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Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
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Oumpfgard
Was heißt schon hochgespielt? Dass die viel live auftreten? Das ist ja deren Job, wenn sie damit im Haupterwerb Geld verdienen wollen. Ob sie sich aber den Arsch vor 20 zahlenden Gästen in kleinen Clubs abgespielt haben, wage ich zu bezweifeln. Die hat man immer relativ großen Bands als Support mitgegeben, damit sie vorwärts kommen. Sich hochspielen ist das für mich nicht, aber da darf jeder seine eigene Definition zu haben.

Für mich bedeutet hoch spielen, dass man irgendwo als kleine Band (wie jede andere auch) angefangen hat und sich durch viele Liveauftritte einen Namen gemacht und eine Fanbase erspielt hat. Sich den Arsch vor ein paar Nasen abspielen ist dabei sicher eine prägende Erfahrung und ehrt jede Band, aber selbst wenn man es geschafft hat, dass irgendwie zu umgehen, weil man seine Sache vielleicht anders, mit richtigen Connections oder einfach anders angegangen ist. Atlantean Kodex war ja (zumindest meines Wissens nach) auch nie die Band, die sich groß hoch spielen musste. Die haben von Anfang an jeden Schritt bewusst gemacht und haben eben auch entsprechende Connections. Klar wollten die nie riesig werden, aber größer könnten die schon lange sein, wenn sie wollten und das ohne sich einmal vor 20 Leuten den Arsch abzuspielen.

Im großen und ganzen ist deren Musik für mich nicht erträglich und hat auch kaum noch was mit Metalmusik zu tun. Da regiert stets der Baukasten aus den von Bärchi geschilderten Genres und alles ist auf den Erfolg bei den Mainstreamfans ausgelegt. Wer das mag, der soll das hören. Ich habe nur ein Problem damit, wenn man das in der selben Schublade verortet, in der ich mich dem Namen (Metal) nach auch bewege.

Die Schublade Metal ist aber eben ganz einfach größer, als Heavy/Speed/Thrash/Black/Death/Doom aus den vor vorletzten beiden Dekaden. Aber wieso man ein Problem damit hat, wenn die Subkultur diverser und größer wird, habe ich auch noch nie so Recht verstanden. Ich glaube sogar, ohne neuen Einfluss und Leute wäre auch diese Untergrund-Kultur früher oder später tot. Du kannst auch die kleinen Events nicht halten, wenn du nur die ewig gleichen 200 Nasen hast, von denen mal mehr, mal weniger da sind.

Diese Art von Musik, wie sie BTB und Amaranthe spielen ist im Endeffekt auch nur eine neue Art von Popmusik, die nichts mehr mit einer Subkultur etc. zu tun hat. Das kann einem Wurscht sein und man sagt sich nur, ich höre, was mir gefällt und es ist mir egal, wie ehrlich und anspruchsvoll das ist. Jeder wie er mag. Ich mag das nicht, für mich ist Metalmusik schon immer mehr als einfache Unterhaltung gewesen.

Sry, aber da schießt du glaube ich über Ziel hinaus. Ich weiß nicht ob, oder wann du dich zuletzt mal wirklich im Mainstream bewegt hast. Also so die großen Schlager/House/Pop Clubs und Discotheken die brechend voll sind, weil da eben Alle (Also der Mainstream) hingehen. Solche Schuppen schlucken die meisten Metal/Gothic Clubs zum Frühstück was Größe und Anzahl der Menschen angeht. Und dann gibt es davon nicht nur eine Handvoll (Wenn man in einer guten Stadt wohnt), sondern Dutzende. Und in keinem dieser Clubs wird jemals auch nur im Ansatz sowas wie Amaranthe, oder sogar Beyond The Black laufen. Wenn du da nicht sowas hast wie Unheilig, der ja wirklich komplett in den Schlager/Pop Bereich gewechselt hat, ist das definitiv noch Subkultur. Nur eben der vielleicht "äußerste" Teil des Spektrums.

Dass diese Bands die neuen großen Namen in der Musikszene sein sollen, die ich seit 30 Jahren liebe und die mal für genau das Gegenteil von breitem Massengeschmack stand, ist nur schwer nachzuvollziehen. Aber am Ende zählt nur die Kohle und die großen Player im Musikbusiness für Non-Chartmusik müssen auch zusehen, wo das Geld herkommt. Von daher ist das alles nachvollziehbar, mich stößt es aber ab, weil ich der Meining bin, das Qualität nicht unbedingt durch viel Geld erzeugt wird. Das Gegenteil ist eher der Fall. Die besten Sachen machen mMn heutzutage Bands, die davon nicht leben können, aber mit Herzblut dabei sind.

Wir sind ja sehr oft anderer Meinung, aber ich schätze du wirst mir zumindest zugestehen, dass es sich dabei auch um Musik handelt, die mir viel bedeutet. Das auch bald seit 20 Jahren. Ich glaube auch nicht, dass Qualität durch Geld kommt. Mich stoßen dann aber ganz andere Dinge ab. Von den absolut überzogenen Preisen für Stadion-Bands und dem blinden hinrennen der Leute. Die ganzen FOS-Ticket Gebahren usw. Überhaupt die Monopolstellung von ein paar Ticketing-Agenturen sind die Sachen die der Szene schaden. Bis hin natürlich zu so einem Schmonz wie NSBM. Anstatt da aber geschlossen zusammen zu stehen, wird sich über Bands geärgert, welche keinen reinen Metall spielen. Das geht mir so sonstwo vorbei. Ich bin ja zum größten Teil selber eher im Untergrund unterwegs und ich wüsste nicht wo mich das groß juckt, dass es "mainstreamiger" wird. Klar nerven mich in den ganzen Rammstein/NDH Kiddies und die ganzen Leute die ihren Aggro-Tech für Industrial halten in den Discotheken. Auf den Konzerten sind irgendwelche Wochenend-Fans die keinen Plan haben wie man sich in einer Menge verhält. Aber dafür habe ich meine Postpunk/Batcave/Coldwave Abende und meine Untergrund Konzerte wo das dann wieder ist, wie es sein sollte. Besagter Laden kann aber am Leben bleiben, weil er eben durch die Mainstreamigeren Sachen neue und andere Leute zieht, die sonst nie in so einen Schuppen gehen würden.

Was ich auch noch extrem gut finde, ist dass auch durch solche Bands wenigstens ein paar mehr Frauen ins Genre kommen. Der Metal ist nach wie vor noch eher ein feuchter Männertraum, bei dem Frauen in den meisten Fällen schmückendes Beiwerk bleiben. Das will man meist nicht gerne hören, aber es ist definitiv da und ein Problem.
 

Doc Rock

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Für mich bedeutet hoch spielen, dass man irgendwo als kleine Band (wie jede andere auch) angefangen hat und sich durch viele Liveauftritte einen Namen gemacht und eine Fanbase erspielt hat. Sich den Arsch vor ein paar Nasen abspielen ist dabei sicher eine prägende Erfahrung und ehrt jede Band, aber selbst wenn man es geschafft hat, dass irgendwie zu umgehen, weil man seine Sache vielleicht anders, mit richtigen Connections oder einfach anders angegangen ist. Atlantean Kodex war ja (zumindest meines Wissens nach) auch nie die Band, die sich groß hoch spielen musste. Die haben von Anfang an jeden Schritt bewusst gemacht und haben eben auch entsprechende Connections. Klar wollten die nie riesig werden, aber größer könnten die schon lange sein, wenn sie wollten und das ohne sich einmal vor 20 Leuten den Arsch abzuspielen.

Der Kodex ist hier ein denkbar schlechtes Beispiel. Die haben früher (zu Golden Bough-Zeiten) oft vor 20 Nasen gespielt. Der Becker hat mir vor ein paar Jahren mal erzählt, dass die da einen Gig in einem Jugendzentrum im Österreich gespielt haben, der sogar umsonst war, und da waren auch nur einen Handvoll Leute. Und da war die White Goddess schon ne Weile raus.
 

Doc Rock

Master of the Wind einer Dirne
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Ich bin mittlerweile fest überzeugt, dass diese Dauerdiskussion rein gar nichts mit der Musik an sich zu tun hat, sondern nur damit, wie viele Leute zu den Konzerten gehen. Ich sag ja schon lange, dass der einzige Faktor, der entscheidet, ob man Wacken mag oder nicht, ist ob man "groß" mag oder nicht. Ich fand das Beispiel vor ein paar Wochen mit der fiktiven Wacken-Doppelbühnenshow von Dream Tröll super. Sava müsste sie ad hoc Scheiße finden. Ähnlich bin ich mir sicher, dass Waldi sofort Cannibal Corpse abschwören würde, wenn die regelmäßig das Olympiastadion ausverkaufen würden. Wer selbsternannte Elite sein will, muss sich seine Minderheit bewahren. :o

Alle weiteren Argumente darüber, ob das noch Metal ist oder was noch als sich selbst hochspielen zählt, sind nachträglich erfunden und draufgesetzt.
 
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