Moin,
um ehrlich zu sein, wundert mich die Aufregung auch ein wenig. Beobachtet man die Geschichte des WOA, ist doch nur unschwer zu erkennen, dass sich das Festival zunehmend und mit immer mehr Ausuferungen auf einer kommerziellen Schiene bewegt. Es genügt ja schon ein Blick auf die fast groteske Auswahl an Merchandiseartikeln, die angeboten werden, um einzusehen, dass das Wacken schon lange kein "Underground"- oder "Independent"- Festival mehr ist. Insoweit stellt der "Ausverkauf" (um mal einen provokanten Ausdruck zu wählen) auf Premiere doch nur eine konsequente Fortsetzung des von den Veranstaltern eingeschlagenen Weges dar. Sind wir doch mal ehrlich: Wer möchte bestreiten, dass es zumindest eine realistische Chance gibt, dass das Wacken in ein paar Jahren ähnlich wie Rock am Ring als großes "Wochenends-Event" mit Liveübertragungen auf MTV vermarktet wird?
Das Wacken fährt nunmal auf einer kommerziellen Schiene (die ich definitiv NICHT begrüße). Aber diesen Weg stoppen können letztlich nur zwei Gruppen:
1. Die Veranstalter
2. Die Fans
Und so lange viele Fans sich die Tickets kaufen und die Merchandiseartikel bezahlen und sich nur im Forum über den "Kommerz" auslassen, anstatt zu sagen: "So nicht, darauf habe ich keinen Bock mehr, ich suche mir ein anderes Festival", so lange wird die kommerzielle Entwicklung des WOA weitergehen.
Von daher sehe ich es so: Wem das alles so gegen den Strich geht, der muss dann auch konsequent seine Schritte daraus ziehen und sich vom WOA verabschieden. Wer hingegen weiter das Spiel mitspielt, sollte in meinen Augen jedoch nicht große Moralpredigten über "Kommerz" und "Ausverkauf" halten, denn das ist inkonsequent. Denn jeder, der das Spiel der Veranstalter mitspielt, bestätigt sie auch in ihrem Weg...
Denkt mal drüber nach...
Aber letztlich ist das hier sowieso nur ein Unterpunkt des großen "Wie kommerziell darf ein Metal-Festival sein?"- Themas, welches hier schon so ausgiebig diskutiert wurde...