Naja, Du nennst ja einfach jeden alt, der älter wird. Also jeden. Nimmt jegliche Bedeutung aus dem Begriff. Hier ist er mal angebracht.
Echt interessant, dass ich das ganz anders sehe, obwohl unsere Vorstellungen von Metal ja nun wirklich ziemlich exakt gleichzeitig geformt wurden. Nur hast Du die letzten Jahre stark Deine Trueness konserviert, während ich mich inzwischen als posttrue bezeichnen würde. Ich bin ja einerseits vollkommen bei Dir, dass letztes Wochenende die altgedienten Armored Saint und die erfrischenden Newcomer der alten Schule, Night Demon, die besten Bands waren. Und ja, es ist natürlich nicht schön, wenn man sowas grandioses wie Grand Magus erst spät entdeckt. Ich selbst höre just in diesem Moment zum zweiten mal bei Mega Collosus rein und muss sagen, dass sie deutlich besser sind, als ich zuerst dachte. Aber andererseits langweilige ich mich bei vielen Konzerten von Bands, die nur innerhalb des alten Regelwerks sachen neu kombinieren, immer häufiger. Darum bin ich auch bei TNFO rausgegangen (obwohl ich die ja eigentlich mag!) und find es gar nicht schlimm, dass ich Skull Fist oder ganz mysteriös Hammerfall verpasst habe. Viele der besten Live-Momente hatte ich dieses Jahr bei Bands wie den Reitern, Skindred, Knasterbart oder Rumahoy. Die "old school"-Grenzen langweilen mich.
Aber letztlich ist es genau, wie Du sagst: Wenn Du kein Problem mit einem konservativen Musikgeschmack hast, sei er Dir gegönnt. Konservativ heisst ja nichts anderes, als das bestehende erhalten wollen. Das Gegenteil von Innovation, Veränderung, Kreativität. Quasi eine Wette, dass es nicht mehr besser wird. Das sehe ich ganz und gar nicht so.