Ich weiss doch, dass Dein Geschmack diverser ist. Aber nach Wochen der Huldigung von Parkway Drive, In Flames (unter Vernachlässigung der Frühphase), Asp, Disturbed, Ice Nine Kills, Slipknot und Architects, hab ich dann doch gedacht "only noughties kids will understand this". Denn da ist mir deutlich geworden, dass da zwei reden, deren Metal-Sozialisation mal gut ne Dekade nach meiner statt gefunden hat. Gefühlt war das letzte eurer Themen, das mich persönlich angesprochen hat, Longdrinks im Bühnenbereich

(stimmt nicht ganz, die Behemoth-Folge war auch sehr cool!). Hab mir als Fan aber natürlich auch alle anderen Folgen interessiert angehört. Die letzte Diversity-Folge fand ich vor dem Hintergrund dann jedoch echt erfrischend!
Ich hab da in den letzten Jahren viel darüber nachgedacht. Ganz klar ist Nostalgie ein wichtiger Faktor, und der hängt davon ab, wann man angefangen hat, Metal zu hören. Und ganz klar hängt davon auch ab, was man als gegeben hinnimmt und was man erstmal als die Offenbarung des Metal oder schockierend fand. Bei Phänomenen wie Hammerfall vs. Grunge, Pantera oder frühen Rammstein muss man schon dabei gewesen sein, um sie voll würdigen zu können. Und was für mich Manson, NIN oder Goethes Erben waren, waren davor halt Cooper, Mercyful Fate und Venom und danach Slipknot und Asp. Und dann läuft man erstmal Jahre oder Jahrzehnte so mit und nimmt alles neue auf. Aber irgendwann ändert sich das meist. Ich hab in den 2000ern fast keinen neuen Metal mehr gehört, und deshalb kann ich die ganzen Entwicklungen um SoaD, Slipknot, Killswitch und the Rise of Metalcore immer noch nicht ganz nachvollziehen. Anders als z.B. Hex, die scheinbar nie pausiert hat, oder Kubbi, der halt sehr fleißig aufgeholt hat (und in unserer Wohnung letztes WE mal einfach so anfängt, Asp zu singen). Seit ich in den letzten 10 Jahren wieder verstärkt auf Konzerte und Festivals gehe, hab ich gemerkt, dass es doch ne ganze Menge neuer cooler Sachen gibt. Ich bin dann zwischenzeitlich auch sehr in die Trueheimer-Altherrenrunden auf dem HoH und so abgerutscht, wo nur konservativ recyclet werden durfte, aber gerade seit ich in den letzten Jahren mehr auf so Festivals rumhänge, wo der Alterschnitt etwa die Hälfte von dem des Wacken ist, ist mir aufgefallen, dass es auch da einiges cooles gibt, was sich vom gewohnten abhebt, weil da jetzt ne neue Generation dran ist. Die Alestorms und Combichrists und Heilungen, klar, aber auch die Reiter habe ich erst dieses Jahr so richtig für mich entdeckt, und selbst Eskimo Callboy verstehe ich langsam. Gut, bis Eisregen reichts bei mir noch nicht.
Ich bleib jedenfalls dabei: Da geht noch einiges im Großraum Metal.
Jetzt gerade läuft hier jedenfalls Parkway Drive.