Ich denke, man muss das differenzierter sehen. Erstmal sollte man definieren, was ein Unternehmer ist, denn das sind nicht die gebräunten und gegelten BWL-Speichellecker bei Daimler, BMW, Siemens & Co., sondern der Mittelstand und da z.B. die Masse der Familienbetriebe, wo der Vater oder Opa selbst den ersten Schritt gewagt hat und die Firma von einer Generation in die nächste weitergegeben wird. Auf der anderen Seite haben wir eben jene an der Börse notierten Großkonzerne a la Daimler und Siemens, die einfach seit unzähligen Jahren da sind und auf Grund von Produkten und Marktsegment schnell an Wert zulegen konnten.
Nun sieht es so aus, dass der Mittelstand die meisten Arbeitsplätze schafft und zwar auch hier und da jammert, aber oftmals nicht oder nur wenig gehört wird. Die Konzerne hingegen jammern nur und tun das per diverser Lobbyvereine und Prognosen gekaufter "Wirtschaftsforschungsinstitute", damit sie den Shareholder Value nach oben treiben können, denn die Aktionäre wollen Cash sehen und die eigenen Tantiemen sind oftmals auch vom Aktienkurs abhängig. Diverse Nebenjobs für Politiker erleichtern die Einflußnahme meist ungemein.
Somit wird eine Politik betrieben, die für das Gros der Arbeits- und Ausbildungsplatz-Anbieter keinerlei signifikante Verbesserung beinhaltet, aber den Großkonzernen eine weitere Ausdehnung ihrer Märkte, Produktionsstätten sowie der Geld- und Sachwerte beinhaltet - zu Gunsten der Aktionäre, zum Schaden von Arbeitsplätzen, Gesellschaft und Umwelt.
Ein weiterer Punkt ist der, dass wir kostentechnisch eine Art Staats- oder Bürokratie-Terroismus haben. Sei es bei den Krankenkassen, bei der Rentenversicherung oder der "Arbeitsagentur", da verfrühstücken Horden an Verwalter in ihren Beamtenpöstchen die eigentlich für Leistungen vorgesehenen Gelder, ebenso die unzähligen Pensionäre, für die üblicherweise keine oder zu wenig Rückstellungen gebildet wurden. DAS ist die eigentlich Bombe für die zukünftigen Haushaltsberechnungen Deutschlands. Aber wie sich dieser Spezies entledigen? Am besten den Beamtenstatus abschaffen und nur bestimmte Gruppen wie Polizei, Feuerwehr etc. in einen "neuen" Beamtenstatus übernehmen. Aber das wird nicht passieren, denn in den Parlamenten wimmelt es nur so von Beamten und Juristen die es verstehen werden ihre Pfünde bis zum letzten Atemzug zu verteidigen.
Grützi
Daniel