Über die Müllpfand-zurück-Lösung habe ich mich bei einem anderen Festival auch geärgert, denn diejenigen, die schon im Vorfeld Müll vermeiden, weil sie wenig Verpackung mithaben oder vorwiegend solche, die wieder mit zurück nach Hause geht, werden dadurch ungewollt für ihre öko-freundliche Lebensweise bestraft. Ähnliches gilt für den "Goodie" Anreiz (Poster, Cap ...), auf den man dann nie eine Chance hat. Und der den richtig hartgesottenen Müllschweinen sowieso am *-* vorbei geht.
Stimmt, so geht das nicht ...
... und so auch nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass wir dieses Jahr so eng gepackt wurden, dass man gar keine klare Parzelle hatte, sondern eng verzahnt mit den Nachbarn campte ... wie im Jahr davor auch schon. Wer will da Kontrollen machen?
Aber ich finde, SO könnte es gehen - durch waachepittes und Alswellas Idee in Verbindung mit deinem Gedanken der vorher zu entrichtenden Gebühr:
Das sähe dann in meiner Vorstellung so aus: Die Müllpatrouillen, die die Tüten verteilen, also sowieso bei jedem Wetter mehrfach über die Campgrounds fahren, stellen fest, wo Sofas und andere sperrmüllverdächtige Gegenstände stehen, die deutlich erkennbar über den normalen Campingbedarf (Zelt, Pavillon, Tisch, Faltstuhl) hinausgehen, machen ein Bild, lassen sich den Perso zeigen, kassieren ein saftiges Pfand ("Sperrmüllbeseitigungsgebühr-vorab") - und wenn das Zeug trotzdem stehen bleibt ist das Pfand futsch. Das sollte bei den meisten Leuten als Abschreckung reichen. Pfand zurück kriegt man, wenn man sich an einer bestimmten dafür eingerichteten Stelle mit einem Handy-Foto des wiederaufgeladenen Möbelteils meldet, um es zurückzufordern. Wer das verpennt, hat selbst Schuld. Das entlastet den organisatorischen Ablauf, weil der Besitzer sich selbst kümmern muss, statt dass die Orga hinter ihm herläuft, um ihm sein Geld zurück zu geben, und weil es nur die (paar - im Vergleich zur Gesamtmenge) Camper betrifft, die solche Teile mitgebracht haben. Wird bei dem Ablauf irgendwie gefaked, greift immernoch die Möglichkeit der persönlichen Strafanzeige (vgl. Sperrmüllverbot im Festival-ABC); man könnte ferner die Anlage einer Blacklist für Wiederholungstäter androhen, aber ich schließe mich waachepittes Einschätzung an, dass allein die Tatsache, dass Sperrmüll Konsequenzen hat, das Problem in 2-3 Jahren lösen müsste. Natürlich müsste die Sperrmüllgebühr im Festival-ABC angekündigt werden - jeder, der sowieso die Absicht hat, sein Sofa, Kühlschrank etc. wieder mitzunehmen, dürfte sich darüber nicht aufregen. Und ebenso natürlich gilt das nur für einen kleinen Teil des Mülls, löst also nicht das gesamte Problem - aber immerhin ...
Wir haben in früheren Jahren immer nur unseren Fußabdruck hinterlassen, aber dieses Jahr sind wir mit 3 Zelten und 1 Pavillon angereist und konnten nur 1 Zelt wieder mit zurück nehmen; seitdem bin ich im Schimpfen über stehengelassene Zelte und Pavillons vorsichtig geworden.
Wenigstens haben wir die Sachen handlich kleingekloppt und mit den Müllsäcken auf einen Haufen gestellt; das ist das Mindeste, was man tun kann, aber wie man das Leuten nahebringt, die anders denken, dazu habe ich auch keine Idee.