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Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.642
5.562
128
Oumpfgard
Du kannst jede beliebige Summe so runterrechnen aber selbst da ist 30 Euro pro Monat über Jahrzehnte eben nicht wenig. Die wirkliche erstickende Belastung kommt am Ende zustande wenn man alle hausgemachten Zusatzbelastungen aufaddiert und das noch auf andere Faktoren die Kosten erhöhen für Familien wie Wohnungsmarkt. Und wenn dann die nächste Krise kommt hat man die Zusatzbelastungen immer noch und irgendwo in Deutschland entscheiden die 30 Euro "was die Schulkinder auf dem Pausenbrot haben".
Was meine verdrehte Wahrnehmung der Realität angeht: Ich rede ja auch mit Menschen sind sogar CDU Mitglieder darunter und ich sehe was an Unis produziert wird und wie die Gesellschaftswissenschaften seit Jahrzehnten ein Nährboden für radikale Linke waren und sind. Dafür gibt es genügend Beispiele über die Jahrzehnte man muss nicht gleich die RAF nehmen. Ich stimme dir zu, dass es für einen politischen Diskurs wichtig ist dass man einander zuhört und nicht vom Gegenüber annimmt er sei der Teufel in Menschengestalt. Insofern sind meine drastischen Formulierungen nicht hilfreich wenn man an Dialog interessiert ist.
Aber linke Aktivisten haben seit Jahrzehnten genau das gemacht dem Establishment, dem Kapitalismus und den Konservativen vorgeworfen die schlimmsten Menschen zu sein und selbst für sich die Herzensgüte gepachtet zu haben und damit den gesellschaftlichen Diskurs vergiftet. Überall dort wo linke Utopien realisiert werden kommt es zur Katastrophe aber sozialistische Ideen sind immer noch gesellschaftsfähig dabei gehören sie an den Rand zu Skinheads und anderen Extremisten.
Die Absicht meiner Kommentare war dann auch hauptsächlich den Spiegel vorzuhalten und eine andere Sichtweise, dass die Linke eben nicht per se die Guten sind. Linke Projekte müssen an ihren Resultaten gemessen werden und nicht an ihrem Anspruch und ihrer Motivation. Die Energiewende ist das beste Beispiel wie sie oft verteidigt wird: "es gut, dass irgendwas gemacht wird" die wirkliche Frage ist nicht ob der Klimawandel existiert das ist geklärt sondern was genau zu tun ist und das ist eben teilweise eine politische Frage und da kann es keinen wissenschaftlichen Konsens geben. Selbst ich würde 30 Euro im Monat ausgeben um den Planeten zu retten. Aber das tun die 30 Euro eben nicht.

Gestern Maischberger reingezappt das war mal wieder das perfekte Beispiel für Befangenheit von ARD und ZDF. Die AntiG20 Soziologin die offen mit Gewalt sympathisiert verhaspelt sich minutenlang in Dünnpfiff alle anderen schauen ins Leere "warum sitze ich hier und warum haben die die eingeladen" und die Moderatorin lässt alles ewig weiterlaufen. Dann der Bosbach (den ich auch nicht immer leiden kann Kritik ist bekannt er hört sich gerne reden und sitzt in jeder zweiten Talkshow) traut sich auf den Punkt gebracht Kontra zu geben und wird nach wenigen Sekunden von Maischberger abgewürgt. Er musste dann drohen das Studio zu verlassen zurecht die Ungerechtigkeit und Befangenheit und das Kern des Problems was das Thema der Sendung war, waren an dem Punkt so eindeutig wie man es selten sieht.

Und die Maischberger ist noch eine der Lichtgestalten relativ gesehen. Aber die ist auch nicht alleine sie hat Leute in der Produktion sitzen die die Sendung durchplanen.

@MetallKopp Gleich einen Teil der Gesellschaftswissenschaften an den Unis zumachen die produzieren nämlich die Drogensüchtigen :)

Ich hab jetzt nicht die Zeit näher drauf einzugehen, aber du gehst leider immernoch nicht wirklich auf die Fragen ein, die ich dir gestellt habe. Woher hast du diese ganzen Annahmen. Mal jetzt von der moderationssache weg, würde mich ehrlich interessieren, wie du darauf kommst.

Und zu "den" Gesellschaftswissenschaften: Mit wie vielen Gesellschaftswissenschaftlern hast du denn bisher so darüber gesprochen? Und ich persönlich probiere zumindest erstmal mir selbst den Spiegel vorzuhalten, bevor ich das bei anderen mache. Es kommt mir zumindest nicht so vor, als hättest du deine Perspektive wirklich hinterfragt und reflektiert. Das macht natürlich nicht so viel Spaß wie das bei anderen zu machen, aber ist ein guter Anfang.
 
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PopoMetal

W:O:A Metalhead
8 Juni 2009
1.296
152
88
@Hirnschlacht
Sorry, dass ich auf deine Fragen nicht alle eingehe ich versuch das nachzuholen.
Warum ich der Meinung bin, dass der überwiegende Teil der Medienlandschaft links ist?
Weil meine Erfahrung ist, dass der überwiegende Teil der Medienschaffenden links ist leider habe ich zu dem Thema keine gute Studie gefunden nur diverse Umfragen die das bestätigen. Und weil ich mir die Resultate ansehe was geschrieben und gesendet wird. Und wie selbst in eigentlich neutralen Institutionen wie ARD und ZDF ständig linke Tendenzen zu erkennen sind. Ist ja auch kein Wunder wenn die Mitarbeiter in einer linken "Bubble" sind. Interessanterweise ist die Grafik die du gepostet hast von einem linken Think Tank wo wieder die von mir schon genannten Soziologieprofessoren sitzen. Die Karte selbst würde ich jetzt nicht anzweifeln aber die haben eben ein Interesse die Medienlandschaft als ausgewogen darzustellen und das bildet nicht die gesamte Bandbreite ab selbst wenn man neue Medien außen vor lässt.

Woher habe ich diese ganzen Annahmen?
Ich würde das einfach als meine Wahrnehmung der Realität und eine darauf basierende These bezeichnen. Dass die überwältigende Anzahl der Soziologieprofessoren und Studenten links ist bzw erweitert auf alle Humanwissenschaften? Mit wievielen muss ich darüber gesprochen haben damit ich diese Meinung haben darf? Habe schon mit welchen gesprochen aber nicht sehr lange und ja das ist ziemlich dünn (wobei einer in meinem Freundeskreis eventuell zählt). Aber du nimmst ja auch nicht die gegenteilige Position ein. Das wäre eine intellektuell ehrenwerte Gegenthese zu meiner These. Stattdessen stellst du nur Gegenfragen ob ich meine Meinung denn schonmal hinterfragt hätte. Ich bin ständig in meinem Leben mit gegenteiligen Positionen konfrontiert worden. Schule, Uni, Arbeitsplatz, Medien, Kultur, Freunde und Bekannte. Und es ist ja auch nicht so, dass ich schon immer so krass drauf war vor 20 Jahren war das alles viel harmloser in einigen Bereichen war ich sogar eher links. Das ist ja ein Prozess gewesen bei mir und der hat auch seine Gründe wenn man eben jahrelang als politisch, geschichtlich interessierter Mensch durch die Gegend läuft dann macht man sich eben Gedanken. Und es ist auch nicht so als hätte ich nur nie das Licht gesehen man wird ja ständig mit den klassischen Erzählungen für Soziale Gerechtigkeit, kulturelle Vielfalt, Umweltschutz und alternative Energien, Tierschutz und Massentierhaltung, Kapitalismuskritik usw. konfrontiert.

Aber ja wie Sava schon sagte die Fronten sind verhärtet und uns geht es noch gut in Deutschland wird noch spannend werden.
 

Neuromancer

W:O:A Metalhead
16 Juni 2013
1.070
129
88
Kleiner Hinweis: Bundeszentrale für Politische Bildung, http://www.bpb.de/system/files/pdf/TGH4WP.pdf/ Seite 10.
https://de.statista.com/statistik/d...erenz-von-politikjournalisten-in-deutschland/
http://www.focus.de/finanzen/news/money-inside-was-journalisten-waehlen_aid_1032835.html

Zum Thema Studenten und links: manchmal bekommt man den Eindruck, daß in ASTA/STURA paar verkappte Maoisten sitzen. Und die Gnome & Zotteltrinen von der GHG (die traditionell sehr stark an den Unis/FHs ist) sind auch gut realitätsfern. Anderseits nehmen die bürgelich geprägten Verbindungen im Gewicht immer mehr ab.
 

Blake

Schnucki
5 Aug. 2014
25.620
11.448
130
34
Rheinhessen
Kleiner Hinweis: Bundeszentrale für Politische Bildung, http://www.bpb.de/system/files/pdf/TGH4WP.pdf/ Seite 10.
https://de.statista.com/statistik/d...erenz-von-politikjournalisten-in-deutschland/
http://www.focus.de/finanzen/news/money-inside-was-journalisten-waehlen_aid_1032835.html

Zum Thema Studenten und links: manchmal bekommt man den Eindruck, daß in ASTA/STURA paar verkappte Maoisten sitzen. Und die Gnome & Zotteltrinen von der GHG (die traditionell sehr stark an den Unis/FHs ist) sind auch gut realitätsfern. Anderseits nehmen die bürgelich geprägten Verbindungen im Gewicht immer mehr ab.
@PopoMetal so geht das.
Die erste Quelle ist zwar ein bisschen alt (2006) aber sie wird auch durch die zweite Quelle belegt.

Was meinst du mit GHG?
In der ASTA sehe ich auch eher politisch linke Studenten, aber zumindest in Marburg gibt es sehr viele (pflichtschlagende) Studentenverbindungen und die meisten von denen sind rechts bis sehr stark rechts.
 

Neuromancer

W:O:A Metalhead
16 Juni 2013
1.070
129
88
GHG = Grüne HochschulGruppe
Von traditionellen (ob nun nichtschlagend oder schlagend) Verbindungen habe ich bis jetzt kaum was mitbekommen, die sind in der Minderheit. In Marburg war ich allerdings noch nie, scheint eine Ausnahme zu sein?
 

Blake

Schnucki
5 Aug. 2014
25.620
11.448
130
34
Rheinhessen
GHG = Grüne HochschulGruppe
Von traditionellen (ob nun nichtschlagend oder schlagend) Verbindungen habe ich bis jetzt kaum was mitbekommen, die sind in der Minderheit. In Marburg war ich allerdings noch nie, scheint eine Ausnahme zu sein?
Die sind mir dafür nicht bekannt. Aber Marburg ist schon ziemlich Grün.
In den Studentenhochburgen sind Verbindung wohl schon sehr verbreitet (Münster, Marburg etc.), wobei Marburg im Vergleich nochmal sehr extrem sein soll (keine Ahnung ich halte mich da raus, ich habe nur von zwei Kumpels die in Münster und Köln in Verbindungen sind gehört, dass sie öfters für irgendwelche Treffen in Marburg waren).
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
23.047
759
130
Klostermoor
www.reaperzine.de
Sorry, eigentlich wollte ich da gar nicht so groß drauf eingehen und auch nicht den Artikel zerpflücken und mir nur die Punkte raussuchen, die meiner Meinung nach Angriffsfläche bieten. Ist mir vielleicht nicht so gelungen.
Möchte deshalb nochmal kurz klarstellen, worum es mir ging.
[...]

Du, Dein Text läuft total ins Leere.

Stell' Dir doch mal bitte für einen Moment vor, dass es nicht nur die beiden Lager Pro-Polizei und Contra-Polizei gibt, und sonst nix dazwischen. Du bezeichnest die Anwohner hier schon wieder als "Gegenseite" - warum? Und dann krieg das bitte in Deinen Kopf, dass es sehr wohl sein kann, dass Polizisten im Großen und Ganzen auch Menschen sind und darüber hinaus ganz tolle noch dazu, dass es Leute gibt, die das wissen, und dass die Polizei als Institution im größeren Zusammenhang trotzdem widerrechtlich handeln kann. Da sprechen wir dann nicht davon, dass der einzelne Polizist wider besseren Wissens einfach nach Lust und Laune den Macho-Knüppler raushängen lässt, sondern dass Einsatzkonzepte und Einsatztaktiken auf allerhöchster Ebene so ausgelegt werden, dass eben Rechtsbrüche drin sind.

Das sind Probleme der Polizeileitung, Einsatzleiter, Polizeichefs und Innenbehörde. Die gibt es, das ist Fakt.

So, und jetzt schauen wir nochmal auf die Stellungnahme, die von Anwohnern verfasst und unterzeichnet wurde. Anwohner, die nicht wie wir von kilometerweit entfernten Wohnzimmersofas das Ganze beurteilen anhand der Bilder, die wir von der einen oder anderen Seite präsentiert bekommen. Anwohner, die sowohl Polizei als auch Linke in Hamburg seit Jahren kennen, von ihren Gepflogenheiten und den Problemchen wissen und sie in einen größeren Kontext einordnen können.

Ich verrate Dir mal was, wir müssen nicht nur deswegen der Staatsmacht blind vertrauen, weil die Alternative noch schlimmer wäre. Diejenigen, die hoheitliche Rechte ausüben, müssen ganz genau beguckt werden, weil Macht immer verleitet. Sie müssen ganz ganz hohe Anforderungen erfüllen, sie müssen IMMER besser sein als die, gegen die sie stehen. Das ist viel verlangt, und die Menschen in diesen Berufen verdienen dafür unseren Respekt. Trotzdem ist das kein Freifahrtschein, und wenn ich Dich und viele andere so reden höre, dann lese ich ganz viele Freifahrtscheine da heraus. Ich war acht Jahre lang Teil dieser hoheitlichen Staatsmacht, war Offizier mit Personalverantwortung. Ich weiß einiges von den Mechanismen, denen solche Berufsgruppen unterliegen.

Die Anwohner haben ihre Besorgnis zum Ausdruck anhand ihrer Beobachtungen zum Ausdruck gebracht. Es braucht nicht noch mehr Distanzierung von der Gewalt, die passiert ist, Distanzierung war genug drin. Und weiß Gott genügend Leute dürfen jetzt endlich wieder so richtig schön über die bösen Linken schimpfen, ohne dass einer groß was dagegen sagen kann. Und das tun sie. Überall Solidarität mit unserer Polizei. Wenn die Beobachtungen der Anwohner eben anders waren, dann können sie das auch sagen und ihre Schlüsse daraus ziehen. Das ist nicht automatisch eine einseitige Schuldzuweisung.

Ich gebe da auch nochmal was zu bedenken. Dieser G20-Gipfel war seit zwei Jahren angekündigt. Ein Gipfel in einer der absoluten Hochburgen der Autonomen schlechthin. Man hätte spätestens seit Beginn dieser Zweijahresfrist damit rechnen können, dass radikale Gegenwehr stattfinden würde. Hat denn niemand die Szene beobachtet? Haben denn die sog. "szenekundigen Beamten" in Hamburg nichts dazu zu sagen gehabt? Wusste man das nicht? Ich meine, bei anderen Gipfeln anderswo sind schon Gullydeckel zugeschweißt worden. Hat man Hamburg ähnlich gesichert? Nein. Das betreffende Gerüst am Haus, von dem aus die Angriffe stattfanden, stand da schon lange. Die Polizei wurde seit ZWEI MONATEN vor dem Gipfel mehrfach (auch öffentlich) auf die damit verbundene Gefahr hingewiesen und ermächtigt, das Gerüst abbauen zu lassen. Der Besitzer ist selber hingegangen. Was ist passiert? Nix.

Das ließe sich noch viel weiter fortführen, aber alleine hier schon drängt sich mir folgende Frage auf: Ist die verantwortliche Einsatzplanung für den Gipfel ein Haufen hirnloser Vollidioten, die nicht mal den Wochenendeinkauf ihrer Oma planen könnten - oder ist die Eskalation kalkuliert zugelassen worden?
 
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Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
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Leverkusen

phönix

W:O:A Metalgod
18 Sep. 2008
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SAVA

W:O:A Metalgod
4 Aug. 2014
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Hansestadt
Du, Dein Text läuft total ins Leere.

Stell' Dir doch mal bitte für einen Moment vor, dass es nicht nur die beiden Lager Pro-Polizei und Contra-Polizei gibt, und sonst nix dazwischen. Du bezeichnest die Anwohner hier schon wieder als "Gegenseite" - warum? Und dann krieg das bitte in Deinen Kopf, dass es sehr wohl sein kann, dass Polizisten im Großen und Ganzen auch Menschen sind und darüber hinaus ganz tolle noch dazu, dass es Leute gibt, die das wissen, und dass die Polizei als Institution im größeren Zusammenhang trotzdem widerrechtlich handeln kann. Da sprechen wir dann nicht davon, dass der einzelne Polizist wider besseren Wissens einfach nach Lust und Laune den Macho-Knüppler raushängen lässt, sondern dass Einsatzkonzepte und Einsatztaktiken auf allerhöchster Ebene so ausgelegt werden, dass eben Rechtsbrüche drin sind.

Das sind Probleme der Polizeileitung, Einsatzleiter, Polizeichefs und Innenbehörde. Die gibt es, das ist Fakt.

So, und jetzt schauen wir nochmal auf die Stellungnahme, die von Anwohnern verfasst und unterzeichnet wurde. Anwohner, die nicht wie wir von kilometerweit entfernten Wohnzimmersofas das Ganze beurteilen anhand der Bilder, die wir von der einen oder anderen Seite präsentiert bekommen. Anwohner, die sowohl Polizei als auch Linke in Hamburg seit Jahren kennen, von ihren Gepflogenheiten und den Problemchen wissen und sie in einen größeren Kontext einordnen können.

Ich verrate Dir mal was, wir müssen nicht nur deswegen der Staatsmacht blind vertrauen, weil die Alternative noch schlimmer wäre. Diejenigen, die hoheitliche Rechte ausüben, müssen ganz genau beguckt werden, weil Macht immer verleitet. Sie müssen ganz ganz hohe Anforderungen erfüllen, sie müssen IMMER besser sein als die, gegen die sie stehen. Das ist viel verlangt, und die Menschen in diesen Berufen verdienen dafür unseren Respekt. Trotzdem ist das kein Freifahrtschein, und wenn ich Dich und viele andere so reden höre, dann lese ich ganz viele Freifahrtscheine da heraus. Ich war acht Jahre lang Teil dieser hoheitlichen Staatsmacht, war Offizier mit Personalverantwortung. Ich weiß einiges von den Mechanismen, denen solche Berufsgruppen unterliegen.

Die Anwohner haben ihre Besorgnis zum Ausdruck anhand ihrer Beobachtungen zum Ausdruck gebracht. Es braucht nicht noch mehr Distanzierung von der Gewalt, die passiert ist, Distanzierung war genug drin. Und weiß Gott genügend Leute dürfen jetzt endlich wieder so richtig schön über die bösen Linken schimpfen, ohne dass einer groß was dagegen sagen kann. Und das tun sie. Überall Solidarität mit unserer Polizei. Wenn die Beobachtungen der Anwohner eben anders waren, dann können sie das auch sagen und ihre Schlüsse daraus ziehen. Das ist nicht automatisch eine einseitige Schuldzuweisung.

Ich gebe da auch nochmal was zu bedenken. Dieser G20-Gipfel war seit zwei Jahren angekündigt. Ein Gipfel in einer der absoluten Hochburgen der Autonomen schlechthin. Man hätte spätestens seit Beginn dieser Zweijahresfrist damit rechnen können, dass radikale Gegenwehr stattfinden würde. Hat denn niemand die Szene beobachtet? Haben denn die sog. "szenekundigen Beamten" in Hamburg nichts dazu zu sagen gehabt? Wusste man das nicht? Ich meine, bei anderen Gipfeln anderswo sind schon Gullydeckel zugeschweißt worden. Hat man Hamburg ähnlich gesichert? Nein. Das betreffende Gerüst am Haus, von dem aus die Angriffe stattfanden, stand da schon lange. Die Polizei wurde seit ZWEI MONATEN vor dem Gipfel mehrfach (auch öffentlich) auf die damit verbundene Gefahr hingewiesen und ermächtigt, das Gerüst abbauen zu lassen. Der Besitzer ist selber hingegangen. Was ist passiert? Nix.

Das ließe sich noch viel weiter fortführen, aber alleine hier schon drängt sich mir folgende Frage auf: Ist die verantwortliche Einsatzplanung für den Gipfel ein Haufen hirnloser Vollidioten, die nicht mal den Wochenendeinkauf ihrer Oma planen könnten - oder ist die Eskalation kalkuliert zugelassen worden?
Sorry Koppi, ich bin in vielen Punkten ganz bei Dir und vielleicht habe ich den Artikel auch völlig falsch interpretiert und den Leuten Unrecht getan. Ich denke jedoch, dass das Statement hier und da kontrovers diskutierbare Passagen hat.
Mir war die Darstellung zu einseitig und hin und wieder zu verharmlosend. Wenn das die tatsächliche Wahrnehmung der Leute war, ok, akzeptiere ich gerne, so richtig nachvollziehen kann ich es aber nicht. Auch, wenn ich dem Treiben nur im TV zugesehen habe, habe ich doch mehr als nur dumme und lästige Kravalltouristen gesehen, die Scheiben einschlagen und Geldautomaten demoliert haben. Ich habe Zustände gesehen, die ein entschlossenes Vorgehen der Polizei notwenig gemacht haben. Diese Punkte auszublenden und zu sagen, dass alles bissl doll aufgebauscht wird, kann ich nicht verstehen. So liest es sich aber für meine Begriffe. Da kann es schonmal passieren, dass man in eine Ecke gestellt wird, in die man vielleicht gar nicht gestellt werden will. Gleichzeitig will ich die Polizei und Politik als Entscheider nicht uneingeschränkt in Schutz nehmen. Nur Fehler auf beiden Seiten konnten zu solchen Ereignissen führen. Beideseits daraus zu lernen wäre schon ganz gut. Reichlich Ansatzpunkte sind ja vorhanden.
Am Ende wird wieder Ruhe einkehren bis der 1. Mai vor der Tür steht. Dann wird man sehen, was Phase ist, ob man aus diesen schrecklichen Vorfällen gelernt hat - auf beiden Seiten. Die Politik und Teile der Presse schlachten die Ereignisse aktuell zwar noch ziemlich ekelhaft aus, aber auch das wird sich legen.

Übrigens als Bemerkung am Rande:
Diese Woche wurde beim Schleswig-Holstein Magazin erwähnt, dass die Polizei gar keine große Zeit zum Verschnaufen hat, weil die nächsten Großereignisse anstehen: 2. Bundesliga demnächst wieder in Kiel und auch das Wacken Open Air.
Da dachte ich nur so bei mir, dass das WOA nun wirklich ein sehr schlechtes Beispiel für harte Polizeieinsätze ist. Den Umgang mit der Polizei habe ich dort immer als sehr entspannt wahrgenommen. Dort werden sie als Notwendigkeit beim überwiegenden Teil der Besucher betrachtet und akzeptiert. Der Umgang miteinander ist eher locker bis spaßig. So sollte es doch sein...
 

Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
20.904
14.743
128
33
Leverkusen
Da dachte ich nur so bei mir, dass das WOA nun wirklich ein sehr schlechtes Beispiel für harte Polizeieinsätze ist. Den Umgang mit der Polizei habe ich dort immer als sehr entspannt wahrgenommen. Dort werden sie als Notwendigkeit beim überwiegenden Teil der Besucher betrachtet und akzeptiert. Der Umgang miteinander ist eher locker bis spaßig. So sollte es doch sein...

Vielleicht ist ja auch nur das Wetter gemeint, das den Einsatz dort anstrengend machen kann :o
 

luna.lunatik

W:O:A Metalmaster
16 Juli 2010
7.536
2.073
118
Oberbayern am Land :-D
Na da bin ich ja mal gespannt, ob da was draus wird.

Dürfen da dann eigentlich gar keine Männer hin, oder beschränkt sich das aufs Publikum? Wäre mal interessant.

Gute Frage. Wenn auch nur Frauen dort arbeiten dürfen, wirds wohl eine Bühne in Leichtbauweise :ugly:
Gerade im Bereich Bühnen-, Licht- und Tontechnik hab ich nur gaaanz wenige Frauen kennenlernen dürfen, das Material wiegt halt einfach und wird zu 95% von Hand bewegt und aufgebaut.

Zumindest aber die Crowdsurf-Dichte würde sich verringern... ich stell mir gerade bildlich vor, wie ein paar zierliche 50 kg Mädels eine Dame mit -sagenwireinfachmal- 70 kg hochheben und über Kopf weiter tragen :KO:
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.642
5.562
128
Oumpfgard
@Hirnschlacht
Sorry, dass ich auf deine Fragen nicht alle eingehe ich versuch das nachzuholen.
Warum ich der Meinung bin, dass der überwiegende Teil der Medienlandschaft links ist?
Weil meine Erfahrung ist, dass der überwiegende Teil der Medienschaffenden links ist leider habe ich zu dem Thema keine gute Studie gefunden nur diverse Umfragen die das bestätigen. Und weil ich mir die Resultate ansehe was geschrieben und gesendet wird. Und wie selbst in eigentlich neutralen Institutionen wie ARD und ZDF ständig linke Tendenzen zu erkennen sind. Ist ja auch kein Wunder wenn die Mitarbeiter in einer linken "Bubble" sind. Interessanterweise ist die Grafik die du gepostet hast von einem linken Think Tank wo wieder die von mir schon genannten Soziologieprofessoren sitzen. Die Karte selbst würde ich jetzt nicht anzweifeln aber die haben eben ein Interesse die Medienlandschaft als ausgewogen darzustellen und das bildet nicht die gesamte Bandbreite ab selbst wenn man neue Medien außen vor lässt.

Diese Umfragen könntest du uns dann ja zeigen?

Und ich würde übrigens der Aussage, dass die politische Gesinnung von journalisten überwiegend links ist, nichtmal anzweifeln. Die Statistiken die gezeigt wurden zeigen eine mal stärker und mal schwächer ausgeprägte aber dennoch leichte Mehrheit. Das hat aber noch lange nichts damit zu tun, dass diese besagten Journalisten an der Abschaffung des Westens arbeiten. DAS war aber deine Aussage. Diese Aussage isgt überhaupt erst das Problem gewesen, weil du damit behauptet hast, die Journalisten würden im geheimen daran arbeiten unsere momentane Gesellschaftsordnung abzuschaffen. Du bezichtigst sie also einer Verschwörung. Ich sehe mir auch regelmäßig an was geschrieben und gesendet wird, auch vom ARD und ZDF und trotzdem komme ich nicht zum Schluss, dass diese Medien den Westen abschaffen wollen. Eher das Gegenteil. Jetzt ist also die Frage wie du von der Aussage "Die Medien sind stärker links geprägt" zu der Aussage "Die Medien planen heimlich die Abschaffung des Westens" kommst?

Woher hast du die Infos zu polisphere? Ich meine, ein Soziologie Professor ist noch nicht automatisch links. Und was noch viel wichtiger ist: Links ist nicht automatisch falsch, oder unobjektiv. Ich sage garnicht, dass diese Karte da der Weisheit letzter Schluss ist. Und natürlich ist die unvollständig. Sie zeigt aber, dass es definitiv viele Medien gibt, die sich eher dem Rechten Spektrum zurechnen lassen. Auch von PI, Compact, RT und Konsorten mal abgesehen, gibt es da vieles. Sogar reltaiv guten Journalismus wie Achgut und Tichys Einblick und sogar das Massenzeug wie BILD, RTL und Focus. Und da hört die Liste nicht auf.

@Hirnschlacht
Woher habe ich diese ganzen Annahmen?
Ich würde das einfach als meine Wahrnehmung der Realität und eine darauf basierende These bezeichnen. Dass die überwältigende Anzahl der Soziologieprofessoren und Studenten links ist bzw erweitert auf alle Humanwissenschaften? Mit wievielen muss ich darüber gesprochen haben damit ich diese Meinung haben darf? Habe schon mit welchen gesprochen aber nicht sehr lange und ja das ist ziemlich dünn (wobei einer in meinem Freundeskreis eventuell zählt). Aber du nimmst ja auch nicht die gegenteilige Position ein. Das wäre eine intellektuell ehrenwerte Gegenthese zu meiner These. Stattdessen stellst du nur Gegenfragen ob ich meine Meinung denn schonmal hinterfragt hätte. Ich bin ständig in meinem Leben mit gegenteiligen Positionen konfrontiert worden. Schule, Uni, Arbeitsplatz, Medien, Kultur, Freunde und Bekannte. Und es ist ja auch nicht so, dass ich schon immer so krass drauf war vor 20 Jahren war das alles viel harmloser in einigen Bereichen war ich sogar eher links. Das ist ja ein Prozess gewesen bei mir und der hat auch seine Gründe wenn man eben jahrelang als politisch, geschichtlich interessierter Mensch durch die Gegend läuft dann macht man sich eben Gedanken. Und es ist auch nicht so als hätte ich nur nie das Licht gesehen man wird ja ständig mit den klassischen Erzählungen für Soziale Gerechtigkeit, kulturelle Vielfalt, Umweltschutz und alternative Energien, Tierschutz und Massentierhaltung, Kapitalismuskritik usw. konfrontiert.

Aber ja wie Sava schon sagte die Fronten sind verhärtet und uns geht es noch gut in Deutschland wird noch spannend werden.

Jeder wird sein ganzes Leben mit Gegenpositionen konfrontiert. Irgendwer im Umkreis hat immer einer andere Meinung. Die Frage ist was man daraus macht. Ich meine damit: Ist dir schonmal in den Sinn gekommen dass diese Soziologieprofessoren (Also Leute die sich Wissenschaftlich mit der Gesellschaft auseinandersetzen) eventuell Recht haben? Weil sie es immerhin zu einer Professorenschaft in diesem Feld gebracht haben? Versteh mich nicht falsch: Nur weil jemand Professor in irgendwas ist, hat er nicht automatisch Recht. (Es gibt Zoologie-Professoren, die Kreationisten geworden sind.) Aber wenn du dich mit einem guten Soziologen mal länger und ausführlich unterhältst, merkst du ziemlich schnell, dass der nicht einfach nur eine linke Meinung vertritt, weil er verblendet ist und die unbedingt vertreten will, sondern weil er damit meist faktisch im Recht ist. Diese Person kann ihre Meinung meist mit Studien, Statistiken und wissenschaftlicher Literatur untermauern und hat diese Studien, Statistiken und Literatur sogar noch selbst dazu untersucht und nicht nach einer Googlesuche die nächstbesten Einträge kopiert. Natürlich kann diese Person auch immer noch im Unrecht sein, aber man selbst sollte an dieser Stelle doch zumindest einsehen, dass man einfach nicht auf dem gleichen Wissensstand ist, wie diese Person. Es mag sein, dass ich dir jetzt Unrecht tue, aber es wirkte auf mich zumindest so, als hättest du selbst kein Studium in der Richtung absolviert, oder dich näher mit der Fachliteratur beschäftigt? Hast du mal Adorno, Comte, oder Habermas oder irgendwas aus der Richtung gelesen?

Ich stelle dir die Gegenfrage, ob du deine Meinung schonmal hinterfragt hast, weil du im Post zuvor groß angekündigt hast, du würdest anderen den Spiegel vorhalten wollen. Das halt ich aus genannten Gründen für ziemlich großspurig. Du würdest doch andersherum niemals auf die Idee kommen, zum Beispiel einem Informatiker zu erklären, wieso Quantencomputer eigentlich totaler Unsinn sind, ohne überhaupt mal mehr gemacht zu haben als Windows an oder aus. Oder das Beispiel was ich schonmal brachte, wo ein Flacherdler, der offen zugibt, dass er keine Ahnung von Mathe hat, dem Physiker erklären will, wieso er falsch liegt. Wie kommst du jetzt also drauf, du wärst derjenige der dazu berufen ist, anderen den Spiegel vorzuhalten? Und selbst wenn man das könnte, wie würde das auf dich wirken, wenn einer dieser Geisteswissenschaftler hier rein kommt und groß ankündigt, er würde diesen ganzen Wutbürgern und Verschwörungstheoretikern jetzt mal so richtig den Spiegel vorhalten? Da würdest du doch sofort einsehen, wie falsch du lagst? Oder vielleicht doch eher aus reinem Prinzip auf Durchzug stellen? Es kommt generell nie gut an, wenn sich Menschen auf ein so hohes Roß setzen.