Beispiele....
Wir sind gerade dabei und machen unsere interne Sammlung auf - aber wenn überhaupt, dann muss ich die eh anonymisieren....
- Ein Mädel hat vorne an der Bühne (vermutlich durch einen Crowdsurfer) einen Stiefel an die Schläfe bekommen. ok, tut weh. Nachdem sie dann mit Eisbeutel im Gesicht und per KTW (Krankentransportwagen) von der Bühne zum HVP (Hauptverbandsplatz) gebracht wurde, kam das übliche: Ein helfer übernimmt sie, setzt sie auf eines der Betten, nimmt die wichtigsten Infos auf (Name, Anschrift, was ist passiert, etc.). Der Arzt, nur so als info, wird immer nach Wichtigkeit zu den Patienten geschickt, d.h. ein Kreislaufpatient hat eine höhere Gefahrenquote als ein gebrochener Arm - daran stirbt es sich primär schlechter, wenn es auch häufig schmerzhafter ist ;-). Jedenfalls hatte der Doc dann nach ca. 25min zeit, sich um "das Hämatom" zu kümmern. Als er bei der Patientin ist und sich vorstellt, beginnt diese in vollzunölen, das es ja eine Unverschämtheit sei, sie sei schon sooooo lange da - und ausserdem ginge es ihr schlecht. Nach ersten beruhigenden Antworten vom Doc meinte die junge Dame aber, ihn weiter negativ anblubbern zu müssen - und da kam einfach und lapidar seine Antwort: Wenn Du nicht gleich mal still bist, dann mach ich das symetrisch - dann bekommst Du von mir auch was an den Ballon.
- Ein Patient kam, sichtlich abgefüllt, mehr auf drei als auf zwei Beinen an und meinte, ihm ginge es nicht gut....zuviel Alk vermutlich, aber er sei sich nicht sicher (ein Blick auf die vollgekotzten Klamotten - dafür waren wir uns dann sicher). Aber egal, kann ja auch immer eine Vergiftung sein, also hereinspaziert. Wir haben einen abgetrennten Bereich, die sog. ZAB, wo wir die Besoffenen lagern und überwachen. Dort wird, wenn möglich, die Identität festgestellt, es werden Puls, Blutdruck und ggf. Bluzucker gemessen. Als dann entschieden wurde, der Patient solle mal lieber eine Infusion bekommen (verdünnt auch den Alkohol im Blut und hilft, schneller auszunüchtern) und ein helfer mit der Nadel in Richtung Arm kam, da wurde der pat. schlagartig schnell wach, schaute einmal und meinte, es ginge ihm gut und verließ ohne weiteren Kommentar sehr schnell unser Zelt - Angst vor Nadeln ;-)
- Letztes Jahr hatten wir einen Pat. der aus mir nicht bekannten Gründen bei uns war. Auf die Frage des Arztes, ob er Drogen genommen hätte (was manchmal für die Diagnose wichtig ist) wurde der Pat. sehr nervös. Nach weiteren Fragen sprang der pat. mit einem mal auf, rannte quer durch das zelt in Richtig der Intensiv-Plätze (Für Beatmung, reanimation, etc.) und fand dort keinen Ausgang. Aber auf dem Weg dahin war ihm wohl aufgefallen, das rechts von ihm Licht reinschien - dort stand unser EisContainer. Er als kehrt marsch und an dem Eiscontainer vorbeigesaust. leider war das aber die zeltrückseite - und damit unser Material dort nicht einfach laufen lernt waren dort Absperrgitter, die hatte er übersehen. Er versuchte sich dann an dem Absperrgitter vorbeizuzwängen, was aber nur mäßig gelang. Ende vom lied war dann, das die Herren von der anderen Seite (polizei) ihn dort aus dem Gitter-Eck befreiten und befragten ;-) . Der Witz an der Sache ist der, das er nur in die andere Richtung hätte laufen müssen, da war der Ausgang. Und wenn er gesagt hätte, Ja, Drogen habe ich genommen, ok, das wollten wir wissen. Wir melden keinen wegen Drogenmissbrauch an die Polizei - aber wenn uns was komisch vorkommt müssen wir uns ja nicht selbst gefährden....da rufen wir die Kollegen gerne zur Unterstützung.
BTW: Wir machen den Dienst jedes Jahr wieder gerne, es gibt mehr Interessierte als "Stellen" - und wir machen es wegen der Bekloppten wie euch ;-)))), weil die Stimmung im großen und ganzen so friedlich ist und manche von uns auch die Music mögen (Für mich selbst klingt ja vieles wie Oralsex am Micro - immer schön tief rein und laut schreien, aber egal *g*).
Mal sehen, wenn wir selbst ein bisschen gesammelt haben an Anekdoten, dann melde ich mich wieder!
CU