Wieso höre ich Metal?
Wegen der Intensität der Stimmung, die durch guten Metal erzeugt oder verstärkt werden kann. Das gilt eigenlich für alle Metalgenres, wenngleich auch die Art der einzelnen Stimmungen durchaus verschieden sein können.
Aggression, Melancholie, Harmonie, Trinklust etc.
Was den Werdegang angeht, da muß ich MA zustimmen: Das is echt langweilig und wenn man eine handvoll Biographien kennt, weiß man ungefähr, wie es bei 75% der Metaller dazu gekommen is: Entweder es lag in der Familie, und Papa hat einen dann irgendwann mit Sabbath und Co fürs Leben geimpft, oder man hat nach langer jugendlicher Findungsphase und durch zahlreiche Irrwege endlich zur wahren Musik gefunden. So wie ich.
Weitere 24% haben durch Blind Guardian* zum Metal gefunden.
*Für Metaller, die nach der Jahrtausendwende konvertiert sind, setze CoB für BG
Stichwort "Richtiger und Falscher Metal": Im großen und Ganzen gilt:
1. Falscher Metal is NS-und sonstiger Fascho-Mist.
2. Richtiger Metal is der Rest (Ausnahmen bestätigen die Regel, gilt nicht für 1.)
Was die Kritik an den "Neuen Kleinen" angeht: Das Problem liegt nicht in der Musik, von der sie gekommen sind (Stichwort Bushido). Es liegt auch nicht darain begründet, was der Neuling denn nun nach seiner Metallisierung für Metal hört oder eben nicht hört (Stichwort Slipknot).
Was "ältere", d.h. Leute, die schon eine ganze Weile Metal hören, stört, ist wenn so ein Jungspund daher kommt, kaum trocken hinter den Ohren, und laut rumkrakeelt, was seiner Meinung nach Sache ist.
Es ist diese Mentalität, die seit einigen Jahren in allen Bereichen der Gesellschaft zu finden ist: Man kommt irgendwo hin und will sofort mitreden. So à la "Ich hab jetz nich den ganzen Thread gelesen, aber was ich dazu sagen möchte is..." usw., am besten noch als Einstiegsposting.
Das Dilemma: Sagt der Jungspund "Slipknot sind geil", wird er von den "alten Hasen" als unerfahrenes Kind angesehen, das noch keinen Ahnung von Musik hat.
Sagt der Jungspund: "Maiden sind geil", wird er als unerfahrenes Kind angesehen, das die großen "Weisheiten der Szene" nachplappert ("Na Kleiner, und wie oft hast du die denn schon live gesehen, um das so genau beurteilen zu können?")
Einzige Lösung: Zeit. Beherzt und engagiert, aber nicht allzu großschnäuzig in die Mentalität und Gesellschaft einziehen, die einem gefällt. Und sich selbst dabei nicht aus den Augen verlieren.
PS: Dies ist weniger Kritik als vielmehr ein gutgemeinter Ratschlag