Auf welchem Konzert wart ihr und wie wars?

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KaeptnKorn

W:O:A Metalmaster
16 Juli 2003
13.704
186
118
40
Hamburg
Helloween Hamburg Sporthalle 2018-12-22

Es begab sich zu der Zeit, da Peter Tschentscher Statthalter zu Hamburg war. Im Augustus zu Wacken ward beschlossen, dass alle Welt sich schätzen ließe. Dazu sollte jeder in seiner Geburtsstadt oder in der nächst größeren Metropolis, Helloween auf Tour anschauen. Die Tour von Helloween sollte in der Stadt enden, in der ihre Reise als Musiker auch begann.

Der Kaeptn samt Glaubensbrüdern und -schwestern waren selbstlos bereit, der Anordnung folge zu leisten. Ihnen allen ward eine Pause von der schnöden Erwerbsarbeit gegönnt. Wie alljährlich wurde die Erlösung von der Maloche mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gefeiert. Um dem Tag zumindest den Anschein von gutbürgerlichem Anstand zu geben, ging es vorher ins Bucerius Kunstforum am Rathausmarkt. Und so begab es sich wie jedes Jahr, dass angeguckt wurde, was die Kuratoren kredenzten. Üblicherweise gab es Gemälde alter Meister zu schauen, doch dieses Jahr stellte man Fotos von Anton Corbin aus. Und so wurde der Tag mit Bildern von U2, Depeche Mode, Joy Division und Herbert Grönemeyer eingeläutet. Merkwürdige Fotos von den Stones und ein gar schreckliches Bild von Iggy Pop trieben den Kaeptn und seine Gefährten dann Richtung Alkohol. Zwei Glühwein wurden bei lauwarmem hamburger Weihnachtsregen konsumiert. Die Zeit ward knapp, denn das Spiel der himmlischen Heerscharen sollte früh beginnen. Um gewappnet für die Strapazen der Wallfahrt zu sein, legten die Gläubigen noch eine Pause im Gasthof Otto in Burger-und-Biertlehem ein.
Dort sollten auch die drei Weisen aus dem Umland zu ihnen stoßen. Zwei schafften es ohne große Müh. Der dritte und weiseste von ihnen, über lange Jahre gestählt im theoretischen Diskurs, war nur das geschützte Umfeld seines akademischen Klosters gewohnt. Das raue Leben in der Welt da draußen setzte ihm zuweilen zu. So bedurfte es mehrfacher Wegbeschreibungen, um ihn zur Stärkung zu geleiten. Vergebens waren alle Mühen, als er bemerkte, dass sein Ablassbrief noch daheim lag. Er kehrte um und holte ihn nach, denn an der Himmelspforte hätte ihn Petrusecurity sicherlich abgewiesen. Durch den Umweg würde er direkt zum Ziel reisen müssen, ohne Halt in Burger-und-Biertlehem.

Dort machten die Gläubigen sich nach erfolgter Stärkung zeitig auf in Richtung des Musik-Stalls in Alsterdorf. Der Stern, der ihnen den Weg dorthin zeigte, leuchtete mittlerweile mit der Kraft von vielfachen Bieren und Glühweinen.

Am Musik-Stall angekommen, zeigte sich, dass viele andere Gläubige auch der Weisung des Augustus gefolgt waren. Unter ihnen waren augenscheinlich auch andere Weise, denn viele Gläubige hatten Geschenke dabei. Der Wunschzettel schien auf dem Weg zu ihnen verloren gegangen zu sein, denn statt Weihrauch und Myrrhe hatten sie Tabak und Alkohol dabei. Und da die Hirten am Einlass die Mitnahme der Gaben in den Stall untersagten, wurde auf den Stufen vor dem Gebäude aufs brüder- und schwesterlichste geteilt. Einige der Weisen hatten sich schon derartig in geistige Höhen katapultiert, dass der irdische Gang schwerfiel und zum Teil nur zu zweit zu ertragen war.
Die Pilgergruppe um den Kaeptn zeigte am Tor, dass sie zwar die Ablassbriefe, aber keine Geschenke mit sich führten und wurden eingelassen. Nach Abgabe der Mäntel wurden schnell einige Krüge mit Bier gekauft. Zur Ernüchterung ... . Nein, seien wir ehrlich, eher zur Enttäuschung der Pilger, mussten diese feststellen, dass es nur Holsten gab. Als verlässliche Kirchenmusikgänger waren der Kaeptn und seine Freunde daran gewöhnt, dass zur Musik stets das Blut Christi gereicht wurde. Nun mussten sie wohl oder übel mit dem Urin Christi leben. Die Frage, ob das Bier Sünde sein könnte, erübrigte sich auch schnell. Alle waren der Meinung, dass Holsten von Gott kommen muss, denn der Teufel hat in der Regel bessere Lockangebote. Da aber auch die Selbstkasteiung ein Weg ins Himmelreich ist, fügten sich die Pilger in ihr Schicksal und leerten Krug um Krug für 10€ den Liter. Sie trösteten sich mit dem Gedanken, dass von dem vielen Geld in Rom eine prächtige Kathedrale erbaut werden würde.

Human hingegen erschienen die Preise für die Ordenskleidung von Helloween. 20€ bis 25€ für ein Tourshirt. Hätte man Summen wie Metallica oder Kiss verlangt, wären die Wucherer und Geldverleiher bestimmt aus dem Tempel vertrieben worden.

Nun ging es in den Hauptraum des Stalles. Eine Position mit guter Sicht auf die große Krippe wurde eingenommen. Nach und nach füllten sich die Reihen. Über die Menge hinweg wurden Grußgesten mit dem großen Theologen DocRock und dem Aicepostel Kubbi ausgetauscht. In der Zwischenzeit war auch der Dritte Weise aus dem Umland eingetroffen und konnte mit nur geringem Aufwand in den Selbstkasteiungsreigen integriert werden. Der Bruder des Kaeptns war mit einer separaten Pilgergruppe eingetroffen. Nach kurzer Begrüßung bezogen diese eine leicht zurückgesetzte Position. Dort machten sie die Bekanntschaft von vermutlich dem geistigen Führer aller Helloweenpilger. Dieser war auf ein derart hohes Niveau von geistiger Erleuchtung gelangt, dass die irdische Hülle nur noch durch Anlehnen stabilisiert werden konnte. Bei Beginn der Messe erwachte er aus seiner Trance, trat einige Schritte in Richtung der Krippe, warf sich vor lauter Frömmigkeit lang auf den bereits oder immer noch unreinen Boden, erbrach eine ansehnliche Spende für die Kollekte und wurde schließlich von Engeln des Sanitätsdienstes aufgehoben und davongetragen. Er ward nie wieder auf dem Erdenkreis gesehen.

Der Beginn der Messe zog sich hin. Wenigstens nur dreißig Minuten und nicht drei Tage wie bei der Auferstehung. Endlich ertönte das Orgelvorspiel. "Let me entertain you" von Robbie Williams. Hm. Man hatte etwas Sakraleres erhofft. Oder zumindest etwas Lauteres. Mittlerweile ist man dankbar, dass Manowar stets lauter als die Hölle spielen. Da wäre so etwas nicht passiert. Nach dem verhaltenen Praeludium ging es dann direkt mit "Helloween" ins Eingemachte. Es folgte Kantate auf Kantate. Da die Kurie nicht mehr die jüngste war, gab es immer mal wieder Einspieler auf der Videoleinwand. Das nahm ein wenig die Geschwindigkeit aus dem heiligen Geist, war aber zu ertragen angesichts der durchweg himmlischen Leistung der Darbietenden. Im Detail wären einige Anpassungen schön gewesen (besonders Ride the sky als volles Lied und nicht als Medleybruchstück, dafür z.B. Are you Metal raus). Die Zeit verging wie im Fluge und mit I want out setzte auch schon das Orgelnachspiel ein. Erfüllt vom heiligen Geist und mit dem Segen der Konfettikanonen im Rücken drängten die Massen beseelt in die Welt hinaus, um das Wunder des Kürbisses in den öffentlichen Nahverkehr zu tragen.
 

Stalker

W:O:A Metalmaster
14 Aug. 2015
8.074
5.523
118
Helloween Hamburg Sporthalle 2018-12-22

Es begab sich zu der Zeit, da Peter Tschentscher Statthalter zu Hamburg war. Im Augustus zu Wacken ward beschlossen, dass alle Welt sich schätzen ließe. Dazu sollte jeder in seiner Geburtsstadt oder in der nächst größeren Metropolis, Helloween auf Tour anschauen. Die Tour von Helloween sollte in der Stadt enden, in der ihre Reise als Musiker auch begann.

Der Kaeptn samt Glaubensbrüdern und -schwestern waren selbstlos bereit, der Anordnung folge zu leisten. Ihnen allen ward eine Pause von der schnöden Erwerbsarbeit gegönnt. Wie alljährlich wurde die Erlösung von der Maloche mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gefeiert. Um dem Tag zumindest den Anschein von gutbürgerlichem Anstand zu geben, ging es vorher ins Bucerius Kunstforum am Rathausmarkt. Und so begab es sich wie jedes Jahr, dass angeguckt wurde, was die Kuratoren kredenzten. Üblicherweise gab es Gemälde alter Meister zu schauen, doch dieses Jahr stellte man Fotos von Anton Corbin aus. Und so wurde der Tag mit Bildern von U2, Depeche Mode, Joy Division und Herbert Grönemeyer eingeläutet. Merkwürdige Fotos von den Stones und ein gar schreckliches Bild von Iggy Pop trieben den Kaeptn und seine Gefährten dann Richtung Alkohol. Zwei Glühwein wurden bei lauwarmem hamburger Weihnachtsregen konsumiert. Die Zeit ward knapp, denn das Spiel der himmlischen Heerscharen sollte früh beginnen. Um gewappnet für die Strapazen der Wallfahrt zu sein, legten die Gläubigen noch eine Pause im Gasthof Otto in Burger-und-Biertlehem ein.
Dort sollten auch die drei Weisen aus dem Umland zu ihnen stoßen. Zwei schafften es ohne große Müh. Der dritte und weiseste von ihnen, über lange Jahre gestählt im theoretischen Diskurs, war nur das geschützte Umfeld seines akademischen Klosters gewohnt. Das raue Leben in der Welt da draußen setzte ihm zuweilen zu. So bedurfte es mehrfacher Wegbeschreibungen, um ihn zur Stärkung zu geleiten. Vergebens waren alle Mühen, als er bemerkte, dass sein Ablassbrief noch daheim lag. Er kehrte um und holte ihn nach, denn an der Himmelspforte hätte ihn Petrusecurity sicherlich abgewiesen. Durch den Umweg würde er direkt zum Ziel reisen müssen, ohne Halt in Burger-und-Biertlehem.

Dort machten die Gläubigen sich nach erfolgter Stärkung zeitig auf in Richtung des Musik-Stalls in Alsterdorf. Der Stern, der ihnen den Weg dorthin zeigte, leuchtete mittlerweile mit der Kraft von vielfachen Bieren und Glühweinen.

Am Musik-Stall angekommen, zeigte sich, dass viele andere Gläubige auch der Weisung des Augustus gefolgt waren. Unter ihnen waren augenscheinlich auch andere Weise, denn viele Gläubige hatten Geschenke dabei. Der Wunschzettel schien auf dem Weg zu ihnen verloren gegangen zu sein, denn statt Weihrauch und Myrrhe hatten sie Tabak und Alkohol dabei. Und da die Hirten am Einlass die Mitnahme der Gaben in den Stall untersagten, wurde auf den Stufen vor dem Gebäude aufs brüder- und schwesterlichste geteilt. Einige der Weisen hatten sich schon derartig in geistige Höhen katapultiert, dass der irdische Gang schwerfiel und zum Teil nur zu zweit zu ertragen war.
Die Pilgergruppe um den Kaeptn zeigte am Tor, dass sie zwar die Ablassbriefe, aber keine Geschenke mit sich führten und wurden eingelassen. Nach Abgabe der Mäntel wurden schnell einige Krüge mit Bier gekauft. Zur Ernüchterung ... . Nein, seien wir ehrlich, eher zur Enttäuschung der Pilger, mussten diese feststellen, dass es nur Holsten gab. Als verlässliche Kirchenmusikgänger waren der Kaeptn und seine Freunde daran gewöhnt, dass zur Musik stets das Blut Christi gereicht wurde. Nun mussten sie wohl oder übel mit dem Urin Christi leben. Die Frage, ob das Bier Sünde sein könnte, erübrigte sich auch schnell. Alle waren der Meinung, dass Holsten von Gott kommen muss, denn der Teufel hat in der Regel bessere Lockangebote. Da aber auch die Selbstkasteiung ein Weg ins Himmelreich ist, fügten sich die Pilger in ihr Schicksal und leerten Krug um Krug für 10€ den Liter. Sie trösteten sich mit dem Gedanken, dass von dem vielen Geld in Rom eine prächtige Kathedrale erbaut werden würde.

Human hingegen erschienen die Preise für die Ordenskleidung von Helloween. 20€ bis 25€ für ein Tourshirt. Hätte man Summen wie Metallica oder Kiss verlangt, wären die Wucherer und Geldverleiher bestimmt aus dem Tempel vertrieben worden.

Nun ging es in den Hauptraum des Stalles. Eine Position mit guter Sicht auf die große Krippe wurde eingenommen. Nach und nach füllten sich die Reihen. Über die Menge hinweg wurden Grußgesten mit dem großen Theologen DocRock und dem Aicepostel Kubbi ausgetauscht. In der Zwischenzeit war auch der Dritte Weise aus dem Umland eingetroffen und konnte mit nur geringem Aufwand in den Selbstkasteiungsreigen integriert werden. Der Bruder des Kaeptns war mit einer separaten Pilgergruppe eingetroffen. Nach kurzer Begrüßung bezogen diese eine leicht zurückgesetzte Position. Dort machten sie die Bekanntschaft von vermutlich dem geistigen Führer aller Helloweenpilger. Dieser war auf ein derart hohes Niveau von geistiger Erleuchtung gelangt, dass die irdische Hülle nur noch durch Anlehnen stabilisiert werden konnte. Bei Beginn der Messe erwachte er aus seiner Trance, trat einige Schritte in Richtung der Krippe, warf sich vor lauter Frömmigkeit lang auf den bereits oder immer noch unreinen Boden, erbrach eine ansehnliche Spende für die Kollekte und wurde schließlich von Engeln des Sanitätsdienstes aufgehoben und davongetragen. Er ward nie wieder auf dem Erdenkreis gesehen.

Der Beginn der Messe zog sich hin. Wenigstens nur dreißig Minuten und nicht drei Tage wie bei der Auferstehung. Endlich ertönte das Orgelvorspiel. "Let me entertain you" von Robbie Williams. Hm. Man hatte etwas Sakraleres erhofft. Oder zumindest etwas Lauteres. Mittlerweile ist man dankbar, dass Manowar stets lauter als die Hölle spielen. Da wäre so etwas nicht passiert. Nach dem verhaltenen Praeludium ging es dann direkt mit "Helloween" ins Eingemachte. Es folgte Kantate auf Kantate. Da die Kurie nicht mehr die jüngste war, gab es immer mal wieder Einspieler auf der Videoleinwand. Das nahm ein wenig die Geschwindigkeit aus dem heiligen Geist, war aber zu ertragen angesichts der durchweg himmlischen Leistung der Darbietenden. Im Detail wären einige Anpassungen schön gewesen (besonders Ride the sky als volles Lied und nicht als Medleybruchstück, dafür z.B. Are you Metal raus). Die Zeit verging wie im Fluge und mit I want out setzte auch schon das Orgelnachspiel ein. Erfüllt vom heiligen Geist und mit dem Segen der Konfettikanonen im Rücken drängten die Massen beseelt in die Welt hinaus, um das Wunder des Kürbisses in den öffentlichen Nahverkehr zu tragen.

Anwärter auf Konzertbericht des Jahres :o
 
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Wackentourist

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inerressiert auch noch an UFO, Whitesnake, Rainbow und mal sehen was noch kommt
 

alicekubbi

Nusseis
8 Aug. 2013
25.457
6.372
128
62
53 km zum Holyground
Helloween Hamburg Sporthalle 2018-12-22

Es begab sich zu der Zeit, da Peter Tschentscher Statthalter zu Hamburg war. Im Augustus zu Wacken ward beschlossen, dass alle Welt sich schätzen ließe. Dazu sollte jeder in seiner Geburtsstadt oder in der nächst größeren Metropolis, Helloween auf Tour anschauen. Die Tour von Helloween sollte in der Stadt enden, in der ihre Reise als Musiker auch begann.

Der Kaeptn samt Glaubensbrüdern und -schwestern waren selbstlos bereit, der Anordnung folge zu leisten. Ihnen allen ward eine Pause von der schnöden Erwerbsarbeit gegönnt. Wie alljährlich wurde die Erlösung von der Maloche mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gefeiert. Um dem Tag zumindest den Anschein von gutbürgerlichem Anstand zu geben, ging es vorher ins Bucerius Kunstforum am Rathausmarkt. Und so begab es sich wie jedes Jahr, dass angeguckt wurde, was die Kuratoren kredenzten. Üblicherweise gab es Gemälde alter Meister zu schauen, doch dieses Jahr stellte man Fotos von Anton Corbin aus. Und so wurde der Tag mit Bildern von U2, Depeche Mode, Joy Division und Herbert Grönemeyer eingeläutet. Merkwürdige Fotos von den Stones und ein gar schreckliches Bild von Iggy Pop trieben den Kaeptn und seine Gefährten dann Richtung Alkohol. Zwei Glühwein wurden bei lauwarmem hamburger Weihnachtsregen konsumiert. Die Zeit ward knapp, denn das Spiel der himmlischen Heerscharen sollte früh beginnen. Um gewappnet für die Strapazen der Wallfahrt zu sein, legten die Gläubigen noch eine Pause im Gasthof Otto in Burger-und-Biertlehem ein.
Dort sollten auch die drei Weisen aus dem Umland zu ihnen stoßen. Zwei schafften es ohne große Müh. Der dritte und weiseste von ihnen, über lange Jahre gestählt im theoretischen Diskurs, war nur das geschützte Umfeld seines akademischen Klosters gewohnt. Das raue Leben in der Welt da draußen setzte ihm zuweilen zu. So bedurfte es mehrfacher Wegbeschreibungen, um ihn zur Stärkung zu geleiten. Vergebens waren alle Mühen, als er bemerkte, dass sein Ablassbrief noch daheim lag. Er kehrte um und holte ihn nach, denn an der Himmelspforte hätte ihn Petrusecurity sicherlich abgewiesen. Durch den Umweg würde er direkt zum Ziel reisen müssen, ohne Halt in Burger-und-Biertlehem.

Dort machten die Gläubigen sich nach erfolgter Stärkung zeitig auf in Richtung des Musik-Stalls in Alsterdorf. Der Stern, der ihnen den Weg dorthin zeigte, leuchtete mittlerweile mit der Kraft von vielfachen Bieren und Glühweinen.

Am Musik-Stall angekommen, zeigte sich, dass viele andere Gläubige auch der Weisung des Augustus gefolgt waren. Unter ihnen waren augenscheinlich auch andere Weise, denn viele Gläubige hatten Geschenke dabei. Der Wunschzettel schien auf dem Weg zu ihnen verloren gegangen zu sein, denn statt Weihrauch und Myrrhe hatten sie Tabak und Alkohol dabei. Und da die Hirten am Einlass die Mitnahme der Gaben in den Stall untersagten, wurde auf den Stufen vor dem Gebäude aufs brüder- und schwesterlichste geteilt. Einige der Weisen hatten sich schon derartig in geistige Höhen katapultiert, dass der irdische Gang schwerfiel und zum Teil nur zu zweit zu ertragen war.
Die Pilgergruppe um den Kaeptn zeigte am Tor, dass sie zwar die Ablassbriefe, aber keine Geschenke mit sich führten und wurden eingelassen. Nach Abgabe der Mäntel wurden schnell einige Krüge mit Bier gekauft. Zur Ernüchterung ... . Nein, seien wir ehrlich, eher zur Enttäuschung der Pilger, mussten diese feststellen, dass es nur Holsten gab. Als verlässliche Kirchenmusikgänger waren der Kaeptn und seine Freunde daran gewöhnt, dass zur Musik stets das Blut Christi gereicht wurde. Nun mussten sie wohl oder übel mit dem Urin Christi leben. Die Frage, ob das Bier Sünde sein könnte, erübrigte sich auch schnell. Alle waren der Meinung, dass Holsten von Gott kommen muss, denn der Teufel hat in der Regel bessere Lockangebote. Da aber auch die Selbstkasteiung ein Weg ins Himmelreich ist, fügten sich die Pilger in ihr Schicksal und leerten Krug um Krug für 10€ den Liter. Sie trösteten sich mit dem Gedanken, dass von dem vielen Geld in Rom eine prächtige Kathedrale erbaut werden würde.

Human hingegen erschienen die Preise für die Ordenskleidung von Helloween. 20€ bis 25€ für ein Tourshirt. Hätte man Summen wie Metallica oder Kiss verlangt, wären die Wucherer und Geldverleiher bestimmt aus dem Tempel vertrieben worden.

Nun ging es in den Hauptraum des Stalles. Eine Position mit guter Sicht auf die große Krippe wurde eingenommen. Nach und nach füllten sich die Reihen. Über die Menge hinweg wurden Grußgesten mit dem großen Theologen DocRock und dem Aicepostel Kubbi ausgetauscht. In der Zwischenzeit war auch der Dritte Weise aus dem Umland eingetroffen und konnte mit nur geringem Aufwand in den Selbstkasteiungsreigen integriert werden. Der Bruder des Kaeptns war mit einer separaten Pilgergruppe eingetroffen. Nach kurzer Begrüßung bezogen diese eine leicht zurückgesetzte Position. Dort machten sie die Bekanntschaft von vermutlich dem geistigen Führer aller Helloweenpilger. Dieser war auf ein derart hohes Niveau von geistiger Erleuchtung gelangt, dass die irdische Hülle nur noch durch Anlehnen stabilisiert werden konnte. Bei Beginn der Messe erwachte er aus seiner Trance, trat einige Schritte in Richtung der Krippe, warf sich vor lauter Frömmigkeit lang auf den bereits oder immer noch unreinen Boden, erbrach eine ansehnliche Spende für die Kollekte und wurde schließlich von Engeln des Sanitätsdienstes aufgehoben und davongetragen. Er ward nie wieder auf dem Erdenkreis gesehen.

Der Beginn der Messe zog sich hin. Wenigstens nur dreißig Minuten und nicht drei Tage wie bei der Auferstehung. Endlich ertönte das Orgelvorspiel. "Let me entertain you" von Robbie Williams. Hm. Man hatte etwas Sakraleres erhofft. Oder zumindest etwas Lauteres. Mittlerweile ist man dankbar, dass Manowar stets lauter als die Hölle spielen. Da wäre so etwas nicht passiert. Nach dem verhaltenen Praeludium ging es dann direkt mit "Helloween" ins Eingemachte. Es folgte Kantate auf Kantate. Da die Kurie nicht mehr die jüngste war, gab es immer mal wieder Einspieler auf der Videoleinwand. Das nahm ein wenig die Geschwindigkeit aus dem heiligen Geist, war aber zu ertragen angesichts der durchweg himmlischen Leistung der Darbietenden. Im Detail wären einige Anpassungen schön gewesen (besonders Ride the sky als volles Lied und nicht als Medleybruchstück, dafür z.B. Are you Metal raus). Die Zeit verging wie im Fluge und mit I want out setzte auch schon das Orgelnachspiel ein. Erfüllt vom heiligen Geist und mit dem Segen der Konfettikanonen im Rücken drängten die Massen beseelt in die Welt hinaus, um das Wunder des Kürbisses in den öffentlichen Nahverkehr zu tragen.

Oh Käptn, mein Käptn.
Ein göttlicher Bericht :)
 

benOwar

W:O:A Metalmaster
30 Apr. 2010
20.556
11.557
128
36
Ddorf
soooo, lange hab ich es vor mir hergeschoben, aber trotzdem wollte ich noch kurz meine letzten paar Konzerte hier zu Papier bringen, weil ich grad mal ein bisschen freie Zeit habe. Fangen wir also an mit

09.11. Clawfinger + apRon - Matrix, Bochum (ausverkauft)

Das letzte Mal habe ich sie vor über 10 Jahren gesehen. Damals noch auf dem Devil Side Festival in Duisburg, welches ja leider ein paar Jahre später wieder eingestampft wurde. Was hab ich mich gefreut, als es hieß die alten Herren kommen nochmal nach Deutschland. Nachdem sie sich eigentlich im Jahr 2013 aufgelöst haben, dachte ich mir ein Wiedersehen sei mir vergönnt geblieben. Dann aber haben sie doch noch hin und wieder ein paar Auftritte gespielt und nicht zuletzt zwei Mal hintereinander auf dem W:O:A (immer noch großes Lob an die Orga, dass ihr das hinbekommen habt!) wo ich mich schon ärgerte nicht hingefahren zu sein, weil ich davon ausging, dass es sich auf Festivals beschränken würde. Ebenso die darauffolgende Clubshow letztes Jahr irgendwo am Arsch der Welt war für mich dann aber zu weit weg, sodass ich mich umso mehr gefreut habe, als die 25th Anniversary Tour mit Halt hier im Ruhrgebiet angekündigt wurde. Also hieß es direkt Ticket kaufen und warten auf Tag X, der dann auch kam. Ich bin extra ne Stunde früher von der Arbeit los um noch recht gemütlich und zeitig ohne jede Hektik mit der Bahn in Bochum anzukommen. Von Düsseldorf aus kein Problem, sollte man meinen... Nur nicht an diesem Abend! Es war eine einzelne Katastrophe!! Da ein Stellwerk in Essen beschädigt war, ging ab Duisburg NICHTS mehr!! Die Organisation dort am Hbf eine Zumutung. Man ist von einem Zug zum nächsten gehastet, weil man dachte dieser würde gleich fahren, was dann aber nicht so war. So wartete ich eine gute Viertelstunde bis auch ich mich entschloss den bis dato sichergeglaubten nach Bochum fahrenden Zug zu verlassen und in den nächstbesten zu springen. Dort wurde den Fahrgästen dann vom Personal selbst (!!) zugesichert, dass dieser Zug gleich losfährt, nur um keine 20 Sekunden später vom Schaffner per Lautsprecher die Durchsage zu bekommen, dass diese Zugfahrt hier in Duisburg ende und der Zug abgestellt wurde! :mad::mad::mad: ich also wieder raus aus dem Zug, Blick aufs Handy und die Zeit und in den nächsten Zug.:mad::rolleyes: Um das Ganze hier abzukürzen: Ich bin dann irgendwie, irgendwann bis nach Herne gekommen, weil wir eine Umleitung gefahren sind, von dort aus mit der U-Bahn bis nach Bochum und dann, wie der dekadenteste Mensch der Welt, mit dem Taxi vom Hbf bis zur Matrix. So waren aber meine gute Laune und der von mir einkalkulierte Zeitpuffer dahin und ich war um 20:55 statt ca. 19:30 in der Matrix. Clawfinger fingen um 21 Uhr an. Manche würden sagen: reicht ja. Würd ich ggf auch, wenn ich nicht so ultrahart angefressen gewesen wäre. Naja hat ja dann doch noch irgendwie geklappt und die Vorband apRon muss wohl auch nicht so doll gewesen sein. Hab mir am nächsten Tag mal ein paar Lieder auf YouTube angehört und auch für nicht wirklich meins befunden. Nun aber zum Wesentlichen: nachdem ich dann schnell meine Jacke an der Garderobe abgegeben und den Merchstand gecheckt hab, bin ich dann auch rein in den "Konzertsaal", wobei rein es nicht wirklich traf, weil es schon ziemlich voll dort war. Glücklicherweise fingen Clawfinger auch ein wenig später an, sodass ich theoritisch sogar nochmal kurz zum Bierstand oder ggf mich noch etwas nach vorne hätte drängen können. Ich war aber ehrlich gesagt nicht wirklich in der Stimmung mich mit Leuten bzgl Geschiebe und Gedrücke etc auseinanderzusetzen - Wie dem auch sei. Ich bin ehrlich gesagt kein Fan von Konzerten, bei denen Alben in ihrer Gänze gespielt werden, weil es für mich bisher wenige Alben gibt auf denen es nur Hits gibt oder die live auch so überzeugen. Hier war es ähnlich, wobei ich sagen muss, dass mir manche Nummern, die ich auf der Deaf Dumb Blind nicht wirklich mag, live doch ein Stück weit zu begeistern wussten. So kam es also, dass zusätzlich zu eben genanntem Album noch weitere Hits aus der Bandgeschichte gespielt wurden.

Die Setlist ließt sich wiefolgt:
https://www.setlist.fm/setlist/clawfinger/2018/matrix-bochum-germany-1397a5d5.html

Einziges Manko war der Sound. Leider war der etwas matschig. Dafür haben es die Jungs mit Spielfreude, Witz und Ehrlichkeit wieder rausgerissen. Das Publikum war sicher der gleichen Meinung. Ein Fan war sogar so sehr begeistert, dass er die ganze Zeit 'Rosegrove' hören wollte und die Band ihm diesen Wunsch sogar erfüllt hat und es nachher noch ein zweites Mal (zumindest in Ansätzen) nochmal gespielt hat.:D Wenn man jetzt die ganze Vorabgeschichte außenvor lässt muss ich echt sagen, dass ich wirklich meinen Spaß hatte. Es war ein tolles Konzert und es war schön die 5 Schweden mal wieder zu sehen. Nach dem Konzert ging es dann auch schnell, und diesmal auch problemlos, wieder zurück. Ich wäre allerdings gerne länger geblieben, weil die Jungs nachher noch zum merchstand gekommen sind und mit den Fans gequatscht, Bilder gemacht und gefeiert haben. Hätte mich gerne eingereiht aber nach dem Tag wollte ich wirklich nur noch nach Hause. Ich hoffe ja insgeheim noch, dass sie nächstes Jahr aufs Graspop oder vll sogar aufs Dong kommen! Ansonsten wäre ich auch nicht böse, wenn die nächste Gelegenheit nicht wieder 10 Jahre auf sich warten lässt.

 

benOwar

W:O:A Metalmaster
30 Apr. 2010
20.556
11.557
128
36
Ddorf
16.11. Kataklysm + Hypocrisy + The Spirit - Turbinenhalle 2, Oberhausen
eine Woche später ging es nach Oberhausen. Und direkt die nächste Überraschung: Es gibt eine Turbinenhalle 2?? :eek::eek: das war mir bis zu diesem Tag nie bewusst. Ich war immer in der Großen. Umso mehr meine Verwunderung als ich dort am Eingang ankam und der Mann von der Security mich freundlich darauf aufmerksam gemacht hat, das hier doch eine andere Veranstaltung stattfinde. Das Gespräch lief ungefähr so ab:

Ich: "Moin!"
Er: "Nabend. Völkerball?"
Ich: "?"
Er: "Völkerball!"
Ich: "???? Ne. Kataklysm!"
Er: "Ne das ist nicht hier."
Ich: *will der mich verarschen?*
Er: "Ne das ist in der anderen Halle. Die ist hier einmal um die Halle rum und dann rechts."
Ich, immer noch sichtlich verwirrt: "ok."

ich also um die Halle gelaufen und siehe da - der Mann hatte recht! Da war tatsächlich noch ein Eingang! Sachen gibt's...naja aber wer legt denn auch 2 ähnliche Veranstalungen auf den selben Abend und die gleiche Location. Hätten da jetzt, keine Ahnung, kein Menschen in schwarz und mit langen Haaren gestanden, wäre mir die Sache auch aufgefallen. Aber so...naja wieder was gelernt. :p:ugly:

In der Halle dann erstmal den Merchandise Stand geplündert, die neu erworbenen Sachen verstaut, mit Kaltgetränk eingedeckt und darauf gewartet, dass The Spirit den Abend einläuten. Kannte die Band nur vom Namen, hat mich aber nicht wirklich begeistert. War nicht ganz so meine Musik. Naja was solls. Nach dem Gig dann etwas durch die Halle gestreift und erstmal den Wizzi getroffen der - zu meiner Überraschung - alleine war (Hex war leider die Woche über krank). Sind dann ins Gespräch gekommen und ich beschloss den Abend in altbekannter und angenehmer Gesellschaft zu verbringen. :) Dann ging auch schon das Licht aus und Altmeister Tätgren kam mit seiner Hauptkapelle auf die Bühne - und meine Güte! Haben die geliefert! Super fetter Sound, eine gut aufgelegte Band und eine mit Klassikern gespickte Setlist ließen hier eigentlich schon vermuten, dass hier gerade der Headliner bereits spielt! Wahnsinn! Ich hab mich mit der Band nie wirklich beschäftigt, weil sie auf CD auch irgendwie nie so meins waren, aber DAS! Das war ganz großes Kino! Von mir aus hätten sie noch ne halbe/ dreiviertelstunde länger spielen können. Es wäre mir und sicherlich auch vielen anderen mehr recht gewesen, zumal Auftritte des Tripletts aus Stockholm inzwischen rar geworden sind. Auch hatte ich das Gefühl, dass genau aus diesem Grund so viele Leute anwesend waren. Nach, ich glaub ner guten Stunde war auch Ende und wie gesagt, sie hätten noch den ganzen Abend spielen können! Grandioser Gig! Aber der eigentliche Headliner (auch für mich) kam ja erst noch.

Setlist Hypocrisy:
https://www.setlist.fm/setlist/hypocrisy/2018/turbinenhalle-2-oberhausen-germany-239784a7.html

Kataklysm
Nachdem das Licht anging war erstmal durchschnaufen und Ohren wieder auf Normalzustand justieren. Denn wie erwähnt war es echt mega laut. Und, es sollte noch ne Schippe in Sachen Lautstärke draufgelegt werden (Vll war es deshalb umso besser, dass Wizzi nur alleine da war). Nach der Umbaupause und dem Soundcheck ging nun abermals das Licht aus und die Titelmusik von 'The Dark Knight' ertönte, während die Kanadier auf die Bühne betraten. Was nun folgte war der erhoffte, erwartete und vor Allem laute Abriss, den der Vierer immer bietet sobald sie irgendwo spielen. Sehr solider Gig mit gewohntem übernatürlichem Gedresche an den Drums (der Typ ist nich mehr normal!) und ein gut aufgelegter Maurizio Iacono, der den Laden zu jeder Zeit im Griff hatte. Es gab wenig Überraschungen in der Setlist und auch so gut wie keine Ausschweifungen in die älteren Gefilde der Band. Einzig 'Manipulator of Souls' würde ich hier erwähnen. War ich nicht wirklich böse drum, zumal ich die Band eh erst ab der 'Shadows & Dust' mag und sogar eher zu den noch neueren Sachen tendiere. Natürlich wurden aber auch Klassiker wie 'As I Slither' oder 'In Shadows & Dust' zum Besten gegeben. Einzige Enttäuschung für mich war, dass sie nich 'Like Animals', sondern das nicht minder gute 'Blood in Heaven' gespielt haben. Und ich muss nochmal betonen, dass ich es schade finde, dass die Band wirklich nur ihre Sets runterspielt und keine Zugaben gibt. Daher beläuft sich die Spielzeit auch gefühlt auf fast weniger als Hypocrisy, wo ich schon mehr erwarte, wenn man den Abend schon abschließt.

Setlist Kataklysm:
https://www.setlist.fm/setlist/kataklysm/2018/turbinenhalle-2-oberhausen-germany-339784a1.html

Alles in Allem war der Abend aber ein voller Erfolg, nicht nur, weil ich vll das ein oder andere Getränk weniger hätte konsumieren sollen (weil die da schon arg teuer sind) sondern auch weil mir alles mehrere Tage danach noch weh tat und ich mit Hypocrisy noch eine neue Band dazugewonnen habe, die ich mir live definitiv nochmal geben werde, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.

 

benOwar

W:O:A Metalmaster
30 Apr. 2010
20.556
11.557
128
36
Ddorf
01.12. As I lay Dying + Erra + Bleed from within - Turbinenhalle, Oberhausen (ausverkauft)
bevor ich anfange möchte ich euch bitten von irgendwelchen moralischen Sachen bgzl der Band oder Herrn Lambesis Abstand zu nehmen. Ich werde im Laufe des Berichts einmal kurz darauf eingehen und des dabei dann belassen. Ihr könnt über meine Entscheidung zu einem Konzert dieser Band denken was ihr wollt und es ist euer gutes Recht! Ebenso ist es meins es zu besuchen, was nicht heißen soll, dass ich die Taten von Tim gutheiße oder gar verzeihe. Ich bin als Fan der Musik der Band As I lay Dying dort hingegangen und nicht um jemanden moralisch zu läutern o.Ä. Aber kommen wir zum eigentlichen Bericht:

2 Wochen weiter ging es dann wieder nach Oberhausen. Diesmal allerdings in die große Halle :ugly::D (obwohl nebenan schon wieder eine ähnliche Veranstaltung stattfand). Ich kam also an der Halle an und war erstmal geplättet. WAR. DAS. VOLL!! :eek::eek: Ich habe noch nie gesehen, wie Leute dort so weit anstehen mussten. Das ging sogar so weit, dass ich bis zum Eingang von Halle 2 und nochmal ein Stück zurück auf dem Parkplatz stand. Alter Schwede! So galt es also, anstellen und warten. Zum Glück ging das alles recht zügig, aber ich stand trotzem fast ne gute halbe Stunde draußen. Dadurch kam ich auch erst recht spät in die Halle wo es dann auch erstmal zum Merchstand und zur Garderobe ging. Danach hieß es dann auf Mörv und Familie warten, die ne gute Viertelstunde nach mir rein kamen. Nachdem sich alle mit Wertmarken eingedeckt hatten haben wir Mörv auf die Reise geschickt um Getränke zu organisieren. Die Halle war allerdings inzwischen so dermaßen voll, dass sich das wirklich als Schwierigkeit erwieß. Auch fand ich die Idee den Bierstand vor der Garderobe zu platzieren etwas unglücklich da sich dort alles staute. Und es kamen immer noch Leute in die Halle. Wir haben uns gefragt, wo die denn alle Platz finden sollen? Während wir also auf unsere Getränke bzw auf Mörv warteten, in der Hoffnung er würde irgendwann noch einmal lebend zurückkehren, spielten bereits Bleed from within, die wir aber großteils ignorierten und mit plaudern verbrachten. Noch immer strömten Leute in die Halle...danach waren Erra an der Reihe. Hatte mal grob in die Band reingehört und was ich hörte gefiel mir eigentlich ganz gut, weshalb ich beschloss mir schonmal einen Platz im Getümmel zu suchen. Wir haben uns dann darauf geeinigt direkt am Eingang stehen zu bleiben, weil man noch gut was sehen konnte und es dort nicht allzu voll war. Von dort aus ließ sich das Geschehen in Ruhe beobachten. Die Band hat mir auch ganz gut gefallen. Der Sound war, für ne Vorband, echt gut und auch musikalisch haben sie mich definitiv angesprochen. Werd ich mich nochmal mehr mit befassen.

Setlist Erra
https://www.setlist.fm/setlist/erra/2018/turbinenhalle-oberhausen-germany-2b976c9e.html

As I lay Dying

Nach, ich glaub ner Dreiviertelstunde, war auch die zweite Vorband vorbei und so langsam wurd man ein wenig wuschelig, zumal es auch schon ganze 7 Jahre her war, dass ich die Band das letzte Mal gesehen habe. Ich habe eigentlich immer gerne As I lay Dying gehört, sie aber leider recht selten zu Gesicht bekommen. 1x zusammen mit Heaven Shall Burn im Jahr 2010 und ein Jahr darauf auf dem W:O:A. Den Gig auf dem Graspop haben sie damals leider abgesagt und dann begann das allseits bekannte Kapitel der Bandgeschichte, auf das ich hier nicht weiter eingehen will. Wie dem auch sei. Als das Licht dann zum letzten Mal ausging und das Intro zu 'Washed away' begann wurde es laut. Als dann als letztes der Band Tim Lambesis auf der Bühne stand wurde es nochmal einen Deut lauter. Was dann folgte war ein Feuerwerk an Hits. Ein Best-of-Set, welches man besser nicht hätte aufsetzen können (außer sie hätten 'Parallels' gespielt). Die Band hatte Bock und das Publikum auch. Man hat gemerkt, warum es so brechend voll heute in der Turbinenhalle war: Alle haben sie die Band vermisst. Meiner Meinung nach waren an dem Abend mehr Menschen in der Halle, als eigentlich reinpassen und man hätte das Ganze sicherlich noch ein weiteres Mal nach oben verlegen können, was die Größe der Location angeht. Viele haben Tim sein Handeln verziehen oder waren einfach nur wegen der Musik da. Tim selbst, wirkte auch wie schon 2011 sehr bedacht und über alles dankbar. Er hat selbst gesagt, dass es keine Selbstverständlichkeit ist hier stehen zu dürfen und wüsste, dass er nicht noch so eine Chance kriegen werde und es auch nicht nochmal soweit kommen ließe. Soviel zur Politik, zurück zur Musik. Wie bereits gesagt wurden fast ausschließlich Hits gespielt. 'An Ocean between us', 'Through Struggle', 'Within Destruction', '94 Hours' und und und...natürlich durfte auch das neue 'My own Grave' nicht fehlen, welches von den Fans frenetisch gefeiert wurde. Alle (inklusive mir) haben die Ruhe um die Band satt und würden sich über neue Musik freuen. Leider wurde darüber kein Wort gesagt. Schade, aber ich hoffe, dass sich dort bald etwas tut. Ebenso was getan hat sich auch in der Bandentwicklung. Die Clean vocals haben sich meines Erachtens nach deutlich verbessert und harmonieren nun besser mit der Band. Was sich leider aber immer noch verbessern muss ist der Sound. Der war nämlich leider nicht wirklich gut. Es war zwar laut genug aber leider hat man Tim relativ schlecht verstanden, wenn man nicht gerade gewusst hat, welches Lied sie gerade spielten. Schade eigentlich. Das hat das Wiedersehen doch etwas vermiest. Ich hoffe aber doch, dass sie in naher Zukunft auch nochmal auf dem ein oder anderen Festival auftauchen und sie ihren Weg finden werden um das Kapitel der Bandgeschichte möglichst bald ad acta legen zu können. Denn ich fänds schade, wenn einer meiner Lieblingsbands sich auflöst, denn das Projekt Wovenwar, war nicht wirklich dasselbe. Die Idee war nett, aber ich will dann doch lieber wieder etwas mehr Wumms um die Ohren bekommen.

Setlist As I lay Dying
https://www.setlist.fm/setlist/as-i-lay-dying/2018/turbinenhalle-oberhausen-germany-7b970270.html

der Artikel zum Konzert der Reiter folgt gleich. Dafür hab ich mir was Besonderes ausgedacht. :D
 

benOwar

W:O:A Metalmaster
30 Apr. 2010
20.556
11.557
128
36
Ddorf
21.12. Schre!nachten mit Die Apokalyptischen Reiter + Deserted Fear + Cypecore - Turbinenhalle 2, Oberhausen


So ergab es sich, zu jener Zeit
das ein Konzert stattfand und gar nicht weit
entfernt von mir und kurz vor Weihnacht
denn vier Reiter*, die apokalyptischen, luden ein zur Schre!nacht.

nach Oberhausen gings, in Turbinenhall zwei
man munkelt das ich zuvor dort schon einmal gewesen sei
dort angekommen und der wärmenden Kleider entledigt
wurde am Merchstand von Geld gegen Waren gepredigt
Bar oder mit Karte, so sollte es sein
drum deckte auch ich mit neuer Kleidung mich ein
Nachdem all dies ordentlich und penibel verstaut
wurde sich ein wenig im Saal umgeschaut

noch wenige Leut waren bis zu dem Zeitpunkt da
doch wusst ich, dass dies noch lang nicht das Ende war
Mein Blick fiel auf jemand recht schmal und mit Bart
und mein Gefühl sagte mir, dass es der Ady wohl wart
Er stand mitten unter den Seinen, um mit ihnen zu reden
Ja, dacht ich mir, so Leut solls wohl heute noch geben.

Das Licht ging aus, es folgten des Intros Töne
und nach kurzer Zeit, Cypecore standen auf der Bühne
Das Quintett spielte rasch, laut und brachial
Und auch die Bühnenshow war alles andre als fahl
Der Klang war recht gut, das Licht schillernd hell
Die Band überraschte mit Klarsang und auch mit Gebell
Mit Tönen die an Fear Factory, Hatebreed und Meshuggah erinnern,
gehörten sie an diesem Abend sicherlich zu den Gewinnern
Die Zeit war recht kurz, die Jungs und Fans war'n gut mit dabei
Da wart das Gespiel leider auch schon vorbei
Bei mir haben die Fünfe einen bleibenden Eindruck hinterlassen
Ich werde mich wohl auch in Zukunft mit ihnen befassen

Das Licht ging an es tummelten sich die Leute
vor dem Schankraum fand sich ein die durstige Meute
zum Durste stillen nach dem ersten Akte
denn es sollten noch folgen weit mehrere Takte

Dies geschah dann in Forme von Deserted Fear
'die klingen auch gar nicht mal schlecht!', so dachte ich mir
Zu des Bon's 'You give Love a bad Name', die Bühne erklimmen
So konnte die Kapelle bei mir schon gewinnen.
Die vier Mannen vom Eisenberg waren mir ganz grob nur geläufig
doch durch ihre eingängen Melodeien, mein Kopf wippte eifrig
mir gefiel was ich hörte und ich war überrascht
auch hat die Lautstärk einen Sprung nach oben gemacht
Sie spielten mit Herz, Leidenschaft und rasant
Und auch das Publikum hatten sie fest in der Hand
technisch famos, die Stimmung war heiter,
so ging's nach'ner Stund' auch leider schon weiter

Nun begann es, das ganz große Warten
auf die Reiter, die vier*, um ihren Feldzug zu starten
Eingedeckt mit kühlem Trunk und der Blase leer
reihte ein ich mich weiter vorn im Zuschauerheer
um dort zu verharren, dass das Lichte sich dimmt
und zu erwarten das die Kapell' die Bühn' nun erklimmt

Als die Hall dann wurd dunkel, das Publikum still
erhallt' eine verzerrt Melodei, gefolgt von wildem Gebrüll
dort standen sie nun, die Reiter die Viere
mit 'Wir sind zurück' sie trieben uns her wie die Tiere
Leute sprangen und tobten, so sollte es sein
der Fuchs der lachte und grinste, denn so fand er's fein
Mit seinen vier Streitern preschte er wilde voran
die tobende Meute dies feierte und nahm dankend an

So wurde gesprungen und getanzt es war heiter
zu Liedern wie 'Seemann', 'Friede sei mit dir' oder 'der rote Reiter'
auch in ältere Gefilde bewegten sich die fünf Recken
doch auch dieses konnte die feiernde Meut' nich erschrecken
textsicher und gut gelaunt schritt der Abend voran
bis es irgendwann hieß Abschied 'bis dann!'
Auf weitere Rufe, die der Zugabe bedurften
kamen sie wieder während andre gen Heimat schon schlurften
die Reiter luden ein noch ein wenig zu feiern, zu tanzen
denn '...vom Ende der Welt' sollte uns Energie neu einpflanzen
Nach 'Metal will never die', 'The March of Revenge' und 'die Sonne scheint'
war dann letzten Endes auch Schluss, was man nach über 90 Minuten wohl meint

Doch der Reiters letzter Schachzug war's wohl eher weniger
denn durch ihre Musik, die Leut für kurz' Zeit waren einiger
das solange sie musizieren, so lang sie verbinden
die Leut, wie sie predigen, ihr Friedelein finden

Zum Abschluss sei gesagt, dass wir alle war'n gut unterhalten
so konnte mit gutem Gewissens nach Hause ich walten
solange sich jährlich einfindet, das manische Heer
so muss ich euch sagen, es schreinachtet sehr


Setlist Die apokalyptischen Reiter (wobei die Reihenfolge hier nicht ganz stimmt)
https://www.setlist.fm/setlist/die-...urbinenhalle-oberhausen-germany-6394f29f.html

*ich weiß, dass die Band aus 5 Mitgliedern besteht. Es passt so nur besser.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hex

W:O:A Metalgod
4 März 2004
238.149
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158
21.12. Schre!nachten mit Die Apokalyptischen Reiter + Deserted Fear + Cypecore - Turbinenhalle 2, Oberhausen


So ergab es sich, zu jener Zeit
das ein Konzert stattfand und gar nicht weit
entfernt von mir und kurz vor Weihnacht
denn vier Reiter*, die apokalyptischen, luden ein zur Schre!nacht.

nach Oberhausen gings, in Turbinenhall zwei
man munkelt das ich zuvor dort schon einmal gewesen sei
dort angekommen und der wärmenden Kleider entledigt
wurde am Merchstand von Geld gegen Waren gepredigt
Bar oder mit Karte, so sollte es sein
drum deckte auch ich mit neuer Kleidung mich ein
Nachdem all dies ordentlich und penibel verstaut
wurde sich ein wenig im Saal umgeschaut

noch wenige Leut waren bis zu dem Zeitpunkt da
doch wusst ich, dass dies noch lang nicht das Ende war
Mein Blick fiel auf jemand recht schmal und mit Bart
und mein Gefühl sagte mir, dass es der Ady wohl wart
Er stand mitten unter den Seinen, um mit ihnen zu reden
Ja, dacht ich mir, so Leut solls wohl noch geben.

Das Licht ging aus, es folgten des Intros Töne
und nach kurzer Zeit, Cypecore standen auf der Bühne
Das Quintett spielte rasch, laut und brachial
Und auch die Bühnenshow war alles andre als fahl
Der Klang war recht gut, das Licht schillernd hell
Die Band überraschte mit Klarsang und auch Gebell
Mit Tönen die an Fear Factory, Hatebreed und Meshuggah erinnern,
gehörten sie an diesem Abend sicherlich zu den Gewinnern
Die Zeit war recht kurz, die Jungs und Fans war'n gut mit dabei
Da wart das Gespiel leider auch schon vorbei
Bei mir haben die Fünfe einen bleibenden Eindruck hinterlassen
Ich werde mich wohl auch in Zukunft mit ihnen befassen

Das Licht ging an es tummelten sich die Leute
vor dem Schankraum fand sich ein die durstige Meute
zum Durste stillen nach dem ersten Akte
denn es sollten noch folgen weit mehrere Takte

Dies geschah dann in Forme von Deserted Fear
'die klingen auch gar nicht mal schlecht!', so dachte ich mir
Zu des Bon's 'You give Love a bad Name', die Bühne erklimmen
So konnte die Kapelle bei mir schon gewinnen.
Die vier Mannen vom Eisenberg waren mir ganz grob nur geläufig
doch durch ihre eingängen Melodeien, mein Kopf wippte eifrig
mir gefiel was ich hörte und ich war überrascht
auch hat die Lautstärk einen Sprung nach oben gemacht
Sie spielten mit Herz, Leidenschaft und rasant
Und auch das Publikum hatten sie in der Hand
technisch famos, die Stimmung war heiter,
so ging's nach'ner Stund' auch leider schon weiter

Nun begann es, das ganz große Warten
auf die Reiter, die vier*, um ihren Feldzug zu starten
Eingedeckt mit kühlem Trunk und der Blase leer
reihte ein ich mich weiter vorn im Zuschauerheer
zu werwarten dass das Licht sich dimmt
und zu erwarten das die Kapell' die Bühn' nun erklimmt

Als die Hall dann wurd dunkel, das Publikum still
erhallt' eine verzerrt Melodei, gefolgt von wildem Gebrüll
dort standen sie nun, die Reiter die Viere
mit 'Wir sind zurück' sie trieben uns her wie die Tiere
Leute sprangen und tobten, so sollte es sein
der Fuchs der lachte und grinste, denn so fand er's fein
Mit seinen vier Streitern preschte er wilde voran
die tobende Meute dies feierte und nahm dankend an

So wurde gesprungen und getanzt es war heiter
zu Liedern wie 'Seemann', 'Friede sei mit dir' oder 'der rote Reiter'
auch in ältere Gefilde bewegten sich die fünf Recken
doch auch dieses konnte die feiernde Meut' nich erschrecken
textsicher und gut gelaunt schritt der Abend voran
bis es irgendwann hieß Abschied 'bis dann!'
Auf weitere Rufe, die der Zugabe bedurften
kamen sie wieder während andre gen Heimat schon schlurften
die Reiter luden ein noch ein wenig zu feiern, zu tanzen
denn '...vom Ende der Welt' sollte uns Energie neu einpflanzen
Nach 'Metal will never die', 'The March of Revenge' und 'die Sonne scheint'
war dann letzten Endes auch Schluss, was man nach über 90 Minuten wohl meint

Doch der Reiters letzter Schachzug war's wohl eher weniger
denn durch ihre Musik, die Leut für kurz' Zeit waren einiger
das solange sie musizieren, so lang sie verbinden
die Leut, wie sie predigen, ihr Friedelein finden

Zum Abschluss sei gesagt, dass wir alle war'n gut unterhalten
so konnte mit gutem Gewissens nach Hause ich walten
solange sich jährlich einfindet, das manische Heer
so muss ich euch sagen, es schreinachtet sehr


Setlist Die apokalyptischen Reiter (wobei die Reihenfolge hier nicht ganz stimmt)
https://www.setlist.fm/setlist/die-...urbinenhalle-oberhausen-germany-6394f29f.html

*ich weiß, dass die Band aus 5 Mitgliedern besteht. Es passt so nur besser.
Hammerbericht! Respekt Bene! Das muss man erstmal so hinkriegen! AlteM! :) :cool:
 

Waldi

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
49.716
13.138
128
42
München - auf der richtigen Isar Seite
Gestern haben Terrorizer in München gespielt, was für ein tolles geholze. :)
Hat Spaß gemacht, mal die ganzen Songs von der World Downfall live zu hören. Die Besetzung hat das auch sehr gut gemacht und es war eine Freude, mal wieder Pete Sandoval am Schlagzeug in aktion gesehen zu haben.
Ein Jammer, dass er inzwischen Christ ist und deswegen nicht mehr bei Morbid Angel spielen möchte. :uff:
An der Gitarre war der Schlagzeuger von Monstrosity, der könnte auch mal mit seiner Hauptband nach Europa kommen. :o

Im Vorprogramm spielten Skeletal Remains und De Profundis, die den Abend schön einleitenden.

Wenn ihr Lust auf gepflegten Death Metal habt, dann geht zu dieser Tour. :)