Auf welchem Konzert wart ihr und wie wars?

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Daimon Ion

W:O:A Metalmaster
4 Sep. 2012
11.947
9.534
118
aus der Rhön
Torturebitch & Midnight
02.06.2025
Goldgrube Kassel

Ursprünglich war mal geplant, mit Junior am Wochenende das Underground Remains zu besuchen. Denen ist ja leider die Location geplatzt und die meisten Bands haben dann im Leipziger Hellraiser gespielt. Das wiederum ließ sich am Wochenende nicht einrichten und so mussten wir drauf spekulieren, dass die tourfreudigen Amis halbwegs im Einklang mit Entfernung und Schule / Arbeit gebucht werden.

Anfang des Jahres dann die freudige Nachricht: Midnight/Necrot in der Goldgrube - super. Allerdings auf einen Montag - naja. Aber egal, wir stellen den Kleinen mal von der Schule frei und erfüllen ihm seinen Wunsch, auch mal Midnight zu sehen und somit sein erstes "echtes" Metalkonzert erleben zu dürfen. Necrot hatten ja dann ihre Tour gecancelt, als Ersatz wurden die Hessen Torturebitch gebucht. Die Jungs sind mir bestens bekannt, die hatte ich damals zu meinem 40. Geburtstag gebucht. Es war schon alles klar gemacht: PA, Band, Ersatzdrummer (Enni macht auch auf Veranstaltungen DJ und hat meinen Termin nicht am Schirm gehabt). Allerdings kam dann ein weltweites Ereignis, welches mit einem "C" beginnt ins Rollen und damit war der Gig Geschichte...

Aber zurück zu gestern Abend: Nach der Arbeit schnell Junior zu Hause abgeholt und ab auf die Piste nach Kassel. Dort kamen wir dann kurz vor 20 Uhr an. Es war noch nicht allzu voll, als die trinkfreudigen Atzenhainer loslegten. Ihre solide Mischung aus Punk und Thrash hat ganz gut zum Abend gepasst. 2 Alben besitze ich von der Band, somit waren mir ein paar Songs geläufig. Hat ziemlich geballert, mein Kleiner war froh, dass er die Stöpsel in den Ohren hatte. Schlusssong wie erwartet: "Bite it you scum" von GG Allin.

Kurze Umbaupause und dann kamen schon Cleveland´s finest band: Midnight. Gut aufgelegt und publikumsnah haben die Herren einen Hit nach dem anderen abgefeuert. Mein Kleiner hat sich dann zwischenzeitig mal setzen müssen, seit 6 Uhr auf den Beinen, ging bei ihm auch nicht spurlos vorbei. Also ein Auge zur Bühne, mit dem anderen Junior im Blick und vor der Bühne ging´s her wie am Schlachtfeld. Intensiver Gig, tolle Band. Athenar am Ende auch mit einem Drumsolo, Zugabe blieb leider aus. Hat wirklich Spaß gemacht und mein Kleiner war ab "You can´t stop steel" auch wieder bis zu Ende fit. Um möglichst schnell Richtung Heimat zu kommen, sind wir dann durch den geöffneten Notausgang raus. Gegen 00:40 Uhr waren wir dann auch wieder zu Hause. Ein paar Stunden Schlaf gab´s zum Glück noch.

Fazit: Toller Abend, tolle Bands, tolle Location und der Nachwuchs hat die Feuertaufe bestanden.
 

The_Demon

W:O:A Metalmaster
29 März 2017
40.729
74.020
130
26
Thüringen
Torturebitch & Midnight
02.06.2025
Goldgrube Kassel

Ursprünglich war mal geplant, mit Junior am Wochenende das Underground Remains zu besuchen. Denen ist ja leider die Location geplatzt und die meisten Bands haben dann im Leipziger Hellraiser gespielt. Das wiederum ließ sich am Wochenende nicht einrichten und so mussten wir drauf spekulieren, dass die tourfreudigen Amis halbwegs im Einklang mit Entfernung und Schule / Arbeit gebucht werden.

Anfang des Jahres dann die freudige Nachricht: Midnight/Necrot in der Goldgrube - super. Allerdings auf einen Montag - naja. Aber egal, wir stellen den Kleinen mal von der Schule frei und erfüllen ihm seinen Wunsch, auch mal Midnight zu sehen und somit sein erstes "echtes" Metalkonzert erleben zu dürfen. Necrot hatten ja dann ihre Tour gecancelt, als Ersatz wurden die Hessen Torturebitch gebucht. Die Jungs sind mir bestens bekannt, die hatte ich damals zu meinem 40. Geburtstag gebucht. Es war schon alles klar gemacht: PA, Band, Ersatzdrummer (Enni macht auch auf Veranstaltungen DJ und hat meinen Termin nicht am Schirm gehabt). Allerdings kam dann ein weltweites Ereignis, welches mit einem "C" beginnt ins Rollen und damit war der Gig Geschichte...

Aber zurück zu gestern Abend: Nach der Arbeit schnell Junior zu Hause abgeholt und ab auf die Piste nach Kassel. Dort kamen wir dann kurz vor 20 Uhr an. Es war noch nicht allzu voll, als die trinkfreudigen Atzenhainer loslegten. Ihre solide Mischung aus Punk und Thrash hat ganz gut zum Abend gepasst. 2 Alben besitze ich von der Band, somit waren mir ein paar Songs geläufig. Hat ziemlich geballert, mein Kleiner war froh, dass er die Stöpsel in den Ohren hatte. Schlusssong wie erwartet: "Bite it you scum" von GG Allin.

Kurze Umbaupause und dann kamen schon Cleveland´s finest band: Midnight. Gut aufgelegt und publikumsnah haben die Herren einen Hit nach dem anderen abgefeuert. Mein Kleiner hat sich dann zwischenzeitig mal setzen müssen, seit 6 Uhr auf den Beinen, ging bei ihm auch nicht spurlos vorbei. Also ein Auge zur Bühne, mit dem anderen Junior im Blick und vor der Bühne ging´s her wie am Schlachtfeld. Intensiver Gig, tolle Band. Athenar am Ende auch mit einem Drumsolo, Zugabe blieb leider aus. Hat wirklich Spaß gemacht und mein Kleiner war ab "You can´t stop steel" auch wieder bis zu Ende fit. Um möglichst schnell Richtung Heimat zu kommen, sind wir dann durch den geöffneten Notausgang raus. Gegen 00:40 Uhr waren wir dann auch wieder zu Hause. Ein paar Stunden Schlaf gab´s zum Glück noch.

Fazit: Toller Abend, tolle Bands, tolle Location und der Nachwuchs hat die Feuertaufe bestanden.
Sehr schön, da brauche ich dieses mal nicht so viel schreiben. 😁

Turturebitch waren nicht unbedingt was für mich. War zu doll hau drauf. Midnight hat dann mehr Rock 'n' Roll Schlagseite was mir halt gefällt.
Auf jeden Fall schön zu sehen, dass der Keller an einem Montag Abend so gut gefüllt war. Freue mich schon auf Wacken (wenn es von der RO her passt).
 

Settembrini

W:O:A Metalmaster
4 Aug. 2014
6.561
7.110
128
Ostfriesland
Hatebreed vorgestern in Leer

Die Veranstaltung war ausverkauft.
Das bedeutete direkt vor dem Zollhaus eine recht lange Schlange am Einlass, die allerdings zügig vorwärts ging.
Das gemeinschaftliche Wartegefühl wurde uns dann durch einen plötzlich einsetzenden Platzregen versüßt, auf den natürlich so gut wie niemand eingerichtet war.
Das war etwas eklig, auch weil ich natürlich völlig unpassende Schuhe an hatte und deshalb drinnen dann erst einmal ohne Schuhe und Socken zugange war.
Zum Glück war es nicht kalt, nach ca einer halben Stunde waren meine Füße wieder eingepackt. Gefroren hab ich nicht, auch nicht die Füsschen.

Zu Beginn gab als Support die Leeraner Kapelle Tuun ihr Können zum besten. Und genauso war's. Die Jungs, die ich vorher nicht kannte, hatten es wirklich drauf. Tempowechsel, toller Bassmann, Schlagzeuger mit tollen Einlagen, ein charismatischer Sänger, alles da.
Sie boten, passend zum Hauptact, einen Hardcore/Punk/Metal - Mix, wirklich ganz hervorragend.
Haben mich vollkommen überzeugt.

Dann , nach einer kleinen Umbaupause, Hatebreed 😀.
Sie begannen mit I will be heard und hatten sofort den kompletten Saal mitgenommen.
Sie strahlten so viel Spaß und Spielfreude aus, das war phantastisch.
Wir hatten uns ziemlich weit nach vorne getraut und sind auch die erste dreiviertel Stunde da geblieben, allerdings etwas seitlich.
Es war zum Teil ein bisschen wild, aber im Rahmen, würde ich sagen.
Hatebreed hatten ein sehr schönes Paket der letzten Jahrzehnte geschnürt und ich hab keine Sekunde bereut, dabei gewesen zu sein.
Ein ganz tolles Konzert, klare Empfehlung.
 

Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
54.815
42.855
170
Angel Witch ✝ Paradise Lost ✝ King Diamond

In der Vorweihnachtszeit kommen manche auf bessinliche Gedanken, auf romantische Ideen - und manche darauf, sich für mitten unter der Woche Tickets für ein 150 km entferntes Konzert zu kaufen. Demon rutscht das zwar auf einer Arschbacke ab und die Entfernung entlockt ihm höchstens ein müdes Lächeln, für mich als Ungernfahrer ist das aber ja eine Weltreise. Und es war in Wiesbaden. In Hessen. Also Ausland. :o Aber es ist der King, verdammte Axt!
Herr Nachbarsdoldi bestellte Tickets und pinnte sie an seine Pinnwand. Dort pinnten sie ein halbes Jahr. Ebendieses verging, der Tag war da, ich sammelte meinen Mitstreiter an der Uni ein, wir kauften noch Bier für ihn und Cola für mich, dann aber los. Fahrt ist entspannt, einfach Autobahn durchballern. Also wäre sie gewesen. Wenn nicht folgender Satz gefallen wäre "Tickets hast du, oder?" Äh nein. Weil du sie bestellt hast. Und sie an deine Pinnwand gepinnt hast. Wo sie immer noch pinnen. Panische Anrufe bei eventim, dem Herumschlagen mit dem dortigen Anrufbeantworter und automatisierten Emails, keine Chance. Umdrehen und wieder hinfahren wäre auch Quatsch gewesen, da hätten wir neben dem zusätzlichen Stress vielleicht noch ne Dreiviertelstunde King gesehen. Aber fairer Sportsmann, der Herr Doldi, er nahm es auf seine Kappe und erklärte sich bereit, beide Tickets an der Abendkasse zu löhnen. Stabil. Stabil auch die Location, nah am Bahnhof, wo man für passable 6€/Tag parken kann, und grundsätzlich ein sehr sympathisches Kulturzentrum. Da dachten wir, probieren wir es aus. Wir hatten die Bestellbestätigungen, die Fotos von den Tickets an der Doldischen Pinnwand, allerdings jeweils ohne Barcode, und sehr bedröppelte Gesichter, weil wir unsere Tickets 150 km weit weg vergessen hatten. Die Person an der Kasse hatte Mitleid und kontaktierte einen Kollegen, ob er die Buchungen über Eventim einsehen könnte, vielleicht geht ja was. Kollege kam, kräftiger Securitymann, und musste uns leider enttäuschen, über Reservix wäre es gegangen, Eventim leider nicht. Wir wollten gerade in den sauren Apfel beißen, greift der Dude hinter die Kasse, holt den Stempel raus und schickt uns rein. Wir waren absolut perplex. Nicht nur, dass es nicht selbstverständlich ist, dass einem in so einer selbstverschuldeten Situation überhaupt geholfen wird, sondern dass man auch noch alle Augen zudrückt. Ganz große Liebe an die tollen Menschen. :heart:
Drinnen spielten Angel Witch gerade ihren ersten Song Atlantis an. Schnell aufs Klo, danach Getränke, 10€ pro Person ins Trinkgeldglas und los! Ja, die Band ist toll, und auch wenn ich mehr von ihnen mag, so ein knackiges Set aus nur Hits (Atlantis/White Witch/Angel of Death/Sorceress/Angel Witch) hat auch was. Souveräner Auftritt, die machen eigentlich nie was falsch. Und als Opener die halbe Halle zu motivieren mitzusingen schafft auch nicht jeder. Paradise Lost gewinnt einen Preis für die meisten Haare aufm Kopp auf 1 Meddlshow ever. :o Das wars auch eigentlich schon, was ich sagen kann. Auf Platte mag ich sie, live war das leider ziemlich öde, der Funke wollte nicht überspringen. Deshalb letzte beiden Songs gekniffen, draußen Hot Dog mit grüner Soße sowie Handkäs mit Musik gegessen, wieder rein. Dort irgendwie mit Dudes ins Gespräch gekommen, einer beichtete, dass er als er Anfang 20 nach Hessen gezogen war, tatsächlich glaubte, dass man bei Handkäs mit Musik nen Block Gouda bekommt, den man zu den Klängen eines Geigers verspeist. Ulkiger Typ. :ugly:
So, jetzt aber der Grund, warum alle da waren, der einzig wahre King Diamond. Wow. Einfach wow. Der Bühnenaufbau wusste schon zu begeistern, Gottnummern wie A Mansion in Darkness, Halloween, Sleepless Nights oder Welcome Home sowieso. Apropos, ich finde es ulkig, dass KD wohl die einzige Metalband ist, bei der das Publikum in den höchsten Tönen "Grandmaaaaa, welcome home!" trällert. Schön, dass man die ältere Generation da noch respektiert. Prima :) Der King selber war auch hervorragend bei Stimme. Ich hatte ab der ersten Sekunde ein fettes Grinsen im Gesicht. Jetzt kann man ja sagen, ha, bei Babymetal haste dich beschwert wegen durchchoreographiertem Bimbam, jetzt findeste das geil. Ja und nein. Zum einen ist die Show beim King ja da, um die Geschichte der Songs zu unterstützen und kein Synchrontanz, zum anderen hatte das mit den Puppen und dem Gebahren von Jodi Cachia und dem King eher den naiven Charme einer klassischen Geisterbahn. Ohne das jetzt abwertend zu meinen. Das war ehrlich, das war professionell, aber immer mit einem gewissen Augenzwinkern. Apropos: Der King war zwischen den Songs sehr publikumsnah und auch immer mal zu Scherzen aufgelegt. Dem Dude, der ständig "Come to the Sabbath" forderte, drohte er an, ihn das nächste mal an ein Richtrad auf der Bühne zu fesseln, als einer inbrünstig anfing, im Publikum Melissa zu singen, forderte er Ruhe von der Band und allen anderen und quittierte die Darbietung trocken mit einem "Well, that was quite the confidence there." und attestierte dem Publikum, dass er gerne mal mit dem Publikum einen trinken gehen würde, weil er dessen Humor sehr ulkig fand. Zum Schluss gab es noch Abigail als Zugabe, aber nicht ohne einen weiteren Scherz. Erst brachte er den Dude zum Ausrasten, indem er Come to the Sabbath ankündigte. "Haha, got you!" :ugly: Dann gab er die Setlist auf der Bühne einer Frau im Publikum, die den letzten Song ankündigen sollte. "There are two songs on that list. If you can read it out loud, we will play it. But we will only play one of these songs, so be careful. Cause one of them is our outro." :ugly:
Nach Abigail ertönte das Outro. Alle waren glücklich. Auch die Band hatte sichtlich Spaß, der King umarmte seine Kolleginnen und Kollegen und verabschiedete sich ausgiebig. Ganz toll. Apropos toll: Der Schlachthof. Geiler Laden. Angeranzter Alternativladen in XXL. Faire Preise, viele Toiletten (inkl. kostenloser Periodenprodukte), stabile Leute. 10/10. :)
Und wenn die Tickets nicht gestorben sind, dann pinnen sie noch heute.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hex

W:O:A Metalgod
4 März 2004
246.841
66.594
158
Angel Witch ✝ Paradise Lost ✝ King Diamond

In der Vorweihnachtszeit kommen manche auf bessinliche Gedanken, auf romantische Ideen - und manche darauf, sich für mitten unter der Woche Tickets für ein 150 km entferntes Konzert zu kaufen. Demon rutscht das zwar auf einer Arschbacke ab und die Entfernung entlockt ihm höchstens ein müdes Lächeln, für mich als Ungernfahrer ist das aber ja eine Weltreise. Und es war in Wiesbaden. In Hessen. Also Ausland. :o Aber es ist der King, verdammte Axt!
Herr Nachbarsdoldi bestellte Tickets und pinnte sie an seine Pinnwand. Dort pinnten sie ein halbes Jahr. Ebendieses verging, der Tag war da, ich sammelte meinen Mitstreiter an der Uni ein, wir kauften noch Bier für ihn und Cola für mich, dann aber los. Fahrt ist entspannt, einfach Autobahn durchballern. Also wäre sie gewesen. Wenn nicht folgender Satz gefallen wäre "Tickets hast du, oder?" Äh nein. Weil du sie bestellt hast. Und sie an deine Pinnwand gepinnt hast. Wo sie immer noch pinnen. Panische Anrufe bei eventim, dem Herumschlagen mit dem dortigen Anrufbeantworter und automatisierten Emails, keine Chance. Umdrehen und wieder hinfahren wäre auch Quatsch gewesen, da hätten wir neben dem zusätzlichen Stress vielleicht noch ne Dreiviertelstunde King gesehen. Aber fairer Sportsmann, der Herr Doldi, er nahm es auf seine Kappe und erklärte sich bereit, beide Tickets an der Abendkasse zu löhnen. Stabil. Stabil auch die Location, nah am Bahnhof, wo man für passable 6€/Tag parken kann, und grundsätzlich ein sehr sympathisches Kulturzentrum. Da dachten wir, probieren wir es aus. Wir hatten die Bestellbestätigungen, die Fotos von den Tickets an der Doldischen Pinnwand, allerdings jeweils ohne Barcode, und sehr bedröppelte Gesichter, weil wir unsere Tickets 150 km weit weg vergessen hatten. Die Person an der Kasse hatte Mitleid und kontaktierte einen Kollegen, ob er die Buchungen über Eventim einsehen könnte, vielleicht geht ja was. Kollege kam, kräftiger Securitymann, und musste uns leider enttäuschen, über Reservix wäre es gegangen, Eventim leider nicht. Wir wollten gerade in den sauren Apfel beißen, greift der Dude hinter die Kasse, holt den Stempel raus und schickt uns rein. Wir waren absolut perplex. Nicht nur, dass es nicht selbstverständlich ist, dass einem in so einer selbstverschuldeten Situation überhaupt geholfen wird, sondern dass man auch noch alle Augen zudrückt. Ganz große Liebe an die tollen Menschen. :heart:
Drinnen spielten Angel Witch gerade ihren ersten Song Atlantis an. Schnell aufs Klo, danach Getränke, 10€ pro Person ins Trinkgeldglas und los! Ja, die Band ist toll, und auch wenn ich mehr von ihnen mag, so ein knackiges Set aus nur Hits (Atlantis/White Witch/Angel of Death/Sorceress/Angel Witch) hat auch was. Souveräner Auftritt, die machen eigentlich nie was falsch. Und als Opener die halbe Halle zu motivieren mitzusingen schafft auch nicht jeder. Paradise Lost gewinnt einen Preis für die meisten Haare aufm Kopp auf 1 Meddlshow ever. :o Das wars auch eigentlich schon, was ich sagen kann. Auf Platte mag ich sie, live war das leider ziemlich öde, der Funke wollte nicht überspringen. Deshalb letzte beiden Songs gekniffen, draußen Hot Dog mit grüner Soße sowie Handkäs mit Musik gegessen, wieder rein. Dort irgendwie mit Dudes ins Gespräch gekommen, einer beichtete, dass er als er Anfang 20 nach Hessen gezogen war, tatsächlich glaubte, dass man bei Handkäs mit Musik nen Block Gouda bekommt, den man zu den Klängen eines Geigers verspeist. Ulkiger Typ. :ugly:
So, jetzt aber der Grund, warum alle da waren, der einzig wahre King Diamond. Wow. Einfach wow. Der Bühnenaufbau wusste schon zu begeistern, Gottnummern wie A Mansion in Darkness, Halloween, Sleepless Nights oder Welcome Home sowieso. Apropos, ich finde es ulkig, dass KD wohl die einzige Metalband ist, bei der das Publikum in den höchsten Tönen "Grandmaaaaa, welcome home!" trällert. Schön, dass man die ältere Generation da noch respektiert. Prima :) Der King selber war auch hervorragend bei Stimme. Ich hatte ab der ersten Sekunde ein fettes Grinsen im Gesicht. Jetzt kann man ja sagen, ha, bei Babymetal haste dich beschwert wegen durchchoreographiertem Bimbam, jetzt findeste das geil. Ja und nein. Zum einen ist die Show beim King ja da, um die Geschichte der Songs zu unterstützen und kein Synchrontanz, zum anderen hatte das mit den Puppen und dem Gebahren von Jodi Cachia und dem King eher den naiven Charme einer klassischen Geisterbahn. Ohne das jetzt abwertend zu meinen. Das war ehrlich, das war professionell, aber immer mit einem gewissen Augenzwinkern. Apropos: Der King war zwischen den Songs sehr publikumsnah und auch immer mal zu Scherzen aufgelegt. Dem Dude, der ständig "Come to the Sabbath" forderte, drohte er an, ihn das nächste mal an ein Richtrad auf der Bühne zu fesseln, als einer inbrünstig anfing, im Publikum Melissa zu singen, forderte er Ruhe von der Band und allen anderen und quittierte die Darbietung trocken mit einem "Well, that was quite the confidence there." und attestierte dem Publikum, dass er gerne mal mit dem Publikum einen trinken gehen würde, weil er dessen Humor sehr ulkig fand. Zum Schluss gab es noch Abigail als Zugabe, aber nicht ohne einen weiteren Scherz. Erst brachte er den Dude zum Ausrasten, indem er Come to the Sabbath ankündigte. "Haha, got you!" :ugly: Dann gab er die Setlist auf der Bühne einer Frau im Publikum, die den letzten Song ankündigen sollte. "There are two songs on that list. If you can read it out loud, we will play it. But we will only play one of these songs, so be careful. Cause one of them is our outro." :ugly:
Nach Abigail ertönte das Outro. Alle waren glücklich. Auch die Band hatte sichtlich Spaß, der King umarmte seine Kolleginnen und Kollegen und verabschiedete sich ausgiebig. Ganz toll. Apropos toll: Der Schlachthof. Geiler Laden. Angeranzter Alternativladen in XXL. Faire Preise, viele Toiletten (inkl. kostenloser Periodenprodukte), stabile Leute. 10/10. :)
Und wenn die Tickets nicht gestorben sind, dann pinnen sie noch heute.
Geiler Bericht! 👍🏼

Und ja, der King ist jede Reise wert! Live immer eine Macht.
 

fuzzzy

W:O:A Metalhead
11 Juli 2015
2.194
1.424
108
Angel Witch ✝ Paradise Lost ✝ King Diamond

In der Vorweihnachtszeit kommen manche auf bessinliche Gedanken, auf romantische Ideen - und manche darauf, sich für mitten unter der Woche Tickets für ein 150 km entferntes Konzert zu kaufen. Demon rutscht das zwar auf einer Arschbacke ab und die Entfernung entlockt ihm höchstens ein müdes Lächeln, für mich als Ungernfahrer ist das aber ja eine Weltreise. Und es war in Wiesbaden. In Hessen. Also Ausland. :o Aber es ist der King, verdammte Axt!
Herr Nachbarsdoldi bestellte Tickets und pinnte sie an seine Pinnwand. Dort pinnten sie ein halbes Jahr. Ebendieses verging, der Tag war da, ich sammelte meinen Mitstreiter an der Uni ein, wir kauften noch Bier für ihn und Cola für mich, dann aber los. Fahrt ist entspannt, einfach Autobahn durchballern. Also wäre sie gewesen. Wenn nicht folgender Satz gefallen wäre "Tickets hast du, oder?" Äh nein. Weil du sie bestellt hast. Und sie an deine Pinnwand gepinnt hast. Wo sie immer noch pinnen. Panische Anrufe bei eventim, dem Herumschlagen mit dem dortigen Anrufbeantworter und automatisierten Emails, keine Chance. Umdrehen und wieder hinfahren wäre auch Quatsch gewesen, da hätten wir neben dem zusätzlichen Stress vielleicht noch ne Dreiviertelstunde King gesehen. Aber fairer Sportsmann, der Herr Doldi, er nahm es auf seine Kappe und erklärte sich bereit, beide Tickets an der Abendkasse zu löhnen. Stabil. Stabil auch die Location, nah am Bahnhof, wo man für passable 6€/Tag parken kann, und grundsätzlich ein sehr sympathisches Kulturzentrum. Da dachten wir, probieren wir es aus. Wir hatten die Bestellbestätigungen, die Fotos von den Tickets an der Doldischen Pinnwand, allerdings jeweils ohne Barcode, und sehr bedröppelte Gesichter, weil wir unsere Tickets 150 km weit weg vergessen hatten. Die Person an der Kasse hatte Mitleid und kontaktierte einen Kollegen, ob er die Buchungen über Eventim einsehen könnte, vielleicht geht ja was. Kollege kam, kräftiger Securitymann, und musste uns leider enttäuschen, über Reservix wäre es gegangen, Eventim leider nicht. Wir wollten gerade in den sauren Apfel beißen, greift der Dude hinter die Kasse, holt den Stempel raus und schickt uns rein. Wir waren absolut perplex. Nicht nur, dass es nicht selbstverständlich ist, dass einem in so einer selbstverschuldeten Situation überhaupt geholfen wird, sondern dass man auch noch alle Augen zudrückt. Ganz große Liebe an die tollen Menschen. :heart:
Drinnen spielten Angel Witch gerade ihren ersten Song Atlantis an. Schnell aufs Klo, danach Getränke, 10€ pro Person ins Trinkgeldglas und los! Ja, die Band ist toll, und auch wenn ich mehr von ihnen mag, so ein knackiges Set aus nur Hits (Atlantis/White Witch/Angel of Death/Sorceress/Angel Witch) hat auch was. Souveräner Auftritt, die machen eigentlich nie was falsch. Und als Opener die halbe Halle zu motivieren mitzusingen schafft auch nicht jeder. Paradise Lost gewinnt einen Preis für die meisten Haare aufm Kopp auf 1 Meddlshow ever. :o Das wars auch eigentlich schon, was ich sagen kann. Auf Platte mag ich sie, live war das leider ziemlich öde, der Funke wollte nicht überspringen. Deshalb letzte beiden Songs gekniffen, draußen Hot Dog mit grüner Soße sowie Handkäs mit Musik gegessen, wieder rein. Dort irgendwie mit Dudes ins Gespräch gekommen, einer beichtete, dass er als er Anfang 20 nach Hessen gezogen war, tatsächlich glaubte, dass man bei Handkäs mit Musik nen Block Gouda bekommt, den man zu den Klängen eines Geigers verspeist. Ulkiger Typ. :ugly:
So, jetzt aber der Grund, warum alle da waren, der einzig wahre King Diamond. Wow. Einfach wow. Der Bühnenaufbau wusste schon zu begeistern, Gottnummern wie A Mansion in Darkness, Halloween, Sleepless Nights oder Welcome Home sowieso. Apropos, ich finde es ulkig, dass KD wohl die einzige Metalband ist, bei der das Publikum in den höchsten Tönen "Grandmaaaaa, welcome home!" trällert. Schön, dass man die ältere Generation da noch respektiert. Prima :) Der King selber war auch hervorragend bei Stimme. Ich hatte ab der ersten Sekunde ein fettes Grinsen im Gesicht. Jetzt kann man ja sagen, ha, bei Babymetal haste dich beschwert wegen durchchoreographiertem Bimbam, jetzt findeste das geil. Ja und nein. Zum einen ist die Show beim King ja da, um die Geschichte der Songs zu unterstützen und kein Synchrontanz, zum anderen hatte das mit den Puppen und dem Gebahren von Jodi Cachia und dem King eher den naiven Charme einer klassischen Geisterbahn. Ohne das jetzt abwertend zu meinen. Das war ehrlich, das war professionell, aber immer mit einem gewissen Augenzwinkern. Apropos: Der King war zwischen den Songs sehr publikumsnah und auch immer mal zu Scherzen aufgelegt. Dem Dude, der ständig "Come to the Sabbath" forderte, drohte er an, ihn das nächste mal an ein Richtrad auf der Bühne zu fesseln, als einer inbrünstig anfing, im Publikum Melissa zu singen, forderte er Ruhe von der Band und allen anderen und quittierte die Darbietung trocken mit einem "Well, that was quite the confidence there." und attestierte dem Publikum, dass er gerne mal mit dem Publikum einen trinken gehen würde, weil er dessen Humor sehr ulkig fand. Zum Schluss gab es noch Abigail als Zugabe, aber nicht ohne einen weiteren Scherz. Erst brachte er den Dude zum Ausrasten, indem er Come to the Sabbath ankündigte. "Haha, got you!" :ugly: Dann gab er die Setlist auf der Bühne einer Frau im Publikum, die den letzten Song ankündigen sollte. "There are two songs on that list. If you can read it out loud, we will play it. But we will only play one of these songs, so be careful. Cause one of them is our outro." :ugly:
Nach Abigail ertönte das Outro. Alle waren glücklich. Auch die Band hatte sichtlich Spaß, der King umarmte seine Kolleginnen und Kollegen und verabschiedete sich ausgiebig. Ganz toll. Apropos toll: Der Schlachthof. Geiler Laden. Angeranzter Alternativladen in XXL. Faire Preise, viele Toiletten (inkl. kostenloser Periodenprodukte), stabile Leute. 10/10. :)
Und wenn die Tickets nicht gestorben sind, dann pinnen sie noch heute.
für diesen Aufsatz gibt's ne 1+ !!! :heart:
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
109.266
8.287
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
SEAX und Warsenal (und Vorband), nicht in Fontaine-l'Évêque.

Da der Saal in Fontaine-l'Évêque eine Strompanne hatte, musste das Konzert in der letzten Minute umgezogen werden. Platz war ein Jugendzentrum in Charleroi (Stadt). Vorteil beim Nachteil, ich konnte zu Fuß gehen.

Die erste Band war einfach nur Hintengrundmusik für mich. War 'ne belgische Band aus der Wallonie, viel war's nicht.

Warsenal. Eine Band aus Québec (überraschend, ich hatte eher aus dem Rest Kanadas erwartet, aber hey!) machten gleich gute Laune. Songs von denen kenn ich nicht. Aber sie machten gute Atmosphere!!

Teil hab ich aber verpasst, da ich mich mit dem Sänger von SEAX unterhaltet habe. (Is 'n alter Freund von mir und auch von einer gewissen @Deathbringer)
Errinerungen vom Wacken 2010, wo wir uns zum letzten Mal gesehen hatten. (noch vor überhaupt von SEAX die Rede war!)

Und dann SEAX themselves. Das war old school Speed Metal at its best!! Schnelle Riffs, sauberer Gesang, sowohl tief als hoch!

Am Ende noch schnell T-Shirt, Cap und CD gekauft, und noch etwas nachgenießen mit Carmine.

Und dat war't. Gut gelaunt wieder nach Hause gelaufen.


Charleroi, du darfst öfteres Konzerte organisieren! Fur 'ne Großstadt, gibt's verdammt wenig!