist mir vollkommen gleich, wie sich diese Familie fühlt.
Ein gemeinsam geplanter "Ehrenmord" ist unmenschlich und sollte von jeder Kultur streng abgelehnt werden. Wenn es in deren Heimatland anders ist, gut. Scheiße ist es allemal, aber wir können nicht in erster Instanz etwas daran ändern.
Nun ist es aber in diesem Land passiert und diese Familie führt sich so auf, als stünde ihre peinliche Religion über unserem Grundgesetz...und tötet ihre eigene Tochter, weil sie sich der westlichen Lebensart angepasst hat.
In diesem Moment hört für mich jedes Verständnis auf.
Von der Härte des Gesetzes getroffen, geächtet, verfolgt von den Medien...in meinen Augen haben diese Menschen noch weitaus Schlimmeres verdient.

die familie war für den mord.

weil die tochter ein leben geführt hat was ihr zustand, was der familie und ihren tollen werten aber nicht in den kram passte.

ich find das dermaßend verabscheuend das ich da kein passendes wort für finde.

solche familien haben hier meiner meinung nach kein recht auf bleibe.

Moment, seitwann war es ein gemeinsam geplanter Mord, meines Wissens ist doch nur der Bruder verurteilt worden, oder?
 

*Fee

W:O:A Metalmaster
12 Juli 2005
38.537
0
81
41
Nicht mehr Keller :eek:
www.myspace.com
Moment, seitwann war es ein gemeinsam geplanter Mord, meines Wissens ist doch nur der Bruder verurteilt worden, oder?

Hast du dich mit dem Fall mal wirklich auseinander gesetzt? Denn das soziale Umfeld hat sich mitnichten von der Familie abgewandt. Es hätte das aber evtl getan, wenn dieser "Ehrenmord" NICHT geschehen wäre. Du redest dir wirklich was schön. Solche Taten werden von einem nicht unerheblichen Teil unserer muslimischen Mitbürger nicht nur toleriert, sondern sogar gefordert.
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.714
5.678
128
Oumpfgard
Hast du dich mit dem Fall mal wirklich auseinander gesetzt? Denn das soziale Umfeld hat sich mitnichten von der Familie abgewandt. Es hätte das aber evtl getan, wenn dieser "Ehrenmord" NICHT geschehen wäre. Du redest dir wirklich was schön. Solche Taten werden von einem nicht unerheblichen Teil unserer muslimischen Mitbürger nicht nur toleriert, sondern sogar gefordert.

In diesem Fall habe ich mich nur auf das Video bezogen.
Aber schön geredet habe ich garnichts. Ich sage lediglich, das die meisten in einer ähnlichen Situation, wohl nicht weniger irrational reagieren würden.
 

Seatiger

W:O:A Metalmaster
1 Dez. 2008
6.840
0
81
Es ist mir vollkommen gleich, wie sich diese Familie fühlt.
Ein gemeinsam geplanter "Ehrenmord" ist unmenschlich und sollte von jeder Kultur streng abgelehnt werden. Wenn es in deren Heimatland anders ist, gut. Scheiße ist es allemal, aber wir können nicht in erster Instanz etwas daran ändern.
Nun ist es aber in diesem Land passiert und diese Familie führt sich so auf, als stünde ihre peinliche Religion über unserem Grundgesetz...und tötet ihre eigene Tochter, weil sie sich der westlichen Lebensart angepasst hat.
In diesem Moment hört für mich jedes Verständnis auf.
Von der Härte des Gesetzes getroffen, geächtet, verfolgt von den Medien...in meinen Augen haben diese Menschen noch weitaus Schlimmeres verdient.

.
 

Mü_Exotic

W:O:A Metalgod
7 Aug. 2006
84.878
12.415
168
In diesem Fall habe ich mich nur auf das Video bezogen.
Aber schön geredet habe ich garnichts. Ich sage lediglich, das die meisten in einer ähnlichen Situation, wohl nicht weniger irrational reagieren würden.

es geht, in diesem konkreten fall, aber NICHT nur um das video, denn alle anderen faktoren sind und werden dafür wesentlich ausschlaggebender sein.
der vater wurde oder wird ebenso angeklagt wie der bruder und die tatsache, dass die familie sich SO aufführt, zeigt absolutes unverständnis für die eigene, widerliche, abscheuliche und menschenverachtente tat.
versetzten wir DICH jetzt einfach mal in die lage, auch wenn ich annehme, dass Du nicht so geistig verwirrt bist, wie diese familie.
Du lebst in der türkei, deine tochter fängt was mit einem türken an, übernimmt türkische werte. nachdem körperliche züchtigung anscheinend nichts bringt (sie wurde desöfteren geschlagen etc.), sorgt Dein sohn dafür, dass die "unehrenhafte" tocher auf offener straße ermordet wird, weil die ehre der familie beschmutzt wurde.
anschliessend kommt Dein sohn vor gericht und wird, wie in diesem fall, schuldig gesprochen und lebenslänglich verurteilt.
und Deiner argumentation nach würdest Du nun das türkische volk beleidigen, auf den staat "scheissen" und Dich als unglaublich ungerecht behandelt fühlen?
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.714
5.678
128
Oumpfgard
es geht, in diesem konkreten fall, aber NICHT nur um das video, denn alle anderen faktoren sind und werden dafür wesentlich ausschlaggebender sein.
der vater wurde oder wird ebenso angeklagt wie der bruder und die tatsache, dass die familie sich SO aufführt, zeigt absolutes unverständnis für die eigene, widerliche, abscheuliche und menschenverachtente tat.
versetzten wir DICH jetzt einfach mal in die lage, auch wenn ich annehme, dass Du nicht so geistig verwirrt bist, wie diese familie.
Du lebst in der türkei, deine tochter fängt was mit einem türken an, übernimmt türkische werte. nachdem körperliche züchtigung anscheinend nichts bringt (sie wurde desöfteren geschlagen etc.), sorgt Dein sohn dafür, dass die "unehrenhafte" tocher auf offener straße ermordet wird, weil die ehre der familie beschmutzt wurde.
anschliessend kommt Dein sohn vor gericht und wird, wie in diesem fall, schuldig gesprochen und lebenslänglich verurteilt.
und Deiner argumentation nach würdest Du nun das türkische volk beleidigen, auf den staat "scheissen" und Dich als unglaublich ungerecht behandelt fühlen?

Oh ich glaube, ich werde etwas missverstanden. Wie schonmal gesagt, ich heisse diese Tat in keinem Fall gut und ich würde sogern selbst gerne mit diesen Leuten diskutieren, möchte sie Fragen, welchen Schwachsinn sie eigentlich in ihrem Kopf haben, oder mit welcher hirnrissigen Begründung man soetwas gut heissen kann. Ich habe jahrelang mit Muslimen hin und her diskutiert, Mal bin ich auf gute Menschen getroffen, ab und zu aber auchmal auf die absoluten Dummies, genauso wie man sich seinen bösesten Klischee Moslem vorstellt! Abartige, einfältige Ansichten und einen Horizont wie ein Klostein.
Ich war wütend auf diese Leute, verdammt wütend. Das bin ich heute auch noch, am liebsten möchte ich genau so ein Exemplar auchmal persönlich treffen...
Das was ich eben nur nicht möchte, ist es, mir ein Urteil anhand eines RTL Beitrags zu bilden, der parteiischer nicht sein könnte.
Die Medien können einen zum Helden, oder zum Monster machen, je nachdem worauf sie lustig sind. Und ich denke -ganz egal, was er jetzt wirklich ist- wozu sie den Islam garantiert nicht machen wollen, dürfte niemand bestreiten.

Niemand will die gesamte Religion, oder die komplette Bevölkerung verurteilen, aber die Bemühungen, das zu differenzieren, wird immer weniger.
Es möchte auch kaum jemand noch miteinander reden, man möchte nur noch darüber reden. Aber wem nützt das? Was bringt es immer und immer weiter den Hass zu schüren?
Lass es von mir aus prozentual mehr muslimische Migranten sein, die kriminell sind, dann hat man aber nunmal ein Problem mit den kriminellen muslimischen Migranten, nicht mit muslimischen Migranten.
Wie will man denn in Zukunft hier leben? Ehemalige muslimische Migranten wird es auch dann noch hier geben, wollen wir die dann alle hassen?
Das hat auch nichts mit Schönrederei zu tun, es muss nur einfach nicht immer gegeneinander gehen, mehr will ich garnicht sagen!

Wie ich in der Türkei reagieren würde weis sich nicht, ich bin noch niemals in eine völlig fremde Kultur übergesiedelt...
 
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Graf Koks

W:O:A Metalmaster
11 Aug. 2009
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Lüneburger Heide
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Um das gleich zu Anfang zu sagen, ich möchte diese Tat kein Stück gut heissen, rechtfertigen, oder sonst irgendwie in Schutz nehmen.
Es war eine absolut verachtenswerte Tat, aus einem widerwertigem Grund!

Allerdings sollte man die Reaktionen der Familie vielleicht auch nochmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten, nämlich ein wenig mehr, aus dem der Familie selbst.
Das was da gezeigt wird, ist nämlich nur der kleinste beste Ausschnitt, den man kriegen konnte.
Aber wie würdet ihr wohl reagieren, wenn ihr in der Situation wärt? Ihr seit der Vater (Oder mit welchem Familienmitgleid ihr euch auch sonst am besten identifizieren könnt) einer Familie und die ist dann plötzlich komplett zerrissen.
Eure Tochter ist tod, euer Sohn hat sie ermordet. Warum das genau passiert ist, ist einem in dem Moment egal. Es ist passiert. Es wird auch nicht zurück genommen. Und man versteht es nicht, versteht nicht wieso es so weit kommen musste, womit man das verdient hat, wer schuld daran ist.
Möglicherweise nicht die rationalsten Gedanken, aber ich denke, da kann man bei einem hinterbliebenen, Nachsicht haben, hätte jeder wenn es bekannte sind.
Mitten in dieser Mischung aus Trauer, Wut, Verzweiflung, Schuld und den hunderten brennenden Fragen kommt noch der Rest dazu. Eine Familie, die am Boden zerstört ist, ein Leben das weiter geht und all die Menschen die darin vorkommen. Die Nachbarn, die Arbeitskollegen, die Mitschüler. Die möchten entweder soviel wie möglich darüber wissen, oder sie haben sich ihr Urteil bereits gebildet. Wahrscheinlich wendet sich das komplette Umfeld gegen einen. Ein paar neue Personen tauchen auch auf, Reporter und zwar viele. Bis zu diesem Gerichtstermin, hatten die keine ruhige Minute, irgendwie musste man die Titelblätter und Sonderberichte ja voll kriegen. Was dann davon wirklich so war, wie es berichtet wird, weiss man nur selbst, aber die Leute wissen es nicht. Egal wie oft man ihnen das Gegenteil erklärt.
Das Leben wird zur Hölle aus gaffenden, kreischenden Menschen, die einen verurteilen.
Dann kommt der Gerichtstermin und die Familie, die in letzter Zeit das einzige war, das irgendwie für einen da war, wird noch weiter auseinander gerissen, dann kommt man aus diesem Saal, will einfach nur endlich seine Ruhe und für sich sein, aber da stehen wieder dutzende Leute, wollen irgendwas wissen, filmen, fotografieren und natürlich ein ganz aufgewecktes Bürschchen von RTL, das hinter einem herläuft und total spitzfindige Fragen stellt. Der möchte wissen, wie man das findet, das die eigene Tochter gestorben ist...
Ist schon ein gewiefter Zeitgenosse, wenn der den Vater einer, vom eigenen Sohn ermordeten Tochter fragt, wie der darüber denkt!

Letztendlich habe ich keine Ahnung, wie und was da wirklich ablief, wer an was schuld ist und warum. Aber ich denke in so einer Situation vor einem so super spitzfindigen Reporter auszurasten, ist nicht unbedingt das, was man den angehörigen dieser Familie vorwerfen sollte. Da hätten wir vermutlich alle nicht das ganz so große Verständnis dafür, das die bescheidene Öffentlichkeit, ja stets über ihre Mitmenschen informiert sein möchte.

Wenn ich mir hier „Scheiß Deutscher” oder „Scheiß Soldat, ihr seid alle Nazis” von irgendwelchen „Migranten” (welch glorreiches Wort...:rolleyes:) anhören muss, brüll ich denen durchaus ein „Dann verpiss dich halt dahin, wo du herkommst!” zurück. Und bevor einer meint, die Nazikeule schwingen zu müssen, ich bin selbst „Migrantensohn”.