Mich würde jetzt mal interessieren, ob dies Thema in der Diskussionsrunde auf den Metaldayz aufgegriffen und was ggf. seitens der Orga dazu gesagt wurde.
Wie Koppi schon sagte, sind wir leider nicht dazu gekommen. Diesmal war aber ohnehin alles ein wenig hektisch. Es ist mehr Zeit angedacht, von allen beteiligten.
Aber zum Sperrmüll, sind wir zum Beispiel auch nicht wirklich gekommen. Es ist eben eine recht große Runde und jeder hat Punkte die ihm wichtig sind. Aber das Thema wird definitiv noch vor dem nächsten Fest angesprochen werden.
Irgendwie betrachte ich hier einige Beiträge mit großer Verwunderung. Wir sind doch alle erwachsene, mündige Menschen. Trotzdem wird von den Veranstaltern immer öfter verlangt, dass sie reglementierend eingreifen sollen. Sie sollen das Anschleppen von Sofas und anderem Schrott mit Pfand oder Strafen belegen. Sie sollen ein Verbot für Kinder auf dem Festival aussprechen, sie sollen bestimmte Fahrzeuge verbieten. Sie sollen dafür sorgen, dass es keine Schlammpfützen mehr gibt und dass man sich irgendwo hinsetzen kann. Wir Festivalbesucher sind doch keine unmündigen Kinder? Denen man den Zeigefinger zeigt und sagt "Du, du, du, das darfst du aber nicht!". Davon abgesehen sind Pyros schon seit Ewigkeiten verboten und trotzdem werden wahre Feuerwerke abgefeuert. Wo bitte bleibt da der mündige Bürger? Oder ist Wacken doch zum Kindergeburtstag mutiert, wo Mutti den Gast nach Hause schickt, der das Brausepulver heimlich ins Essen kippt oder zu viele Negerküsse futtert und hinterher den Teppich vollk****?
Ich verstehe deinen Einwand nicht. Was hat das ganze mit Unmündigkeit zu tun. Wenn durch das Verhalten mancher Personen, andere direkt oder indirekt zu Schaden kommen, sei es körperlich, oder monetär, ist nunmal die einzige Möglichkeit langfristig etwas dagegen zu machen, indem man sich an den Veranstalter wendet. Darum haben wir Crowdsurf, Sperrmüll und Minderjährigen Debatten. Dazu ist jeder mündige "Bürger" oder in dem Fall Fan berechtigt. In diesem Fall ist er sogar noch zu mehr berechtigt, da hier im Forum aktiv an den Lösungen der Probleme gearbeitet wird. Was willst du also bei einem privaten Dienstleistungsunternehmen mehr an Mündigkeit und Mitgestaltungsmöglichkeit?
Welche Begründung sollte man denn dann ggf. für so ein "Verbot für Kinder" angeben?
- Die Veranstaltung ist allgemein kinder-/jugendgefährdend ?!
Aha - warum waren dann Kinder/Jugendliche bisher erlaubt?
Kinder voll zahlen zu lassen, finde ich nebenbei unfair gegenüber den verantwortungsvollen Eltern.
Wer z.B. seinen 10-jährigen Metal-Sohn auf Wacken mitnimmt, kann dann halt auch nur sehr eingeschränkt Bands schauen, sich vollaufen lassen, etc.
Was ich an Wacken mag, ist u.a. die allgemein sehr entspannte, friedfertige Atmosphäre unter den Fans. Im Verhältnis z.B. zu vergleichbaren Hip Hop-Festivals ist die gegenseitige Rücksichtnahme auf einem hohen Niveau. Jeder soll seinen Spaß haben, aber man achtet auch ein wenig aufeinander.
Wenn die Veranstaltung offiziell Ü18 würde, kann man halt auch nicht ausschließen, dass sich so ein Charakter verändert. Außerdem sehnen sich wohl die meisten Metaller nicht unbedingt nach MEHR Regeln und Verboten.
Die waren bisher erlaubt, weil es Jahre lang eine viel kleinere und besser überblickbare Veranstaltung war. Es ist auch noch nie was passiert. Weiterhin bleibt es so, dass man die Probleme nach Möglichkeit ohne Verbote lösen möchte. Rechtlich abgesichert ist man. Aber das bedeutet ja nicht, das viele das trotzdem anders sehen.
Es gibt zum Beispiel absolut keinen Grund, die Veranstaltung irgendwie Kinderfreundlich zu machen. Das Kinder die Tickets voll zahlen müssten, halte ich auch keineswegs für irgendwie unfair. Wieso auch? Es ist ja niemand gezwungen, sein Kind mit zu nehmen.
Die These, dass es sich zum schlechteren verändert, wenn es erst ab 18 wäre, halte ich auch für gewagt.
Und welche vergleichbaren Hip Hop Festivals meinst du denn?
Der Veranstalter ist aber nicht dafür zuständig, uns vor Kindern zu "schützen".
Wer denn sonst? In Erster Linie ist es der Gesetzgeber. Wenn der das so regelt, ist die nächste Instanz an die man sich logischerweise wendet, der Veranstalter.
Grundsätzlich ist es schon Verantwortung der Eltern, ihre Kinder aus gefährlichen Umgebungen fernzuhalten.
Wie und wo willst Du da eine Veranstalterhaftung unterstellen? "Minderjährige in Begleitung Erwachsener" gemäß JuSchG schließt ein, dass die Begleitpersonen die Aufsichtspflicht haben.
Ja, aber an diese Eltern, kannst du zu keiner Zeit heran treten. Du kannst sie fragen, ob sie noch alle Tassen im Schrank haben, wenn die ihre 5 Jährigen Kinder mit in die 3 Reihe bei Maiden nehmen (Schon erlebt!), aber dadurch ist nichts gelöst. Der Idiot wird da weiter stehen bleiben und die umstehenden daraufhinweisen, dass sie doch bitte vorsichtig sein sollen. Du kannst dann nur mit dem Kopf schütteln.
Und ich will nicht im Eifer des Konzertes umfallen und fest stellen, dass ich auf einem Kind liege, dass sich dabei im schlimmsten fall auch noch irgendwas ernstes getan hat.
Mag ja sein, dass dann der Vater vor Gericht einen drauf kriegt, weil es verantwortungslos gehandelt hat. Das macht das eigene Gewissen trotzdem nicht besser.
Um Steel Panther mache ich auch ohne Kind einen großen Bogen und wünsche mir Ohr- und Augenschutz. Im Fernsehen läuft auch rund um die Uhr Zeug was nicht für Kinder geeignet ist, geschweige denn vom Internet. Als Eltern kann man es tatsächlich schaffen auch in Wacken auf die zarten Kinderseelen Rücksicht zu nehmen.
(Nein, auch mein Kind war bisher noch nicht in Wacken. Ich würde es aber durchaus mal auf einen Bummel über das Gelände mitnehmen oder so ab 6/7 auch mal ein Konzert angucken. Und bisher bin auch ich noch nie plötzlich in einen Circle Pit geraten oder stand plötzlich mitten in einer Wall of Death. Das einzige, was mich davon abhalten würde wäre tatsächlich die offensichtliche Kinderfeindlichkeit der Festivalbesucher).
Wo genau ist hier irgendwer "Kinderfeindlich"?