Meldung des Tages

  • Als neues Loginsystem benutzen wir die Wacken.ID. Damit du deinen jetzigen Account im Wacken Forum mit der Wacken.ID verknüpfen kannst, klicke bitte auf den Link und trage deine E-Mail Adresse ein, die du auch hier im Forum benutzt. Ein User mit deinem Benutzernamen und deiner E-Mail Adresse wird dann automatisch angelegt. Du bekommst dann eine E-Mail und musst deine Wacken.ID bestätigen.

    Sollte es Probleme geben, schreibt uns bitte.

    Klicke hier, um deinen Account in eine Wacken.ID zu migrireren.

Neuromancer

W:O:A Metalhead
16 Juni 2013
1.070
129
88
Mir ging es jetzt gerade tatsächlich um den Fall. Es ist ja im Thread (ob ernst gemeint oder nicht, das ist nicht immer so klar erkennbar) angesprochen worden dass bei dieser Tat ein Migrationshintergrund im Raum steht.
Diese Information kam von einer größeren Nachrichtenseite.

Viele Medien haben in Ihrer Berichterstattung darauf verzichtet, weil es mit Hinblick auf das Statement der Polizei als nicht relevant erachtet wurde. Um das genauer zu bewerten fehlen uns aber Informationen. Ich habe da für mich eine Verbindung zu den nachfolgenden Posts gesehen. Wenn das aber nicht so gemeint war auch gut.

Manchmal ist es weniger wichtig, was die Medien schreiben als was die Medien nicht schreiben.
Übrigens war da auch ein Schuß Islam im Spiel.

Mich würde hier mal interessieren ob die beiden Kategorien aus Sicht eines Psychologen wirklich so unterschiedlich sind. Mir gehen da in beiden Fällen Begriffe wie Eifersucht, Kontrollverlust, Ansehensverlust (oder die Angst davor) und Existenzängste (was das Fortbestehen der sozialen Gemeinschaft der Familie und die auch finanzielle Situatuion angeht) durch den Kopf.
Frag nicht den Psychologen, frag den Soziologen. Siehe unten.

Sicherlich ist es gut herauszustellen wenn familiär-kulturelle Zwänge eine solche Situation auslösen oder verstärken.
Man sollte aber schon vermeiden bei jedem Täter mit Migrationshintergrund direkt von 'Ehrenmorden' zu sprechen.
"Ehrenmorde" gibt es hier in unserer Kultur per se nicht, ein Mord kann keine Ehre wiederherstellen oder (angenommene) Ehrverletzungen rächen.

In anderen Kulturen mit noch etwas archaischeren Ansichten gibt es ihn allerdings schon. Trifft eine Religion auf ein geistig im Frühmittelalter steckengebliebenes Bergdorf und Religion und Lebensweise werden vermischt, dann kommt da eine explosive Mischung raus. Importiert man entsprechende Menschen, so importiert man auch deren Kultur - mit allen Folgen.
Es gibt da nette Untersuchungen von Migrationsforschern dazu.
 

Wacki10

W:O:A Metalmaster
17 Aug. 2010
20.680
30
93
Bei Erlangen
Diese Information kam von einer größeren Nachrichtenseite.



Manchmal ist es weniger wichtig, was die Medien schreiben als was die Medien nicht schreiben.
Übrigens war da auch ein Schuß Islam im Spiel.


Frag nicht den Psychologen, frag den Soziologen. Siehe unten.


"Ehrenmorde" gibt es hier in unserer Kultur per se nicht, ein Mord kann keine Ehre wiederherstellen oder (angenommene) Ehrverletzungen rächen.

In anderen Kulturen mit noch etwas archaischeren Ansichten gibt es ihn allerdings schon. Trifft eine Religion auf ein geistig im Frühmittelalter steckengebliebenes Bergdorf und Religion und Lebensweise werden vermischt, dann kommt da eine explosive Mischung raus. Importiert man entsprechende Menschen, so importiert man auch deren Kultur - mit allen Folgen.
Es gibt da nette Untersuchungen von Migrationsforschern dazu.

Ehrenmord gibt es bei uns schon sehr lang...wir nennen es nur anders...

-FAMILIENDRAMA- :o
 

EvilJay

W:O:A Metalmaster
19 Dez. 2009
12.330
1
83
Bochum/Sauerland
"Ehrenmorde" gibt es hier in unserer Kultur per se nicht, ein Mord kann keine Ehre wiederherstellen oder (angenommene) Ehrverletzungen rächen.

Wenn du schon die ganze Zeit so rumtrollst, meinst du mit "unsere Kultur" sicher die westlich-christliche Kultur.

Was ist dann mit dem Vendetta-Prinzip? Oftmals als Rache für Ehrverletzung genutzt-.-
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.640
5.560
128
Oumpfgard
Mich würde hier mal interessieren ob die beiden Kategorien aus Sicht eines Psychologen wirklich so unterschiedlich sind. Mir gehen da in beiden Fällen Begriffe wie Eifersucht, Kontrollverlust, Ansehensverlust (oder die Angst davor) und Existenzängste (was das Fortbestehen der sozialen Gemeinschaft der Familie und die auch finanzielle Situatuion angeht) durch den Kopf.

Sicherlich ist es gut herauszustellen wenn familiär-kulturelle Zwänge eine solche Situation auslösen oder verstärken.
Man sollte aber schon vermeiden bei jedem Täter mit Migrationshintergrund direkt von 'Ehrenmorden' zu sprechen.

Das soll auch keiner tun. Habe auch noch nie den Eindruck gehabt, dass das getan wird.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden Dinge gleichsetzbar sind. Bei einem Gefühl wie "Ansehensverlust" mag das vielleicht noch irgendwie Überschneidungen haben, aber ansonsten sind es zwei völlig verschiedene Motive. (Ich teile das jetzt mal stumpf in Kategorie "Familiendrama" und "Ehrenmord".)

Beim Familiendrama resultiert die Verlustangst eher davor das komplette familiäre Gefüge zu verlieren und am Ende Allein zu sein. Beim Ehrenmord hingegen ist der Täter in einer völlig stabilen Familie. Oft ist es auch so, dass der Täter die Tat nicht als Fehler ansieht, sondern als gut und richtig und sich sogar dafür festnehmen lässt.

Dem Familientragödien Täter ist völlig egal ob Nachbar XY ihn gut findet oder nicht, für den Ehrenmord Täter ist das pauschal gesagt jedoch wichtiger als das leben seiner Kinder. Darum finde ich das ganze auch so abscheulich.

Und gerade weil so ein Ehrenmord noch vollkommen überlegt ausgeführt, oder befohlen wird, sollte man es nicht einfach als Geisteskrankheit abtun. Das schützt die Täter in dem Fall. Ich meine, keine Frage ist bei denen irgendwas ganz gewaltig zu Bruch gegangen, aber eben nicht so, dass sie nicht Herr ihrer Sinne sind, sondern nur das diese Sinne äußerst pervertierte Schlüsse ziehen.

sign

Bei vielen Tätern der 'Familiendramen' mag ein familiär-kulturell geprägtes Idealbild vom Familienleben ebenfalls dazu beigetragen haben den Ausweg in der Gewalt an der eigenen Familie zu suchen. Die Maxime dass die klassische Familie nicht scheitern sollte oder darf findet wohl in allen Kulturkreisen große Zustimmung.

Rether geht es in dem Vergleich ja auch darum herauszustellen dass es einen Unterschied in der öffentlichen Berichterstattung und Diskussion über die beiden von die skizzierten Arten von Gewaltverbrechen innerhalb der Familie gibt oder gegeben hat (ist ja schon eine ganze Zeit her dass er das gesagt hat).

Wenn man von einem 'Ehrenmord' spricht hat man einen oder mehrere Mörder, die man verurteilt und ihre vermeintlich irrationalen Motive (zurecht) zerpflücken kann. Die Berichterstattung über ein 'Familiendrama' hingegen beschäftigte sich seltener mit solchen Motiven. Ich nehme an oft auch weil die Täter sich im Anschluss an ihre Tat häufiger selbst getötet haben und man Tote schlecht befragen kann.

Wie gesagt: Wenn ich mich an diese sogenannten Familiendramen erinnere, ist da meistens irgendwer ausgerastet. Natürlich gibt es auch da Täter die so eine Rache planen, von mir aus auch, weil sie ein gewissen Familienideal Bild haben. Aber der große Unterschied ist auch da wieder, dass es keine Gesellschaft gibt, die dieser Person einredet, man muss dieses Familienbild um jeden Preis so aufrecht erhalten. Beim Ehrenmord trifft das aber zu. Es steht eine ganze Gesellschaft dahinter, die solche taten verlangt. Es ist ein Mord mit System.
 

Wacki10

W:O:A Metalmaster
17 Aug. 2010
20.680
30
93
Bei Erlangen
Das soll auch keiner tun. Habe auch noch nie den Eindruck gehabt, dass das getan wird.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden Dinge gleichsetzbar sind. Bei einem Gefühl wie "Ansehensverlust" mag das vielleicht noch irgendwie Überschneidungen haben, aber ansonsten sind es zwei völlig verschiedene Motive. (Ich teile das jetzt mal stumpf in Kategorie "Familiendrama" und "Ehrenmord".)

Beim Familiendrama resultiert die Verlustangst eher davor das komplette familiäre Gefüge zu verlieren und am Ende Allein zu sein. Beim Ehrenmord hingegen ist der Täter in einer völlig stabilen Familie. Oft ist es auch so, dass der Täter die Tat nicht als Fehler ansieht, sondern als gut und richtig und sich sogar dafür festnehmen lässt.

Dem Familientragödien Täter ist völlig egal ob Nachbar XY ihn gut findet oder nicht, für den Ehrenmord Täter ist das pauschal gesagt jedoch wichtiger als das leben seiner Kinder. Darum finde ich das ganze auch so abscheulich.

Und gerade weil so ein Ehrenmord noch vollkommen überlegt ausgeführt, oder befohlen wird, sollte man es nicht einfach als Geisteskrankheit abtun. Das schützt die Täter in dem Fall. Ich meine, keine Frage ist bei denen irgendwas ganz gewaltig zu Bruch gegangen, aber eben nicht so, dass sie nicht Herr ihrer Sinne sind, sondern nur das diese Sinne äußerst pervertierte Schlüsse ziehen.



Wie gesagt: Wenn ich mich an diese sogenannten Familiendramen erinnere, ist da meistens irgendwer ausgerastet. Natürlich gibt es auch da Täter die so eine Rache planen, von mir aus auch, weil sie ein gewissen Familienideal Bild haben. Aber der große Unterschied ist auch da wieder, dass es keine Gesellschaft gibt, die dieser Person einredet, man muss dieses Familienbild um jeden Preis so aufrecht erhalten. Beim Ehrenmord trifft das aber zu. Es steht eine ganze Gesellschaft dahinter, die solche taten verlangt. Es ist ein Mord mit System.

Ich sage mal...Mord ist Mord...egal welch tolle Hintergründe es dafür gibt oder die Erklärungen sein mögen....ich finde weder den Einen noch den Anderen gut...:o
 

Mü_Exotic

W:O:A Metalgod
7 Aug. 2006
84.145
11.623
168
Ein "Familiendrama" aufgrund verletzter Ehre ist etwas anderes als ein Ehrenmord, weil?

"Ein Ehrenmord ist nach dem BKA-Bericht ein Mord, der “aus vermeintlich kultureller Verpflichtung heraus innerhalb des eigenen Familienverbands verübt wird, um der Familienehre gerecht zu werden”. Ein Ehrenmord findet also (meistens) mit Einwilligung der Familie statt und wird nicht aus Gründen wie Eifersucht begangen, sondern weil das Opfer gegen die “Familienehre” verstoßen hat, indem sie sich z.B. zu westlich kleidete, vorehelichen Sex hatte oder homosexuell war." :o