Das Wacken Open Air 2023 ist ein Musterbeispiel für völlig missratenes Krisenmanagement inklusive medialen Vollversagens.
Für das Wetter und die Zustände auf den Flächen hat der Veranstalter nur begrenzte Möglichkeiten Einfluss zu nehmen.
Aber anstatt den tausenden von gestrandeten Fans auf irgendwelchen Landstraßen zeitnah Informationen über Social Media zu geben, werden Videos vom Bühnenaufbau gezeigt.
Danach die Bitte, das Anreisen zu pausieren und sich Plätze weit vor Wacken zu suchen um abzuwarten. So weit so gut.
Dann kommt der totale Anreise- und Einlaßstopp, weil Originalzitat: „Die Kapazitäten auf dem Gelände erreicht sind.“, verbunden mit der Bitte umzudrehen und nach Hause zu fahren. Was dann auch viele gemacht haben.
Als nächstes werden auf Instagram und Co. Bilder und Berichte von glücklichen Leuten gepostet, die anscheinend ein halbwegs normales Festival erleben.
Der Veranstalter lässt anscheinend immer weiter Menschen auf das Gelände dessen „Kapazität“ ja schon längst erschöpft sein soll.
Dann wird kommuniziert, dass der Veranstalter allen Menschen ohne Festivalband das Betreten des Dorfes untersagt. Stichwort: Einschränkung der Grundrechte. Nicht haltbar und somit Bullshit.
Gepostet wird dann noch, dass es eine Spezialedition vom Mud-Fighter T-Shirt gibt und bei Instagram werden Beiträge gepostet, die mit „Don‘t miss the Great Show…“ anfangen.
Auf Magenta Musik ist zu sehen, dass das Infield anscheinend komplett gefüllt ist.
Da muss man sich als Rückreisender wirklich fragen, was da abgeht…
Man darf gespannt sein
1. Wie hoch der Ticketpreis für nächstes Jahr ist
2. Wieviel Leute schon am Samstag anreisen werden
3. ob die Gemeinden aufgrund der diesjährigen Situation und Handhabung des (nicht vorhandenen) Krisenmanagements noch weiter mitspielen
…und zwischendrin die Metalfans, die den Anweisungen und Bitten des Veranstalters gefolgt sind und nun sehen müssen, wie die anderen, die trotzdem hingefahren sind jetzt Party machen.
Das wird eine Menge Arbeit bedeuten, diesen Image-Schaden wieder gut zu machen.