Keine Ahnung wie genau das aussehen kann/darf. Jedenfalls würde ich die Krankenkassen mit ins Boot nehmen. Und zur Not würde ich es prüfen lassen, ob Krankenkassen die Krankenversicherung kündigen dürfen wenn man sich nicht impfen lässt. Oder ob Ungeimpfte zumindest für die Behandlung aufkommen müssen. Es gibt bestimmt eine Möglichkeit.
Genau da liegt meiner Meinung ja das Problem, in der Abwägung Jemandem verbieten Schuhe im Laden zu kaufen, weil er nicht geimpft ist? Also bitte, alberner geht's nicht!
Einem gesunden Menschen, der im Zweifel eh keinen schweren Verlauf hat, den gesamten Versicherungsschutz entziehen? Puh, schon hart.
Gefahrenhaftung bzw. Schadensminderungspflicht nur im Bezug auf diese eine Erkrankung (Selbstzahlung der Behandlung)? Vielleicht schon eher.
Aber eben genau das ist ja das, wo ich mir die Frage stelle, wie das umgesetzt werden kann, dass es auch wirklich wirkt und rechtssicher ist. Die Leute zweifeln ja immer mehr am Rechtsstaat, da darf man die gesellschaftlichen Folgen nicht außer Acht lassen, wenn man sowas einführt.
Wir sehen ja schon bei der demnächst fälligen Impfpflicht im Gesundheitswesen, dass das ggf. total nach hinten losgehen würde, wenn man das scharf durchzieht. Selbst der eventuelle Arbeitsplatzverlust ist für viele keine Grund umzudenken.
Da haben wir nix gewonnen, wenn in den Altenheimen keiner mehr da ist und die Leute durch Verwahrlosung und Unterbetreuung sterben. Immerhin nicht an Corona.
Und ich verstehe auch das Argument dass auch geimpfte Erkranken nicht. Geimpfte erkranken nachweislich nicht so stark wie Ungeimpfte. Und es macht für das Gesundheitssystem viel aus, ob jemand eine Woche nur im Bett liegt, oder ob jemand mehrere Wochen im Krankenhaus liegt. Genauso haben Ungeimpfte viel mehr Spätfolgen.
Das ist natürlich korrekt, aber auch nur im Nachgang, also nicht unmittelbar und daher viel weniger transparent für viele. Erstmal ist es (im besten Fall) nur eine Risikoabwägung (kein Geschwurbel -> der schlechte Fall).
Man hat halt falsch damit argumentiert, man würde sich und andere schützen, was sich so halt als nicht korrekt herausgestellt. Gründe erstmal egal, es kommt ja darauf an, was bei den Leuten in der Birne ankommt.
Rein rational denkend, würde jeder losgehen und sich impfen lassen, aber leider funktionieren Menschen so nicht und Wege zur Erkenntnis sind manchmal lang. Wäre Covid eine für alle gleich fiese und tödliche Geschichte, dann wäre die Impfquote auch höher, weil die Gefahr eben nicht so abstrakt wäre. Von daher sehen viele den indirekten oder nachgelagerten Nutzen und Schutz der Impfung nicht. Der gefährliche Autounfall, der sie ins KH befördern würde, ist halt nur theoretisch greifbar, genauso, wie das dann ggf. fehlende Bett im KH genau zu diesem Zeitpunkt nicht dauerhaft im Kopf präsent ist und die Entscheidung zur Impfe positiv beeinflussen würde. Die fehlende Impfmotivation ist mMn ein psychologisches Ding, dass selbst mit drastischen Strafen nicht gelöst wird.
Von daher halte ich das plakative Schlagwort "Impfpflicht" für nicht zielführend.
Jedenfalls muss jetzt dafür gesorgt werden, dass der Winter nicht wieder so eklig wird. Aber anscheinend wird mal wieder nicht so weit gedacht und somit bleibt die Hoffnung, dass im Winter eine Corona-Variante kommt, die einfach nicht so pathogen ist…
Das wünschen sich alle, mit oder ohne Impfpflicht. Wie das unter Abwägung aller berechtigter Interessen geschehen kann, hat Politik zu erarbeiten und umzusetzen. Dafür sind sie angetreten und deshalb darf man da auch was verlangen.