mal was schönes

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schneeWITCHen

W:O:A Metalhead
24 Nov. 2001
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East of the Rhine
ein gedicht dessen wahrheit mich dermaßen ankotz das es schon wieder schön ist:


welcher wahn dem erdengast
auch entdämmert und erblasst
eines fühlt man in dem treiben:
eltern...bleiben

stiller pol im lebensbraus
leutchen. übers grab hinaus.
mine fällt und freundschaft fällt,
wenn die seelen unserer welt
sich im trug und kampf zerreiben:
eltern... bleiben

welcher wahn dem erdengast
auch entdämmert und erblasst
eines starken engels hand
soll es überm totenlad
in die ewigen sterne schreiben:
eltern... bleiben



von alfred kerr
 

^ZOMBIE^

W:O:A Metalhead
30 Jan. 2002
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SÜDÄN
Dan schreib ich auch ma wat schönes rein:

LOBPREIS, O SATAN, dir, in hoher Himmel Pracht,
Wo einstens du geherrscht; und in der Hölle der Nacht;
Wo du, besiegt, nun weilst in schweigend dunklen Träumen!
Den Geist laß unter der Erkenntnis Baum einst säumen
Im Frieden dort bei dir, wenn über dein Haupt
Er sich zum Tempeldach verzweigt und frisch belaubt!
 

Aragorn

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
11.174
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57
Green Valley Country
Wollen


Bei dir sein wollen
mitten aus dem was man tut
weg sein wollen
bei dir verschwunden sein

Nichts als bei dir
näher als Hand an Hand
enger als Mund an Mund
bei dir sein wollen

In dir zärtlich zu dir sein
dich küssen von aussen
und dich streicheln von innen
so und so und auch anders

Und dich einatmen wollen
immer nur einatmen wollen
tiefer tiefer
und ohne Ausatmen trinken

Aber zwischendurch Abstand suchen
um dich sehen zu können
aus ein zwei Handbreit Entfernung
und dann dich weiterküssen



von Erich Fried
 
Zu viel Stille?

Auf dem Weg durch dunkle Tage,
durch die weite kalte Zeit,
an dem Ort wo ich verzage,
was vor mir liegt, scheint weit.

All mein Denken liegt im Nebel, all mein Wissen birgt Verdruss,
denn was Traum scheint ist doch Leben, dem ich mich heut´ schon stellen muss.
Ach, ward mir doch die Lösung, des Rätsels Antwort zugetan,
so müsste ich nicht irren, nicht wandeln in der Menschheit Wahn.

Das Entdecken des Realen,
des Wortes hinterm Licht,
dafür musst ich hart bezahlen,
mehr geben kann ich nicht.

Weit entfernt erscheint die Dämmerung,
aus der Zukunft klingt ein Lied,
und die Stimme singt von Rettung,
deren Sanftheit ich nie riet.

Gern würd´ ich den Klängen lauschen, doch verstummen sie zu oft,
sie beherrschen meine Träume, dort höre ich sie schöner als erhofft.
Ist mein Weg hier schon zu Ende, ist die Antwort neues Ziel,
ist die Rast denn wohl die Lösung, oder will ich viel zu viel?





____________________________
Ist von mir, ich habe das während einer Matheklausur geschrieben, als ich schon wusste, dass ich genug Punkte haben würde und mir sowieso tausend andere Gedanken durch den Kopf gingen....
Ist bis jetzt das einzige (erste) Gedicht, das ich allein von mir selbest ist.
 

Norganos

W:O:A Metalhead
@Schlossvippach:
Das is echt cool! Erlaubst du mir, es in meine persönliche Sammlung aufzunehmen? Denn damit umfasst sie schon...äääh...ein Gedicht...*g*

PS: Aus welchem Film is nochmal deine Sig? Mir fällts im Moment nicht ein, liegt mir auf der Zunge und hält sich daran fest...
 

Legolas

W:O:A Metalmaster
28 Dez. 2001
16.955
0
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40
Kriftel
In worten schwer läßt sich nur sagen, wie schwarz die nacht sein kann,
wie dunkel schon ein milder abend, wenn leere mich umgibt.....

(illuminate - verfall)
 

Biermagnet

W:O:A Metalhead
"Aschenbachs Traum"

(aus: Thomas Mann: Tod in Venedig)

In dieser Nacht hatte er einen furchtbaren Traum - wenn man als Traum ein körperhaft - geistiges Erlebnis bezeichnen kann, das ihm zwar im tiefsten Schlaf und in völligster Unabhängigkeit und sinnlicher Gegenwart widerfuhr, aber ohne daß er sich außer den Geschehnissen im Raume wandelnd und anwesend sah; sondern ihr Schauplatz war vielmehr seine Seele selbst, und sie brachen von außen herein, seinen Widerstand - einen tiefen und geistigen Widerstand- gewalttätig niederwerfend, gingen hindurch und ließen seine Existenz, ließen die Kultur seines Lebens, vernichtet zurück.

Angst war der Anfang, Angst und Lust und eine entsetzte Neugier nach dem, was kommen wollte. Nacht herrschte, und seine Sinne lauschten; denn von weither näherte sich Getümmel, Getöse, ein Gemisch von Lärm: Rasseln, Schmettern und dumpfes Donnern, schrilles Jauchzen dazu und ein bestimmtes Geheul im gezogenem U-Laut, alles durchsetzt und grauenhaft süß übertönt von tief girrendem, ruchlos beharrlichem Flötenspiel, welches auf schamlos zudringende Art die Eingeweide bezauberte. Aber er wußte ein Wort, dunkel, doch das benennend, was kam: „Der fremde Gott!„ Qualmige Glut glomm auf: da erkannte er Bergland , ähnlich dem um sein Sommerhaus. Und in zerrissenem Licht, von bewaldeter Höhe, zwischen Stämmen und moosigen Felstrümmern wälzte es sich und stürzte wirbelnd herab: Menschen, Tiere, ein Schwarm, eine tobende Rotte,- und überschwemmte die Halde mit Leibern, Tumult und taumelndem Rundtanz. Weiber, strauchelnd über zu lange Fellgewänder , die ihnen vom Gürtel hingen, schüttelten Schellentrommeln über ihren stöhnend zurückgeworfenen Häuptern, schwangen stiebende Fackelbrände und nackte Dolche , hielten züngelnde Schlangen in der Mitte des Leibes erfaßt oder trugen schreiend ihre Brüste in beiden Händen. Männer , Hörner über den Stirnen, mit Pelzwerk geschürzt und zottig von Haut, beugten die Nacken und hoben Arme und Schenkel, ließen eherne Becken erdröhnen und schlugen wütend auf Pauken, währen glatte Knaben mit umlaubten Stäben Böcke stachelten, an deren Hörner sie sich klammerten und von deren Sprüngen sie sich jauchzend schleifen ließen. Und die Begeisterten heulten den Ruf aus weichen Mitlauten und gezogenem U-Ruf am Ende, süß und wild zugleich wie kein jemals erhörter:- hier klang er auf, in die Lüfte geröhrt wie von Hirschen, und dort gab man ihn wieder, vielstimmig, in wüstem Triumph hetzte einander damit zum Tanz und schleudern der Glieder und ließ ihn niemals verstummen. Aber alles durchdrang und beherrschte der tiefe, lockende Flötenton. Lockte er nicht auch ihn, den widerstrebend erlebenden, schamlos beharrlich zum Fest und Unmaß des äußersten Opfers? Groß war sein Abscheu, groß seine Furcht redlich sein Wille , bis zuletzt das seine zu schützen gegen den Fremden, den Feind des würdigen und gefaßten Geistes. Aber der Lärm, das Geheul, vervielfacht von hallender Bergwand, wuchs, nahm überhand, schwoll zu hinreißendem Wahnsinn. Dünste bedrängten den Sinn, der beizende Ruch der Böcke, Witterung keuchender Leiber und ein Hauch von faulenden Wassern, dazu ein anderer noch, vertraut, nach Wunden und umlaufender Krankheit. Mit den Paukenschlägen dröhnte sein Herz, sein Gehirn kreiste, Wut ergriff ihn, Verblendung, betäubende Wollust, und seine Seele begehrte, sich anzuschließen dem Reigen des Gottes. Das obszöne Symbol, riesig, aus Holz, ward enthüllt, und erhöht, da heulten sie zügelloser die Losung. Schaum vor den Lippen, tobten sie, reizten einander mit geilen Gebärden und buhlenden Händen, lachend und ächzend, stießen die Stachelstäbe einander ins Fleisch und leckten das Blut von den Gliedern. Aber mit ihnen, in ihnen war der Träumende nun und dem fremden Gotte gehörig. Ja, sie waren er selbst, als sie reißend und mordend sich auf die Tiere hinwarfen und dampfende Fetzen verschlangen, als auf zerwühltem Moosgrund grenzenlose Vermischung begann, dem Gotte zum Opfer. Und seine Seele kostete Unzucht und Raserei des Untergangs.

Aus diesem Traum erwachte der Heimgesuchte entnervt, zerrüttet und kraftlos dem Dämon verfallen.
 

PanterAMann

W:O:A Metalmaster
7 Apr. 2002
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83
39
Nrw
www.myspace.com
hier sind so depriemirende gedichte 90 % aller gedichte sind immer auf deprie ...:(

regt das zum denken an ? an alte schlechte zeiten? naja bei mir is es so .... hem und das is scheiße...