Jeden den sie will und solange sie will ist einfach falsch wiedergegeben. Aber ich gebe dir recht das sind sehr weit gefasste Befugnisse, die auch schnell mal missbraucht werden könnten. Ein großes Echo hat es in der Tat nicht gegeben. Das könnte aber auch schlicht und einfach daran liegen dass es ausschließlich um sogenannte 'Gefährder' geht, was eine ziemlich starke Einschränkung darstellt:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zei...-deutschland-bka-islamismus-innere-sicherheit
Poltitisches Interesse von Fußballfans in allen Ehren, aber das scheint mir nicht gerade auf St.Pauli Fans gestrickt.
Übrigens meint das bayrische Innenministerium gerade NICHT "nur" Terroristen mit dem Terminus "Gefährder". Der Innenminister ist einer DER Hardliner für eine Verschärfung der Linie gegen Linksautonome, und alles, was irgendwie links aussieht, ist dabei für ihn verdächtig - von der Partei Die Linke nur angefangen. Sind für ihn alles verkappte Sozialisten, Kommunisten, Chaoten. Der macht da keinen Unterschied.
Nein, jeden, den sie will. Es reicht ja jetzt schon der Verdacht, dass jemand eine Straftat begehen KÖNNTE. Worin dieser Verdacht besteht, bleibt völlig offen.
Wir als Metaller sind da direkt betroffen, nicht nur Fußballfans von gewissen Vereinen. Das kennen wir doch, habe ich Erfahrungsberichte zuhauf. Metalshirt und schwarze Klamotten reichen bei der Polizei oft schon aus, damit eine Routinekontrolle mal etwas intensiver wird. Je nachdem, welche Nase einen da gerade kontrolliert. Oder es wird auch mal gern nach Hautfarbe kontrolliert. Ob das aus praktischer oder statistischer Sicht sinnvoll ist, ist ja egal. Otto Normalsterblicher läuft einfach Gefahr, durch die Wahl seiner Kleidung unverschuldet in ein Muster zu passen, das ihn dann eben mal hinter Gitter bringt - ein Richter schaut erst nach drei Monaten drauf.
dann triffts wenigstens mal die richtigen
^SLAP*dann triffts wenigstens mal die richtigen
Du sprichtst wichtige Punkte an, ich denke aber du liegst aber in der Einschätzung der Tragweite dennoch falsch. Das liegt auch an der nicht ganz eindeutig formulierten Rechtslage, die zudem auch noch von Bundeslang zu Bundesland anders ausgestaltet und ausgelegt wird.
Die Antwort der Bundesregierung besagt dass der Verdacht mit Tatsachen begründbar sein muss. Es würde mich sehr überraschen wenn dem dann nicht sehr viel schneller als in drei Monaten nachgegangen würde. Man legt bei der Einstufung als Gefährder dieselben Kriterien an, die eine Telekommunikationsüberwachung rechtfertigen würden. Es ergäbe keinen Sinn die Anzahl derer künstlich aufzublähen, weil eine umfassende Überwachung bzw. Festnahme (edit: aller Gefährder) aus Personalmangel ohnehin schon nicht möglich ist.
Drei Monate sind die Grenze der Festsetzungsdauer ohne einen richterlichen Haftbefehl. Das bedeutet sicherlich nicht dass vorher kein Richter 'draufschaut'.
slap!
schlussendlich ist es doch eh so, dass der "staat" und/oder die polizei nur verlieren kann. sind leude als gefährder eingestuft, heißt es auf der einen seite, da werden aufgrund bestimmter merkmale menschen von vornherein ungerechtfertigterweise eingruppiert.
diese merkmale werden sich dann cherry picking like ausgesucht und in die argumentation mit eingeflochten. gerne auch mit verweisen darauf, dass man auf dem anderen auge ja wissentlich blind sei.
schlussendlich, wie schon öfter betont, sind zumeist alle beteiligten seiten ideologisch aufgeladen und suchen weniger einen konsens, als vielmehr die bestätigung ihrer eigenen impliziten theorien.
Ist das uns allen eigentlich durchgegangen?
Bayern hat sein Gefährder-Gesetz verschärft.
Nach dem Gesetz darf die bayrischen Staatsmacht jeden, den sie will, völlig anlasslos einsperren. Und zwar, so lange sie will. Jeder ist verdächtig. Im Zweifel reicht es wahrscheinlich, wie ein "Extremist und Chaot" (O-Ton Joachim Herrmann) auszusehen, damit man verdächtig ist.
Ich bin mal auf die kommenden Auswärtsspiele vom FC St. Pauli in Bayern gespannt. Der Fanclubsprecherrat hat jedenfalls eine Warnung ausgegeben.
Sind eigentlich schon fast türkische Verhältnisse. Glückwunsch, Erdogan in Deutschland! Man schaue nach Bayern!
Ist das uns allen eigentlich durchgegangen?
Bayern hat sein Gefährder-Gesetz verschärft.
Nach dem Gesetz darf die bayrischen Staatsmacht jeden, den sie will, völlig anlasslos einsperren. Und zwar, so lange sie will. Jeder ist verdächtig. Im Zweifel reicht es wahrscheinlich, wie ein "Extremist und Chaot" (O-Ton Joachim Herrmann) auszusehen, damit man verdächtig ist.
Ich bin mal auf die kommenden Auswärtsspiele vom FC St. Pauli in Bayern gespannt. Der Fanclubsprecherrat hat jedenfalls eine Warnung ausgegeben.
Sind eigentlich schon fast türkische Verhältnisse. Glückwunsch, Erdogan in Deutschland! Man schaue nach Bayern!
Alter Schwede, das hab ich ja gar nicht mitbekommen!!!
Da wird meine Generation wohl auch noch ihre Chaostage bekommen...
Was das für Leute bedeuten kann, die etwas von der Norm abweichen, will ich mir gar nicht ausmalen. Es ist ja schon seit längerer Zeit in Bayern so, dass die Bullen, nicht Normalos auf dem Kieker haben.
Wenn ich meine Familie in München besuche, brauch ich keine halbe Stunde um von der ersten Streife kontrolliert zu werden. Und wenn man glaubt, die Bullen in Kölle wären unfreundlich, dann hat man die Kollegen aus Bayern noch nicht erlebt...
Alter Schwede, das hab ich ja gar nicht mitbekommen!!!
Da wird meine Generation wohl auch noch ihre Chaostage bekommen...
Was das für Leute bedeuten kann, die etwas von der Norm abweichen, will ich mir gar nicht ausmalen. Es ist ja schon seit längerer Zeit in Bayern so, dass die Bullen, nicht Normalos auf dem Kieker haben.
Wenn ich meine Familie in München besuche, brauch ich keine halbe Stunde um von der ersten Streife kontrolliert zu werden. Und wenn man glaubt, die Bullen in Kölle wären unfreundlich, dann hat man die Kollegen aus Bayern noch nicht erlebt...
warüm
schlussendlich ist es doch eh so, dass der "staat" und/oder die polizei nur verlieren kann. sind leude als gefährder eingestuft, heißt es auf der einen seite, da werden aufgrund bestimmter merkmale menschen von vornherein ungerechtfertigterweise eingruppiert. diese merkmale werden sich dann cherry picking like ausgesucht und in die argumentation mit eingeflochten. gerne auch mit verweisen darauf, dass man auf dem anderen auge ja wissentlich blind sei.
auf der anderen seite wird dann wieder kritisiert, dass es leute schaffen ihre geplanten aktionen durchzuführen und dann wieder mit schimpf und schande auf die unfähigkeit der behörden verwiesen.
werden dann engere kriterien für sachverhalte wie gefährder formuliert, wird bspw. ein abdriften in erdogansche oder orbansche gefilde postuliert.
interessanter wäre da vielleicht eine exemplarische darlegung, wie man sich denn eine bessere alternative vorstellen würde.
schlussendlich, wie schon öfter betont, sind zumeist alle beteiligten seiten ideologisch aufgeladen und suchen weniger einen konsens, als vielmehr die bestätigung ihrer eigenen impliziten theorien.
Über jeden Scheiß wird regional/online berichtet, aber darüber ist nix zu finden – ein Schelm, wer übles darüber denkt...
Ich laufe garantiert schon seit mehr als 2 Jahrzehnten nicht rum, wie 08/15 Otto-Normalbürger, aber – auf Holz klopf – kontrolliert wurde ich die letzten 20 Jahre exakt 2 x, und da wars beide male eine allgemeine Verkehrskontrolle (und in den Alkomaten pusten durfte ich, trotz meiner diesbezüglicher Anfrage, auch nicht).
Gerade am Hauptbahnhof München gabs für mich ein wirklich witziges Ereignis, war nach der Rückfahrt von Wacken 2014 (und Duschen ist kein Heavy Metal ).
Wir waren insgesamt 7 Leute, mit entsprechend viel Gepäck. Die Jungs sind zum Burger King abgerauscht, ich saß an Gleis 11 auf meinem Stuhl und habe das Gepäck bewacht. Kommt Bundespolizei auf mich zu, sie gleich in meine Richtung losgestartet.
Im sitzen sag ich direkt zu ihr: "Servus, Sie wollen jetzt sicher meinen Ausweis sehen" und will den schon rauskramen. Daraufhin sie: "Nein, nein, aber ich wollte fragen, ob das alles Ihr Gepäck ist", ich hab dann geantwortet, dass wir insgesamt 7 Leute sind, vom Wacken kommen, und die restlichen 6 Leute gerade beim Burger King Futter holen.
Sie meinte dann, ja, vom Wacken habe sie schon gehört, und obs uns gefallen hätte, bissi Smalltalk eben. So nach 1, 2 Minuten kam ich dann auf die Idee – ich wollte unbedingt eine rauchen – sie zu fragen, ob sie für ein paar Minuten ein Auge auf unser Gepäck schmeissen könne , weil ich eben gerne eine rauchen (am Rauchereck, ~150 Meter entfernt) gehen wollen würde. Meinte sie ganz trocken: "Ach, rauchen Sie doch einfach, stört hier ja niemanden" verschränkt die Arme, dreht sich um und stellt sich mit dem Rücken zu mir, 2 Meter vor mich hin.
Fazit: Unter Polizeibewachung am Hauptbahnhof München im Nichtraucherbereich geraucht
aussagen persönlicher natur mögen zwar ein gewisses meinungsbild prägen, sind meiner meinung nach aber weder (statistisch) relevant noch repräsentativ, da sie zu sehr durch das eigene bias geprägt sind.
Du sprichtst wichtige Punkte an, ich denke aber du liegst aber in der Einschätzung der Tragweite dennoch falsch. Das liegt auch an der nicht ganz eindeutig formulierten Rechtslage, die zudem auch noch von Bundeslang zu Bundesland anders ausgestaltet und ausgelegt wird.
Die Antwort der Bundesregierung besagt dass der Verdacht mit Tatsachen begründbar sein muss. Es würde mich sehr überraschen wenn dem dann nicht sehr viel schneller als in drei Monaten nachgegangen würde. Man legt bei der Einstufung als Gefährder dieselben Kriterien an, die eine Telekommunikationsüberwachung rechtfertigen würden. Es ergäbe keinen Sinn die Anzahl derer künstlich aufzublähen, weil eine umfassende Überwachung bzw. Festnahme (edit: aller Gefährder) aus Personalmangel ohnehin schon nicht möglich ist.
Drei Monate sind die Grenze der Festsetzungsdauer ohne einen richterlichen Haftbefehl. Das bedeutet sicherlich nicht dass vorher kein Richter 'draufschaut'.