29. Mai 1985 - Europas schwärzeste Fußballnacht: 39 Menschen fanden nach gewalttätigen Ausschreitungen von Hooligans im Brüsseler Heyselstadion den Tod. Was bewegt diese Randalierer, wie kann man ihnen Einhalt gebieten, und warum sind Fans anderer Sportarten so viel friedlicher?
Die Ausschreitungen deutscher Fans bei dem Freundschaftsspiel in Slowenien im März 2005, das Feuerwerkschaos bei dem frühzeitig abgepfiffenen Champions League-Derby zwischen AC und Inter Mailand im Monat darauf: Gewalt im Fußballstadion sorgt immer wieder für Schlagzeilen in der europäischen Presse. Ausschreitungen, ausgelöst von einer kleinen Minderheit von Fußballfans, nehmen in Deutschland, Großbritannien und Frankreich zu. Im Vergleich dazu scheint beim französischen Nationalsport Rugby alles in bester Ordnung. Dort orientiert man sich an den "universellen Werten des Sports": Teamgeist und Freude am Spiel. Warum geht Fußball mit Gewalt einher?
In dieser Dokumentation kommen erstmals mehrere Hooligans zu Wort, die das beschreiben, was in Form von Bildern stummer und blinder Gewalt durch die Medien ging. Fußballverrückte - Hooligans - von denen so oft die Rede ist, erzählen im Film von sich, von ihren Leidenschaften, ihrer Aggressivität, ihrer Wut, ihrem Hass und ihrer Gewalttätigkeit. Sie haben sich zum Teil von der Hooligan-Szene distanziert und sind zwischen 30 und 50 Jahre alt. Schonungslos beschreiben sie, wie sie vorgegangen sind, wer die gewaltbereiten Kumpels waren, mit denen sie ein Netzwerk, eine Ersatzfamilie, bildeten. Terry, Andy, Andrew, Mark und Jan sind urwüchsige, schillernde Typen, sie wirken vielschichtiger als erwartet. Hooligans, die "geständig" sind, von ihrer "Kultur" und von sich erzählen, von ihrer Hooligan-Familie. Sie sprechen über ihre inneren Widersprüche, stehen zu ihrer Gewalt, zu ihrer Fußballleidenschaft - zu ihrer Welt, die sie alle als wahnsinnig, verrückt, krankhaft beschreiben. Der Film stützt sich auf zum Teil erstaunliche Aussagen und führt den Zuschauer in eine brutale und kaum bekannte Welt.