mal was schönes

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morwen

W:O:A Metalhead
12 März 2002
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bochum/greifswald
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so, ich hab da mal ne idee fürnen neuen thread...vielleicht hat er ja bestand
also, ab mir so gedacht, adss vielleicht mal jemand ein paar nette zeilen hier von sich oder von anderen menschen niederschreiben mag...kann man ja immermal gebrauchen...schließlich sind wir metaller sehr gefühlvolle menschen
also....eröffne ich das ganze mal mit eichendorff:
 

morwen

W:O:A Metalhead
12 März 2002
212
0
61
40
bochum/greifswald
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Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschen leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.

Joseph Freiherr von Eichendorff
 

METi

W:O:A Metalmaster
Vergessen

Ich muss ständig an Dich denken .
Gerade stehe ich vorm Fenster
Und frage mich :
„Siehst Du dieselben Sterne wie ich ?
Leuchtet der Mond Dir genauso in die Augen wie mir ?“
Ich träume dabei von schönen Stunden ,
die wir gemeinsam verbringen .
Doch meinen innere Stimme sagt mir ,
dass es falsch ist ,so zu denken .
Jeden Tag immerzu Träume zu träumen ,
die nicht in Erfüllung gehen .
Ein Sturm kommt in mir hoch ,
voller Trauer und Schmerz .
Tränen fließen aus meinen Augen .
Ich breche zusammen
Und schreie voller Verbitterung :
„Verschwinde aus meinen Gedanken ,
aus meinem Leben !“
Du tust mir so verdammt weh ,
deshalb will ich Dich vergessen ,
weil ich Dich liebe !


By.....METgod666
Liebeskummer suckz
 

Lilith

W:O:A Metalhead
25 Nov. 2001
408
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39
Wien
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die welt dreht sich und wir drehen uns mit ihr. wir drehen uns alleine und wir werden durch andere gedreht. wir versuchen unser drehen zu koordinieren, zu kontrollieren und vorauszusehen, doch im vergleich, was wir zu dem nicht-beeinflussbaren beeinflussen können, wirkt es schon fast lächerlich, uns gegen diese kräfte zu stellen, und doch...


k.A.
 

Suwarin

W:O:A Metalmaster
26 Nov. 2001
11.842
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47
(ehem.Ruhrpott) Düsseldorf
Zwei Trinker

Ich versuchte zu schreiben,
ich existierte kaum,
meistens tippte ich
dreckiges Zeug für
Sexmagazine.

Eddie versuchte zu malen.
Auch er existierte kaum,
aber er war besser dran
als ich: Er wohnte
in einem grossen Haus
bei einer wunderschönen Frau
die ihn versorgte.

Eddie und ich
tranken immer zusammen.
Wir machten unsere Arbeit,
und nicht zu knapp, aber
wir tranken auch
nicht zu knapp.

Er hortete seine ganzen Bilder
im Keller des Hauses -
Hunderte lagen da
durcheinander und
zusammengeklebt.

Er malte nur mit
gelber Farbe, in die er
schwarze Tinte rührte.
Gelb war meine Lieblingsfarbe, deshalb
gefielen mir seine Bilder.

Tagsüber war ich
bei ihm und trank
und abends ging ich
zurück in meine Wohnung
und trank weiter
und tippte.

Es war eine
aufregende Zeit
obwohl wir es kaum
zu was brachten
und nie sehr weit weg waren
vom Irrenhaus oder
einem Leben in der Gosse.

Wir zechten mit Fremden
schlugen uns mit ihnen
schrien herum
in der prallen Sonne
oder um Mitternacht
es war uns scheissegal
wir platzten vor Energie.

Eddie hörte gern Musik
wenn er malte
und das verstand ich
denn beim Schreiben
hielt ich es genauso.

"Lies mir ein paar von deinen
gottverdammten Gedichten vor ..."

Ich las, und er
fuchtelte wild mit dem
Pinsel auf der Leinwand herum,
lauter Gelb mit schwarzen Striemen,
und seine wunderschöne Freundin
sah zu.

Es müssen wohl zwei
oder drei Monate gewesen sein
die wir so herumbrachten.

Eines Tages
ging ich rüber
und statt Eddie
machte mir seine
Freundin auf.

"Eddie ist fort", sagte sie.
"Ich hab ihn rausgeschmissen!"

"Hat er seine Bilder mitgenommen?"

"Nein. Die hab ich in die
Mülltonne gestopft!"

Mit einem mal
sah sie nicht mehr
wunderschön aus.

"Weisst du wo er
hin ist?"

"Nein, und es ist mir
auch scheissegal!"

Sie machte die Tür zu.

Eddie kam nie
bei mir vorbei.

Ab und zu mache ich mir
Gedanken über ihn.

Eines Abends
betrank ich mich und
ging nochmal zu dem Haus
und versuchte
seine ehemalige Freundin
herumzukriegen.

Ich schaffte es nicht.
Ich ging wieder nach Hause.

Ich musste weiter tippen.

Ich war fünfzig
und hatte keinen Job.

Ich versuchte es sogar mit Malen
aber ich war
nicht annähernd
so gut wie Eddie.
Also schrieb ich wieder
dreckige Stories.

Ich sah Eddie
nie mehr wieder
und nach einer Weile
verschwand er einfach
aus meiner Erinnerung.

Bis heute abend,
zehn Jahre danach.

Eddie, ich hab für andere
nicht viel übrig.

aber du hättest
vorbeikommen können
du hättest auf der
Couch schlafen können
oder auf dem Boden.

Das ist nicht viel,
ich weiss

aber Gelb ist meine
Lieblingsfarbe -

nur für den Fall
dass du dieses Gedicht
irgendwo siehst.
________________

Bukowski
 

morwen

W:O:A Metalhead
12 März 2002
212
0
61
40
bochum/greifswald
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Was der Wind in den Sand geschrieben

Dass das Schöne und Bedrückende
Nur ein Hauch und SChauer sei,
Dass das Köstliche, Entzückende,
Holde ohne Dauer sei:
Wolke, Blume, Seifenblase,
Feuerwerk und Kinderlachen,
Frauenblick im Spiegelglase
Und viel andre wunderbare Sachen,
Dass sie, kaum entdeckt, vergehen,
Nur von Augenblickes DAuer,
Nur ein Duft und Windeswehen,
Ach, wir wissen es mit Trauer,
Und das Dauerhafte, Starre
Ist und nicht so innig teuer:
Edelstein mit kühlem Feuer,
Glänzendschwere Goldesbarre;
Selbst die Sterne, nicht zu zählen,
Bleiben fern und fremd, sie gleichen
Uns Vergänglichen nicht, erreichen
Nicht das Innerste der Seelen.
Nein, es scheint das innigst Schöne,
Liebenswerte dem Verderben
Zugeneigt,stets nah am Sterben,
Und das Köstlichste: die Töne
Der Musik, die im Entstehen
Schon enteilen, schon vergehen,
Sind nur Wehen, Strömen, Jagen
Und umweht von leiser Trauer,
Denn auch nicht auf Herzschlags Dauer
Lassen sie sich halten, bannen;
Ton um Ton, kaum angeschlagen,
Schwindet schon und rinnt von dannen.
SO ist unser Herz dem Flüchtigen,
Ist dem Fließendem, dem Leben
Treu und brüderlich ergeben,
Nicht dem Festen, Dauertüchtigen.
Bald ermüdet uns das Bleibende,
Fels und Sternwelt und Juwelen,
Uns in ewigem wandel treibende
Wind- und Seifenblasenseelen,
Zeitvermählte, Dauerlose,
Denen Tau am Blatt der Rose,
Denen eines Vogels Werben,
Eines Wolkenspieles Sterben,
Schneegeflimmer, Regenbogen,
Falter, schon hinweggeflogen,
Denen eines Lachens Läuten,
Das uns im Vorrübergehen
Kaum gestreift, ein Fest bedeuten
Oder wehtun kann. Wir lieben
Was uns gleich ist, und verstehen,
Was der Wind in den Sand geschrieben.

Hermann Hesse
 

black

W:O:A Metalmaster
27 Nov. 2001
39.238
9
83
56
DÜSS-HELL-DORF
Schrei

Ein Schrei-
ausgestoßen aus einem Mund,
sich aufschwingend
in die Nacht,
wiederhallend
an grauen Mauern,
verschluckt
von schwarzen Fenstern,
herunterfallend auf kalten Straßen,
darauf fließend
wie Öl,
Treppen hinuntergleitend,
aufgesogen
von tiefen Kanalschächten,
aufgefressen von hungrigen Ratten.

HILFE! - Ein Schrei ...


((c) 1986-1998 by Yggen)
 

Emperor

W:O:A Metalmaster
30 Nov. 2001
13.380
2
83
Ruhrpott
Neulich in Heitabu saßen wir beim Met und überlegten das das so nicht weitergeht.
Unser Häuptling Rollo , rote Locke genannt , warf wütend sein Becher Met an die Wand.
"Der Sauladen hier ist mir zu ruhig wir ziehen hier bloß noch Frauen durch. Passt auf, wir schmieren uns paar Brote und trokeln in die Boote."

Refrain:
Dann sind wir auf See und singen das, Lied von die Wikingkers.
Schlach und schlach und wir saufen den Met bis keiner mehr steht,
unser Häuptling heisst rote Locke.
Wir verbrauchen viel Frauen und tun Leute beklauen und hauen uns reichlich auf die Glocke. Wir verbrauchen viel Frauen und tun Leute beklauen und hauen uns reichlich auf die Glocke.


"Volldampf voraus" brüllte Rollos Bruder.
"Geht kloar mi Jung , wo sind hier die Ruder."
Mensch war die Strömung stark, uns zitterten die Beine kein Wunder meinte Rollo wir sind noch anne Leine!
Hoy ein Wal , das Boot fing an zu beben, Heinrich der Starke muß sich wieder Übergeben.

Refrain

Vor Helgoland taten wir uns im Kreise drehen, es taten nämlich wilde Winde wehen.
Aus Haitabu, flach über die Wogen, kam uns ne Brieftaube zugeflogen.
Den die Nachricht war tum Glück auch stand, die Winde haben sich abgewandt.
Vor England schrien wir wie besessen: "Umdrehen, wir haben den Met vergessen!"

Refrain

Refrain

___________
Torfrock

(Können nen paar Fehler drin sein, habs nicht selbst übersetzt. *g*)
 

black

W:O:A Metalmaster
27 Nov. 2001
39.238
9
83
56
DÜSS-HELL-DORF
Schlußstrich

Endlich habe ich dein Bild
weggesteckt, nachdem ich es noch
monatelang umgedreht
neben meinem Bett aufgehoben hatte.
Ab heute Nacht
steckt es in einem Briefumschlag;
zusammen mit einem Brief, der besoffen
irgendwo im Regen
entstand, und der trotzdem
oder deshalb
der ehrlichste
ist, den ich dir je geschrieben habe,
und den ich trotzdem
oder deshalb
nie abgeschickt habe.
Zwischen Heftpflastern
und einem Taschenmesser
liegen jetzt die Überbleibsel
einer Hoffnung.
 

andrea

W:O:A Metalhead
25 Nov. 2001
1.676
0
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Leipzig
tothamon.de
Habs gesehn, dass es von Bukowski is, und hab mir hinterher auch überlegt, das es Schwachfug is Dir Beifall dafür zu klatschen :D
Aber geil isses trotzdem!!! ;)
 

Lilith

W:O:A Metalhead
25 Nov. 2001
408
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39
Wien
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IM NEBEL

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.