Hirnschlacht:
Es geht darum, dass man kaum eine Verschnaufpause hat. Manche Leute fahren erst nachmittags von Wacken los, weil sie eingeparkt sind. Manche fahren bis Österreich oder weiter. Vielleicht hat jemand eine Panne. Viele Leute sind nach dem Festival vorerst pleite, haben einen Jetlag, übernachten auf der Strecke bei Bekannten, verpassen einfach den Termin oder weiß der Teufel was. Es macht für die Orga kaum einen Unterschied, ob sie die Karten eine Woche später verkaufen. Für die Fans durchaus. Das gestrichene Vorverkaufsrecht ist ein weiterer Schritt zum Kommerz. Die wollen das Geld eben so früh wie möglich einstreichen, damit sie es gleich gewinnbringend anlegen können. Ich finde es zudem eine Sauerei, dass Tickets verkauft werden, wenn noch keine einzige Band bestätigt wurde. Die Leute werden dazu gezwungen, sich Karten zu kaufen (doch! Auch wenn jetzt viele etwas Anderes behaupten) und sind am Ende vielleicht gar nicht zufrieden mit dem Billing. Was geschieht? Genau, die Karten landen bei eBay und die Orga beklagt sich wieder. Selbst führt sie gegen den eBay-Missbrauch so utopische Beschränkungen wie "maximal 10 Karten pro Person ein", wo jeder Raubkäufer mit seinen ganzen Familienaccounts schon gut 30 Karten aus dem Topf holen kann. Eine Begrenzung auf eine einzige Karte wäre sinnvoll. Jeder kauft sich die Karte, mit der er auf das Festival fährt. Wenn die Freundin oder der Freund mitfahren möchten, sollen sie sich ihre eigene Karte bestellen, das ist in der heutigen Zeit wohl kaum ein Problem. - In welchen Fällen trifft es denn bitteschön ein, dass jemand für sich und neun Freunde Karten kauft und dafür gut 1000€ vorlegt? Von so großen Gruppen kann man erwarten, dass es mehrere Leute gibt, die Karten bestellen werden. Die wenigsten Cliquen umfassen zehn Leute und sind so eng miteinander verknüpft, dass jemand jedem das Geld vorlegen würde. Im Notfall reicht auch ein normales Ticket für die unentschlossenen oder überzähligen Personen. Die X-Mas-Tickets sind schon etwas Besonderes und sollten daher auch für die Leute weggehen, die sich darum bemühen. Sammelbestellungen sind zwar ökonomischer, führen aber zu Massenunruhe, wie hier sehr gut zu beobachten ist.
Der Name sollte beizeiten auch überdacht werden. Das ist schon seit Jahren immer wieder ein Streitpunkt, sobald jemand auf das Ticket zu sprechen kommt. "X-Mas" ist weder ein schönes Wort noch haben Metaler irgendetwas mit Weihnachten am Hut noch hat die Karte selbst mit Weihnachten zu tun. Es soll nur cool aussehen, weil ein X drin vorkommt. @ Fans: Öffnet ein Topic und schlagt alternative Namen vor, stimmt ab und weist die zuständigen Leute darauf hin, nur so könnt ihr überhaupt eine Änderung der Bezeichnung erwirken.
Falls der Verkaufsstart künftig noch weiter nach vorne rutscht, kann man den Namen fast schon wieder so lassen, dann ist eben das vorherige Weihnachtsfest gemeint. So könnten am Heiligabend 2010 bereits die Karten für 2012 verkauft werden. Die Kommerzspirale dreht sich eben immer enger. Und wer weiß - vielleicht wurde schon dieses Jahr nur noch die Hälfte der X-Mas-Tickets verkauft, weil nun auch die Orga gemerkt hat, dass sie bei eBay 300% Gewinn machen.