Anti-Pegida Fred

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EvilJay

W:O:A Metalmaster
19 Dez. 2009
12.330
1
83
Bochum/Sauerland
http://www.spiegel.de/politik/deuts...f-kolumne-von-jan-fleischhauer-a-1013921.html

Hoppla...ein Artikel von Fleischhauer den ich nicht für völlig hirnrissig halte. :ugly:


Es ist ja durchaus seit längerem auch aus Sozialarbeiterecken bekannt, dass muslimische Jugendliche dem Islam auch anhängen bzw. "nach außen kehren oder betonen", um sich eine Art eigene Popkultur oder Subkultur zu schaffen.
Jetzt nicht mal aus tiefreligiösen Motiven heraus, sondern eben aus Abgrenzungsgründen und Protest, ebenso wie einige halt recht deutlich betonen, dass sie Szene XYZ angehören.

Und dass der Islam im "Westen" irgendwo als anrüchig und böse gilt macht die Sache ja nur noch interessanter.


Ist mal ein anderer Ansatz als nur in der Religion zu bohren. Und so ganz falsch muss ich sagen find ich ihn nicht. Ich hab gelegentlich auch irgendwie das Gefühl die teilweise echt jungen Leute sähen darin fast eine Art RPG. Alleine auch die Mädchen mit ihrer romantischen Vorstellung diesbezüglich.

Schon im ersten Absatz fängt Fleischhauer an, zu verdeutlichen, wie sehr ihm ins Gehirn geschissen wurde, wie sehr er darunter leidet, dass seine linke Mama ihn nicht genug lieb gehabt hat:
Die RAF als eine Vereinigung dummer, unintegrierter und perspektivloser junger Menschen? Wie passt Gudrun Enslin, die behütete Pastorentochter in das Bild, wie die hoch gebildete und literarisch und journalistisch fantastische Ulrike Meinhof?

Wo die Worte über den rechten und von Rechten unterstützte antisemitische Terror, der bereits in den 1960er Jahren und damit vor der RAF federführend für den Terrorismus in Deutschland war? "Auch der Terror von Rechts hinterließ eine breite Blutspur" Ehrlich Fleischhauer? Ehrlich? Ich kotze, wenn ich den Kerl lese.

Das einzige, was er versucht, ist es, die Wurzeln des neuen deutschen Linksradikalismus zu diskreditieren, für Fleischhauer sind, das konnte man schon oft bei ihm lesen, die RAF und die gesamte 68er Bewegung eine homogene Masse, für ihn sind alle damaligen Akteure Terroristen.
Mit seiner dummen neokonservativen Art und Weise will er den islamistischen Terrorismus nicht erklären, er will ihn verklären als Jugendrevolte. Dann muss man auch den rechten Terror und die gesamte rechte Bewegung als Jugendrevolte sehen, doch so einfach ist es nicht, Terror ist niemals nur eine Jugendrevolte.

Der Vergleich Ernesto Guevara und Osama bin Laden hinkt nicht, der ist völlig lahm. Es ist einfach nur traurig, was Fleischhauer hier versucht.

Natürlich ist der islamistische Terror für viele junge Menschen eine "interessante" Sache, doch er zieht keineswegs nur ungebildete und unintegrierte Menschen an, ganz im Gegenteil, viele Dschihadisten sind sehr gebildet, nicht religiös.

Und intellektuelle Armseligkeit der linken Ideologie? Fehlender Intellekt bei einer Bewegung, der einige der bedeutensten philosophischen Texte der Menschheit zugrundeliegen? Nur weil Fleischhauer diese Ideologie, auf der zugegebenermaßen und leider auch der Terrorismus der RAF fußt, beweist das noch keineswegs eine intellektuelle Armseligkeit. Ich bezweifle, dass Fleischhauer selbst alle Texte Meinhofs intellektuell erfassen kann, sei es auch nur, weil er weinend in der Ecke säße, weil ihn sein Kindheitstrauma einholen würde.

Die angebliche "offene Bewunderung" für die Attentäter in den Banlieues hat sich doch auch lange aufgeklärt, sie dachten, es ginge darum, ihre Religion zu diskreditieren. Okay, das ist auch nicht okay, doch da versagt das -ohnehin schlechte- Bildungssystem Frankreichs.

Und dann noch die Forrderung nach der Rasterfahndung? Serious, Jan?
 

MasterChu19155

Moderatorin
6 Aug. 2003
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Hamburg & Berlin
Letztendlich aber kein neuer: Araber (oder was auch immer) können aus Protest einfach keine Nazis werden, linksextrem ist auch irgendwie uncool - also wird man Islamist.
Jemand wie Pierre Vogel wird auch nicht des Glaubens wegen Salafist sondern weil er schlucht dicke Eier demonstrieren will :o

Ich sag ja, dass es den Ansatz bereits in Sozialarbeiterkreisen gab.
Ich mein ja gar nicht mal, dass man jetzt beschließt "Ich werde Islamist"...das kann ja nur die ganz radikale Endstufe irgendwo sein. Aber dieses sich auf den Islam beziehen als Subkultur ist glaube ich ja schon verbreiteter. Und nur eine Spitze davon wird extremistisch. In solchen Kreisen kann man halt rekrutieren gehen. Wenn ich zwar Moslem bin, mich aber für die Religion oder Subkultur nicht wirklich interessiere, dann kann ich auch schlecht auf dem Gebiet radikalisiert werden.

Das ist für mich auch ein wichtiger Aspekt als Gegenargument für jene Leute, die immer fordern die Muslime sollen sich öffentlich abgrenzen. Wenn ich mit Religion nix am Hut hab - und davon soll es ja auch Muslime geben - dann wüsste ich auch nicht warum ich mich abgrenzen sollte.

Würde jetzt jemand im Namen der orthodoxen Kirche was anstellen, dann würde ich mich da auch alleine deswegen nicht berufen fühlen auf die Strasse zu gehen, weil ich zu Religion keinen Bezug habe, obwohl ich auf dem Papier irgendeinem Glauben durch Geburt angehöre.
 

Wacki10

W:O:A Metalmaster
17 Aug. 2010
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Bei Erlangen
Ich sag ja, dass es den Ansatz bereits in Sozialarbeiterkreisen gab.
Ich mein ja gar nicht mal, dass man jetzt beschließt "Ich werde Islamist"...das kann ja nur die ganz radikale Endstufe irgendwo sein. Aber dieses sich auf den Islam beziehen als Subkultur ist glaube ich ja schon verbreiteter. Und nur eine Spitze davon wird extremistisch. In solchen Kreisen kann man halt rekrutieren gehen. Wenn ich zwar Moslem bin, mich aber für die Religion oder Subkultur nicht wirklich interessiere, dann kann ich auch schlecht auf dem Gebiet radikalisiert werden.

Das ist für mich auch ein wichtiger Aspekt als Gegenargument für jene Leute, die immer fordern die Muslime sollen sich öffentlich abgrenzen. Wenn ich mit Religion nix am Hut hab - und davon soll es ja auch Muslime geben - dann wüsste ich auch nicht warum ich mich abgrenzen sollte.

Würde jetzt jemand im Namen der orthodoxen Kirche was anstellen, dann würde ich mich da auch alleine deswegen nicht berufen fühlen auf die Strasse zu gehen, weil ich zu Religion keinen Bezug habe, obwohl ich auf dem Papier irgendeinem Glauben durch Geburt angehöre.

Da hast Du Recht. Wir gehen auch nicht auf die Straße, wenn sich in Irland Katholiken und Protestanten die Köppe einhauen...:o
 

MasterChu19155

Moderatorin
6 Aug. 2003
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Hamburg & Berlin
Schon im ersten Absatz fängt Fleischhauer an, zu verdeutlichen, wie sehr ihm ins Gehirn geschissen wurde, wie sehr er darunter leidet, dass seine linke Mama ihn nicht genug lieb gehabt hat:
Die RAF als eine Vereinigung dummer, unintegrierter und perspektivloser junger Menschen? Wie passt Gudrun Enslin, die behütete Pastorentochter in das Bild, wie die hoch gebildete und literarisch und journalistisch fantastische Ulrike Meinhof?

Wo die Worte über den rechten und von Rechten unterstützte antisemitische Terror, der bereits in den 1960er Jahren und damit vor der RAF federführend für den Terrorismus in Deutschland war? "Auch der Terror von Rechts hinterließ eine breite Blutspur" Ehrlich Fleischhauer? Ehrlich? Ich kotze, wenn ich den Kerl lese.

Das einzige, was er versucht, ist es, die Wurzeln des neuen deutschen Linksradikalismus zu diskreditieren, für Fleischhauer sind, das konnte man schon oft bei ihm lesen, die RAF und die gesamte 68er Bewegung eine homogene Masse, für ihn sind alle damaligen Akteure Terroristen.
Mit seiner dummen neokonservativen Art und Weise will er den islamistischen Terrorismus nicht erklären, er will ihn verklären als Jugendrevolte. Dann muss man auch den rechten Terror und die gesamte rechte Bewegung als Jugendrevolte sehen, doch so einfach ist es nicht, Terror ist niemals nur eine Jugendrevolte.

Der Vergleich Ernesto Guevara und Osama bin Laden hinkt nicht, der ist völlig lahm. Es ist einfach nur traurig, was Fleischhauer hier versucht.

Natürlich ist der islamistische Terror für viele junge Menschen eine "interessante" Sache, doch er zieht keineswegs nur ungebildete und unintegrierte Menschen an, ganz im Gegenteil, viele Dschihadisten sind sehr gebildet, nicht religiös.

Und intellektuelle Armseligkeit der linken Ideologie? Fehlender Intellekt bei einer Bewegung, der einige der bedeutensten philosophischen Texte der Menschheit zugrundeliegen? Nur weil Fleischhauer diese Ideologie, auf der zugegebenermaßen und leider auch der Terrorismus der RAF fußt, beweist das noch keineswegs eine intellektuelle Armseligkeit. Ich bezweifle, dass Fleischhauer selbst alle Texte Meinhofs intellektuell erfassen kann, sei es auch nur, weil er weinend in der Ecke säße, weil ihn sein Kindheitstrauma einholen würde.

Die angebliche "offene Bewunderung" für die Attentäter in den Banlieues hat sich doch auch lange aufgeklärt, sie dachten, es ginge darum, ihre Religion zu diskreditieren. Okay, das ist auch nicht okay, doch da versagt das -ohnehin schlechte- Bildungssystem Frankreichs.

Und dann noch die Forrderung nach der Rasterfahndung? Serious, Jan?

Ich kenn mich auf dem Gebiet nicht großartig aus. Wie gesagt ich find Jan meistens auch einfach nur beschissen in seiner Argumentation. Auch hier abstrahiere ich mir einige Denkanstöße, hänge mich aber nicht auf Seitenhieben oder irgendwelchen mitschwingenden Geschichten auf.

Hier sind schon Aspekte dabei, die ich als andere Perspektive durchaus interessant finde, ähnlich wie ich es auch interessant fand wie Straubhaar ein paar weitere Punkte eingeworfen hatte, nämlich jene, dass 2 zentrale Annahmen der westlichen Welt sich offenbar als falsch herausgestellt haben.

Ich mag jetzt nicht auf irgendwelche Kindheits- und Mimimi-damals Geschichten mit irgendjemandens Mama eingehen. Und links und rechts bla. Und natürlich kann ein Terrorist sehr gebildet sein. Die World Trade Attentäter waren auch nicht auf den Kopf gefallen. Ich hatte da jetzt aus dem Beitrag aber auch nicht herausgelesen, dass Jan behauptet hätte Terroristen seien überwiegend dumme Versager.

Für mich ist jede Art von Terror für eine Gesellschaft nicht wünschenswert.
 
Zuletzt bearbeitet:

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
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Klostermoor
www.reaperzine.de
Was ich mich frage warum das alles erst jetzt auftaucht. Ich meine kommt schon hat die Netzgemeinde nicht sein komplettes Twitter und FB Profil durchleuchtet als es mit Pegida anfing? ^^

Musste die Frau fragen, die der MOPO die Gesprächsprotokolle zugeschickt hat. Das war nicht offen einsehbar (das Foto schon).


Dun-dun-duuuuuun. :D

Ich kenn mich auf dem Gebiet nicht großartig aus. Wie gesagt ich find Jan meistens auch einfach nur beschissen in seiner Argumentation. Auch hier abstrahiere ich mir einige Denkanstöße, hänge mich aber nicht auf Seitenhieben oder irgendwelchen mitschwingenden Geschichten auf.

Hier sind schon Aspekte dabei, die ich als andere Perspektive durchaus interessant finde, ähnlich wie ich es auch interessant fand wie Straubhaar ein paar weitere Punkte eingeworfen hatte, nämlich jene, dass 2 zentrale Annahmen der westlichen Welt sich offenbar als falsch herausgestellt haben.

Ich mag jetzt nicht auf irgendwelche Kindheits- und Mimimi-damals Geschichten mit irgendjemandens Mama eingehen. Und links und rechts bla. Und natürlich kann ein Terrorist sehr gebildet sein. Die World Trade Attentäter waren auch nicht auf den Kopf gefallen. Ich hatte da jetzt aus dem Beitrag aber auch nicht herausgelesen, dass Jan behauptet hätte Terroristen seien überwiegend dumme Versager.

Für mich ist jede Art von Terror für eine Gesellschaft nicht wünschenswert.

Das muss man bei Fleischhauer einfach wissen, dass der im Grunde "Grüne, Sozen, Alt-68er" usw. abgrundtief verabscheut. Er lässt auch keine Gelegenheit aus, eine Spitze nach links zu bringen, selbst wenn das thematisch in seiner Kommune gar nicht passt. Aber Zusammenhänge konstruiert man sich zur Not. :ugly:
Man muss hierbei vor allen Dingen sehen, dass Fleischhauer versucht, ein großes Übel irgendwie einzuordnen und so zu erklären. Es ist ja schon einmal lobenswert, dass die Argumentation sich ein wenig vom Kulturrassismus entfernt und die Religion an sich als Erklärung ausschließt. Da, wo es dann interessant wird, nämlich die Mechanismen einer radikal-fundamentalistischen Subkultur zu beleuchten, da zieht er lieber eine "Achse des Bösen" und zieht Vergleiche zu seinen Lieblingsgegnern.
 

MasterChu19155

Moderatorin
6 Aug. 2003
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Hamburg & Berlin
Das muss man bei Fleischhauer einfach wissen, dass der im Grunde "Grüne, Sozen, Alt-68er" usw. abgrundtief verabscheut. Er lässt auch keine Gelegenheit aus, eine Spitze nach links zu bringen, selbst wenn das thematisch in seiner Kommune gar nicht passt. Aber Zusammenhänge konstruiert man sich zur Not. :ugly:
Man muss hierbei vor allen Dingen sehen, dass Fleischhauer versucht, ein großes Übel irgendwie einzuordnen und so zu erklären. Es ist ja schon einmal lobenswert, dass die Argumentation sich ein wenig vom Kulturrassismus entfernt und die Religion an sich als Erklärung ausschließt. Da, wo es dann interessant wird, nämlich die Mechanismen einer radikal-fundamentalistischen Subkultur zu beleuchten, da zieht er lieber eine "Achse des Bösen" und zieht Vergleiche zu seinen Lieblingsgegnern.

Ich sag ja auch nicht, dass ich den Beitrag vollends toll finde, sondern zur Abwechlung nicht ganz hirnrissig. :D

Wie gesagt...es ist kein Zufall, dass ich seine Beiträge meistens einfach nur für grob schwachsinnig halte. :D