Auf Menschen, nicht einfach nur auf ein Auto.
Und wenn wir über die Größe der Steine reden, dann müsste man auch berücksichtigen, wie feste der Tritt war.
Aber auch auf gepanzerte Menschen. Also ich hatte schon mal etwas dickere Klamotten + Helm und Maske auf und hab Soft Air Kugeln abgekriegt. Davon merkt man nichts mehr. Auch hier nochmal: Das entschuldigt das ganze nicht, aber ich würde jemandem der ein wenig mehr Demo-Erfahrung hat, unterstellen das diejenigen sowas auch wissen und man eben im aller schlimmsten Fall blaue Flecke erzeugt. Diese werden dann im Bericht und in der Presse nach wie vor als "verletzte Polizisten" aufgenommen. Wobei die Assoziation von "verletzte Polizisten" mindestens mit einer Behandlung zusammen hängt.
Und das beide male die Tritte fest genug waren, sieht man auf dem Video, aber nach wie vor bleibt das für mich eine der mieseren Aktionen die man machen kann. Auch wenn jetzt ein Demonstrant auf einem Polizisten sitzen würde und der andere zutritt.
Wenn du Sava vorwirfst, er wolle mit "Berichte[n] über Ausschreitungen von linker Seite die Fälle von Polizeigewalt jetzt irgendwie aufwiegen oder besser machen", dann musst du dir auch den Vorwurf gefallen lassen, andersrum linke Gewalt mit Hinweisen auf Polizeigewalt kleinzureden.
Aber wieso sollte ich mir den Vorwurf gefallen lassen müssen? Ich habe die Berichte über Polizeigewalt die ich poste doch niemals irgendwie in Zusammenhang mit dem gesetzt, was ich über solche Ausschreitungen gesagt habe. Auch einfach aus dem Grund, dass mein Hauptanliegen dabei der Vorwurf des strukturellen Rassismus war und ist. Das eine hat doch mit dem anderen gar nichts zu tun.
@SAVA hat sich aber in eine sarkastische fiktive Gestalt geschmissen, die sich über die Motive und Gründe des ganzen lustig macht und das ganze irgendwie in einen Zusammenhang setzt.
Artikel, die auch nur halbwegs neutral alle Seiten beleuchten und die Ereignisse unverzerrt darstellen gibt es halt (so gut wie gar) nicht. Und damit meine ich jetzt nicht, dass es abschließend keine Einordnung und Wertung gibt.
Egal, ob es jetzt um Fehlverhalten seitens der Polizei, Links- oder Rechtsextremer oder sonstwem geht (oder sonst ein Thema), es wird eigentlich immer irgendetwas überbetont/weggelassen, damit es zum eigenen Bild der Sache passt. Auf allen Seiten.
Sicher mag das so sein, aber es gibt ja auch einen guten Grund, wieso auch hier die BILD so verpöhnt ist. Und in dem Fall war der Artikel jetzt so offensichtlich, extrem parteiisch, dass es schon ins Auge springt. Wie gesagt...vermummte Demonstranten?!
Ich muss ehrlich sagen, mir fehlt die Muße, jetzt Quellen für diese Darstellung (die auch nicht gerade vor Objektivität zu strotzden scheint) zu suchen.
Was war denn zuerst? Dass die Polizei die Demonstranten hart angegangen ist, oder dir brennenden Barrikaden und Sachbeschädigungen?
In ersterem Fall frage ich mich, wie man auf den Gedanken kommt, "oh, die Polizei behandelt uns ungerecht, wir zerstören jetzt mal das Eigentum Unbeteiligter".
Im zweiten Fall stellt sich wieder die Frage, woher man die Legitimation für diese Sachbeschädigungen nimmt, und wie man sich dann noch selber im Recht sehen kann, wenn die Polizei mit entsprechender Härte vorgeht.
Auf mögliches Fehlverhalten der Polizei, für das mir die Quellen fehlen, gehe ich jetzt nicht ein.
(die Sache mit den Autos, die auf eine Menschenmenge zurasen, von denen das vordere rechtzeitig bremst und das hintere dann warum auch immer auffährt, entzieht sich aber tatsächlich meinem Verständnis)
Natürlich strotzen die nicht vor Objektivität, dass sind private Twitter-Accounts. Aber wenn man davon ein paar nachliest, bildet sich eben ein Bild.
Und wenn ich lese, dass die Polizei schon den halben Tag lang die Straße abgesperrt hat, dann war die Polizei zu erst da. Das kann man relativ gut daran sehen, dass die Besetzer irgendwann twittern, dass die Polizei mit immer mehr Trara anrückt und um Hilfe fragen. Ein paar Stunden später gab es dann irgendwann diese Demos.
Wieso man das ganze als gut und Richtig betrachtet kann ich dir nicht genau sagen. Das ist auch nicht meine Ansicht. Was ich dabei nur immer zu Bedenken geben möchte: Es ist eine Extremsituation, wenn vor dir plötzlich eine Wand von schwergepanzerten und bewaffneten Einheiten steht, nebenbei eventuell noch Tränengas fliegt und du genau weißt, dass du da mit etwas Pech einfach an den falschen Cop geraten kannst, dem völlig egal ist, ob du dich gerade noch aggressiv zeigst, oder nicht. Ich habe schon des öfteren von Verständnis dafür gelesen, dass Polizisten auch nur Menschen seien (Was an sich natürlich auch völlig richtig ist!) und man da eben auch manchmal Fehler macht. Aber ich sehe dieses Verständnis selten für Demonstranten, die im Gegensatz zur Polizei keine Ausbildung und geschulte Kollegen im Hintergrund haben.
Am Ende leben wir aber in einem Rechtsstaat, und an das geltende Recht hat man sich dann auch zu halten.
Um ein Ziel zu erreichen sollten Rechtsbrüche somit stets das allerletzte Mittel sein.
Und ob diese Hausbesetzer vorher alle anderen rechtskonformen Möglichkeiten versucht haben?
Unabhängig davon sind die Krawalle jedenfalls ganz und gar nicht dazu geeignet, Missstände in den Fokus zu rücken, sie lenken eher davon ab. Und um die Krawalle geht es ja hier primär, nicht um die Hausbesetzung die dazu geführt hat.
Also da titelt zumindest die Leipziger Volkszeitung anders:
https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/...m-Mietpreise-und-bezahlbares-Wohnen-wieder-an
Und ja, ich würde dir da zum größten Teil auch Recht mit der Aussage geben, ich glaube aber, dass auch in einem Rechtsstaat gewisse Mittel wie ziviler Ungehorsam, oder eben gewisse radikalere Protestformen in manchen Fällen gut und richtig sind. Als Beispiel vielleicht mal Containern. Da halte ich es für ein Unding, dass sowas kriminalisiert wird.
Auch in einem Rechtsstaat ist eben Recht nicht immer gleich auch Gerecht. Wenn ich da an viele Rechte im LQBTQ+ Bereich denke, die wir heute für selbstverständlich halten, dann sollte man dabei nicht vergessen, dass die sich durch Gewaltsame Proteste erkämpft werden mussten.
Vielleicht wird es da etwas deutlicher, dass du mitunter gar keine große Möglichkeit hast, rechtskonforme Mittel überhaupt anzuwenden? Es wird dabei immer davon ausgegangen, dass jeder hier ja die gleichen Möglichkeiten hat. Das ist ähnlich falsch wie das Mär mit den gleichen Bildungschancen.
sehe ich auch so. wenn man jetzt wieder etwas anderes selber höher einordnet (das leerstehenden haus), wird damit wieder mal impliziert, dass die schuld für derartige krawalle nicht bei den verursachern liegt.
ansonsten sage ich es so kurz wie möglich: keiner von uns kennt die umstände, warum das haus leer stand und was vorgefallen ist. daraus aber mal wieder einen misstand zu konstruieren, den keiner von uns bewerten kann, ist immer wieder eine position, die man sich anhand seines eigenen luxulebens leisten kann.
hausbesitzer oder vermieter sind nicht auch per se geldgeile menschen. diese menschen zahlen für gewöhnlich eine menge geld an den staat und tragen zudem nicht unbeachtliche risiken. zahlt der mieter nich, nimmt die bude auseinander, will nicht räumen? pech gehabt, dass kann dauern und oft bleiben die vermieter dann auf dem schaden sitzen. kenne ich aus direktem sozialen umfeld übrigens.
die stadt oder irgendwelche anwohner bauen an bürgersteigen rum? in vielen gemeinden dürfen das dann die hausbesitzer blechen, ganz egal ob die es wollen oder nicht. welche heizungen man verwenden darf, öfen etc. wird alles reglementiert.
man kann sich gerne drüber aufregen, dass häuser, aus welchen gründen auch immer leerstehen. aber warum das so ist und was dahintersteckt, geht schlussendlich nur einen was an. und das ist der hausbesitzer.
Naja, die Schuld liegt ja in Unzufriedenheit mit dem bestehendem System.
Aber ich leugne gar nicht, dass man als Hausbesitzer sicherlich viele Pflichten hat.
Man kann aber zu den Umständen einen Bild-Artikel finden, in dem der Hausbesitzer als das Opfer dargestellt wird. (Zu finden, wenn man nach Ludwigstraße 71 und BILD sucht)
Der Mann besitzt ein mittelständiges Unternehmen und wollte sich mit den beiden Immobilien die Rente aufbessern. Also ich weiß nicht, ob man das jetzt Geldgeilheit nennen kann, aber da wollte jemand der schon viel Geld hat, noch mehr Geld...
Andersherum kennst du aber auch nicht die Situationen der Demonstranten und Besetzer, bezeichnest die aber trotzdem durchgehend pauschal als Leute die ja eigentlich im Luxus leben usw.
Ich frage mich bei sowas, wieso der Typ der eine eigene Firma und genug Kapital besitzt um sich zwei Mehrfamilienhäuser zu kaufen und dann aber kein Geld ausgeben will um die zu sanieren, das Opfer sein soll. Der Man schlägt übrigens auch alle Angebote aus bezüglich abkaufen, oder als Wächterhaus, etc. weil er sich sowas ja nicht aufzwängen lassen wolle. Und ja, da mögen manche sagen, dass ist ja sein gutes Recht, aber es geht nach wie vor nicht um einen Fernseher, sondern um Wohnraum. Etwas das sich viele nicht mal leisten können. Geschweige denn, als Eigentum.
(Und nur um das auch dazu zu sagen: Meine Familie ist selber im Besitz eines Hauses.)[/QUOTE][/QUOTE]