Heiße Rennen auf ungewohntem Terrain
Von Jörg Spanjer
Veranstaltung 30 Rasenmäher-Piloten machten am Sonnabend die Buckelpiste in Halbemond unsicher
Ein Dreijähriger gewann den Gaudi-Preis. Posten mussten schieben.
Halbemond - Mission erfüllt. Die Großefehntjer Heiner Eckhoff und Hinrich Joachims haben dem Nordwesten Ostfrieslands an geschichtsträchtiger Stelle ein neues Motorsport-Spektakel gebracht, das andernorts seit einigen Jahren schon für Furore sorgt.
Mehrere hundert Zuschauer verfolgten am Sonnabend das erste Rasenmäher-Rennen am Motodrom Halbemond, das die beiden Fehntjer organisiert hatten. Über drei Stunden lang fegten die bis zu 80 Stundenkilometer schnellen Aufsitzmäher mit ohrenbetäubendem Lärm über den hügeligen Rundkurs neben dem Moto-Cross-Stadium.
„Gib Gas, gib Gas!“ In sengender Hitze verfolgte das Publikum rundherum das Geschehen und feuerte die Akteure an, die mit ihren Gefährten ein ungewohntes Terrain zu bewältigen hatten. Denn das wellige Gelände ist Neuland in der Mäher-Szene. Dementsprechend hatten einige der Maschinen erhebliche Probleme, den steilen Anstieg zu schaffen. Da mussten die Streckenposten anschieben.
Neben den mehr als 20 „Profi“-Fahrern waren auch sechs Neulinge am Start, darunter ein Fahrer der Norder Polizei. Die „Amateure“ hatten jedoch in den Schnelligkeitswertungen keine Chance und konnten nur in der so genannten Gaudi-Klasse punkten. Hier durfte das Publikum über Originalität abstimmen und entschied sich für den erst dreijährigen Leon Ahlrichs aus dem Wiesmoorer Trecker-Rennstall Proffaal. Zusammen mit seinem Vater Hans-Dieter, der aufs Gaspedal drückte, steuerte der Steppke den in der Szene einmaligen Dreiachser über die Piste.
Der zweite Gaudipreis ging an Dieter Gronewold aus Münkeboe, der einen Rasenmäher um 80 Zentimeter verlängert und mit einem alten Lanz-Trecker-Motor ausgestattet hat. „Das ist einfach nur ein Spaß für die Kinder“, so der 39-Jährige.
Richtig ernst nahmen es die Fahrer beim Geschwindigkeits-Rennen. Hier siegte der Schortenser Michael Gruhn vor zwei Fahrzeugen aus dem Wiesmoorer Proffal-Team.
Wenn auch die Zuschauerzahl unter den Erwartungen der Veranstalter lag - denen, die da waren, hat es gefallen. „Originelle Sache, so etwas gibt es bei uns nicht“, meinte Birgit Ortmann, Urlauberin aus Bottrop.
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