Rosins Restaurants (Rosins Latrinen)Wacken-Spezial Tag 1
Ein Hilferuf der besonderen Art erreichte den renommierten Sternekoch Frank „Rose“
Rosin aus Dorsten.
Er wurde vom QM-Team des WOA engagiert, um das lukullische Angebot des Festivals
kritisch zu prüfen und gemeinsam mit den Veranstaltern das Catering-und Imbißangebot zu optimieren.
Begleitet wird er hierbei von seinem Team und dem reaktivierten Bauleiter Willi, der sich als Szenekundiger in dem Milieu heimisch fühlt.
Vor Ort verschafft sich Herr Rosin einen ersten Überblick über das Gelände:
„Booah, das is ja mega hier, Meeegaaaa“
Nach Sichtung einiger Stände der legendären Freßmeile lautet sein erstes Zwischenfazit:
„So was hatten wir noch nie bei Rosins Restaurants. Freunde, ich kann euch jetzt schon sagen, das wird eine Riesenaufgabe. Aber ...ganz ehrlich: Matjesbude neben veganem Indisch Curry und Gulasch?
Ich kann hier beim besten Willen keine kulinarische Linie entdecken.“
Auch bei den Sanitäreinrichtungen sieht das geschulte Auge des Profis sofort versteckte Mängel. Dem Profi bleibt nichts verborgen.
Der Sternekoch wischt mit dem Zeigefinger und angeekeltem Gesichtsausdruck durch eine Pissrinne. „ Da könnt auch ma wieder geputzt werden.“
Nachdem er seinen Finger gekonnt an der Buxe abgewischt hat, ruft er alle zusammen und
schwört die Anwesenden auf die bevorstehenden Aufgaben ein.
(Dabei läßt er keine Gelegenheit für Körperkontakt jeglicher Art aus)
„Passt mal auf, ihr kennt die Sendung ja alle. Ihr wißt, was jetzt kommt, ne?
Aber: heute machen wir alles mal ganz anders. (selbstgefälliges Grinsen)
In 2 Stunden kommen 40 Testpisser, die euch bewerten werden.“
Es wird eigens an die spezifischen Bedürfnisse des WOA angepasste Bewertungskarten geben, die die Testpisser ausfüllen werden müssen.
Was die Veranstalter noch nicht wissen:
Herr Rosin wird sich mit raffinierter Verkleidung unter die Testpisser mischen, um sich vor Ort inkognito ein Bild von den Abläufen und Problemen machen zu können.
Frank Rosin taucht nach einer Stunde in der Maske verschwitzt wieder auf.
Mit schief angeklebtem Schnorres aus dem Karnevalssortiment vom Tedi, falschen Hillbillyzähnen, einer amtlichen Bauarbeiterlatzhose und einer offensichtlichen Kissenplautze.
Nachdem ihn Bauleiter Willi belustigt darauf hingewiesen hat, daß er sich durch die gewählte Gewandung evtl. unbeabsichtigt zu stark vom Zielpublikum unterscheiden könnte,
zeigt sich Herr Rosin einsichtig und tauscht die Hose kurzerhand
gegen einen Kilt mit patchstarrender Jeanskutte, ein
Band-Shirt (The new ROSEs) und den albernen Schnäuzer gegen einen zotteligen Wikingerbart.
Natürlich nicht, ohne sich auch noch einen Plastikhörnerhelm aufzusetzen.
Doch dann verläuft das Testpissen anders als erwartet.
Die mittels Bus angereisten Gäste (aus Rendsburg) verfügen nämlich über beachtliche Blasenkapazität durch jahrzehntelanges, konsequentes Beckenbodentraining und müssen vorab erst einmal
einige Fässer leeren, bis überhaupt das erste Tröpfchen die Rinne benetzt und die ersten Strahlen nach alter Sitte fröhlich gekreuzt werden.
Um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen, muß Hr. Rosin wohl oder übel mitziehen…
Wie der Sternekoch dabei überrascht von einem Insider erfährt:
„Weissu, die meisten nutzen die Rinnen eh nur zum Reinkotzen, weil dat da besser abfließen tut als in die Pilze, da bleibt dat hängen unn verstopft alles“
Der Textilbart hängt inzwischen bei den Knien des Sternekochs.
Genau wie der Kilt und seine Kochehre.
Auf der hohen Stirn prangt ein Edding-Dödel und der krakelige Schriftzug
„Mälzer ist besser“.
Die Auszählung der Bewertungskarten ergibt schließlich,
daß die Hälfte der Testpisser diese beharrlich aber meist erfolglos gegen ein Bändchen oder Bier eintauschen wollte und daß die andere Hälfte offenbar keine Klorolle dabeihatte.
Nach diesem Debakel geht es weiter an die Freßbuden.
Wieder halbwegs nüchtern mischt sich der Sternekoch unters einfache Metal-Volk und
fragt diese geschickt aus:
„Sach ma, wie isn das hier eigentlich so mit Essen? Was magst du hier am liebsten?“
„ESSEN?!“
…
Tag 2
Nach Auswertung der Ergebnisse des Testpissens und einem kreativen Brainstorming mit
den Beteiligten ergibt sich Folgendes:
Es wird konstatiert, daß für ein Gros der Festivalbesucher die Aufnahme nicht liquider Kalorien per os ein notwendiges, aber zeitfressendes und ärgerliches Übel darstellt,
ebenso wie der Besuch sanitärer Einrichtungen aus Gründen der vermeintlichen Körperhygiene und Verrichten der Notdurft.
Neue Ausrichtung:
Eine kulinarisch-diarrhöisch-seborrhöische Liaison aller o.g. Prozesse.
Ebenso subtil, wie genial: Während die eine Wurst in die Schüssel fällt, wird simultan eine neue von oben eingeführt.
Der Clou: Sollte unglücklicherweise mal kein Klosettpapier zur Hand sein,
tuts auch die senfverschmierte Serviette!
Das fettgetränkte Brötchen kann fakultativ auch herrlich zur Haar-oder Bartpflege eingesetzt oder als Duschschwamm zweckentfremdet werden.
Zu jeder Portion Spaghetti gibt es darüberhinaus köstlichen Parmeggiano reggiano, der
sich hervorragend als Trockenshampoo eignet.
„Da bekommt der Begriff „One Pot Pasta“ direkt eine völlig neue Bedeutung“,
begeistert sich Rosin.
...