Metallica sind einfach saumäßig teuer. Die nehmen pro Auftritt 4-5 Mio. Dollar, das ist aus Presseberichten schon länger bekannt. Und die Zahlen sind auch schon etwas älter. Sie dürften mittlerweile durch Pandemie und Inflation noch gestiegen sein. Headliner kosten in Wacken in der Regel 6-stellige Beträge, 7-stellige sind schon selten.
Es gibt Festivals, die in den ersten 3 Zeilen des Posters ein paar richtige Pfünde an Bands aufschreiben und danach kommt nur noch Ausschuss, damit das Plakat auch voll wird. Eigentlich will aber jeder nur die oberen 5 Bands sehen und ansonsten sitzt man lieber im Camp. Nur die hart gesottenen oder schwer betrunkenen schauen sich den Rest auch noch an.
Wacken ist kein kopflastiges Festival. Die Headliner sind im Vergleich weniger spektakulär als anderswo, dafür findet man aber bereits am frühen Nachmittag Bands, die wirklich gut und sehenswert sind. Das ist natürlich kein sehr guter Deal für Leute, die tagsüber im Camp oder im Biergarten sitzen und erst am Abend aufstehen, um sich 2-3 Bands anzuschauen. Man muss sich die Nachmittagsbands schon ansehen damit man von dem dort investierten Geld auch was hat.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wenn man sich z.b. RAR mal anschaut, waren dort für dieses Jahr ca. 70 Bands angekündigt. In Wacken haben wir um die 180 Bands. Nun kann man natürlich mit den Schultern zucken und sagen "70 oder 180 ist ja egal, so viele Bands kann man ja gar nicht gucken". Stimmt, das ist aber nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass man im Wacken-Programm auf Grund der sehr breiten Auswahl zu JEDEM Zeitpunkt eine Band finden müsste, die man mindestens mal ok findet. Ich habe mir den Spaß dieses Jahr gemacht und habe vorab in alle Bands reingehört und mir das "perfekte Programm" zusammengestellt. Wo ich theoretisch von Mittags bis Nachts vor den Bühnen stehe. Ich hätte tatsächlich zu jedem Zeitpunkt etwas sehenswertes auf dem Zettel gehabt.
Diejenigen, die auf einem Festival so viel Programm wie möglich mitnehmen wollen, können das in Wacken so gut wie nirgendwo anders. Glücklicherweise bin ich so jemand. Deswegen stört mich auch gar nicht, wie Wacken sein Programm zusammenstellt. Mir spielt das ganz gut in die Karten.