Sexuelle Übergriffe auf dem WOA

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MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
23.047
759
130
Klostermoor
www.reaperzine.de
Mit beleidigen kommst du bei solchen Menschen aber nicht weiter. Der Prozess der dann einsetzt ist eher eine Trotzreaktion und sorgt nur dafür, dass diese Menschen dann das extra machen.

Wie gesagt, mach was du denkst.

Nee, das ist egal, ob Trotzreaktion oder nicht. Wer das als diskussionswürdig sieht, dessen Trotzreaktionen sind egal. Der gehört gepaddelt. :o
 

Spartaner032

W:O:A Metalhead
23 Juni 2011
3.269
1.812
108
Bad Bevensen
Nee, das ist egal, ob Trotzreaktion oder nicht. Wer das als diskussionswürdig sieht, dessen Trotzreaktionen sind egal. Der gehört gepaddelt. :o

Sehe ich anders, wenn ich ehrlich bin. Wohin das führt sieht man ja bei den hardcore maskulinisten und den " ich hab nichts gegen flüchtlinge, aber..." Leuten. Die retten sich alle auf das boot :" Mir wird meine Meinung verboten" nur durch Argumente und Bildung lässt sich da aufräumen
 

Last_in_Line

Newbie
31 Juli 2016
15
0
46
So, ich muss auch mal etwas dazu sagen:

Es ist ja klar, dass das mit dem „Beim Crowdsurfen ist es unvermeidlich, am Hintern angefasst zu werden und die Mädels sollen sich mal alle nicht so anstellen. Und jetzt stütz ich keine Crowdsurferin mehr“ nur dazu dient, den Vorwurf der sexuellen Übergriffe ins Lächerliche zu ziehen und die entsprechenden Autor*innen zu diskreditieren. Es ist nahezu ausgeschlossen, dass jemand crowdsurft und die Gefahr des Abstürzens in Kauf nimmt, nur um nicht am Po gestützt zu werden. Menschen, die solchen Körperkontakt scheuen, werden eh nicht crowdsurfen. Es gibt sie also gar nicht – die Crowdsuferin, die sich beschwert, am Hintern gestützt worden zu sein. Diese Art der Diskussion ist nichts als eine Nebelkerze, um vom eigentlichen Anliegen abzulenken, über die Möglichkeiten zur Verhinderung von sexuellen Übergriffen zu diskutieren.

Fakt ist, dass die Feststellung „Überall gibt’s Idioten. Und wer crowdsurft muss halt damit rechnen, sexuell belästigt zu werden. Und wer das nicht will, soll das crowdsurfen lassen.“ dazu führt, dass Frauen am Ende gar nicht mehr crowdsurfen. Crowdsurfen also als primäre Männerdomäne? Das Mittelalter lässt grüßen!

Das Befingern beim Crowdsurfen und auch das Betatschen beim Stehen in der Menge hat doch den Nebeneffekt (oder vielleicht Haupteffekt?), dass Frauen abgeschreckt und letztendlich vertrieben werden (sollen?). Tja, aber ein Drittel beim Wacken sind Frauen – und irgendwann wird die Hälfte aus Frauen bestehen! Ich lasse mich jedenfalls nicht abschrecken. Und auch wenn ich das crowdsurfen selber eher nicht so toll finde (so von wegen Stiefel im Gesicht), kann ich nur alle Frauen dazu aufrufen: Liebe Frauen, surft, surft, surft auf der Menge – wann ihr wollt, so oft ihr wollt und so lange ihr wollt. Lasst Euch das crowdsurfen nicht madig machen! Lasst Euch den Spaß nicht verderben! Ich werde Euch von jetzt an mit Freude stützen!

Und liebe Männer, wenn ihr mitbekommt, dass einer von Euch eine Frau betatscht oder anderweitig belästigt, schreitet ein, zieht denjenigen zurück, drückt seinen Arm runter, sprecht ihn an, dass er das lassen soll, haltet ihn fest und sucht einen Ordner ...oder, oder, oder... . Denn diese Typen machen das, weil sie davon ausgehen, keine Konsequenzen fürchten zu müssen und dass ihr Verhalten im Großen und Ganzen toleriert wird. Wird es dagegen deutlich spürbar sozial geächtet, hat es unangenehme Konsequenzen für den Täter, dann überlegen sich das viele und die Belästigungen werden weniger.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bei 4mal Wacken nur einmal verbal sexuell belästigt wurde, indem ich von vorbeigehenden jungen Männern als Fotze bezeichnet wurde, die man in beide Löcher ficken müsste. Ansonsten ist mir da nie etwas unangenehmes passiert. Im Gegenteil: Mich hat beim ersten Mal schon fasziniert, wie viele freundliche, offene, nette, unaufdringliche und hilfsbereite Menschen es beim Wacken gibt. Das habe ich in dem Ausmaß woanders nicht erlebt. Beim Wacken (und beim Mera Luna) fühle ich mich als Frau so sicher wie sonst auf keinem anderen Festival. Bei Rock im Park z.B. war ich (in den Nuller-Jahren) immer froh, wenn ich die Polizei mit ihren Hunden gesehen habe (obwohl ich sonst nicht so scharf auf Polizei bin). Dort hatte ich unangenehmere Erlebnisse.

Ansonsten wurde ich (verbal und/oder körperlich) während meines Lebens sexuell belästigt: In der Kneipe, in der Disco, auf dem Jahrmarkt, bei der Arbeit, beim Schützenfest, beim Osterfeuer, in unserer Fußgängerzone, beim Vorbeigehen an Baustellen … und es fing an, als ich ungefähr 12 Jahre alt war. Ich glaube, dass fast jede Frau solche Erlebnisse kennt. Köln ist überall. Und auch in Köln ging es u.a. um die systematische Vertreibung von Frauen nachts von öffentlichen Plätzen (egal ob in männlicher Begleitung oder nicht). Ich lasse mich aber wie gesagt nicht vertreiben. Ich gehe dort überall trotzdem hin – und jetzt erst recht!

Wenn Frauen etwas nicht tun, was sie gerne tun würden, aus Angst, dann sexuell belästigt zu werden, dann handelt es sich um Unterdrückung. Und ich lasse mich nicht gerne unterdrücken. Und ich weigere mich, es hinnehmen zu müssen, dass es „solche Idioten eben überall gibt“. Man mag es kaum glauben, aber Männer sind auch Menschen. Und Menschen sind grundsätzlich reflektionsfähig und können sich ändern. Sie sind nicht ihren Instinkten ausgeliefert, sondern treffen Entscheidungen darüber, wie sie sich verhalten wollen. Mir ist das Männerbild, das hinter solchen „Idioten“-Aussagen steckt, zu negativ. Da wird anscheinend davon ausgegangen, dass Männer primitive, tumbe, grunzende Monster sind, denen einfach nicht beizukommen ist. Aber nein, Männer sind Menschen: Also liebe Männer (hier meine ich natürlich nicht alle Männer, sondern nur die viel zitierten „Idioten“), ändert Euch und verhaltet Euch wie zivilisierte, empfindungsfähige, empathische, rücksichtsvolle Lebewesen! Ihr könnt das! Ich glaube an Euch! Und findet Euch damit ab, dass es irgendwann überall, auch in Wacken, 50/50 zugehen wird und es keine reinen Männerdomänen mehr geben wird!

So, das musste ich mal loswerden.

Und an Passion: Danke für Deinen Mut! Und vielen Dank auch an Quark, MetallKopp, BastiSito und viele andere, die sich hier die Mühe geben, sich mit Beiträgen auseinanderzusetzen, bei denen mir nur schlecht wird.

Ansonsten liebe Grüße und einen schönen Tag noch!
 

Pimmelnase

W:O:A Metalhead
1 Juli 2015
3.160
23
63
Hamburg
www.praying-angel.com
So, ich muss auch mal etwas dazu sagen:

Es ist ja klar, dass das mit dem „Beim Crowdsurfen ist es unvermeidlich, am Hintern angefasst zu werden und die Mädels sollen sich mal alle nicht so anstellen. Und jetzt stütz ich keine Crowdsurferin mehr“ nur dazu dient, den Vorwurf der sexuellen Übergriffe ins Lächerliche zu ziehen und die entsprechenden Autor*innen zu diskreditieren. Es ist nahezu ausgeschlossen, dass jemand crowdsurft und die Gefahr des Abstürzens in Kauf nimmt, nur um nicht am Po gestützt zu werden. Menschen, die solchen Körperkontakt scheuen, werden eh nicht crowdsurfen. Es gibt sie also gar nicht – die Crowdsuferin, die sich beschwert, am Hintern gestützt worden zu sein. Diese Art der Diskussion ist nichts als eine Nebelkerze, um vom eigentlichen Anliegen abzulenken, über die Möglichkeiten zur Verhinderung von sexuellen Übergriffen zu diskutieren.

Fakt ist, dass die Feststellung „Überall gibt’s Idioten. Und wer crowdsurft muss halt damit rechnen, sexuell belästigt zu werden. Und wer das nicht will, soll das crowdsurfen lassen.“ dazu führt, dass Frauen am Ende gar nicht mehr crowdsurfen. Crowdsurfen also als primäre Männerdomäne? Das Mittelalter lässt grüßen!

Das Befingern beim Crowdsurfen und auch das Betatschen beim Stehen in der Menge hat doch den Nebeneffekt (oder vielleicht Haupteffekt?), dass Frauen abgeschreckt und letztendlich vertrieben werden (sollen?). Tja, aber ein Drittel beim Wacken sind Frauen – und irgendwann wird die Hälfte aus Frauen bestehen! Ich lasse mich jedenfalls nicht abschrecken. Und auch wenn ich das crowdsurfen selber eher nicht so toll finde (so von wegen Stiefel im Gesicht), kann ich nur alle Frauen dazu aufrufen: Liebe Frauen, surft, surft, surft auf der Menge – wann ihr wollt, so oft ihr wollt und so lange ihr wollt. Lasst Euch das crowdsurfen nicht madig machen! Lasst Euch den Spaß nicht verderben! Ich werde Euch von jetzt an mit Freude stützen!

Und liebe Männer, wenn ihr mitbekommt, dass einer von Euch eine Frau betatscht oder anderweitig belästigt, schreitet ein, zieht denjenigen zurück, drückt seinen Arm runter, sprecht ihn an, dass er das lassen soll, haltet ihn fest und sucht einen Ordner ...oder, oder, oder... . Denn diese Typen machen das, weil sie davon ausgehen, keine Konsequenzen fürchten zu müssen und dass ihr Verhalten im Großen und Ganzen toleriert wird. Wird es dagegen deutlich spürbar sozial geächtet, hat es unangenehme Konsequenzen für den Täter, dann überlegen sich das viele und die Belästigungen werden weniger.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bei 4mal Wacken nur einmal verbal sexuell belästigt wurde, indem ich von vorbeigehenden jungen Männern als Fotze bezeichnet wurde, die man in beide Löcher ficken müsste. Ansonsten ist mir da nie etwas unangenehmes passiert. Im Gegenteil: Mich hat beim ersten Mal schon fasziniert, wie viele freundliche, offene, nette, unaufdringliche und hilfsbereite Menschen es beim Wacken gibt. Das habe ich in dem Ausmaß woanders nicht erlebt. Beim Wacken (und beim Mera Luna) fühle ich mich als Frau so sicher wie sonst auf keinem anderen Festival. Bei Rock im Park z.B. war ich (in den Nuller-Jahren) immer froh, wenn ich die Polizei mit ihren Hunden gesehen habe (obwohl ich sonst nicht so scharf auf Polizei bin). Dort hatte ich unangenehmere Erlebnisse.

Ansonsten wurde ich (verbal und/oder körperlich) während meines Lebens sexuell belästigt: In der Kneipe, in der Disco, auf dem Jahrmarkt, bei der Arbeit, beim Schützenfest, beim Osterfeuer, in unserer Fußgängerzone, beim Vorbeigehen an Baustellen … und es fing an, als ich ungefähr 12 Jahre alt war. Ich glaube, dass fast jede Frau solche Erlebnisse kennt. Köln ist überall. Und auch in Köln ging es u.a. um die systematische Vertreibung von Frauen nachts von öffentlichen Plätzen (egal ob in männlicher Begleitung oder nicht). Ich lasse mich aber wie gesagt nicht vertreiben. Ich gehe dort überall trotzdem hin – und jetzt erst recht!

Wenn Frauen etwas nicht tun, was sie gerne tun würden, aus Angst, dann sexuell belästigt zu werden, dann handelt es sich um Unterdrückung. Und ich lasse mich nicht gerne unterdrücken. Und ich weigere mich, es hinnehmen zu müssen, dass es „solche Idioten eben überall gibt“. Man mag es kaum glauben, aber Männer sind auch Menschen. Und Menschen sind grundsätzlich reflektionsfähig und können sich ändern. Sie sind nicht ihren Instinkten ausgeliefert, sondern treffen Entscheidungen darüber, wie sie sich verhalten wollen. Mir ist das Männerbild, das hinter solchen „Idioten“-Aussagen steckt, zu negativ. Da wird anscheinend davon ausgegangen, dass Männer primitive, tumbe, grunzende Monster sind, denen einfach nicht beizukommen ist. Aber nein, Männer sind Menschen: Also liebe Männer (hier meine ich natürlich nicht alle Männer, sondern nur die viel zitierten „Idioten“), ändert Euch und verhaltet Euch wie zivilisierte, empfindungsfähige, empathische, rücksichtsvolle Lebewesen! Ihr könnt das! Ich glaube an Euch! Und findet Euch damit ab, dass es irgendwann überall, auch in Wacken, 50/50 zugehen wird und es keine reinen Männerdomänen mehr geben wird!

So, das musste ich mal loswerden.

Und an Passion: Danke für Deinen Mut! Und vielen Dank auch an Quark, MetallKopp, BastiSito und viele andere, die sich hier die Mühe geben, sich mit Beiträgen auseinanderzusetzen, bei denen mir nur schlecht wird.

Ansonsten liebe Grüße und einen schönen Tag noch!

Guter Post.
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
108.318
7.837
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
So, ich muss auch mal etwas dazu sagen:

Es ist ja klar, dass das mit dem „Beim Crowdsurfen ist es unvermeidlich, am Hintern angefasst zu werden und die Mädels sollen sich mal alle nicht so anstellen. Und jetzt stütz ich keine Crowdsurferin mehr“ nur dazu dient, den Vorwurf der sexuellen Übergriffe ins Lächerliche zu ziehen und die entsprechenden Autor*innen zu diskreditieren. Es ist nahezu ausgeschlossen, dass jemand crowdsurft und die Gefahr des Abstürzens in Kauf nimmt, nur um nicht am Po gestützt zu werden. Menschen, die solchen Körperkontakt scheuen, werden eh nicht crowdsurfen. Es gibt sie also gar nicht – die Crowdsuferin, die sich beschwert, am Hintern gestützt worden zu sein. Diese Art der Diskussion ist nichts als eine Nebelkerze, um vom eigentlichen Anliegen abzulenken, über die Möglichkeiten zur Verhinderung von sexuellen Übergriffen zu diskutieren.

Fakt ist, dass die Feststellung „Überall gibt’s Idioten. Und wer crowdsurft muss halt damit rechnen, sexuell belästigt zu werden. Und wer das nicht will, soll das crowdsurfen lassen.“ dazu führt, dass Frauen am Ende gar nicht mehr crowdsurfen. Crowdsurfen also als primäre Männerdomäne? Das Mittelalter lässt grüßen!

Das Befingern beim Crowdsurfen und auch das Betatschen beim Stehen in der Menge hat doch den Nebeneffekt (oder vielleicht Haupteffekt?), dass Frauen abgeschreckt und letztendlich vertrieben werden (sollen?). Tja, aber ein Drittel beim Wacken sind Frauen – und irgendwann wird die Hälfte aus Frauen bestehen! Ich lasse mich jedenfalls nicht abschrecken. Und auch wenn ich das crowdsurfen selber eher nicht so toll finde (so von wegen Stiefel im Gesicht), kann ich nur alle Frauen dazu aufrufen: Liebe Frauen, surft, surft, surft auf der Menge – wann ihr wollt, so oft ihr wollt und so lange ihr wollt. Lasst Euch das crowdsurfen nicht madig machen! Lasst Euch den Spaß nicht verderben! Ich werde Euch von jetzt an mit Freude stützen!

Und liebe Männer, wenn ihr mitbekommt, dass einer von Euch eine Frau betatscht oder anderweitig belästigt, schreitet ein, zieht denjenigen zurück, drückt seinen Arm runter, sprecht ihn an, dass er das lassen soll, haltet ihn fest und sucht einen Ordner ...oder, oder, oder... . Denn diese Typen machen das, weil sie davon ausgehen, keine Konsequenzen fürchten zu müssen und dass ihr Verhalten im Großen und Ganzen toleriert wird. Wird es dagegen deutlich spürbar sozial geächtet, hat es unangenehme Konsequenzen für den Täter, dann überlegen sich das viele und die Belästigungen werden weniger.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bei 4mal Wacken nur einmal verbal sexuell belästigt wurde, indem ich von vorbeigehenden jungen Männern als Fotze bezeichnet wurde, die man in beide Löcher ficken müsste. Ansonsten ist mir da nie etwas unangenehmes passiert. Im Gegenteil: Mich hat beim ersten Mal schon fasziniert, wie viele freundliche, offene, nette, unaufdringliche und hilfsbereite Menschen es beim Wacken gibt. Das habe ich in dem Ausmaß woanders nicht erlebt. Beim Wacken (und beim Mera Luna) fühle ich mich als Frau so sicher wie sonst auf keinem anderen Festival. Bei Rock im Park z.B. war ich (in den Nuller-Jahren) immer froh, wenn ich die Polizei mit ihren Hunden gesehen habe (obwohl ich sonst nicht so scharf auf Polizei bin). Dort hatte ich unangenehmere Erlebnisse.

Ansonsten wurde ich (verbal und/oder körperlich) während meines Lebens sexuell belästigt: In der Kneipe, in der Disco, auf dem Jahrmarkt, bei der Arbeit, beim Schützenfest, beim Osterfeuer, in unserer Fußgängerzone, beim Vorbeigehen an Baustellen … und es fing an, als ich ungefähr 12 Jahre alt war. Ich glaube, dass fast jede Frau solche Erlebnisse kennt. Köln ist überall. Und auch in Köln ging es u.a. um die systematische Vertreibung von Frauen nachts von öffentlichen Plätzen (egal ob in männlicher Begleitung oder nicht). Ich lasse mich aber wie gesagt nicht vertreiben. Ich gehe dort überall trotzdem hin – und jetzt erst recht!

Wenn Frauen etwas nicht tun, was sie gerne tun würden, aus Angst, dann sexuell belästigt zu werden, dann handelt es sich um Unterdrückung. Und ich lasse mich nicht gerne unterdrücken. Und ich weigere mich, es hinnehmen zu müssen, dass es „solche Idioten eben überall gibt“. Man mag es kaum glauben, aber Männer sind auch Menschen. Und Menschen sind grundsätzlich reflektionsfähig und können sich ändern. Sie sind nicht ihren Instinkten ausgeliefert, sondern treffen Entscheidungen darüber, wie sie sich verhalten wollen. Mir ist das Männerbild, das hinter solchen „Idioten“-Aussagen steckt, zu negativ. Da wird anscheinend davon ausgegangen, dass Männer primitive, tumbe, grunzende Monster sind, denen einfach nicht beizukommen ist. Aber nein, Männer sind Menschen: Also liebe Männer (hier meine ich natürlich nicht alle Männer, sondern nur die viel zitierten „Idioten“), ändert Euch und verhaltet Euch wie zivilisierte, empfindungsfähige, empathische, rücksichtsvolle Lebewesen! Ihr könnt das! Ich glaube an Euch! Und findet Euch damit ab, dass es irgendwann überall, auch in Wacken, 50/50 zugehen wird und es keine reinen Männerdomänen mehr geben wird!

So, das musste ich mal loswerden.

Und an Passion: Danke für Deinen Mut! Und vielen Dank auch an Quark, MetallKopp, BastiSito und viele andere, die sich hier die Mühe geben, sich mit Beiträgen auseinanderzusetzen, bei denen mir nur schlecht wird.

Ansonsten liebe Grüße und einen schönen Tag noch!


Ich muss den Pummelnase zustimmen.
Und Last_in_Line, gern gemacht! :)
Obwohl es eigentlich normal sein sollte. Aber davon ist (leider) nicht jeder überzeugt. :(
 

nuclear_demon

W:O:A Metalhead
27 Mai 2013
4.497
468
88
Alpenrepublik
So, ich muss auch mal etwas dazu sagen:

Es ist ja klar, dass das mit dem „Beim Crowdsurfen ist es unvermeidlich, am Hintern angefasst zu werden und die Mädels sollen sich mal alle nicht so anstellen. Und jetzt stütz ich keine Crowdsurferin mehr“ nur dazu dient, den Vorwurf der sexuellen Übergriffe ins Lächerliche zu ziehen und die entsprechenden Autor*innen zu diskreditieren. Es ist nahezu ausgeschlossen, dass jemand crowdsurft und die Gefahr des Abstürzens in Kauf nimmt, nur um nicht am Po gestützt zu werden. Menschen, die solchen Körperkontakt scheuen, werden eh nicht crowdsurfen. Es gibt sie also gar nicht – die Crowdsuferin, die sich beschwert, am Hintern gestützt worden zu sein. Diese Art der Diskussion ist nichts als eine Nebelkerze, um vom eigentlichen Anliegen abzulenken, über die Möglichkeiten zur Verhinderung von sexuellen Übergriffen zu diskutieren.

Fakt ist, dass die Feststellung „Überall gibt’s Idioten. Und wer crowdsurft muss halt damit rechnen, sexuell belästigt zu werden. Und wer das nicht will, soll das crowdsurfen lassen.“ dazu führt, dass Frauen am Ende gar nicht mehr crowdsurfen. Crowdsurfen also als primäre Männerdomäne? Das Mittelalter lässt grüßen!

Das Befingern beim Crowdsurfen und auch das Betatschen beim Stehen in der Menge hat doch den Nebeneffekt (oder vielleicht Haupteffekt?), dass Frauen abgeschreckt und letztendlich vertrieben werden (sollen?). Tja, aber ein Drittel beim Wacken sind Frauen – und irgendwann wird die Hälfte aus Frauen bestehen! Ich lasse mich jedenfalls nicht abschrecken. Und auch wenn ich das crowdsurfen selber eher nicht so toll finde (so von wegen Stiefel im Gesicht), kann ich nur alle Frauen dazu aufrufen: Liebe Frauen, surft, surft, surft auf der Menge – wann ihr wollt, so oft ihr wollt und so lange ihr wollt. Lasst Euch das crowdsurfen nicht madig machen! Lasst Euch den Spaß nicht verderben! Ich werde Euch von jetzt an mit Freude stützen!

Und liebe Männer, wenn ihr mitbekommt, dass einer von Euch eine Frau betatscht oder anderweitig belästigt, schreitet ein, zieht denjenigen zurück, drückt seinen Arm runter, sprecht ihn an, dass er das lassen soll, haltet ihn fest und sucht einen Ordner ...oder, oder, oder... . Denn diese Typen machen das, weil sie davon ausgehen, keine Konsequenzen fürchten zu müssen und dass ihr Verhalten im Großen und Ganzen toleriert wird. Wird es dagegen deutlich spürbar sozial geächtet, hat es unangenehme Konsequenzen für den Täter, dann überlegen sich das viele und die Belästigungen werden weniger.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bei 4mal Wacken nur einmal verbal sexuell belästigt wurde, indem ich von vorbeigehenden jungen Männern als Fotze bezeichnet wurde, die man in beide Löcher ficken müsste. Ansonsten ist mir da nie etwas unangenehmes passiert. Im Gegenteil: Mich hat beim ersten Mal schon fasziniert, wie viele freundliche, offene, nette, unaufdringliche und hilfsbereite Menschen es beim Wacken gibt. Das habe ich in dem Ausmaß woanders nicht erlebt. Beim Wacken (und beim Mera Luna) fühle ich mich als Frau so sicher wie sonst auf keinem anderen Festival. Bei Rock im Park z.B. war ich (in den Nuller-Jahren) immer froh, wenn ich die Polizei mit ihren Hunden gesehen habe (obwohl ich sonst nicht so scharf auf Polizei bin). Dort hatte ich unangenehmere Erlebnisse.

Ansonsten wurde ich (verbal und/oder körperlich) während meines Lebens sexuell belästigt: In der Kneipe, in der Disco, auf dem Jahrmarkt, bei der Arbeit, beim Schützenfest, beim Osterfeuer, in unserer Fußgängerzone, beim Vorbeigehen an Baustellen … und es fing an, als ich ungefähr 12 Jahre alt war. Ich glaube, dass fast jede Frau solche Erlebnisse kennt. Köln ist überall. Und auch in Köln ging es u.a. um die systematische Vertreibung von Frauen nachts von öffentlichen Plätzen (egal ob in männlicher Begleitung oder nicht). Ich lasse mich aber wie gesagt nicht vertreiben. Ich gehe dort überall trotzdem hin – und jetzt erst recht!

Wenn Frauen etwas nicht tun, was sie gerne tun würden, aus Angst, dann sexuell belästigt zu werden, dann handelt es sich um Unterdrückung. Und ich lasse mich nicht gerne unterdrücken. Und ich weigere mich, es hinnehmen zu müssen, dass es „solche Idioten eben überall gibt“. Man mag es kaum glauben, aber Männer sind auch Menschen. Und Menschen sind grundsätzlich reflektionsfähig und können sich ändern. Sie sind nicht ihren Instinkten ausgeliefert, sondern treffen Entscheidungen darüber, wie sie sich verhalten wollen. Mir ist das Männerbild, das hinter solchen „Idioten“-Aussagen steckt, zu negativ. Da wird anscheinend davon ausgegangen, dass Männer primitive, tumbe, grunzende Monster sind, denen einfach nicht beizukommen ist. Aber nein, Männer sind Menschen: Also liebe Männer (hier meine ich natürlich nicht alle Männer, sondern nur die viel zitierten „Idioten“), ändert Euch und verhaltet Euch wie zivilisierte, empfindungsfähige, empathische, rücksichtsvolle Lebewesen! Ihr könnt das! Ich glaube an Euch! Und findet Euch damit ab, dass es irgendwann überall, auch in Wacken, 50/50 zugehen wird und es keine reinen Männerdomänen mehr geben wird!

So, das musste ich mal loswerden.

Und an Passion: Danke für Deinen Mut! Und vielen Dank auch an Quark, MetallKopp, BastiSito und viele andere, die sich hier die Mühe geben, sich mit Beiträgen auseinanderzusetzen, bei denen mir nur schlecht wird.

Ansonsten liebe Grüße und einen schönen Tag noch!

Top! Hut ab vor dir