SCHERBEN
Tote Bäume, leblos grau.
Vor mir ein Pfad, sich verirrend im Nebel.
Am liebsten möchte ich mich niedersetzen.
In die nasse, kalte Erde.
Einfach nur die Augen schließen,
den Augenblick genießen.
Dem Fluß der Zeit einhalt gebieten.
Ja, Herr über die Zeit werden.
Denn jede vergangene Sekunde ist verloren.
Doch des Nebels Geister treiben mich weiter,
Schritt für Schritt.
Entlang einem Pfad dessen Ziel ich nicht kenn'.
Immer wieder bringen Wurzeln mich zum Fall,
Und Dornen reißen an meinem Fleisch.
Doch kein Blut tritt aus den Wunden.
Nur Kälte, Dunkelheit und Zorn.
Getrieben vom Schmerz irre ich weiter.
Nur warum? Was suche ich?
Dann steht sie vor mir.
Transparente Haut auf weißen Knochen,
In ihrer Hand hält sie eine Scherbe.
Eine Scherbe aus vielen,
Die einst ein Ganzes waren.
Doch das Ganze ward zerbrochen.
Sanft schneidet sie mit dieser Scherbe
ein blutiges Lächeln
in mein bleiches Gesicht.
Ist es das, was ich suchte?