Death Metal Not Wanted - Berufsverbot für Lehrer

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Bomberman

W:O:A Metalhead
6 Aug. 2009
2.110
0
61
Dublin
Ich bin ja elendsfroh, dass sich wenigstens ein paar Leute hier nicht vor den Karren der allgemeinen Hetzjagd spannen lassen. Wenn ich solche Dinger lese wie Metalfans seien die neuen Juden, Nazi dürften ja auch Anwälte werden und andere Lehrer, die Nazis, Hardcore-wasweißich sind dürften ja auch unterrichten. Mal ganz ab davon, dass so eine "Argumentation" absolut unwürdig ist, so erschreckt mich die Existenz der bloßen Menge dieser dünngeistigen Aussagen in diesem Thread. In seiner Gesamtheit gesehen gereicht das ganze Dingen hier einer beliebigen extremistischen Hetzkampgne, in der Plattitüden, Vorurteile und Pauschalisierungen in jedweder beliebiger Form zur Rechtfertigung der nächsten Idiotie herangezogen werden.

Mal ganz nebenbei so am Rande bemerkt - merkt eigentlich jemand, dass man durch dieses Verwenden der "aber andere doofe Leute dürfen ja auch"-Argumentation den Ursprung dieses Threads (das Berufsverbot des angehenden Lehrers) erst recht in diese Richtung schiebt? Die Rechtfertigung einer Berufsausübung dieses Lehrers hier über das Vorhandensein anderer Fehltritte in unserer Gesellschaft macht nichts anderes, als dieses Verhalten selber als Fehltritt zu betiteln, welcher ein Recht auf bloße Existenz hat, weils ja auch andere Verfehlungen gibt - und wenn schon, dann soll sich bitte jeder wie eine offene Hose benehmen dürfen. Unglaublich.

Mag sein, dass nun ganz viele Leute nur Nazis als Lehrer hatten oder verbohrte Religionsfanatiker - ich scheine da eine absolute Ausnahme zu sein. Bei mir gabs vielleicht 1-3 Lehrer in meiner Schulzeit, die sicher vieles gedurft hätten, aber nicht Lehrer werden. Klare Verfehlung des Schulsystems, ohne Zweifel. Dafür gab es geschätzte 30-50 Lehrer, die "normale" Menschen waren, ihren Job mal mehr mal weniger gut gemacht haben, aber letztlich sicher irgendwie geeignet waren als Lehrer.

Jetzt gibt es einen Fall, in dem das Schulsystem erkennt, dass ein Mensch eine Vorliebe hat, die man für gefährlich im Rahmen der Schülererziehung hält (wie es sicher hier kein Einzelfall sein wird - alles andere zu glauben grenzt fast schon an Paranoia) und zieht entsprechende Konsequenzen. Wenn es genug bedenkliche Entscheidungen gibt, so ist kaum eine so nachvollziehbar wie diese hier.

Gurrath hat sich bewusst dafür entschieden, zu provozieren, Titten und Blut sind die Stilmittel Nummer 1 und dies tut er nicht im stillen Kämmerlein, indem er sich nen Kopfhörer aufsetzt, nein - er veröffentlicht Videos, veranstaltet Gigs und Material zu seinem "Hobby" gibt es genug. Jetzt kommt ein doch total differenzierungsfähiger Teil der Metalgemeinde her und schreit entsetzt auf. SKANDAL! Der arme Mensch und sein Hobby, ich höre doch auch Metal. Ja, kann sein... ich höre auch Metal... aber ich trete nicht in Splatterfilmen auf, veröffentliche diese nicht unter meinem Namen und zeige mich mit bewusst provokativer Absicht in blutverschmiertem Tittenmillieu in der Öffentlichkeit.

Die anderen sollen nun auf einmal differenzieren können? Dieser Ruf kommt von Leuten, die sich in einer teilweise extremen Gemeinschaft bewegen, die oft genug selber nicht in der Lage ist, ihre Ausprägungen differenziert zu betrachten? Ich soll von Eltern, Behörden und zu guter Letzt von 10-18 jährigen pubertierenden Kindern erwarten, dass sie diese Thematik differenziert betrachten können? Ach ja - Kröten haben ja genug Material auf ihren Handys - na wunderbar, schnell nochn Splatter mehr dazu geladen, vor allem dann total cool und deli, wenns vom eigenen Lehrer ist.

Ich und viele von Euch kennen den Metalbereich seit Jahren, können sicher mittlerweile vieles abschätzen und differenziert betrachten, aber eben mit dieser "Erkenntnis" kommt die nächste Anforderung - selber wieder von hier aus differenzieren zu können, was die Leute wie sehen, die eben NICHT mit dieser Metalszene vertraut sind. Und die nehmen nach außen hin (also in diesem speziellen Fall) nur eines wahr: Gewalt und Pornographie. Und nein, ich kann eben nicht von der allgemeinen Gesellschaft erwarten, dass sie die hintergründigen Motive derartiger Provokationen erfasst und versteht und dementsprechend gut damit umgehen kann. Sonst wären es ja auch keine Provokationen mehr.

Genau aus diesem Aspekt heraus kann ich nur immer wieder feststellen - was ist daran so schwierig, nach A entsprechend auch B zu sagen? Ich will provozieren? Die Gesellschaft schocken? Halte ihr Gewalt und Blut vor Augen und bin dann beleidigt, wenn diese Gesellschaft mir sagt: "Junge, Du machst sicher viel, aber nicht unsere Kröten erziehen". Da ist es im Grunde genommen nur konsequent, mit seiner Entscheidung zu leben, zu provozieren, aber auch die Konsequenzen zu tragen.

Eigentlich ist das Angebot der Schulbehörde im Kern genau richtig - lass die Provokationen und Du bekommst Deine Gelegenheit, unsere Kinder zu erziehen oder propagiere weiter Gewalt (im Auge der öffentlichen Wahrnehmung), aber dann erziehe auch nicht unsere Kinder.

Letzten Endes ist das Angebot der Schulbehörde hier in diesem speziellen Fall genau richtig - jeder muss seine Entscheidungen treffen und mit den Konsequenzen leben. Lässt er seine bisherige Darstellung in der ÖFFENTLICHKEIT bleiben, dann kann man sich wieder zusammensetzen, entscheidet er sich weiter für den Weg der Provokation, dann muss er die Konsequenzen tragen.

Letztlich bleibt einfach der Gedanke an seinen Lehrauftrag - er wird mit Kröten zu tun haben, die vielleicht schon diverse Filmchen auf ihren Handys haben, aber die Leute werden sicherlich eines tun: Google benutzen. Da kann ich mich noch tausend Mal fragen, warum man Zeit damit verbringt, Leute im Netz zu googlen - warum haben denn Facebook, StudiVZ oder andere Social Communities so einen Erfolg - richtig, weil verdammt viele Leute googlen werden. Schüler, Eltern, andere Lehrer, Medien und und und.... und sie alle werden fündig werden. Dann steht da ein Lehrer blutverschmiert auf der Bühne und dann ist der Katzenjammer groß. Eltern, Lehrer und andere "erwachsenen" Menschen sind vielleicht nicht bereit, sich mit der Materie auseinander zu setzen, was man ihnen vielleicht noch als Verfehlung vorwerfen kann. Aber die eigentlichen Personen, um die es geht sind die Schüler, vor allem die jüngeren unter ihnen - dann bei denen liegt es nicht an mangelnder Bereitschaft, sondern es ist klar und deutlich abzusehen, dass diese einfach noch nicht in der Lage SIND, Unterscheidungen zu treffen. Und eben ja, es gibt gravierende Unterschiede, ob jemand lediglich Metal hört und sonst weiter nichts davon bekannt wird oder ob jemand derart in der Öffentlichkeit auftritt wie in diesem Fall. Ebenso gibt es Unterschiede, ob jemand einen Beruf ausübt, bei dem ich mir aussuchen kann, ob ich mit ihm zu tun habe oder eben nicht.

Das Schulsystem an sich ist sicher in vielen Punkten in Frage zu stellen, da besteht kein Zweifel. Aber sich in der Selbstgerechtigkeit zu wälzen, dass ja alle anderen so total offen, tolerant und differenzierungsfähig sein sollen, aber selber überhaupt nicht zu überlegen, welche Konsequenzen manche Dinge haben - das passt einfach nicht.

So... das mal mein - zugegebenermaßen lang gewordener - Senf zu der ganzen Sache.

Gutgehn

stratege


yep, so schauts aus
 

SachsenMustang

W:O:A Metalhead
1 Juli 2009
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Marburg
Sollte ich dich falsch eingeschätzt haben und dieser Hinweis galt nur einer genauen Begriffsklärung (so wie ich z.B. gern mal darauf hinweise, dass eine rechte/linke Gesinnung nicht gleich eine radikale Gesinnung ist), dann müssten wir einigermaßen konform gehen und eine Diskussion ist ebenso überflüssig.

Yap, um die Begriffsklärung ging es mir. Wohl ein studiumsbedingter Schaden, den man so schnell nicht loswird. Abgehakt.
 

Dr.Schwein

Newbie
2 Jan. 2010
28
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46
Waltershausen
Ich bin ja elendsfroh, dass sich wenigstens ein paar Leute hier nicht vor den Karren der allgemeinen Hetzjagd spannen lassen...

...So... das mal mein - zugegebenermaßen lang gewordener - Senf zu der ganzen Sache.

Gutgehn

stratege

du kannst ja debattieren wie ein weltmeister :D absoluter respekt. so hab ich die sache, um ehrlich zu sein, noch nicht wirklich betrachtet (habe aber auch noch nicht das video gesehen)
 

woa-klappstuhl

W:O:A Metalmaster
12 Apr. 2004
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POYENBERG
Website besuchen
Ich bin ja elendsfroh, dass sich wenigstens ein paar Leute hier nicht vor den Karren der allgemeinen Hetzjagd spannen lassen.

Ich finde nicht, dass das Meiste hier mit "Hetzjagd" zu tun hat....:)
n einem Staat, wo ein Aktivist des "revolutionären Kampfes" Außenminister und ein Anwalt mehrerer RAF-Mitglieder/Terroristen Innenminister sein durfte, da darf man sich denn auch ruhig fragen, ob es nicht EIN WENIG überzogen ist, einen angehenden Lehrer ausIzubooten, weil er nicht ganz jugendfreie, aber NICHT jugendgefährdende Musik macht....
Wie ich schon befand, kann man das in einem modernen Staat auch durchaus anders handhaben!!

Von daher frage ich mich, wo hier ne Hetzjagd stattfindet... (Wobei ich sagen muß, dass ich NICHT jeden einzelnen Beitrag gelesen habe)


Ich stimme Dir aber durchaus zu, dass man GERADE in der heutigen Zeit des allgegenwärtigen und übermächtigen www mit Veröffentlichungen durchaus vorsichtig sein sollte...;):)

DENNOCH bin ich, auch auf die Gefahr hin, als einer der "Dünngeistigen" durchzugehen, der Meinung, dass das pauschale Ausschließen ausgrenzen dieses Mannes aus dem Refendariat reichlich dünngeistig ist!:o
 

Metalstratege

W:O:A Metalhead
8 Aug. 2006
365
273
88
Ich finde nicht, dass das Meiste hier mit "Hetzjagd" zu tun hat....:)

Es ist leider so, dass vielen Postings die tatsächlichen und vor allem SACHBEZOGENEN Argumente fehlen. Wenn Metalfans in diesem Zusammenhang als pauschale Opfer von gesellschaftlicher Verfolgung betitelt werden, der Untergang des Metal-Abendlandes beschworen wird, weil dieser Mensch seinen Lehrerjob nicht ausüben darf und dann noch als Krone mannigfaltige Beispiele gefunden werden, wo denn überall diverse "böse Buben" aktiv sind und deswegen ja auch dieser Fall hier durchgehen müsste.... dann sind das deutlich erkennbare Argumentationsstrukturen, die im allgemeinen gerne als Motiv für diverse Hetzjagden herhalten müssen.

Versteht mich nicht falsch, mir ist sehr wohl bewusst, mit welchen Vorurteilen wir uns rumärgern dürfen, aber wie ich schon schrieb - wir verlangen auch differenzierte Betrachtungsweisen, da muss es andersrum auch möglich sein, solch einen Fall nicht als pauschalen Angriff auf die Metalszene zu sehen, sondern auch zu verstehen, dass hier ein bischen mehr dahinter steht als ein Mensch, der Metal hört und sich fürn x-beliebigen Job bewirbt.

Wenn hier jemand nen Job sucht, egal ob Anwalt, Maler oder Reinigungskraft, und der Chef sagt: "Du Metalzecke und langhaariger Bombenleger kriegst den Job nicht!", dann bin ich auch ganz klar auf der Schiene, dass das diskriminierend ist. Ohne Frage.

ABER - wir reden hier nicht von einem Metalfan, der einfach nur nen Job sucht... sondern von einem Splatter-Porno-Produzenten, der Kinder unterrichten will, sich selber mit Blut einreibt und in Interviews eben auch von sich gibt, dass er Titten und Blut geil findet und deswegen Titten und Blut produziert.

n einem Staat, wo ein Aktivist des "revolutionären Kampfes" Außenminister und ein Anwalt mehrerer RAF-Mitglieder/Terroristen Innenminister sein durfte, da darf man sich denn auch ruhig fragen, ob es nicht EIN WENIG überzogen ist, einen angehenden Lehrer ausIzubooten, weil er nicht ganz jugendfreie, aber NICHT jugendgefährdende Musik macht....
Wie ich schon befand, kann man das in einem modernen Staat auch durchaus anders handhaben!!

Und genau da geht es schon wieder los - schnell mal irgendein Beispiel rangezogen, wo irgendein vermeintlich böser Bube ja auch was durfte, deswegen kann es doch "nicht so schlimm" sein, wenn hier der Typ Lehrer werden darf. Mal ganz ab davon, dass in diesem Land jeder Angeklagte einen Anwalt kriegt und es deswegen IMMER Anwälte von Mördern, Terroristen und Kinderschändern gibt, kann ich doch in keiner Form aus diesem Sachverhalt folgern, dass es ja überzogen wäre, hier den Job nicht zu vergeben. Das eine hat doch mit dem anderen ÜBERHAUPT nichts zu tun.

Dazu auch folgendes Zitat:

Jap.;)

Das OBJEKTIVE Beurteilen und sich damit auseinanderzusetzen einem selbst unbekannter Interessen/Hobbies anderer wäre in einem solchen Fall angebracht. Man hätte ihn ja auch mal zu einem klärenden Gespräch einladen und darüber reden können.

[...]

Es geht hier nicht darum, irgendjemanden von der Sinnhaftigkeit oder "Harmlosigkeit" von bestimmten Hobbies oder Interessen zu überzeugen. Es geht hier darum, einzig und alleine zu beurteilen, ob jemand, der in pornographischer Manier Frauen mit der Kettensäge zersägt unbedingt auf Schüler und Kinder in einer ziemlich sensiblen Lebensphase losgelassen werden muss.

Ich diskutier auch gerne mit jedem auf der Straße, der meint, Metalfans sind alle verwanzt und gewalttätig und frauenfeindlich. Ich diskutiere auch gerne über Wikinger, Reichskriegsflaggen und Pandabären - aber ich bin auch alt genug dafür, um den Krempel nicht einfach undifferenziert zu übernehmen.

In diesem Fall geht es nicht darum, ob irgendein Rektor versteht, warum man Blut und Titten geil findet, sondern es geht einzig und alleine darum, dass die zukünftigen Schüler eines Referendars in vielen Fällen ganz sicher nicht differenzieren können. Die Aufgabe des Schulwesens ist es nach wie vor, die Interessen der Schüler als Erstes zu sehen und diese Interessen werden sicher nicht gewahrt, wenn sich irgendeine Rektorin darüber aufklären lässt, dass die Videos ja alle nicht so schlimm sind und im Grunde nur provokativ.

Es wird unweigerlich passieren - über die Verbindung Lehrer als Respekt- und Erziehungsperson, spielt in ner Band, lass ma Video googlen, geil Titten und Kettensägen... wird jeder halbwegs normale Schüler stolpern.

Natürlich brauchen wir nicht darüber diskutieren, dass es immer irgendwo Fehlentscheidungen gibt. Gerade das Schulsystem ist oft genug mit mehr Löchern gespickt als ein schweizer Käse und es gibt ganz sicher unfähige Lehrer und auch Politiker mit fragwürdiger Vergangenheit. Aber daraus nun alles in irgendeiner Form zu rechtfertigen, weil "der da darf aber auch" ist einfach neben der Spur.

Verfehlungen des Systems dürfen keine Rechtfertiung für noch mehr Verfehlungen werden.

Gutgehn

stratege
 

Metalstratege

W:O:A Metalhead
8 Aug. 2006
365
273
88
Wo siehst du eine Verfehlung in dem was er als Hobby betreibt, und womit er keinem schadet, wenn er als Lehrer - angenommen - seinen Job gut und richtig macht?:confused:

Ich sehe nicht die Verfehlung in dem, was er als Hobby betreibt, sondern es wäre eine Verfehlung des Systems, ihn als Lehrer zuzulassen, weil er ein solches Hobby IN DER ÖFFENTLICHKEIT betreibt. Dabei ist es völlig unerheblich von der Qualität seiner Berufsausübung - solche Videos, die über ihn als Lehrer zwangsweise durch die Öffentlichkeit an die Schüler geraten, werden gerade von den jüngeren Schülergruppen ganz sicher nicht "vernünftig" und durchdacht aufgenommen.

Immerhin bedeutet dies ja, daß man seine Hobbies zukünftig nur noch im stillen Kämmerlein oder im Keller ausüben darf, will man nicht gefahr laufen, daß man mit Unverständnis und Arbeitslosigkeit gestraft wird. Also lieber heimlich *böses Hobby deiner Wahl einfügen* machen als es wenigstens öffentlich und legal zu tun?

Ne, komm, bitte... ich hab nun ausgiebig genug ausgeführt, dass es hier nicht um ein x-beliebiges Hobby und einen x-beliebigen Job geht. Niemand hat was von "Hobbies nur noch im Keller" ausüben gesagt. Es KANN einfach nicht so schwierig sein, zu erkennen, dass es "Hobbies" gibt, die einfach problematischer sind als andere, vor allem dann, wenn ich als Respektperson Kindern gegenüber trete und gleichzeitig Gewalt und Pornographie als völlig in Ordnung propagiere (so kommt es zumindest bei Leuten an, die aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage sind, sich vernünftig mit der Materie auseinanderzusetzen). Wenn ich jedem anderen vorwerfen kann, dass er zu stur, zu intolerant oder zu spießig ist, sich auch mit solchen Inhalten auseinanderzusetzen, dann aber ganz bestimmt nicht irgendwelchen Kröten, die geistig einfach noch gar nicht in der Lage sind, sich damit ordentlich auseinanderzusetzen. Dabei mach ich mir um die Abiturienten noch nichma Sorgen, sondern eher um die Mittelstufe.

Es wird offenbar immer noch angenommen, daß bestimmte Berufe sich nicht mit bestimmten privaten Interessen vereinen lassen, anstatt sich vom gegenteil überzeugen zu lassen.

Es ist KEIN PRIVATES INTERESSE, wenn derartige Videos veröffentlicht werden, die definitiv NICHT jugendfrei sind und in letzter Konsequenz spätestens deswegen bei den Schülern landen, weil da ja Herr Lehrer mitspielt oder die von Herrn Lehrer produziert wurden. Wir reden nicht von jemandem, der Death hört oder sonstwas, sondern von jemandem, der sich als Bestandteil gewalttätiger Inhalte in der Öffentlichkeit präsentiert.

Es geht mir jedenfalls nicht darum, dass er aufgrund seines Hobbys nicht in der Lage wäre, ein guter Lehrer zu sein, sondern es geht einzig und allein darum, dass er Inhalte repräsentiert, die nicht unreflektiert einfach so übernommen werden sollten.

Erinnere Dich vielleicht mal an viele Diskussionen gerade im Metalbereich über Verwendung von Nazi-Symboliken oder eben auch von Gewaltverherrlichung und Co - da können wir gerne drüber diskutieren, Du und ich oder die meisten hier, die die Materie kennen und sich damit auseinandergesetzt haben, sind sicherlich auch vom Verstand her weit genug, um sich eben auch mit kritischen Inhalten auseinanderzusetzen. Ich kann aber nicht hingehen und solche Inhalte von einem Lehrer den Schülern vor die Füße werfen und dann erwarten, dass sie ja total vernünftig damit umgehen. Wie ich schon sagte - wir reden hier nicht über allgemeine gesellschaftliche Akzeptanz, sondern über einen Verknüpfungspunkt von gewalttätigen Inhalten zu Schülern bzw. Kindern, die gerade in einer Lebenslage sind, in der sie mit sich selber meist gerade so eben klarkommen.

Und ja, dann gibt es eben auch Hobbys, die sehr bedenklich sind, zumindest dann, wenn sie ohne Umschweife in der Öffentlichkeit ausgeübt werden.

Gutgehn

stratege
 

Seatiger

W:O:A Metalmaster
1 Dez. 2008
6.840
0
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Ich glaube Seatinger hat sich da etwas unglücklich ausgedrückt.

Ich habe in der Schule ähnliches erlebt, allerdings wurde da unreflektiert und undifferenziert der Begriff "Rechter" verwendet. Es gab in meinem gesamten Geschichtsunterricht niemals auch nur eine begriffliche Abgrenzung zwischen Rechts, Rechtsradikal, Patriotisch, nationalistisch, nationalsozialistisch. Es reichte einfach, "dagegen" zu sein. Es ist also schonmal gar nicht klar, von wem hier geredet wird. Sehr gefährlich, gerade vor durchaus nicht immer gut gebildeten Schülern.

Nachdem dieses wichtige Kriterium erfüllt ist, sollte ein "guter" Geshcichtslehrer im Idealfall objektiv die menschenverachtenden Ereignisse schildern, die unter einigen Regimen in der Geschichte Deutschlands, nicht zuletzt natürlich dem Hitler-Regime, verübt wurden. Wenn das vernünftig geschieht, erübrigt sich glaube ich jedes oberflächliche "Antisonstwas"-Statement, das dann (begründet) natürlich gern noch angehängt werden kann.

Aber du musst das Prinzip betrachten: Kloppt man einfach so ein unreflektiertes "Anti"-Statement aus dem Zusammenhang gerissen irgendwo rein, so lebt das eine Vorgehensweise vor, die eben niemandem anerzogen werden sollte: Das unreflektierte Verurteilen einer Gruppe von Menschen.

Danke.
 

the Wanderer

W:O:A Metalhead
14 Feb. 2009
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nun melde ich mich als 10. Klässler mal zu Wort...Ich denke, dass es auch schon in der unteren Mittelstufe viele Personen gibt, die solche Inhalte vernünftig betrachten können.

Jedoch gibt es auch sehr sehr viele Schüler, die so etwas selbst in der 13. Klasse nicht können! Prinzipiell bin ich auch der Meinung, dass Hobbys keine Ausschlusskriterien sein dürfen. Doch die Dinge, die hier besprochen werden, sind bei weitem extremer als nur etwas "bösen Death Metal"

Wenn man in einer Band spielt, die solche Dinge spielt, ist das eine Sache.
Doch Dinge, wie dieses Video, sind ein anderes Kaliber. Wenn unvernünftige Schüler so etwas in die Hand bekommen - die haben doch gar kein "normales" Verhältnis mehr zu diesem Lehrer.
Man kann doch auch keine Porno-Darstellerin in eine 7. -10. Klasse zum Unterrichten schicken...

In dieser Zeit sind eben Jugendliche in der Pupertät, vor allem die Jungs. Auf die wirkt so ein Lehrer doch 1) entweder total cool, weil er ja genau auf das steht, wie man selbst, oder 2) wie ein "kranker Psycho".

Ich denke, das solche Dinge einfach nicht teil der Schulausbildung sein sollten...